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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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In Stralsund und Anklam würden zudem Angehörige der Kommunalverwaltung<br />

heimliche Sympathien für <strong>die</strong> NPD hegen. So wird angeführt,<br />

dass Verwaltungsangestellte Informationen zu brisanten Themen an <strong>die</strong><br />

NPD weitergeleitet hätten, um <strong>die</strong>se gezielt <strong>in</strong> <strong>die</strong> öffentliche Diskussion<br />

br<strong>in</strong>gen zu können. Trifft <strong>die</strong> Behauptung zu, dann würden rechts<strong>extreme</strong><br />

Orientierungen bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> städtische Adm<strong>in</strong>istration h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>reichen und<br />

wären nicht nur e<strong>in</strong> Phänomen sozialer Problemviertel, wie oft <strong>in</strong> den<br />

Interviews behauptet wird.<br />

„E<strong>in</strong> weiteres Beispiel: Es gab e<strong>in</strong>en Asylbewerber, der hier aufhältig war, der<br />

brauchte für e<strong>in</strong>e Erkrankung sehr, sehr teure Medikamente. Dem wurden wöchentlich,<br />

ich sag jetzt mal, dem mussten dreitausend Euro zur Verfügung gestellt<br />

werden als außerplanmäßige Leistung für medikamentöse Versorgung. Das<br />

wurde thematisiert. Ich weiß nicht, wie <strong>die</strong> drauf gekommen s<strong>in</strong>d. Man muss<br />

dazu sagen, es gibt <strong>in</strong> der Verwaltung Leute, <strong>die</strong> denen <strong>die</strong> Themen auch so zuwerfen,<br />

das soll ja nicht. So, und das haben <strong>die</strong> thematisiert.“<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist es <strong>in</strong> Stralsund das Verhalten der Polizei <strong>gegen</strong>über<br />

rechts<strong>extreme</strong>n Gruppierungen und Straftätern, das aus Sicht e<strong>in</strong>es Befragten<br />

genügend Anlass zur Kritik biete. Beim Thema Rechtsextremismus<br />

offenbare sich e<strong>in</strong>e Zögerlichkeit und mangelnde E<strong>in</strong>satzbereitschaft<br />

der Beamten, <strong>die</strong> es politisch motivierten Straftätern relativ leicht mache.<br />

Nach Me<strong>in</strong>ung des Interviewpartners sei <strong>die</strong> Stralsunder Polizei deshalb<br />

auch auf dem „rechten Auge bl<strong>in</strong>d“.<br />

„Ja, e<strong>in</strong> gewisses Gewaltpotential klar, aber ich würde jetzt nicht sagen – also<br />

ich mache ja selber auch viel Strafrecht –, dass das hier überdurchschnittlich ist,<br />

hier <strong>in</strong> Stralsund, oder überdurchschnittlich rechtsradikal. Ja, und ich habe mal<br />

e<strong>in</strong> persönliches Erlebnis gehabt, da habe ich noch <strong>in</strong> der Innenstadt gewohnt,<br />

und das war im Sommer. Da habe ich aus dem Fenster geschaut, und da zog so<br />

e<strong>in</strong>e Gruppe vorbei, und e<strong>in</strong>er brüllte immer ‚Heil, Hitler! Heil, Hitler! Heil,<br />

Hitler!‘ Und da habe ich gesagt, er soll <strong>die</strong> Schnauze halten, und da brüllte er<br />

immer weiter. Und da habe ich gesagt, so jetzt machste mal ernst und habe <strong>die</strong><br />

Polizei gerufen. Die kam dann auch und alle<strong>in</strong> aus der Tatsache, dass ich nie<br />

als Zeuge vernommen worden b<strong>in</strong>, unterstelle ich mal, dass <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geschichte<br />

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