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Kulturgeschichtliches Erbe der Gespanschaft Osijek und Baranja

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KULTURGESCHICHTLICHES ERBE DER<br />

GESPANSCHAFT OSIJEK UND BARANJA


<strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong><br />

(kroatischer Verwaltungsbezirk, früher auch Komitat genannt, Anm. d. Ü.)<br />

Überblick über weltliche <strong>und</strong> sakrale Zeugnisse <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

Die <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Baranja</strong> ist überwiegend flach<br />

<strong>und</strong> befindet sich im Nordosten<br />

Kroatiens, am südlichen Rand <strong>der</strong><br />

Pannonischen Ebene. Sie umfasst<br />

das Gebiet <strong>der</strong> <strong>Baranja</strong> sowie die<br />

Umgebung von Đakovo, Valpovo<br />

<strong>und</strong> Donji Miholjac. Die Städte<br />

<strong>Osijek</strong>, Našice, Đakovo, Beli Manastir,<br />

Donji Miholjac, Valpovo<br />

<strong>und</strong> die Ortschaften Aljmaš, Erdut,<br />

Bizovac, Bilje, Darda, Kneževo,<br />

Batina, Topolje <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e sind<br />

in ferner Vergangenheit entstanden.<br />

Die Sehenswürdigkeiten, die<br />

man hier vorfindet, sind wertvoller<br />

Bestandteil des europäischen Kulturguts.<br />

Dank <strong>der</strong> Drau, Karašica, Jošava,<br />

Vuka <strong>und</strong> <strong>der</strong> Donau fanden die<br />

Menschen auf diesen Breiten<br />

schon immer fruchtbaren Boden<br />

für ihre Existenz. Hier verkehrten<br />

einst Kelten, später Römer, die<br />

nicht nur in <strong>der</strong> Geschichte Europas,<br />

son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> Geschichte<br />

ferner liegen<strong>der</strong> Gebiete<br />

ihre Spuren hinterlassen haben.<br />

Hierzuland verliefen auch die Handelswege<br />

<strong>der</strong> Thraker <strong>und</strong> Etrusker.<br />

Viele Völker auf ihrem Weg<br />

aus dem Norden in den Süden als<br />

auch aus dem Süden in Richtung<br />

Norden überquerten die hiesigen<br />

Flüsse, durchreisten die Moorlandschaften<br />

<strong>und</strong> pannonische Wäl<strong>der</strong>.<br />

1<br />

Der Mittelpunkt <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> ist<br />

in <strong>Osijek</strong>, westlich davon befinden sich<br />

Bizovac, Valpovo, Donji Miholjac <strong>und</strong><br />

Našice, im Osten liegen Aljmaš <strong>und</strong><br />

Erdut, im Norden dagegen trifft man auf<br />

Bilje, den bekannten Naturpark Kopački<br />

rit, Darda, Tikveš, Beli Manastir, Kneževo<br />

<strong>und</strong> Gajić/Topolje.<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 1


<strong>Osijek</strong> – Der Platz <strong>der</strong> Heiligen Dreifaltigkeit in <strong>der</strong> Festung<br />

