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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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ist oder e<strong>in</strong> Rechtsradikaler, da machen sich viele Leute gar ke<strong>in</strong>en Kopf drum,<br />

das unterscheiden <strong>die</strong> so nicht.“<br />

Zu e<strong>in</strong>er verstärkten Akzeptanz <strong>in</strong> Teilen der Bevölkerung verhilft<br />

den Rechts<strong>extreme</strong>n auch ihr öffentliches bzw. öffentlichkeitswirksames<br />

Auftreten als kle<strong>in</strong>- und gutbürgerliche Biedermänner. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />

gel<strong>in</strong>gt es ihnen, e<strong>in</strong>e Art Gruppenzugehörigkeit, e<strong>in</strong>e gewisse Nähe und<br />

Vertrautheit zu den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern herzustellen, um angebliche<br />

Geme<strong>in</strong>samkeiten und Schicksalsbezüge mit ihnen zu konstruieren.<br />

„Das war vorher schon zu spüren, dass man da also nicht <strong>die</strong>se vordergründige,<br />

doch etwas auch abstoßende, für viele abstoßende Masche gewählt hat, sondern<br />

mehr <strong>die</strong>se leise Biedermann-Geschichte. […] Das ist teilweise auch ganz gut<br />

angekommen: ‚Das s<strong>in</strong>d doch eigentlich welche von uns, <strong>die</strong> s<strong>in</strong>d doch eigentlich<br />

nicht anders, denen geht es genauso beschissen wie uns. Das s<strong>in</strong>d doch welche<br />

von uns, <strong>die</strong> sprechen auch so e<strong>in</strong> bisschen Platt.‘ Und genau bei <strong>die</strong>sen, da kommen<br />

sie am besten an.“<br />

E<strong>in</strong> erhebliches Personenpotential für <strong>die</strong> <strong>extreme</strong> <strong>Rechte</strong> wird von<br />

den Interviewpartnern <strong>in</strong> Anklam gesehen. Sollte <strong>die</strong> Akzeptanz der NPD<br />

<strong>in</strong> der Bevölkerung weiter steigen, wäre es nach Me<strong>in</strong>ung der Befragten<br />

durchaus denkbar, dass sich Menschen zur NPD bekennen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s ansonsten<br />

nie getan hätten. E<strong>in</strong>e schw<strong>in</strong>dende Stigmatisierung der <strong>extreme</strong>n<br />

<strong>Rechte</strong>n würde also <strong>die</strong> öffentliche politisch-ideologische Positionierung<br />

für <strong>die</strong> NPD erst möglich machen.<br />

„Ich sehe sogar – und ich sag das mal, ohne Namen zu nennen – sehe ich hier<br />

Leute, wenn <strong>die</strong> merken, dass <strong>die</strong> Sache – na, wie soll man das ausdrücken – erfolgreich<br />

ist, erfolgreich ist und auch, sagen wir mal, von den Menschen hier<br />

nicht – na ja, heute ist es immer so e<strong>in</strong>e gewisse Empf<strong>in</strong>dlichkeit da, ob man sich<br />

jetzt wirklich als Nazi öffentlich h<strong>in</strong>stellen würde –, dann könnten auch Leute,<br />

ich sag mal, wie ich und andere: ‚Der Das kann ja wohl nicht wahr se<strong>in</strong>.‘ Aber<br />

wie sie hoffähig hier wird, und sie ist dabei hoffähig zu werden, da spr<strong>in</strong>gen auf<br />

den Wagen … Ich könnte Ihnen Namen nennen, ich könnte <strong>die</strong> Namen …, und<br />

ich könnte <strong>die</strong> auch versiegeln.“<br />

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