Comeniusschule Schwetzingen
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<strong>Comeniusschule</strong> <strong>Schwetzingen</strong><br />
Schulkonzeption<br />
- Unterstützte Kommunikation -
Inhalt<br />
Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
1. Beschreibung des Arbeitsfeldes 3<br />
2. Gebärdenunterstützte Kommunikation 5<br />
3. Symbolunterstützte Kommunikation 7<br />
4. Elektronische Kommunikationsmittel 10<br />
5. Gestützte Kommunikation (FC) 13<br />
2
Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
1. Beschreibung des Arbeitsfeldes<br />
Die Möglichkeit zur Kommunikation kann als ein existentielles Grundbedürfnis eines<br />
jeden Menschen beschrieben werden. Deshalb zielt die Förderung an der<br />
<strong>Comeniusschule</strong> darauf ab, allen Schülern ein Maximum an Unterstützung zukommen zu<br />
lassen, damit sie Ihre kommunikativen Kompetenzen einbringen und erweitern<br />
können.<br />
Unter dem Begriff "Unterstützte Kommunikation" (englisch: "Augmentative and<br />
Alternative Communication", abgekürzt AAC) werden alle Kommunikationshilfen, -<br />
strategien und -techniken zusammengefasst, die eine Erweiterung der kommunikativen<br />
Kompetenz von Menschen, die nicht oder nicht ausreichend über Lautsprache<br />
verfügen, beinhalten. Unterschiedliche Kommunikationsformen und - hilfen sollen<br />
die verbale Kommunikation unterstützen, ergänzen oder ersetzen.<br />
Man kann dabei unterscheiden :<br />
Körpereigene Kommunikationsformen<br />
� Muskeltonus<br />
� Blicke<br />
� Körperhaltung<br />
� Mimik<br />
� Gestik<br />
� Laute, Vokalisationen,Sprache<br />
� Zeigebewegungen<br />
� Individuelle Signale, Gebärden .<br />
Nichtelektronische externe Kommunikationshilfen<br />
� Gegenstände<br />
� Gebärdensysteme<br />
� Bilder<br />
� Symbole<br />
� Wortkarten<br />
Elektronische externe Kommunikationshilfen<br />
� Einfache Tastengeräte mit Sprachausgabe<br />
� Talker<br />
� Personal Computer<br />
Die Hauptziele der Unterstützten Kommunikation sind:<br />
� Für den einzelnen Schüler ein individuelles Kommunikationssystem zu<br />
entwickeln, damit in der Schule und im sozialen Umfeld eine befriedigendere und<br />
effektivere Kommunikation möglich ist.<br />
� Im Unterricht, die verbale Kommunikation durch möglichst viele weitere<br />
Kommunikationsformen und - hilfen zu ergänzen, damit eine umfassendere<br />
Informationsaufnahme und - wiedergabe möglich wird.<br />
(vgl. KöhnenM. / Roos.E., S.9)<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Körpereigene Kommunikationsformen werden individuell in den Unterricht integriert<br />
und dort erweitert . Für die externen Kommunikationshilfen sind konzeptionelle<br />
Überlegungen und auch verbindliche Festlegungen innerhalb der Schule notwendig.<br />
Diese werden im Folgenden beschrieben:<br />
Literatur:<br />
Köhnen,M./Roos,E.: Nichtsprechende Kinder reden mit. (Übungsreihen für Geistigbehinderte, Heft H5) Dortmund:<br />
Verlag Modernes Lernen , 2002<br />
Kitzinger,A./ Kristen,U./Leber,I.: Jetzt sag ich´s dir auf meine Weise! Karlsruhe: von Loeper-Verlag, 2003<br />
Boenisch,J./Bünk,C. (Hrsg.): Methoden der Unterstützten Kommunikation. Karlsruhe: Von Loeper-Verlag,2003<br />