Zu Recht, denn hier verlaufen <strong>der</strong><br />

Donaulimes <strong>und</strong> die Drau. Die<br />

Städte <strong>und</strong> Ortschaften dieses Gebiets<br />

sind Zeugen damaliger <strong>und</strong><br />

neuerer Geschichte.<br />

In <strong>der</strong> Festung belegen barocke<br />

Gebäude, dass hier nicht nur<br />

große Militärgarnisonen ihren<br />

Standort gef<strong>und</strong>en haben. Hier<br />

lebten auch <strong>der</strong> Beamtenstand,<br />

Händler <strong>und</strong> Handwerker. In<br />

Valpovo, Bilje, Kneževo, Donji<br />

Miholjac <strong>und</strong> Našice zeugen die<br />

Schlösser <strong>der</strong> Adligen von <strong>der</strong>en<br />

Verb<strong>und</strong>enheit mit <strong>der</strong> Landwirt-<br />

schaft, aber auch mit <strong>der</strong> fortschreitenden<br />

Wirtschaft. Die Kathedrale<br />

in Đakovo <strong>und</strong> das Bischofshaus<br />

sind Zeugnisse kirchlichen Waltens<br />

in diesem Gebiet. Sowohl neoklassizistische<br />

<strong>und</strong> sezessionistische<br />

Denkmäler als auch Bauten mo<strong>der</strong>ner<br />

Architektur bilden das Kulturerbe<br />

vieler Städte.<br />

Jede Stadt <strong>und</strong> jede Ortschaft <strong>der</strong><br />

<strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong><br />

ist einzigartig <strong>und</strong> von einer bestimmten<br />

geschichtlichen Epoche<br />

geprägt. Deshalb verbleibt das<br />

Kulturgut dieser Orte bei allen in<br />

dauerhafter Erinnerung.<br />

Bischof Josip Juraj<br />

Strossmayer<br />

2<br />

Našice – das Schloss<br />

Đakovo – das Bischofshaus <strong>und</strong> die<br />

Kathedrale<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


<strong>Osijek</strong><br />

Die lange <strong>und</strong> ereignisreiche<br />

Geschichte bescherte <strong>Osijek</strong><br />

viele kulturgeschichtliche Denkmäler,<br />

vor allem aus dem 18. <strong>und</strong><br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Die harmonische barocke Festung<br />

gehört nicht nur hierzulande zu<br />

den bedeutendsten alten Stadtkernen.<br />

Obwohl sie nur teilweise<br />

erhalten blieb, ist sie eine <strong>der</strong><br />

wertvollsten barocken städtischen<br />

Einheiten Kroatiens.<br />

Die Denkmäler <strong>der</strong> barocken<br />

Festung sind um den viereckigen<br />

Hauptplatz gruppiert, wo die<br />

Blick auf die Festung aus dem König-Tomislav-Park<br />

Die<br />

Pestsäule<br />

Einige<br />

Details an <strong>der</strong><br />

Votivsäule <strong>der</strong><br />

Heiligen<br />

Dreifaltigkeit<br />

auf denen man vier Heilige vorfindet<br />

(den hl. Sebastian, den hl.<br />

Rochus, die hl. Rosalie <strong>und</strong> die hl.<br />

Katharina). Die Säule ist eines <strong>der</strong><br />

schönsten barocken Kunstwerke<br />

in <strong>Osijek</strong>.<br />

Das Gebäude des jetzigen Slawonischen<br />

Museums wurde<br />

1702 im barocken Stil für die<br />

Stadtverwaltung errichtet. In <strong>der</strong><br />

Nähe liegt auch das Gebäude <strong>der</strong><br />

großartige Pestsäule, die im Jahre<br />

1730 errichtete Statue <strong>der</strong> Heiligen<br />

Dreifaltigkeit, dominiert. Auf<br />

dem großen Kapitell <strong>der</strong> Säule<br />

sind die Gestalten <strong>der</strong> Heiligen<br />

Dreifaltigkeit sowie Engel auf<br />

Wolken dargestellt. Darunter befindet<br />

sich <strong>der</strong> Sockel mit Voluten,<br />

auf denen die Beschützer vor <strong>der</strong><br />

Pest abgebildet sind. Die Säule<br />

wurde 1784 erweitert <strong>und</strong> mit vier<br />

geson<strong>der</strong>ten Sockeln versehen,<br />

Der Platz <strong>der</strong> Heiligen Dreifaltigkeit in <strong>der</strong> Festung<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 3


