Karotis-Rekonstruktion

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17.01.2015 Aufrufe

Karotis-Rekonstruktion 23 Dokumentationspflichtige Leistungen Eine Dokumentationspflicht besteht für Eingriffe an der extrakraniellen Arteria carotis interna, externa, communis mit Sinus caroticus, die offen-chirurgisch durchgeführt werden unter Ausschluss von Mehrfachverletzung und Polytrauma. Damit werden alle offenen Operationen erfasst, die zur Behandlung einer Karotisstenose durchgeführt werden. Datengrundlage: Karotis-Rekonstruktion Krankenhäuser Geliefert 2007 Datensätze 26.113 26.849 521 Erwartet 2007 535 Vollständigkeit 2007 97,3% 97,4% Geliefert 2006 2005 25.631 519 25.653 512 Es besteht keine Dokumentationspflicht für die interventionelle Behandlung der Karotisstenose mittels Ballondilatation oder Stentimplantation. Ausblick Die Risikoadjustierung mittels logistischer Regression, die in der Bundesauswertung 2005 erstmals eingesetzt wurde, hat die Möglichkeit eines fairen Vergleichs der Ergebnisse zwischen den Krankenhäusern ohne Aufteilung des Patientenkollektivs eröffnet. Diese Methode hat sich bewährt und soll auch in den kommenden Jahren Verwendung finden. Die einbezogenen Leistungen werden für das Jahr 2009 keine Änderung zum Vorjahr erfahren. Es werden alle offenen Operationen erfasst, die zur Behandlung einer extrakraniellen Karotisstenose durchgeführt werden. Die BQS-Fachgruppe Gefäßchirurgie schlägt vor, im Rahmen der Qualitätssicherung „Karotis-Rekonstruktion“ ebenfalls eine Dokumentationspflicht für die interventionellen Verfahren zu inkludieren. Auf Basis der fünf im Cochrane Review 2005 (Safety and Efficacy of Endovascular Treatment of Carotid Artery Stenosis Compared With Carotid Endarterectomy) zusammengefassten Studien, der im Oktober 2006 veröffentlichten Ergebnisse aus der industrieunabhängigen SPACE-Studie (Stentgeschützte Perkutane Angioplastie der Carotis vs. Endarterektomie) und der EVA-3S-Studie (Endarterektomie versus Stenting in Patients with Symptomatic Severe Carotid Stenosis) kann eine Bewertung der Wirksamkeit der Methode der interventionellen Therapie der Karotisstenose erfolgen. Interventionelle wie offene Verfahren werden bei vergleichbarer Indikation und vergleichbarem Patientenkollektiv eingesetzt und sollten daher an gleichen Qualitätsanforderungen gemessen werden. Basisstatistik: Karotis-Rekonstruktion Alle Patienten Altersverteilung Anzahl der Patienten mit gültiger Altersangabe davon

