s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten
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Rechtsextremismus. Besonderes Augenmerk gilt der Vernetzung untere<strong>in</strong>ander<br />
bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> rechts<strong>extreme</strong>n Parteien h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Überschneidungen<br />
mit den genannten außerparlamentarischen Aktivitäten der <strong>extreme</strong>n<br />
<strong>Rechte</strong>n s<strong>in</strong>d durchaus möglich und ebenso wahrsche<strong>in</strong>lich (vor allem <strong>in</strong><br />
den Bereichen Freizeitangebote, Sportveranstaltungen und Jugendarbeit).<br />
In Bezug auf <strong>die</strong> Gruppierungen der rechts<strong>extreme</strong>n Szene lassen sich<br />
folgende Unterscheidungen treffen:<br />
• Neonazistische Kameradschaften (Propaganda, Demonstrationen,<br />
Gewaltdelikte etc.)<br />
• <strong>Rechte</strong> Jugendcliquen (Aussehen/Ersche<strong>in</strong>ung, Sprüche/Parolen,<br />
Gewaltdelikte etc.)<br />
➔ öffentlich (Vere<strong>in</strong>e, Jugendclubs, Bushaltestellen etc.)<br />
➔ nicht öffentlich (zum Beispiel Grill- und Hüttenfeste)<br />
• Rechts<strong>extreme</strong> Frauen- und Kulturorganisationen (zum Beispiel Ideologieschulung<br />
oder Pflege und Lehre völkischen Brauchtums)<br />
• Rechts<strong>extreme</strong> Bands, Verlage, Versandfirmen und Internetportale<br />
(Rechtsrock-Konzerte, neonazistische Broschüren und Zeitungen,<br />
Propagandamaterialien etc.)<br />
Für e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Problemdef<strong>in</strong>ition des lokalen Rechtsextremismus<br />
müssen <strong>die</strong> drei Dimensionen – quasi als e<strong>in</strong> <strong>gegen</strong>seitiges Bezugssystem<br />
– zusammen betrachtet und <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Weise auch für <strong>die</strong><br />
Entwicklung angemessener Umgangs- und Gegenstrategien berücksichtigt<br />
werden. Unberücksichtigt bleiben darf dabei jedoch nicht <strong>die</strong><br />
Resonanz des (lokalen) Rechtsextremismus <strong>in</strong> der Bevölkerung. Die<br />
Annahme ist durchaus fraglich, „dass sich e<strong>in</strong>e klare Grenze zwischen<br />
zivilgesellschaftlichen Akteuren und Institutionen sowie e<strong>in</strong>er an demokratischen<br />
Wertvorstellungen orientierten staatlichen Politik auf der<br />
e<strong>in</strong>en Seite und dem Rechtsextremismus auf der anderen Seite ziehen<br />
lässt“ (Scherr 2007, S. 94). Die <strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>stellungen der Bürge-<br />
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