Der Platz <strong>der</strong> Heiligen<br />

Dreifaltigkeit – Blick auf<br />

das Gebäude <strong>der</strong><br />

Stadtwache<br />

Das Wassertor<br />

befindet sich noch eine Vielzahl<br />

an<strong>der</strong>er Denkmäler, darunter vor<br />

allem viele Häuser <strong>der</strong> Adligen,<br />

eine Reihe von Kasernen mit offenen<br />

Bogengängen u. Ä.<br />

Eines <strong>der</strong> bedeutendsten sakralen<br />

Kulturdenkmäler <strong>der</strong> Festung ist<br />

das Franziskanerkloster (mit zwei<br />

Flügeln – dem östlichen <strong>und</strong> südlichen<br />

– in L-Form), dessen Bau<br />

1699 begann <strong>und</strong> bis 1705 dauerte.<br />

Von 1731 bis 1733 wurde<br />

4<br />

Stadtwache aus dem Jahr 1709,<br />

dessen Arkaden <strong>und</strong> <strong>der</strong> bekannte<br />

Turm auf den Hauptplatz <strong>der</strong><br />

Festung ausgerichtet sind. Auf <strong>der</strong><br />

nördlichen Seite des Platzes ist<br />

das Gebäude des Generalkommandos<br />

(das heutige Rektorat<br />

<strong>der</strong> Universität J. J. Strossmayer<br />

<strong>und</strong> die Agrarwissenschaftliche<br />

Fakultät), ein imposantes Gebäude,<br />

dessen Eingangsportal Atlanten<br />

schmücken. In <strong>der</strong> Festung<br />

Das Eingangsportal<br />

am<br />

Gebäude des<br />

Generalkommandos<br />

mit<br />

Atlanten (das<br />

heutige Rektorat<br />

<strong>und</strong> die Agrarwissenschaftliche<br />

Fakultät)<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Das Gebäude<br />

des Slawonischen Museums<br />

östlich von <strong>der</strong> Kirche ein neuer<br />

Klosterflügel gebaut, bzw. das neue<br />

Kloster errichtet, welches 1761 fertig<br />

gestellt <strong>und</strong> durch einen Bogengang<br />

mit dem östlichen Flügel des<br />

Klostergebäudes verb<strong>und</strong>en wurde.<br />

Die barocke Kirche des Heiligen<br />

Kreuzes, von den <strong>Osijek</strong>ern gern<br />

Kirche des Heiligen Anton genannt,<br />

bauten die Franziskaner von 1709<br />

bis 1732. Das Sanktuarium <strong>der</strong><br />

Kirche ist gen Osten, das Hauptportal<br />

in Richtung Westen <strong>und</strong> die<br />

Nebenportale in Richtung Süden<br />

gerichtet. Während <strong>der</strong> Bauarbeiten<br />

wurde ein Gang errichtet, <strong>der</strong> Chor<br />

<strong>und</strong> Kloster miteinan<strong>der</strong> verbindet.<br />

Der 1726 errichtete Hauptaltar<br />

wurde von <strong>der</strong> Wand gerückt, <strong>und</strong><br />

auf ihm wurde die Statue <strong>der</strong> Maria<br />

von Gyıd (nach dem ungarischen<br />

Ort Gyıd, Anm. des Üb.) aus dem<br />

15. Jahrhun<strong>der</strong>t aufgestellt. In <strong>der</strong><br />

Kirche werden wertvolle Altarbil<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>es Kircheninventar aufbewahrt.<br />

