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Prüfungsordnung 2011; Studienbeginn ab Wintersemester 201

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Herrscher spiegeln. Zum anderen sollte in den Blick genommen werden, weshalb die<br />

Vermittlung der Legitimierung an die Beherrschten offenbar zu großen Teilen versagte.<br />

Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zu intensiver Lektüre der lateinischenglischen<br />

Quellenausg<strong>ab</strong>en.<br />

Einführende Literatur: R. Bartlett, England under the Norman an Angiovin Kings, Oxford<br />

2000; J. Gillingham, The Angevin Empire, London u.a. 2 2001; A. Gransden, Historical<br />

Writing in England I. c. 550 to c. 1307, London 1974; C. Harper-Bill – N. Vincent (Hrsg.),<br />

Henry II. New Interpretations, Woodbridge 2007.<br />

Dr. Patrick Baker<br />

083951 Lektüreübung: Athen und Jerusalem. Zur Verhandlung zwischen klassischer Kultur<br />

und christlicher Zivilisation<br />

Mi 12-14, Raum: Bogenstr. 15/16, R. 304<br />

Schon im Neuen Testament (Col. 2:8) taucht die Problematik auf, die im 3. Jahrhundert durch<br />

Tertullianus ihre emblematische Formulierung bekommt: „Was hat also Athen mit Jerusalem<br />

zu schaffen, was die Akademie mit der Kirche, was die Häretiker mit den Christen” (De<br />

praescriptione haereticorum, 7). Seitdem ist sie zentraler Bestandteil der <strong>ab</strong>endländischen<br />

Tradition geblieben. Bei den Kirchenvätern der Spätantike bildete die Spannung zwischen<br />

klassischer Rhetorik und christlichem Glauben ein Kernproblem, wie im „Traum des heiligen<br />

Hieronymus“ ersichtlich wird, dem der Vorwurf gemacht wird, er sei kein Christ sondern ein<br />

Ciceronianus. In der Scholastik, etwa im Corpus von Thomas von Aquin, ging es eher um das<br />

korrekte Verhältnis zwischen ‚heidnischer‟ Philosophie und Theologie. Im Humanismus<br />

wurde der Ort der antiken Gelehrsamkeit in der christlichen Zivilisation neu verhandelt, u.a.<br />

in Schriften Vallas, Erasmus‟ und Melanchthons. In dieser Übung widmen wir uns einigen<br />

zentralen Quellen dieser historischen Debatte vom 1. bis zum 17. Jahrhundert. Gute<br />

Lateinkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung.<br />

Texte: (Auszüge von:) Paulus, Epistula ad Colossenses; Tertullianus, De praescriptione<br />

haereticorum; Hieronymus, Epistolae; Augustinus, De doctrina Christiana; Boethius, De<br />

Trinitate; Thomas von Aquin, Expositio super Boethium; Carmina Burana; Petrarca,<br />

Secretum; Giovanni Dominici, Lucula noctis; Leonardo Bruni, Praefatio in librum magni<br />

Basilii Ad adolescentes; Lorenzo Valla, Encomium s. Thomae; Erasmus, Antibarbarorum<br />

liber u. Vita Hieronymi; Melanchthon, Praefatio in Homerum; Ratio studiorum.<br />

Dr. Philipp Stenzig<br />

08 Übung: Magister sententiarum – Petrus Lombardus und seine Epoche<br />

Mo. 16-18 Uhr, Raum: Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit,<br />

Bogenstraße 15/16, Bibliotheksraum im 3. Stock (R. 304), Beginn 10.10.<strong><strong>201</strong>1</strong><br />

max. Teilnehmerzahl: 20<br />

Eines der wichtigsten theologischen Lehrbücher des Mittelalters und ein zentraler Basistext<br />

der ganzen Scholastik sind die „Sententiarum libri IV‟ (1150-1158) des Petrus Lombardus (†<br />

1160), der seit den 1140er Jahren in Paris lehrte. Der Kanoniker an Notre Dame und spätere<br />

Bischof der Stadt war ein Zeitgenosse des Bernhard von Clairvaux († 1153), welcher sich zu<br />

seinen Gunsten eingesetzt hatte, er schöpfte – neben einer breiten Verwendung der<br />

Kirchenväter – namentlich aus den Lehren des Hugo von St. Viktor († 1141), des Anselm von<br />

Canterbury († 1109) und der übrigen bedeutenden Theologen seiner Epoche.<br />

In den vier Büchern der „Sententiae‟ – „De mysterio Trinitatis‟; „De rerum creatione‟; „De<br />

Incarnatione Verbi‟ und „De doctrina signorum‟ (über die Sakramente) – widmet sich Petrus<br />

Lombardus der Aufg<strong>ab</strong>e, die Gesamtheit der Dogmatik anhand der Hl. Schrift und der Väter<br />

darzustellen; der sophistischen „Dialektik‟ stellt er das Verfahren seiner distinctiones<br />

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