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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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2. Aktivitäten der rechts<strong>extreme</strong>n Parteien sowie <strong>die</strong> Präsenz e<strong>in</strong>er<br />

rechts<strong>extreme</strong>n Szene <strong>in</strong> den untersuchten Kommunen s<strong>in</strong>d nach Angaben<br />

der Interviewpartner kaum oder gar nicht festzustellen. Die lokalen<br />

Akteure der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n würden sich selbst häufig als gutbürgerliche<br />

Biedermänner präsentieren. Nicht selten handele es sich bei ihnen<br />

um E<strong>in</strong>zelakteure, <strong>die</strong> <strong>in</strong> der Stadt bzw. Geme<strong>in</strong>de bekannt s<strong>in</strong>d und <strong>die</strong><br />

der Partei vor Ort e<strong>in</strong> Gesicht geben. In <strong>die</strong>sen Fällen erzielt <strong>die</strong> <strong>extreme</strong><br />

<strong>Rechte</strong> also ihren Wahlerfolg über <strong>die</strong> Person und weniger über deren<br />

Parteizugehörigkeit. Die Akzeptanz der rechts<strong>extreme</strong>n Parteien und<br />

Gruppierungen <strong>in</strong> der Kommune vollzieht sich hier über <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

ihrer Repräsentanten <strong>in</strong> (Teilen) der Bevölkerung.<br />

3. Das Auftreten der rechts<strong>extreme</strong>n Mandatsträger <strong>in</strong> den <strong>Parlamenten</strong><br />

pendelt <strong>in</strong> den untersuchten Kommunen zwischen verbal aggressiv<br />

und konfrontativ auf der e<strong>in</strong>en Seite und eher ruhig, sachlich, mitunter<br />

kle<strong>in</strong>bürgerlich und bieder auf der anderen Seite. Dementsprechend s<strong>in</strong>d<br />

<strong>die</strong> von den Rechts<strong>extreme</strong>n <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kommunalparlamente e<strong>in</strong>gebrachten<br />

Themen vor allem protestorientiert und populistisch ausgerichtet. Deren<br />

Inhalte s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs weniger von dezi<strong>die</strong>rter Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit oder<br />

klassisch rechts<strong>extreme</strong>n Ideologiefacetten geprägt, sondern vielmehr an<br />

lokalen und alltagsbezogenen Sachfragen der kommunalen Sozial,- Verkehrs-<br />

und F<strong>in</strong>anzpolitik orientiert. E<strong>in</strong>e kommunalpolitische Kompetenz<br />

wird den Fraktionen und Mandatsträgern der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n dabei<br />

<strong>in</strong> den meisten Fällen jedoch nicht attestiert. Stattdessen würden sie <strong>die</strong><br />

Parlamente vorzugsweise als Bühne zur politischen Selbst<strong>in</strong>szenierung<br />

als Interessenvertreter der „kle<strong>in</strong>en Leute“ und öffentlichen Selbstdarstellung<br />

e<strong>in</strong>er verme<strong>in</strong>tlichen politischen Alternative (be)nutzen.<br />

4. Rechts<strong>extreme</strong> Abgeordnete werden von den Demokraten weitgehend<br />

ignoriert und im Rahmen der parlamentarischen Möglichkeiten ausgegrenzt.<br />

So werden Anträge <strong>in</strong> fast allen untersuchten Kommunen pr<strong>in</strong>zi-<br />

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