Den westlichen Teil des Juraj-<br />

Križanić-Platzes überragt die<br />

Pfarrkirche des heiligen Erzengels<br />

Michael, des Beschützers<br />

<strong>der</strong> Kirche. Diese monumentale<br />

Saalkirche mit ihren beiden massiven<br />

Glockentürmen an <strong>der</strong> Ostfront<br />

ist ein repräsentatives Beispiel <strong>der</strong><br />

österreichischen, barocken, sakralen<br />

Baukunst in Slawonien. Wegen<br />

seiner Größe <strong>und</strong> dem wertvollen<br />

barocken Inventar, beherrscht<br />

dieses longitudinale, einschiffige<br />

Bauwerk mit den beiden Seitenkapellen<br />

bei<strong>der</strong>seits des Schiffs <strong>und</strong><br />

dem halbr<strong>und</strong>en Sanktuarium nicht<br />

nur den Platz, son<strong>der</strong>n die ganze<br />

Festung. Die Kirche wurde in <strong>der</strong><br />

Manier des Spätbarocks des kontinentalen<br />

Kroatiens errichtet. Das<br />

bedeutet, dass es keine Bil<strong>der</strong> an<br />

Gedeckte Arkaden<br />

den Innenwänden <strong>der</strong> Kirche gibt.<br />

Sie gehört zu den bedeutendsten<br />

sakralen Bauwerken des Bischofstums<br />

Đakovo <strong>und</strong> Srijem.<br />

Die Oberstadt ist urbanistisch<br />

systematisch <strong>und</strong> regelmäßig<br />

angelegt <strong>und</strong> stellt deshalb ein geschichtliches<br />

<strong>und</strong> architektonisches<br />

Juwel dar. Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

wurde sie zum repräsentativen<br />

Stadtteil <strong>und</strong> Stadtmittelpunkt.<br />

Davon zeugen ihre Plätze, aber<br />

auch die Lage <strong>und</strong> das Aussehen<br />

<strong>der</strong> oberstädtischen Straßen, die<br />

dank ihrer historizistischen <strong>und</strong><br />

sezessionistischen Gebäude heute<br />

noch die Aufmerksamkeit auf sich<br />

ziehen.<br />

Eines <strong>der</strong> ältesten sakralen, kulturgeschichtlichen<br />

Denkmäler ist<br />

das Kapuzinerkloster, das 1710<br />

gebaut wurde, sowie die barocke<br />

Kirche des Heiligen Jakob, die auf<br />

das Jahr 1727 zurückgeht. Ihre<br />

Front ist einfach <strong>und</strong> ohne Ornamente.<br />

Der Innenraum wurde in<br />

<strong>der</strong> zweiten Hälfte des 18. <strong>und</strong> im<br />

Laufe des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit<br />

repräsentativen Gemälden, Öl auf<br />

Leinwand, ausgestattet. Beson<strong>der</strong>s<br />

wertvoll ist das Altarbild im spätbarocken<br />

Stil <strong>der</strong> Wiener Akademie<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 5


Das Franziskanerkloster <strong>und</strong> die<br />

Kirche des Heiligen Kreuzes<br />

Die <strong>Osijek</strong>er Gottesmutter<br />

– Beschützerin <strong>der</strong> Stadt Der Innenhof des<br />

Franziskanerklosters<br />

Das Kapuzinerkloster<br />

<strong>und</strong> die Kirche des<br />

Heiligen Jakobs<br />

Die Kirche des<br />

Heiligen Kreuzes<br />

Die Pfarrkirche des<br />

heiligen Erzengels<br />

Michael<br />

6<br />

Innenansicht <strong>der</strong> Pfarrkirche<br />

des heiligen Erzengels Michael<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Der Hauptaltar in <strong>der</strong> Kirche <strong>der</strong><br />

Heiligen Peter <strong>und</strong> Paul<br />

für bildende Kunst, auf dem <strong>der</strong><br />

Schutzpatron <strong>der</strong> Kirche, <strong>der</strong> Apostel<br />

Jakob <strong>der</strong> Ältere, im Kampf mit<br />

den Mauren dargestellt ist<br />

In <strong>der</strong> Stadtmitte dominiert die Pfarrkirche<br />

<strong>der</strong> Heiligen Peter <strong>und</strong> Paul,<br />

<strong>der</strong>en Fassade mit Schmuckziegeln<br />

gestaltet wurde. Sie wurde von<br />

1894 bis 1898 mit Unterstützung<br />

des damaligen Bischofs von<br />

Bosnien, Đakovo <strong>und</strong> Syrmien, J.<br />

J. Strossmayer, gebaut. Der von<br />

weitem bemerkbare Glockenturm<br />

ist 90 m hoch <strong>und</strong> in vier Galerien<br />

aufgeteilt. Das Kircheninventar<br />

bilden vor allem die wertvollen<br />

Fresken Mirko Račkis. Die Pfarrkirche<br />

ist nicht nur die Vertikale <strong>und</strong><br />

Krone des zentral gelegenen Ante-<br />

Starčević-Platzes, son<strong>der</strong>n sie ist<br />

überhaupt ein einzigartiges Symbol<br />

<strong>der</strong> Stadt <strong>Osijek</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Oberstadt, genauer in <strong>der</strong><br />