www.isaac-online.de ( Homepage von ISAAC – Deutschland)<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
2. Gebärdenunterstützte Kommunikation an der <strong>Comeniusschule</strong><br />
Gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK) bezeichnet ein Gebärdensystem, das<br />
jüngeren hörenden Kinder mit Problemen beim Spracherwerb und beim Sprechen den<br />
Zugang zur gesprochenen Sprache erleichtern soll. Dabei werden nicht alle<br />
gesprochenen Wörter und vor allem nicht alle grammatischen Strukturen gebärdet,<br />
sondern nur die bedeutungstragenden Wörter. Die inhaltliche Erschließung von<br />
Mitteilungen wird dadurch erleichtert. Die Darstellung eines Begriffes durch Gebärden<br />
ermöglicht dem Kind ein besseres Verstehen, und es kann sich früher verständigen.<br />
Der Einsatz von Gebärdenunterstützter Kommunikation hat große Auswirkungen auf den<br />
Spracherwerb und die Erweiterung des Sprachverständnisses bei der Förderung unserer<br />
gesamten Schülergruppe. Gebärden können Ausdrucksmöglichkeiten von nicht- oder<br />
wenigsprechenden Kindern sein, sie können aber auch von den Lehrern und<br />
Lehrerinnen im Unterricht lautsprachbegleitend eingesetzt werden, um das<br />
Sprachverständnis aller je nach Entwicklungsstand zu erleichtern.<br />
Das Kollegium der <strong>Comeniusschule</strong> hat sich auf ein für die gesamte Schule<br />
verbindliches Gebärdensystem geeinigt. Die Gebärdensammlung „Schau doch meine<br />
Hände an“ vom Verband evangelischer Einrichtungen für geistig und seelisch Behinderte<br />
e.V. wird als Grundlage für die Gebärdenunterstützte Kommunikation in der Schule<br />
verwendet. Wenn der Wortschatz in dieser Sammlung nicht ausreicht, kann auf das<br />
„Gebärdenlexikon“, Hamburg, 1987, von Maisch/Wisch zurückgegriffen werden. Zur<br />
Einführung und Festigung der Gebärden wird seit dem Frühjahr 2005 im jahreszeitlichen<br />
Wechsel die „Gebärde des Monats“ mit entsprechendem Symbol sowie dem Schriftzug<br />
mehrmals im Schulhaus ausgehängt.<br />
Folgende Beispiele zeigen, dass es sich um einfache motorische Bewegungen<br />
handelt, die oft an die Alltagsgeste angelehnt sind. Die Pfeile zeigen die<br />
Bewegungsrichtung an.<br />
Essen Trinken<br />
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Wortbeispiele:<br />
Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Warm Kalt<br />
Freude, fröhlich traurig<br />
Satzbeispiele:<br />
Ich bin …. fröhlich<br />
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Literatur:<br />
Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Ich möchte spielen.<br />
Bundesverband ev. Behindertenhilfe.V.: Schau doch meine Hände an, Reutlingen 1999<br />
Maisch, Wisch: Gebärdenlexikon, Grundgebärden 1, Hamburg 1996<br />
Kristen, Ursi: Praxis Unterstützte Kommunikation, Düsseldorf 2002, erweitere Auflage<br />
3. Symbolunterstützte Kommunikation<br />
Zum Kommunizieren sind Symbole nötig. Symbole repräsentieren Objekte und/oder<br />
Sachverhalte und können ganz individuell oder aber konventionell sein. In der<br />
Unterstützten Kommunikation werden Bilder, Fotos, Gebärden, Gesten, geschriebene<br />
Wörter oder Laute als Symbole angewendet.<br />
Diese Vielfalt an Kommunikationssymbolen wird in der Fachliteratur in dynamische und<br />
statische Symbole gegliedert. Dynamische Symbole, zu denen auch die gesprochene<br />
