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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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Frage 1.3: Existiert e<strong>in</strong>e sichtbare rechts<strong>extreme</strong> Szene <strong>in</strong> Ihrer Stadt/<br />

Geme<strong>in</strong>de Die Frage nach dem Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rechts<strong>extreme</strong>n<br />

Szene <strong>in</strong> der Kommune wird von den meisten Interviewpartnern negativ<br />

beantwortet, wie <strong>in</strong> Tabelle 11 (am Ende <strong>die</strong>ses Abschnitts) zu sehen ist.<br />

Sieben Befragte schließen zwar <strong>die</strong> Existenz e<strong>in</strong>er solchen Szene nicht<br />

aus, betonen aber zugleich, dass <strong>die</strong>se noch bis vor e<strong>in</strong>igen Jahren kaum<br />

öffentlich wahrnehmbar gewesen sei. E<strong>in</strong>ige der <strong>in</strong>terviewten Kommunalpolitiker<br />

bekunden zudem freimütig ihre Unwissenheit <strong>in</strong> Bezug auf<br />

<strong>die</strong> Existenz e<strong>in</strong>er rechts<strong>extreme</strong>n Szene vor Ort.<br />

„Ja also, <strong>die</strong> gibt es, aber <strong>die</strong> ist noch sehr kle<strong>in</strong>. Sie kommen nicht so richtig<br />

hoch, sagen wir es mal so; sie soll es geben. Also ich persönlich weiß es nicht<br />

hundertprozentig, aber es soll <strong>die</strong> geben. Wie gesagt, es wird nicht so, so, so publik<br />

gemacht, dass es <strong>die</strong>se Szene gibt.“<br />

„Es gab damals auf dem Höhepunkt, so vor zehn, zwölf Jahren, gab es hier und<br />

da mal Hakenkreuz-Schmierereien, aber das war auch das E<strong>in</strong>zige.“<br />

Im Zusammenhang mit dem öffentlichen Auftreten rechts<strong>extreme</strong>r Personen<br />

und Gruppen wird darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass von den Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern <strong>die</strong>se Präsenz nicht als sonderlich problematisch wahrgenommen<br />

wird. Die Zugehörigkeit zur rechts<strong>extreme</strong>n Szene werde stattdessen als e<strong>in</strong><br />

Teil der Jugendkultur gesehen und als weitgehend normal empfunden.<br />

„Am Neuen Markt genau, da ist das. Da haben <strong>die</strong> ihren Laden, und das ist auch<br />

Szenetreff. Die hatten auch früher schon mal e<strong>in</strong>en Laden, der ist aber e<strong>in</strong>geschlafen<br />

wieder. Also <strong>die</strong> versuchen schon immer, sich hier zu etablieren […].<br />

Es ist andererseits, aber auch nicht stigmatisiert. Also wenn man zum Beispiel<br />

Freunde aus dem Westen zu Besuch hat, <strong>die</strong> beispielsweise aus dem Ruhrgebiet<br />

kommen, <strong>die</strong> staunen darüber, mit welcher Offenheit hier durchaus rechtsradikale<br />

Symbole, Kleidung getragen wird. Wenn der durch Gelsenkirchen gehen würde,<br />

der hätte nach zwei M<strong>in</strong>uten <strong>die</strong> Fresse dick. Das würde sich ja ke<strong>in</strong> Mensch<br />

trauen. Ja, und das ist schon so e<strong>in</strong> Unterschied. Also der geme<strong>in</strong>e Bürger nimmt<br />

das so nicht wahr, dass das wirklich, dass das rechtsradikal ist, sondern das ist<br />

halt e<strong>in</strong> Jugendlicher mit se<strong>in</strong>er für ihn typischen Kleidung. Ob das e<strong>in</strong> Punker<br />

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