Karotis-Rekonstruktion
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<strong>Karotis</strong>-<strong>Rekonstruktion</strong><br />
Perioperative Schlaganfälle oder Tod risikoadjustiert<br />
nach logistischem <strong>Karotis</strong>-Score I<br />
27<br />
Qualitätsziel<br />
Angemessen niedrige Rate an perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen<br />
Hintergrund des Qualitätsindikators<br />
Große Multicenter-Studien (NASCET-, ECST-Studie 1998) haben gezeigt, dass<br />
die operative Therapie einer <strong>Karotis</strong>stenose das Risiko, innerhalb der nächsten<br />
Jahre einen Schlaganfall zu erleiden oder zu versterben, erheblich senkt<br />
(Biller et al. 1998). Die Risikoadjustierung mittels der logistischen<br />
Regression bietet eine Möglichkeit der Berücksichtigung von patientenbezogenen<br />
Einflussfaktoren und ermöglicht somit einen fairen Vergleich zwischen<br />
den Krankenhäusern.<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2006<br />
Im Strukturierten Dialog 2007 zum Erfassungsjahr 2006 wurden 22 von 26<br />
rechnerisch auffälligen Krankenhäusern um eine Stellungnahme gebeten. Die<br />
Hälfte dieser Krankenhäuser gab unvermeidbare Einzelfälle als Begründung<br />
an. Fünf Krankenhäuser (23 %) machten ein besonderes Risikoprofil des<br />
Patientenkollektivs für die Abweichung verantwortlich. Nach Abschluss des<br />
Strukturierten Dialogs wurde kein Krankenhaus als qualitativ auffällig eingestuft,<br />
18 stehen unter Beobachtung im Folgejahr.<br />
Bewertung der Ergebnisse 2007<br />
Die <strong>Karotis</strong>-<strong>Rekonstruktion</strong> wurde im Jahr 2007 bei 26.087 Patienten in<br />
Deutschland durchgeführt. Insgesamt erlitten 720 Patienten einen<br />
Schlaganfall oder verstarben während des stationären Aufenthaltes. Das<br />
Risiko infolge dieses operativen Eingriffs einen Schlaganfall zu erleiden oder<br />
zu versterben hängt auch von patientenbezogenen Risikofaktoren ab. Ein<br />
von der BQS entwickeltes und im Jahr 2006 aktualisiertes Risikoadjustierungsmodell<br />
berücksichtigt die sechs als relevant und signifikant<br />
identifizierten Risikofaktoren: Alter, Indikationsgruppe, präoperativer Grad der<br />
Behinderung (Rankin 1 bis 5), ASA-Klassifikation, exulzerierende Plaques<br />
und kontralaterale Stenose mindestens 75% (NASCET). Folgende<br />
Indikationsgruppen sind definiert:<br />
1. asymptomatische <strong>Karotis</strong>stenose<br />
2. symptomatische <strong>Karotis</strong>stenose, elektiv<br />
3. <strong>Karotis</strong>chirurgie unter besonderen Bedingungen.<br />
Für jedes Krankenhaus lassen sich mit diesem Modell erwartete<br />
Wahrscheinlichkeiten (E) an perioperativen Schlaganfällen oder Tod berechnen.<br />
Wird die beobachtete Rate (O) an perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen<br />
eines Krankenhauses ins Verhältnis zur erwarteten Rate (E) gesetzt,<br />
so erhält man eine Verhältniszahl, die einen Vergleich der Krankenhausergebnisse<br />
unter Berücksichtigung der patientenbezogenen Risikofaktoren<br />
ermöglicht.<br />
Für das Jahr 2007 wird eine gute Versorgungssituation konstatiert. Das<br />
Ergebnis für O/E liegt bei 0,98. Ein Vergleich mit den Vorjahren (2006:<br />
1,00; 2005: 1,05; 2004: 1,15; 2003: 1,26) zeigt eine gute und stabile<br />
Versorgungsqualität in den vergangenen fünf Jahren. Eine leichte, aber<br />
kontinuierliche Verbesserung der Gesamtergebnisse ist erkennbar.<br />
Die Spannweite der Krankenhausergebnisse ist weiterhin auffällig. Der<br />
höchste Wert 6,0 bedeutet, dass die beobachtete Rate sechsfach höher lag<br />
als erwartet. Da für diesen Qualitätsindikator kein evidenzbasierter<br />
Referenzwert zur Verfügung steht, hat die BQS-Fachgruppe entschieden,<br />
dass mit allen Krankenhäusern, deren Ergebnisse das 95%-Perzentil von<br />
2,9 überschreiten, im Strukturierten Dialog eine Klärung erfolgen soll.<br />
Hierbei sollte der Schwerpunkt auf die Erarbeitung von Zielvereinbarungen<br />
und die Überprüfung der Umsetzung gelegt werden.<br />
Perioperative Schlaganfälle oder Tod risikoadjustiert nach<br />
logistischem <strong>Karotis</strong>-Score I: Verhältnis der beobachteten<br />
Rate zur erwarteten Rate nach logistischem <strong>Karotis</strong>-Score I<br />
Verhältnis der beobachteten Rate an perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen<br />
zur erwarteten Rate an perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen<br />
bei allen Patienten mit vollständiger Dokumentation zum <strong>Karotis</strong>-Score I<br />
Ergebnisse 2004 2005 2006 2007<br />
Gesamtergebnis 1,15<br />
Gesamtzahl der Fälle 23.502<br />
Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />
Beobachtete Rate durch erwartete Rate<br />
(O/E)<br />
Beobachtete Rate durch erwartete Rate<br />
(O/E)<br />
10<br />
Beobachtete Rate durch erwartete Rate (O/E)<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
*<br />
*<br />
2004<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2005<br />
Jahr<br />
Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />
Basisinformation<br />
2006<br />
2007<br />
Die Vorjahresergebnisse sind mit den<br />
Ergebnissen 2007 vergleichbar.<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2006<br />
Ergebnisse 2007 für 333 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Median der Krankenhausergebnisse<br />
Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />
Referenzbereich<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2007<br />
Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Ergebnisse 2007 für 188 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />
Kennzahl-ID<br />
Risikoadjustierung<br />
Grundlageninformation zum<br />
Qualitätsindikator<br />
*<br />
*<br />
*<br />
1,00<br />
25.570<br />
Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />
Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />
Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />
Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />
keine Maßnahmen dokumentiert<br />
Hinweis verschickt<br />
Aufforderung zur Stellungnahme<br />
Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />
Dokumentationsprobleme<br />
Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />
als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />
kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />
Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />
*<br />
* *<br />
1,05<br />
25.629<br />
0,9<br />
0,0 - 6,0<br />
≤ 2,9 (Toleranzbereich;<br />
95%-Perzentil)<br />
15 von 333<br />
Anzahl der Krankenhäuser in der<br />
Grundgesamtheit von 521 Krankenhäusern<br />
mit<br />
0 Fällen<br />
0 Krankenhäuser<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />
1 - 19 Fällen<br />
LQS<br />
13 von 16<br />
26/413<br />
0/26<br />
4/26<br />
22/26<br />
3/22<br />
5/22<br />
11/22<br />
3/22<br />
0/22<br />
32 von 188<br />
0,98<br />
26.087<br />
2007/10n2-KAROT/68413<br />
Logistische Regression<br />
www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2007/<br />
10n2-KAROT/68413<br />
6%<br />
0%<br />
15%<br />
85%<br />
14%<br />
23%<br />
50%<br />
14%<br />
0%