24 Karotis-Rekonstruktion Indikation bei asymptomatischer Karotisstenose Indikation bei asymptomatischer Karotisstenose Anteil von Patienten mit Stenosegrad ≥ 60% (NASCET) an Patienten mit asymptomatischer Karotisstenose (Indikationsgruppe A) unter Ausschluss der Karotischirurgie unter besonderen Bedingungen (Indikationsgruppe C) Ergebnisse 2004 2005 2006 2007 Gesamtergebnis 89,9% Vertrauensbereich 89,4 - 90,5% Gesamtzahl der Fälle 12.188 Vergleich mit Vorjahresergebnissen Stenosegrad ≥ 60% (NASCET) 100% 80% 60% 40% 20% 0% Stenosegrad ≥ 60% (NASCET) * * * * * 2004 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% * 2005 Jahr * 2006 2007 Die Vorjahresergebnisse sind mit den Ergebnissen 2007 vergleichbar. Ergebnisse 2007 für 219 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Krankenhäuser mit ≥20 Fällen 91,4% 90,9 - 91,9% 13.174 Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2006 Durchführung des Strukturierten Dialogs Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde Rechnerisch auffällige Krankenhäuser Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern: keine Maßnahmen dokumentiert Hinweis verschickt Aufforderung zur Stellungnahme Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses: Dokumentationsprobleme Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil als unvermeidbar bewertete Einzelfälle kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten * 90,5% 90,0 - 91,0 % 13.616 LQS 16 von 16 41/523 92,1% 91,6 - 92,5% 13.795 0/41 12/41 29/41 17/29 0/29 5/29 7/29 1/29 8% 0% 29% 71% 59% 0% 17% 24% 3% Qualitätsziel Nur Stenosen operieren mit einem Stenosegrad ≥ 60% (NASCET) bei asymptomatischer Karotisstenose Hintergrund des Qualitätsindikators Bei der Indikationsstellung zur Operation muss eine sorgfältige Abwägung zwischen dem Risiko der Operation und dem Risiko eines Schlaganfalles im natürlichen Verlauf erfolgen. Die Frage nach der besten Therapie – konservativ oder operativ – wurde in mehreren prospektiv-randomisierten Studien sowohl für die asymptomatische als auch die symptomatische Karotisstenose untersucht. Auf dem Boden dieser Untersuchungen liegen für die operative Behandlung gesicherte Indikationen auf dem höchsten Level der evidenzbasierten Medizin vor (Biller et al. 1998). Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2006 Der Strukturierte Dialog 2007 zu den Ergebnissen des Erfassungsjahres 2006 wurde in allen 16 Bundesländern durchgeführt. Von 41 numerisch auffälligen Krankenhäusern wurden 29 um eine Stellungnahme gebeten. Fünf dieser Krankenhäuser gaben als Grund für die Auffälligkeit unvermeidbare Einzelfälle an, während 17 Krankenhäuser (59%) Dokumentationsprobleme anführten. Nach Abschluss des Strukturierten Dialogs wurde ein Krankenhaus als qualitativ auffällig eingestuft, weitere 21 werden im Folgejahr beobachtet. Bewertung der Ergebnisse 2007 Bei 92,1% aller asymptomatischen Patienten, die sich der operativen Versorgung einer Karotisstenose im Jahr 2007 unterzogen, betrug der Stenosegrad 60% oder mehr. In den Jahren 2003 bis 2006 lag dieser Anteil zwischen 88,9 und 91,4%, wobei eine kontinuierliche Verbesserung des Gesamtergebnisses beobachtet werden konnte. Die BQS-Fachgruppe wertet dies als eine insgesamt gute Versorgungssituation und führt diese positive Entwicklung unter anderem auf Maßnahmen zurück, die im Strukturierten Dialog der Länder vereinbart und von den Krankenhäusern umgesetzt wurden. Die Spannweite der Ergebnisse für Krankenhäuser mit mindestens 20 Fällen in der Grundgesamtheit liegt zwischen 40,0 und 100%. Neun von 219 Krankenhäusern mit mehr als 20 Fällen liegen mit ihren Ergebnissen unterhalb des Referenzbereichs von mindestens 80%. Dies zeigt ein punktuelles Verbesserungspotenzial auf und macht eine Diskussion dieser Krankenhausergebnisse im Strukturierten Dialog zwingend notwendig. Die Erarbeitung von Zielvereinbarungen und Überprüfung der Umsetzung im Folgejahr hält die BQS-Fachgruppe für das geeignete Mittel, um eine Verbesserung in der Ergebnisvariabilität zu erreichen. Median der Krankenhausergebnisse Spannweite der Krankenhausergebnisse Referenzbereich Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2007 Ergebnisse 2007 für 276 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen Stenosegrad ≥ 60% (NASCET) 100% 80% 60% 40% 20% 0% Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen Basisinformation Kennzahl-ID Risikoadjustierung Grundlageninformation zum Qualitätsindikator 93,9% 40,0 - 100,0% ≥ 80% (Zielbereich) 9 von 219 Anzahl der Krankenhäuser in der Grundgesamtheit von 521 Krankenhäusern mit 0 Fällen 26 Krankenhäuser Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen 52 von 276 2007/10n2-KAROT/9556 Risikostandardisierte Fallkonstellation www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2007/ 10n2-KAROT/9556

