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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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men Abgeordneten vermieden; <strong>die</strong>s sollte auch für formale Gesten und<br />

Formen der Begrüßung gelten. Nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen wird kurz und<br />

knapp auf Wortbeiträge und Anfragen der Rechts<strong>extreme</strong>n reagiert.<br />

E<strong>in</strong>e Möglichkeit für <strong>die</strong> demokratischen Parteien besteht dar<strong>in</strong>, im Rotationsverfahren<br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Stellungnahme durch <strong>die</strong> Fraktionsvorsitzenden<br />

bzw. Vertreter e<strong>in</strong>er demokratischen Partei abzugeben, um<br />

damit der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n nicht mehr Aufmerksamkeit zu schenken<br />

als nötig. Dieses strategische Vorgehen setzt jedoch, wie alle anderen<br />

auch, e<strong>in</strong> gutes Verständnis der demokratischen Fraktionen untere<strong>in</strong>ander<br />

und e<strong>in</strong>e ebenso gute überparteiliche Zusammenarbeit voraus. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus kann <strong>die</strong> Ausgrenzung rechts<strong>extreme</strong>r Mandatsträger durch<br />

Änderungen der „parlamentarischen Spielregeln“ erfolgen. Insbesondere<br />

durch Änderungen bei der Ausschussbesetzung lässt sich versuchen,<br />

<strong>die</strong> Wirksamkeit der parlamentarischen Arbeit rechts<strong>extreme</strong>r Abgeordneter<br />

zu begrenzen:<br />

• Die Anzahl der zu vergebenen Sitze wird <strong>in</strong> der Hauptsatzung bzw.<br />

Geschäftsordnung des Parlaments reduziert.<br />

• Das Sitzzuteilungsverfahren wird zugunsten größerer Parteien, das<br />

heißt <strong>in</strong> der Regel zugunsten von CDU und SPD bzw. L<strong>in</strong>kspartei,<br />

geändert (Höchstzahlverfahren nach d’Hondt).<br />

• Die demokratischen Fraktionen gehen Listenverb<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>, um<br />

mehr Sitze für sich selbst und um weniger bis gar ke<strong>in</strong>e Sitze für <strong>die</strong><br />

<strong>extreme</strong> <strong>Rechte</strong> zu erzielen; kle<strong>in</strong>ere demokratische Parteien werden<br />

auf <strong>die</strong>se Weise bei der Sitzvergabe nicht benachteiligt.<br />

(2) Die Strategie des ideologischen Dechiffrierens und Entlarvens<br />

bezeichnet e<strong>in</strong>e aktive <strong>in</strong>haltliche Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Logiken<br />

und Themen der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n. Ihre Anträge, Anfragen und Debattenbeiträge<br />

müssen dabei von den demokratischen Parteien im Parlament<br />

sowohl gedeutet und übersetzt als auch aufgeklärt werden. Dies<br />

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