Sprache oder die Gebärden zählen, werden vom Benutzer selbst und meist ohne<br />
Hilfsmittel produziert. Sie existieren nur vorübergehend. Statische Symbole, wie z.B.<br />
die Bildsymbole sind dagegen stets vorhanden. Sie müssen lediglich wiedererkannt und<br />
ausgewählt werden. Bildsymbole sind deshalb zentrale Medien für die Förderung der<br />
kommunikativen Kompetenz von Schülern im gesamten Unterrichtsgeschehen.<br />
Außerdem werden besondere Hilfsmittel wie etwa Kommunikationstafeln verwendet. Im<br />
Zusammenhang mit Symboltafeln werden überwiegend Bildsymbole benutzt, die<br />
Gegenstände (Piktogramme) oder Handlungen (Ideogramme) darstellen.<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Beispiel für eine Kommunikationstafel zum Thema Freizeitaktivitäten<br />
An unserer Schule werden u.a. PCS- Symbole (Picture Communication Symbols) in<br />
Verbindung mit dem dazugehörigen Boardmaker- Programm verwendet.<br />
PCS- Symbole, die zur Zeit in Deutschland am weitesten verbreitet sind, wurden ab 1980<br />
von der amerikanischen Sprachtherapeutin Roxanna Mayer- Johnson entwickelt. Die<br />
piktogrammähnlichen Zeichnungen sind einfach gestaltet und in ihrer Bedeutung gut zu<br />
erkennen. Das Vokabular ist in verschiedene Kategorien wie zum Beispiel<br />
Nahrungsmittel, Kleidung oder Fahrzeuge unterteilt (siehe Beispiele).<br />
Heutzutage können fast alle Bildsymbole in Zusammenhang mit Computern verwendet<br />
werden. Auch die PCS- Symbole sind in Form unterschiedlicher Software zu erhalten.<br />
Eine davon ist das an unserer Schule verwendete Boardmaker -Programm. Dadurch<br />
lassen sich mit dem Computer z.B. unter Windows sehr schnell und einfach<br />
Kommunikationstafeln in beliebiger Größe farbig herstellen. Das Programm enthält ca.<br />
3000 Symbole und verschiedene Funktionen mit Hilfe derer die Symbole in Tafelform<br />
angeordnet werden können. Durch Windows können auch Symbole oder Darstellungen<br />
aus anderen Programmen mühelos integriert werden. Boardmaker ist daher zum<br />
Erstellen von Arbeitsblättern und anderen Unterrichtsmaterialien mit Symbolen<br />
bestens geeignet.<br />
Beispiele für Nahrungsmittel, Kleidung und Fahrzeuge:<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Simbolo nennt sich ein weiteres an der Schule verwendetes Symbolsystem. Simbolo<br />
bietet auf der Basis von WORD vor allem die Möglichkeit Bild-Schrift-Anleitungen zu<br />
erstellen. Dies können Handlungsabläufe, Stundenpläne, Rezepte, Einkaufslisten o.ä.<br />
sein.<br />
Alle Symbole lassen sich untereinander kombinieren und in Texte einbinden. Außerdem<br />
können die Einzelsymbole natürlich auch für den Unterricht oder für<br />
Kommunikationstafeln etc. verwendet werden. Es gibt derzeit 4 Versionen von Simbolo:<br />
� Bereich Hauswirtschaft<br />
� Bereiche Werken, kreatives Gestalten, Garten<br />
� Bereiche Selbstversorgung, Umfeld, Schule, Sport<br />
� Stundenplan<br />
Darüber hinaus können für das Erstellen von Medien zur Kommunikationsförderung<br />
weitere Symbolsammlungen benutzt werden. Laut Beschluss der GLK vom 13.01.05,<br />
wird für die Arbeit an der Schule keine Festlegung auf eines oder mehrere<br />
Symbolsysteme getroffen. Die individuelle Gestaltung, ausgerichtet auf die speziellen<br />
