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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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quem se<strong>in</strong> und auch den Leuten mal H<strong>in</strong>tergründe beleuchten, warum ich e<strong>in</strong>e<br />

sche<strong>in</strong>bar unpopuläre Maßnahme treffen muss, zum Beispiel Haushaltskonsoli<strong>die</strong>rung,<br />

dass ich eben ke<strong>in</strong>e Kredite weiter aufnehmen kann, weil wir sonst <strong>die</strong><br />

Verschuldung hochfahren und <strong>die</strong> Tilgung auf unsere nächste Generation übertragen,<br />

was auch nicht ganz fair ist.“<br />

„[…] und das andere: wach se<strong>in</strong>, aufmerksam se<strong>in</strong> und der NPD nicht <strong>die</strong> Spielräume<br />

überlassen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> natürlich auch brauchen. Also wenn Bürgerproteste da s<strong>in</strong>d,<br />

dann darf man <strong>die</strong> eben nicht der NPD überlassen, sondern muss <strong>die</strong> auch als etablierte<br />

Partei versuchen aufzugreifen, damit der Bürger also nicht den E<strong>in</strong>druck bekommt,<br />

<strong>die</strong> NPD hilft ihm, und <strong>die</strong> anderen helfen ihm nicht. Das wäre ganz fatal.“<br />

„Wenn der Wähler <strong>in</strong> <strong>die</strong> fatale Situation kommen würde, der sagt: ‚Die demokratischen<br />

Parteien, <strong>die</strong> können sie alle <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tonne schmeißen; es bleibt ja bloß<br />

noch das kle<strong>in</strong>ere Übel NPD.‘ Also, das wäre ja schlimm! Also, das sollte jedem<br />

bewusst se<strong>in</strong>.“<br />

„Ich denke schon, dass <strong>die</strong> etablierten Parteien sich sehr von dem Menschen entfernt<br />

haben, aber auch umgekehrt. Also, ich will mal e<strong>in</strong>e Lanze für <strong>die</strong> Parteien<br />

brechen, weil es ja nicht Aufgabe der Parteien ist, den Menschen h<strong>in</strong>terher zu<br />

laufen. Die sollen natürlich was anbieten, Angebote machen, sollen <strong>die</strong> Türen<br />

aufmachen. Aber der Mensch muss schon selber dah<strong>in</strong> gehen und sagen: ‚Okay,<br />

ich <strong>in</strong>teressiere mich dafür. Und was habt ihr zu bieten‘ Und <strong>die</strong>se allgeme<strong>in</strong>e<br />

Politikverdrossenheit, also ich persönlich habe da sehr wenig Verständnis für,<br />

werde auch schnell mal böse, wenn ich da gewisse Leute höre, <strong>die</strong> sagen: ‚Ach,<br />

ist alles Quatsch‘ und ‚Die wollen sich alle nur profilieren‘ und ‚Die machen das<br />

alles für sich selbst‘. Ich b<strong>in</strong> auch nur ehrenamtlicher Politiker, und ich kann mir<br />

auch Schöneres vorstellen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Freizeit als elende Diskussionen zu führen,<br />

Nackenschläge e<strong>in</strong>zustecken.“<br />

„Das heißt, <strong>die</strong> etablierten Parteien müssen deutlicher machen, warum ihre Entscheidungen<br />

so und so gefallen s<strong>in</strong>d, also, ich sag mal, auch e<strong>in</strong> bisschen mehr<br />

dafür werben, dass Entscheidungen verstanden werden und nicht als negativ<br />

empfunden werden und mit Quittungen versehen werden.“<br />

Der wahrgenommene Mangel an e<strong>in</strong>er Problemlösungskompetenz der<br />

demokratischen Parteien führt nach Ansicht e<strong>in</strong>iger Interviewpartner zur<br />

verstärkten Akzeptanz fremdenfe<strong>in</strong>dlicher oder auch rechts<strong>extreme</strong>r Po-<br />

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