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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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Raffgier von „<strong>in</strong>kompetenten Skandalfraktionen“ auf der anderen Seite<br />

verdeutlichen (vgl. Butterwegge u.a. 1997; Hafeneger 1995, 2000; Beier<br />

u.a. 2006). In e<strong>in</strong>igen Bundesländern (wie <strong>in</strong> Baden-Württemberg, Hessen,<br />

Brandenburg und Sachsen) hatte sich schließlich gezeigt, dass <strong>die</strong><br />

<strong>extreme</strong> <strong>Rechte</strong> so schnell nicht von den parlamentarischen Bühnen verschw<strong>in</strong>den<br />

und damit wieder bedeutungslos werden würde. Jenseits e<strong>in</strong>er<br />

Dramatisierung und Bagatellisierung der parlamentarischen Präsenz von<br />

DVU, NPD und REP gibt e<strong>in</strong>e differenzierte Betrachtung ihres (kommunalen)<br />

politischen Handelns fünf Merkmale zu erkennen.<br />

1. Die Fraktionen der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n nutzen <strong>die</strong> Parlamente als<br />

Bühnen und Foren für ihre klassischen Themenbereiche und den damit<br />

verbundenen, immer wiederkehrenden Metaphern. Neben der Ausländer-<br />

und Asylpolitik werden Krim<strong>in</strong>alität und <strong>in</strong>nere Sicherheit ebenso<br />

wie <strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong>e wirtschaftliche Lage (Arbeitsplätze, Arbeitslosigkeit)<br />

national bzw. nationalistisch aufbereitet und <strong>in</strong> fremdenfe<strong>in</strong>dliche, rassistische<br />

Ressentiments e<strong>in</strong>gebunden. Die soziale Frage erhält auf <strong>die</strong>se<br />

Weise e<strong>in</strong>e ethnisierende Akzentuierung und Deutung. Themen wie<br />

materielle Abstiegsängste, gefährdeter Wohlstand, hohe Arbeitslosigkeit,<br />

bezahlbare Wohnungen, öffentliche Sicherheit und sozialstaatliche Leistungen<br />

geraten <strong>in</strong> den Vordergrund des Themenhaushalts. Die Ethnisierung<br />

von Ängsten und Problemen macht aus der sozialen e<strong>in</strong>e nationale<br />

Frage, <strong>die</strong> darauf abzielt, e<strong>in</strong> „Klima“ der gesellschaftlichen Akzeptanz<br />

für nationale und soziale Inhalte zu schaffen. Ausländer, Asylbewerber<br />

und „Fremde“ werden als „Sozialschmarotzer“ diffamiert und <strong>in</strong> populistischer<br />

Agitation zu Schuldigen von strukturell und politisch verursachten<br />

Problemlagen und Krisen erklärt sowie <strong>in</strong> aggressiver Weise <strong>gegen</strong> <strong>die</strong><br />

angebliche Vernachlässigung der Interessen und Sorgen der „deutschen<br />

Bevölkerung“ bzw. der „kle<strong>in</strong>en Leute“ ausgespielt. Weiter wird E<strong>in</strong>wanderungs-<br />

und Integrationspolitik mit e<strong>in</strong>er angeblichen Gefährdung der<br />

„<strong>in</strong>neren Ordnung und Sicherheit“ verknüpft, <strong>in</strong>dem Ausländer und Asyl-<br />

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