Bedürfnisse der jeweiligen Schüler, soll im Vordergrund stehen.<br />
Literatur.<br />
Kristen,Ursi: Praxis Unterstützte Kommunikation. Düsseldorf: Verlag Selbstbestimmtes Leben, 4.Auflage 2002<br />
www.simbolo-symbole.de<br />
www.lebenshilfe-ffm.de/html/n2.html<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
4. Elektronische Kommunikationshilfen<br />
In unserer Schule kommen neben den Gebärden und Bildsymbolen auch elektronische<br />
Geräte zum Einsatz. Elektronische Kommunikationshilfen sind Geräte, die im<br />
Unterschied zum herkömmlichen PC in der Hand transportiert werden können. Über ein<br />
Display oder aber eine beim Gerät vorhandene Sprachausgabe kann ein gewünschter<br />
Inhalt mitgeteilt werden. Eine Sprachausgabe, d.h. die Möglichkeit sich mit Hilfe eines<br />
elektronischen Gerätes lautsprachlich mitzuteilen, kann natürlich und/oder synthetisch<br />
sein. Während bei der natürlichen Sprachausgabe Sätze von einer „menschlichen<br />
Leihstimme“ mit einem Mikrophon aufgenommen werden, setzt die synthetische<br />
Sprachausgabe selbstständig Buchstaben in Sprachlaute um und verbindet diese zu<br />
Wörtern und Sätzen.<br />
Entscheidung für ein Gerät<br />
Die Entscheidung für oder gegen eine Förderung mit elektronischen<br />
Kommunikationshilfen muss stets gemeinsam mit dem oder der Betroffenen, den<br />
Bezugspersonen und vor allem mit dem betreuenden Lehrerteam getroffen werden.<br />
Dazu ist eine eingehende Beratung durch die Beratungsstelle für Unterstützte<br />
Kommunikation in Ladenburg zu empfehlen.<br />
Nur nach Absprache mit dem Klassenteam, kann eine Förderung innerhalb der Schule<br />
bzw. innerhalb der Klasse stattfinden und das Gerät angewendet werden: Eine enge<br />
Zusammenarbeit ist die Voraussetzung für eine gelingende Förderung.<br />
Bei der Verordnung von elektronischen Geräten über die Krankenkasse ist ein<br />
Gutachten notwendig, das entweder von der Beratungsstelle in Ladenburg oder einem<br />
Sonderschullehrer erstellt wird. Darauf kann Kontakt zu den VertreterInnen der<br />
Herstellerfirmen aufgenommen werden.<br />
Geräte an der Schule<br />
Die <strong>Comeniusschule</strong> verfügt über elektronische Hilfsmittel, die zur kommunikativen<br />
Förderung bei SchülerInnen eingesetzt werden können. Hierzu zählen der „One Step“,<br />
der „Go Talk 9“ und der „XL- Talker“.<br />
Abbildung 1: "One Step” Abbildung 2: "Go Talk 9" Abbildung 3:”XL-Talker”<br />
„One Step“ ist eine einfache Kommunikationshilfe mit natürlicher Sprachausgabe, mit<br />
der die SchülerInnen lernen können, Sprache gezielt einzusetzen (z.B. zur Äußerung<br />
eines Wunsches oder zur Begrüßung im Morgenkreis). Durch Tastendruck ist die<br />
Aufnahme einer 75- sekündigen Sprachmitteilung möglich. Die gespeicherte Aussage<br />
kann dann wiederum durch Tastendruck in den unterschiedlichsten Situationen<br />
abgerufen werden.<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Die Tastatur des „Go Talk 9“ besteht aus neun Feldern. Auf jedem Feld bzw. auf jeder<br />
Taste kann eine zuvor aufgenommene Aussage abgerufen werden. Insgesamt kann<br />
zwischen vier Ebenen gewechselt werden, so dass 36 Aussagen möglich sind. Die dafür<br />
