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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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4.1 Wahlerfolg und Auftreten der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n <strong>in</strong> der Stadt/<br />

Geme<strong>in</strong>de<br />

Frage 1.1: Wie erklären Sie es sich, dass <strong>die</strong> NPD/„Republikaner“<br />

<strong>in</strong> ihrer Stadt/Geme<strong>in</strong>de (zum wiederholten Mal) e<strong>in</strong>en solchen Wählerzuspruch<br />

erfahren hat/haben Zum Gesprächse<strong>in</strong>stieg wurden <strong>die</strong> Interviewpartner<br />

nach den aus ihrer Sicht möglichen Ursachen des rechts<strong>extreme</strong>n<br />

Wahlerfolgs <strong>in</strong> ihrer Kommune gefragt. In fast allen Interviews<br />

wird <strong>die</strong>ser Wählerzuspruch mit e<strong>in</strong>er Protesthaltung erklärt, <strong>die</strong> sowohl<br />

e<strong>in</strong>e Unzufriedenheit mit der eigenen und/oder der allgeme<strong>in</strong>en wirtschaftlichen<br />

und sozialen Situation als auch e<strong>in</strong>e Unzufriedenheit mit der<br />

Politik und Problemlösungskompetenz der etablierten Parteien zum Ausdruck<br />

br<strong>in</strong>ge.<br />

„Also, ich glaube, es ist zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Enttäuschung <strong>gegen</strong>über den etablierten<br />

Parteien, <strong>die</strong> dabei zum Ausdruck kommt, also e<strong>in</strong> Protestwählerverhalten,<br />

das <strong>in</strong> der Stadt nach rechts geschlagen ist, nicht nach l<strong>in</strong>ks geschlagen ist, <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> der Kommunalwahl 2004, <strong>die</strong> nun auch unter e<strong>in</strong>em besonderen<br />

bundespolitischen Aspekt stand, wie man sich vielleicht er<strong>in</strong>nert, mit e<strong>in</strong>er hohen<br />

Unzufriedenheit auch mit der Bundesregierung. Das ist, glaube ich, e<strong>in</strong> Punkt.“<br />

„Zum Großteil ist es Protest und auch nicht rational, also nach me<strong>in</strong>em Verständnis.<br />

Es ist immer <strong>die</strong> Frage, was erachtet der E<strong>in</strong>zelne als rational, aber es ist eben<br />

nicht politisch rational im S<strong>in</strong>ne von vernünftig, wenn ich ohne jetzt an e<strong>in</strong>er<br />

Sachentscheidung oder an großen D<strong>in</strong>gen zu knüpfen, an Sachthemen, e<strong>in</strong>fach<br />

sage: ‚Und <strong>die</strong>smal sollen es <strong>die</strong> Braunen se<strong>in</strong>.‘“<br />

„Ich rechne das im Wesentlichen dem Protestwahlverhalten zu und sicherlich<br />

auch e<strong>in</strong>er sich verstärkenden rechten Szene – das will ich dabei nicht ausschließen<br />

–, <strong>die</strong> wir schon beobachten und mit Sorge beobachten.“<br />

„Ich denke, das ist e<strong>in</strong>e Vielzahl von Gründen, <strong>die</strong> zu so e<strong>in</strong>em Wahlergebnis<br />

führt. Das ist zum Teil Frust- oder Protestwahl, zum Teil auch tendenziell rechte<br />

Überzeugungen, <strong>die</strong> vielleicht mit mangelndem Geschichtsbildungsstand oder<br />

mangelnden Schlussfolgerungen zusammenhängen, also dass man e<strong>in</strong>fach auch<br />

Zusammenhänge nicht sieht.“<br />

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