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s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten

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Kommunalpolitiker gefragt, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> ihren Kreis-, Stadt- oder Geme<strong>in</strong>deparlamenten<br />

mit Mandatsträgern der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n konfrontiert sehen.<br />

Die Auswertung der Interviews zeigt, dass sich <strong>die</strong> Tipps und Ratschläge<br />

der Befragten zu fünf Themenkomplexen zusammenfassen lassen, wie sie<br />

<strong>in</strong> Tabelle 28 (am Ende <strong>die</strong>ses Abschnitts) dargestellt s<strong>in</strong>d. Der Blick auf <strong>die</strong><br />

Tabelle gibt zu erkennen, dass es sich bei den empfohlenen Strategievarianten<br />

<strong>in</strong> der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit rechtsextremistischen Gruppierungen<br />

wie der NPD oder eher rechtspopulistischen Parteien wie den „Republikanern“<br />

um e<strong>in</strong>e Mischung handelt aus (1) ideologischer Demaskierung,<br />

(2) Ignorieren und Ausgrenzen, (3) Vermeidung von öffentlicher Aufmerksamkeit,<br />

(4) Reden und Aufklären sowie (5) politischer Transparenz und<br />

Alternative <strong>gegen</strong>über den demokratiekritischen wie auch dezi<strong>die</strong>rt antidemokratischen<br />

Inhalten und Zielen der <strong>extreme</strong>n <strong>Rechte</strong>n.<br />

In sieben der acht untersuchten Kommunen wird von den Interviewpartnern<br />

der Ratschlag erteilt, selbstbewusst <strong>die</strong> dechiffrierende Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

zu suchen. H<strong>in</strong>ter der Maske des gutbürgerlichen Biedermanns<br />

soll auf <strong>die</strong>se Weise das wahre, ideologische Gesicht der Rechts<strong>extreme</strong>n<br />

gezeigt werden. Dabei geht es um e<strong>in</strong>e Ideologie der Ungleichwertigkeit<br />

bzw. um e<strong>in</strong>e Form „Gruppenbezogener Menschenfe<strong>in</strong>dlichkeit“, deren<br />

„E<strong>in</strong>stellungen und Verhaltenstendenzen <strong>die</strong> Entwicklung und Festigung<br />

e<strong>in</strong>es auf Gleichwertigkeit und Unversehrtheit ausgerichteten Lebens für<br />

alle <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Gesellschaft gefährden können“ (Schaefer/Mansel/Heitmeyer<br />

2002, S. 123). 12 Aus Sicht der Befragten solle <strong>die</strong> Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

jedoch nicht auf der ideologischen Ebene, sondern anhand konkreter,<br />

kommunaler Sachthemen geführt werden, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger verständlich und nachvollziehbar seien.<br />

12<br />

Zur Def<strong>in</strong>ition und Erforschung des Syndroms „Gruppenbezogener Menschenfe<strong>in</strong>dlichkeit“ im<br />

Rahmen des gleichnamigen Forschungsprojekts und Graduiertenkollegs der Universitäten Marburg<br />

und Bielefeld siehe Heitmeyer 2002 und 2006 (hier auch <strong>die</strong> weitere Ausdifferenzierung der<br />

Syndromelemente).<br />

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