notwendigen Deckblätter werden individuell mit dem Schüler erarbeitet und können<br />
seitlich am Gerät eingeschoben werden.<br />
„XL-Talker“ ist ein tragbarer Sprachcomputer, der ein extrem großes und gut<br />
ablesbares dynamisches Display mit bis zu 45 Feldern besitzt. Es handelt sich dabei um<br />
einen Bildschirm, der durch Berührungsimpulse wie eine Tastatur bedient werden kann.<br />
Erscheint etwa auf dem Bildschirm eine Zusammenstellung mit Piktogrammen zu<br />
verschiedenen alltäglichen Aktivitäten, so wird z.B. durch die Berührung des<br />
Piktogramms für Essen eine neue Seite mit einer Auswahl verschiedener Nahrungsmittel<br />
aufgerufen. Das dazu notwendige Sprachsystem nennt sich Minspeak. Minspeak ist ein<br />
speziell für elektronische Kommunikationshilfen entwickeltes „symbolisches<br />
Sprachkodierungssystem“. Das heißt, das sprachliche Inhalte durch die Kombination<br />
verschiedener Symbole repräsentiert werden. Somit kann trotz geringer Zahl an<br />
Symbolfeldern eine große Zahl von Kommunikationsinhalten abgerufen werden.<br />
Neben den schuleigenen Geräten sind auch Hilfsmittel im Einsatz, die einzelne<br />
SchülerInnen bereits besitzen. In diesem Fall arbeiten die zuständigen Klassenlehrer<br />
sowie das dazugehörige Team mit den Eltern zusammen, um eine erfolgreiche<br />
Anwendung des Gerätes inner- und außerhalb des Unterrichts zu erreichen.<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Arbeitskreis Unterstützte Kommunikation<br />
Seit Ende des Schuljahres 2004/05 besteht an unserer Schule ein Arbeitskreis zur<br />
Unterstützten Kommunikation, der sich derzeit vor allem um die kommunikative<br />
Förderung der SchülerInnen bemüht, die einen „ Smalltalker“ besitzen. Das<br />
Sprachsystem des Smalltalkers ist identisch mit dem des XL- Talkers. Die Geräte<br />
unterscheiden sich nur in Größe und Gewicht. Der Smalltalker ist somit kleiner und<br />
leichter als der XL- Talker. Er stellt eine ideale Kommunikationshilfe für mobile<br />
Menschen und Kinder dar. Innerhalb des Arbeitskreises finden wöchentliche Einzel- und<br />
Gruppenförderungen statt, in denen im Spiel und Gespräch kommunikative<br />
Kompetenzen mit Hilfe des Talkers aufgebaut werden sollen.<br />
Neben der Kommunikationsförderung übernimmt der Arbeitskreis auch die Organisation<br />
von Fortbildungen und Beratung innerhalb des Kollegiums sowie die Verwaltung der<br />
schuleigenen Geräte und des didaktischen Materials im Computerraum.<br />
Literatur:<br />
Adam, H.: Mit Gebärden und Bildsymbolen kommunizieren, 2. Aufl., Würzburg, 1993<br />
Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation<br />
Martinsschule: BUK.Martinsschule@t-online.de<br />
Braun, U. (Hrsg.): Unterstützte Kommunikation, 3. Aufl., Düsseldorf, 1999<br />
ISAAC – Deutschland (Hrsg.): Unterstützte Kommunikation mit nichtsprechenden Menschen, 2. Aufl., Karlsruhe, 2000<br />
ISAAC – Deutschland (Hrsg.): Handbuch der Unterstützten Kommunikation, Karlsruhe, 2003<br />
Kristen, U.: Praxis Unterstützte Kommunikation – Eine Einführung, Düsseldorf, 2. Aufl.,1997<br />
Leber, I.: Nikki ist nicht sprachlos! 2. Aufl., Karlsruhe, 2001<br />
Von Tetzchner, S./Martinsen, H.: Einführung in Unterstützte Kommunikation, Heidelberg, 2000<br />
Wilken, E. (Hrsg.): Unterstützte Kommunikation: eine Einführung in Theorie und Praxis, Stuttgart, 2002<br />
