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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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4.8 Fazit der empirischen Untersuchung<br />

Als Resümee der Interviewauswertung sollen <strong>die</strong> zentralen Ergebnisse<br />

der empirischen Untersuchung herausgearbeitet und <strong>in</strong> konzentrierter Form<br />

wiedergegeben werden. Die Zusammenfassung der zum Teil sehr heterogenen<br />

Befunde erfolgt unter der Leitfrage, welche Folgen <strong>die</strong> parlamentarische<br />

Präsenz der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n für <strong>die</strong> kommunale Politik und <strong>die</strong><br />

lokale Demokratie hat. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>die</strong>ses erkenntnisleitenden Interesses<br />

der Stu<strong>die</strong> lassen sich folgende sechs Punkte nennen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über <strong>die</strong> wichtigsten empirischen Ergebnisse der qualitativen Analyse liefern.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei deren Bedeutung für <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

Umgangs- und Gegenstrategien. Da es sich bei der vorliegenden Stu<strong>die</strong> um<br />

e<strong>in</strong> qualitatives Vorgehen handelt, s<strong>in</strong>d repräsentative Verallgeme<strong>in</strong>erungen<br />

der Ergebnisse oder e<strong>in</strong> Ost-West-Vergleich nicht möglich. Das Allgeme<strong>in</strong>e<br />

ist jedoch (fast) immer auch im Speziellen präsent, so dass <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

<strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> wichtige Anhaltspunkte für e<strong>in</strong>e erfolgreiche kommunalpolitische<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Rechtsextremismus geben können.<br />

1. Die Wahlentscheidung zugunsten der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n wird <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie mit e<strong>in</strong>er Protesthaltung erklärt, <strong>die</strong> allerd<strong>in</strong>gs weniger von<br />

rationalen bzw. wahltaktischen Überlegungen als vielmehr von e<strong>in</strong>er (tendenziell)<br />

rechts<strong>extreme</strong>n Überzeugung geprägt sei. Die Interviewpartner<br />

sehen den Wählerzuspruch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mischung aus politischer Unzufriedenheit<br />

und wirtschaftlichen wie sozialen Problemlagen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit fremdenfe<strong>in</strong>dlichen und mitunter auch ausgeprägten rechts<strong>extreme</strong>n<br />

E<strong>in</strong>stellungen begründet. Das Stimmenpotential der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n<br />

wird daher vor allem unter sogenannten Modernisierungsverlierern vermutet.<br />

Die Wahl rechts<strong>extreme</strong>r Parteien wird somit als Protestwahl gedeutet,<br />

bei der jedoch rechts<strong>extreme</strong> oder zum<strong>in</strong>dest fremdenfe<strong>in</strong>dliche<br />

E<strong>in</strong>stellungen durchaus bedeutsam seien, auch wenn sie <strong>gegen</strong>über sozioökonomischen<br />

Faktoren e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle spielen.<br />

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