Komitatsstraße, hebt sich von den<br />

Gebäuden weltlicher Architektur<br />

vor allem <strong>der</strong> klassizistische Palast<br />

des Komitats Virovitica (die heutige<br />

<strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>)<br />

ab, <strong>der</strong> 1846 errichtet wurde, aber<br />

auch das Gebäude des jetzigen<br />

Die Pfarrkirche <strong>der</strong> Heiligen Peter <strong>und</strong> Paul<br />

Fresken <strong>und</strong> Glasmalereien<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 7


Das Komitatsgebäude<br />

Sezessionistische<br />

Häuserreihe in <strong>der</strong><br />

Europäischen Avenue,<br />

einige Details<br />

8<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Die Hauptpost<br />

Das Kino «Urania»<br />

Die Pfarrkirche <strong>der</strong> Glorie<br />

des Namens Mariä<br />

Die Kapelle des Heiligen Rochus<br />

<strong>und</strong> die Marienstatue<br />

Kroatischen Nationaltheaters aus<br />

dem Jahre 1866 in pseudomaurischem<br />

Stil sowie das Gebäude<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftskammer in <strong>der</strong><br />

Europäischen Avenue. Beson<strong>der</strong>s<br />

wertvoll ist auch eine Reihe von<br />

Häusern in <strong>der</strong> Europäischen Avenue,<br />

die die schönste sezessionistische<br />

Häuserreihe in Kroatien<br />

darstellt <strong>und</strong> zwischen 1904 <strong>und</strong><br />

1905 entstand. Erwähnenswert<br />

sind auch das Gebäude <strong>der</strong> Hauptpost<br />

sowie das Kino Urania, 1912<br />

gebaut.<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 9


Die ehemalige jüdische Synagoge<br />

– heute Teil <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Theologischen Fakultät<br />

Auch die Unterstadt wurde auf<br />

den F<strong>und</strong>amenten <strong>der</strong> antiken<br />

Mursa angelegt <strong>und</strong> ist größtenteils<br />

um den Hauptplatz gruppiert.<br />

Es gibt einige wertvolle sakrale<br />

<strong>und</strong> profane kulturgeschichtliche<br />

Denkmäler. Hier trifft man<br />

auf die kostbare barocke Kapelle<br />

des Heiligen Rochus, die 1774<br />

während <strong>der</strong> Pestepidemie errichtet<br />

wurde, <strong>und</strong> auf die Marienstatue,<br />

die 1754 geschaffen wurde.<br />

Die Pfarrkirche <strong>der</strong> Glorie des Namens<br />

Mariä, die schönste barocke<br />

Kirche in <strong>Osijek</strong>, wurde von 1733<br />

bis 1743 gebaut. In <strong>der</strong> Cvjetko-<br />

Straße befindet sich die ehemalige<br />

jüdische Synagoge aus dem Jahr<br />

1902, die heute zur Evangelischen<br />

Theologischen Fakultät gehört.<br />

Hier stehen auch einige spätbarocke<br />

Gebäude aus <strong>der</strong> zweiten<br />

Hälfte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

– das Haus <strong>der</strong> Aksmanovićs, <strong>der</strong><br />

Kragujevićs <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e.<br />

Im westlichsten Teil <strong>Osijek</strong>s, in <strong>der</strong><br />

Retfala, wurde in <strong>der</strong> so genannten<br />

Napoleon-Periode von 1796<br />

bis 1801 im Stil des barocken<br />

Klassizismus, <strong>der</strong> charakteristisch<br />

ist für die Architektur <strong>der</strong> Schlösser<br />

in West- <strong>und</strong> Mitteleuropa, das<br />

ebenerdige Schloss <strong>der</strong> Grafen<br />

Pejačević errichtet. (Heute gehört<br />

es dem Orden <strong>der</strong> Marienschwestern<br />

<strong>der</strong> wun<strong>der</strong>wirkenden Medaille).<br />

Westlich vom ehemaligen<br />

Park, <strong>der</strong> heute Teil des Gemeindefriedhofs<br />

<strong>der</strong> Retfala ist, wurde<br />

1891 eine Kapelle im Pavillonstil<br />

gebaut, die <strong>der</strong> Familie Pejačević<br />

als Mausoleum diente.<br />

10<br />

Die Kapelle – das<br />

Mausoleum <strong>der</strong><br />

Familie Pejačević<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Bizovac<br />