www.isaac-online.de<br />
www.martinsschule-ladenburg.de<br />
www.prentkeromich.de<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
5. Gestützte Kommunikation<br />
Zur Methode:<br />
Schüler, die nicht verbal oder nur schlecht verbal kommunizieren können und Störungen<br />
in der Handlungsplanung und der Motorik haben, werden an der Comenius-Schule mit<br />
der Methode der Gestützten Kommunikation (FC) unterstützt. Teilweise haben diese<br />
Schüler eine Diagnose aus dem Spektrum der autistischen Störungen.<br />
Die Methode der Gestützten Kommunikation ist keine Kommunikationshilfe an sich<br />
sondern eine Rehabilitationstechnik, aber durch ihren Einsatz ermöglicht sie<br />
nichtsprechenden Schülern Kommunikation und Teilhabe und damit Beeinflussung ihrer<br />
Umwelt.<br />
Im FC-Netz wird FC folgendermaßen definiert: „Bei der Gestützten Kommunikation<br />
handelt es sich um eine Methode aus dem Spektrum der Unterstützten Kommunikation,<br />
die es manchen Menschen mit schweren kommunikativen Beeinträchtigungen<br />
ermöglicht, durch gestützten Zeigen, z.B. auf Objekte, Bilder oder Buchstaben zu<br />
kommunizieren. Der Stützer gibt physische, verbale und emotionale Hilfestellungen.<br />
Durch die körperliche Stütze werden neuromotorische Probleme verringert und<br />
funktionale Bewegungsmuster trainiert. Das Training kann bis zum unabhängigen<br />
Zeigen, der selbständigen Nutzung eines Kommunikationsgerätes und zur Erweiterung<br />
von Handlungskompetenzen führen“.<br />
Die Schüler, die auf diese Methode ansprechen, können in allen Situationen unterstützt<br />
werden. Im Unterricht und in allen alltäglichen Handlungen können sie mittels dieser<br />
Methode einbezogen und nach ihrer Meinung und ihren Bedürfnissen gefragt werden.<br />
Ein wichtiges Ziel ist, dass sie von selbst aus ihre kommunikativen Handlungen<br />
beginnen.<br />
Im Unterricht und im Alltag kann FC umgesetzt werden bei:<br />
o Gestützte Alltagshandlungen/Lebenspraxis (Essen, trinken, an- und<br />
ausziehen, Reißverschlüsse öffnen, Schuhe binden, schneiden, Brot schmieren...)<br />
o Gestütztes Spielen ( Memory, Domino, Puzzle, Steckspiele...)<br />
o Zeigen auf Bilder und Wörter (im Stuhlkreis, beim Essen, bei<br />
Zurordnungsaufgaben, bei Auswahlaufgaben...)<br />
o Gestütztes Malen und Basteln<br />
o Handschriftliches, gestütztes Schreiben (Buchstaben, Namen, Abschreiben,<br />
freies Schreiben...)<br />
o Gestütztes Schreiben mit Buchstabentafel und PC (Äußern von Wünschen<br />
und Bedürfnissen und themenorientierte Kommunikation)<br />
Dabei sind die vier Kommunikationsstufen zu beachten, die den unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten der einzelnen Schüler entsprechen:<br />
1. Gestütztes Zeigen auf vorgegebenes Material ( Spieleauswahl, Memory,<br />
Ja-Nein-Tafel, Datums-Tafel, Bild- oder Wortkarten...)<br />
2. Gestütztes Schreiben bei Alternativfragen (Antwort mit einem Wort<br />
möglich)<br />
3. Themenbezogene Kommunikation (z.B. Was hat dir am Schulfest am<br />
besten gefallen?)<br />
4. Offene und spontane Kommunikation (z.B. Äußern von Bedürfnissen,<br />
Wünschen, Konflikten, Interessen....)<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Von Anfang an soll das Ausblenden der Stützte mitbedacht und geübt werden. Das<br />