<strong>Karotis</strong>-<strong>Rekonstruktion</strong><br />

23<br />

Dokumentationspflichtige<br />

Leistungen<br />

Eine Dokumentationspflicht besteht für Eingriffe an<br />

der extrakraniellen Arteria carotis interna, externa,<br />

communis mit Sinus caroticus, die offen-chirurgisch<br />

durchgeführt werden unter Ausschluss von Mehrfachverletzung<br />

und Polytrauma. Damit werden alle offenen<br />

Operationen erfasst, die zur Behandlung einer<br />

<strong>Karotis</strong>stenose durchgeführt werden.<br />

Datengrundlage: <strong>Karotis</strong>-<strong>Rekonstruktion</strong><br />

Krankenhäuser<br />

Geliefert<br />

2007<br />

Datensätze 26.113 26.849<br />

521<br />

Erwartet<br />

2007<br />

535<br />

Vollständigkeit<br />

2007<br />

97,3%<br />

97,4%<br />

Geliefert<br />

2006 2005<br />

25.631<br />

519<br />

25.653<br />

512<br />

Es besteht keine Dokumentationspflicht für die interventionelle<br />

Behandlung der <strong>Karotis</strong>stenose mittels<br />

Ballondilatation oder Stentimplantation.<br />

Ausblick<br />

Die Risikoadjustierung mittels logistischer Regression,<br />

die in der Bundesauswertung 2005 erstmals<br />

eingesetzt wurde, hat die Möglichkeit eines fairen<br />

Vergleichs der Ergebnisse zwischen den Krankenhäusern<br />

ohne Aufteilung des Patientenkollektivs<br />

eröffnet. Diese Methode hat sich bewährt und soll<br />

auch in den kommenden Jahren Verwendung finden.<br />

Die einbezogenen Leistungen werden für das Jahr<br />

2009 keine Änderung zum Vorjahr erfahren. Es<br />

werden alle offenen Operationen erfasst, die zur<br />

Behandlung einer extrakraniellen <strong>Karotis</strong>stenose<br />

durchgeführt werden.<br />

Die BQS-Fachgruppe Gefäßchirurgie schlägt vor, im<br />

Rahmen der Qualitätssicherung „<strong>Karotis</strong>-<strong>Rekonstruktion</strong>“<br />

ebenfalls eine Dokumentationspflicht für die<br />

interventionellen Verfahren zu inkludieren. Auf<br />

Basis der fünf im Cochrane Review 2005 (Safety<br />

and Efficacy of Endovascular Treatment of Carotid<br />

Artery Stenosis Compared With Carotid<br />

Endarterectomy) zusammengefassten Studien, der<br />

im Oktober 2006 veröffentlichten Ergebnisse aus<br />

der industrieunabhängigen SPACE-Studie (Stentgeschützte<br />

Perkutane Angioplastie der Carotis vs.<br />

Endarterektomie) und der EVA-3S-Studie (Endarterektomie<br />

versus Stenting in Patients with Symptomatic<br />

Severe Carotid Stenosis) kann eine Bewertung der<br />

Wirksamkeit der Methode der interventionellen<br />

Therapie der <strong>Karotis</strong>stenose erfolgen. Interventionelle<br />

wie offene Verfahren werden bei vergleichbarer<br />

Indikation und vergleichbarem Patientenkollektiv<br />

eingesetzt und sollten daher an gleichen Qualitätsanforderungen<br />

gemessen werden.<br />

Basisstatistik: <strong>Karotis</strong>-<strong>Rekonstruktion</strong><br />

Alle Patienten<br />

Altersverteilung<br />

Anzahl der Patienten mit gültiger Altersangabe<br />

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