Bizovac ist ein schöner slawonischer<br />

Ort, <strong>der</strong> etwa 20 km westlich<br />

von <strong>Osijek</strong> liegt. Heute ist er viel<br />

bekannter als Kurort mit heilkräftigen<br />

Thermal-, Frei- <strong>und</strong> Hallenbä<strong>der</strong>n;<br />

die hier befindlichen ebenerdigen<br />

Residenzen <strong>und</strong> eine Reihe von<br />

Wirtschaftsgebäuden <strong>der</strong> Grafen<br />

Prandau-Normann von Ehrenfels,<br />

die in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gebaut wurden, sind fast in<br />

Vergessenheit geraten. Das ebenerdige<br />

Schloss im historizistischen Stil<br />

hat die Form eines Us; seine idyllischen<br />

Fenster werden von holzgeschnitzten<br />

Ornamenten eingerahmt.<br />

Die Pfarrkirche des Heiligen Matthäus<br />

wurde 1802 gebaut. 1875<br />

Die Residenz <strong>der</strong> Familie Prandau – Normann<br />

Der Hauptaltar<br />

wurde sie verbreitert, indem eine<br />

Sakristei angebaut wurde. Es handelt<br />

sich um ein einfaches, klassizistisches,<br />

einschiffiges Bauwerk<br />

mit einem halbr<strong>und</strong>en Sanktuarium.<br />

Das ebenerdige Pfarrhaus<br />

enstand in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Die Pfarrkirche des Heiligen<br />

Matthäus<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 11


Valpovo<br />

Der mittelalterliche Turm in <strong>der</strong><br />

Schlossanlage Valpovo<br />

Valpovo liegt am Fluss Karašica<br />

<strong>und</strong> ist eigentlich eine Museumsstadt.<br />

Sie entwickelte sich aus<br />

<strong>der</strong> mittelalterlichen Stadt Walpo,<br />

die schon in <strong>der</strong> ersten Hälfte des<br />

15. Jahrhun<strong>der</strong>ts erwähnt wird.<br />

Sie ist eine <strong>der</strong> wenigen mittelalterlichen<br />

Festungen in Kroatien,<br />

die bis heute erhalten geblieben<br />

ist. Das verdankt sie <strong>der</strong> Tatsache,<br />

dass die Osmanen sie nach ihrem<br />

Abzug (1687) nicht zerstört haben.<br />

Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t verwandelten<br />

die Grafen <strong>der</strong> Familie Hilleprand<br />

von Prandau die Festung<br />

in ein Schloss, das an <strong>der</strong> Frontseite<br />

einen Turm hatte. Um das<br />

Schloss herum legten sie einen<br />

weitläufigen Park an. Der nördliche<br />

Teil des Parks (in unmittelbarer<br />

Nähe des Schlosses) wurde im<br />

Stil englischer Landschaftsparks<br />

gestaltet. Der südliche Teil besteht<br />

aus autochthonem Wald, in dem<br />

Eichen <strong>und</strong> Linden überwiegen.<br />

Das Schloss ist eines <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Denkmäler <strong>der</strong> weltlichen<br />

Architektur Nordkroatiens. Heute<br />

befindet sich im Schloss das Städtische<br />

Museum.<br />

Südöstlich von <strong>der</strong> Altstadt, wo<br />

sich die wichtigsten Verkehrswege<br />

kreuzen, liegt <strong>der</strong> trichterförmige<br />

Hauptplatz. Den nördlichen Teil<br />

des Platzes schmücken die barocke<br />

Pfarrkirche <strong>der</strong> unbefleckten<br />

Empfängnis <strong>der</strong> Jungfrau Maria<br />

(1733 gebaut <strong>und</strong> 1737 nach<br />

Einrichtung des Innenraumes<br />

geweiht) sowie das imposante<br />

Rathaus im historizistischen Stil.<br />

Den Mittelpunkt des Hauptplatzes<br />

rahmen von einer Seite das spätbarocke,<br />

eingeschossige Hotel <strong>und</strong><br />

von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite das spätbarocke<br />