bedeutet, dass die physische Stützte nach und nach zurückgenommen wird. Angestrebt<br />
wird die größtmögliche Unabhängigkeit des Anwenders vom Stützer.<br />
An der Comenius-Schule:<br />
Seit 1995 wird mit der Methode an der Comenius-Schule gearbeitet. Es wurden<br />
vielfältige Erfahrungen gesammelt, ein Teil des Kollegiums hat sich inzwischen schulen<br />
lassen und trifft sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Auch finden Fortbildungen<br />
und Einführungskurse mit Elternbeteiligung innerhalb der Schule statt.<br />
Im Jahr 2001 haben wir ein Experiment begonnen und bis heute erfolgreich<br />
weitergeführt. Schüler, die bisher in Einzelsituationen und ihrer jeweiligen Klasse mit FC<br />
kommunizierten, wurden in einer Gruppe zusammengefasst und gemeinsam unterrichtet.<br />
Diese Gruppe gab sich selbst den Namen „FC-Arbeitskreis“.<br />
Bisher wurde in dieser Gruppe Englisch, Mathematik, Ethik, Musik, Erdkunde, Politik und<br />
Literatur auf Regelschulniveau unterrichtet. Die Auswahl der Unterrichtsinhalte ergibt<br />
sich aus den Schülerinteressen, die dann von den Lehrern aufbereitet werden.<br />
Im Schuljahr 2005/06 hat die Gruppe eine Stärke von 5 bis 6 Schülern und wird jeweils<br />
von vier Lehrern unterstützt. Dreimal in der Woche wird dieser Unterricht einstündig im<br />
gleichen Raum zur gleichen Zeit erteilt.<br />
Die Verbesserung der Zeigemöglichkeiten und damit Stütztraining sowie Training von<br />
sozialen Fähigkeiten in der Gruppe , Akzeptanz unterschiedlicher Stützer und Ausbau<br />
der Verbalsprache gehören zu den durchgehenden Unterrichtszielen in diesem<br />
Unterricht. Wir konnten positive Auswirkungen dieses Unterrichts auf die allgemeine<br />
psychische Befindlichkeit, Kooperation bei der Sauberkeitserziehung und Erweiterung<br />
der lautsprachlichen Fähigkeiten beobachten.<br />
Die Mitarbeit und die Freude der Schüler in dieser Unterrichtsform hat uns ermutigt, eine<br />
zweite Gruppe aus Mittelstufenschülern ins Leben zu rufen, die inzwischen auch fest<br />
etabliert ist und hochmotiviert arbeitet. Diese Schülergruppe hat inzwischen Themen aus<br />
Mathematik, Biologie, Englisch und Ethik bearbeitet und trifft sich regelmäßig zu zwei<br />
Unterrichtsstunden in der Woche.<br />
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Schulkonzeption Comenius-Schule <strong>Schwetzingen</strong> „Unterstützte Kommunikation“<br />
Der FC-Arbeitskreis hat sich zu einem festen Angebot innerhalb der Comenius-Schule<br />
etabliert. Sein Weiterbestehen und sein Umfang hängt von den Bedürfnissen und vom<br />
Förderbedarf der einzelnen Schüler und auch von der Stundenzuteilung für die<br />
Comenius-Schule insgesamt ab.<br />
Literatur:<br />
www.fc-netz.de<br />
Eichel, Elisabeth: Gestützte Kommunikation bei Menschen mit autistischer Störung, Dortmund 1996<br />
Crossley, Rosemary: Gestützte Kommunikation, Ein Trainingsprogramm, Weinheim 1997<br />
Impressum:<br />
Comenius-Schule<br />
Sudentenring 6<br />
68723 <strong>Schwetzingen</strong><br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Schulentwicklungsgruppe<br />
Redaktion: Katja Frank<br />
Stand: Februar 2006<br />
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