zweigeschossige Wohnhaus<br />

<strong>der</strong> Familie Desaty sowie die<br />

Häuser <strong>der</strong> Familien Burjan <strong>und</strong><br />

Šećar im klassizistischen Stil ein.<br />

Aus <strong>der</strong> Ferne betrachtet bilden<br />

die Gebäude einen außerordentlichen<br />

visuellen Rahmen für das<br />

Valpovoer Schloss Prandau-Normann.<br />

Die Südfront des barocken Schlosses Prandau-Normann<br />

12<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Donji Miholjac<br />

Die an <strong>der</strong> Drau liegende Stadt<br />

Donji Miholjac besteht schon<br />

von alters her.<br />

In <strong>der</strong> Stadt selbst gibt es zwei<br />

Adelsschlösser. Das so genannte<br />

ältere Schloss von Donji Miholjac ist<br />

ein ziemlich großes Gebäude, dessen<br />

Frontbreite auf das Stadtzentrum<br />

blickt. Es wurde 1818 von<br />

einer geborenen Pejačević, <strong>der</strong><br />

Baronin Maria Anna, <strong>der</strong> Witwe des<br />

Barons Josip Ignac Hilleprand von<br />

Prandau, in Auftrag gegeben. Auf<br />

<strong>der</strong> südöstlichen Seite des spätbarocken<br />

ebenerdigen Schlosses<br />

befindet sich ein run<strong>der</strong>, dekorativer<br />

Turm. Der Turm ist etwas vom<br />

Schloss entfernt <strong>und</strong> durch eine<br />

Terrasse mit ihm verb<strong>und</strong>en. Die<br />

Stirnseite zieren 19 gleichaussehende<br />

Fenster mit unauffälli-<br />

Das spätbarocke ebenerdige Schloss <strong>der</strong> Familie Prandau<br />

Das romantische historizistische Schloss <strong>der</strong> Familie Mailáth<br />

gen spätbarocken Verzierungen,<br />

während die Rückfront gewölbte,<br />

geschlossene Fenster zeigt. Eine<br />

weitere Schönheit ist das neuere<br />

historizistisch-neoromantische<br />

Schloss <strong>der</strong> Grafenfamilie Mailath.<br />

Zum Schloss gehört eine wun<strong>der</strong>schöne<br />

Parkanlage im englischen<br />

Stil, sodass die Vorstellung eines<br />

Tudorschlosses erweckt wird.<br />

Das Schloss wurde von 1903 bis<br />

1906 gebaut <strong>und</strong> ist eines <strong>der</strong><br />

jüngsten, aber auch schönsten<br />

<strong>und</strong> romantischsten Schlösser<br />

in Slawonien. Die große Anzahl<br />

von Türmen <strong>und</strong> Schornsteinen,<br />

die halbkreisförmigen Risaliten,<br />

Terrassen mit eisernen Brüstungspfeilern,<br />

Ecktürme, all das verleiht<br />

dem Schloss sein romantisches<br />

Aussehen, das man sonst im<br />

ebenen Slawonien selten zu<br />

sehen bekommt. (Die Familie<br />

Mailath erhielt Donji Miholjac im<br />

Jahre 1885 aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verheiratung<br />

mit einem Mitglied <strong>der</strong> Familie<br />

Prandau).<br />

Die neue Pfarrkirche des heiligen<br />

Erzengels Michael wurde auf alten<br />

gotischen F<strong>und</strong>amenten erbaut.<br />

Es handelt sich um ein großartiges<br />

barockes Bauwerk des 18.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts, das aber schon klassizistische<br />

Stilelemente andeutet.<br />

Die Kirche ist einschiffig, hat eine<br />

fassförmig profilierte Kuppel sowie<br />

ein halbr<strong>und</strong>es Sanktuarium.<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 13


Našice<br />

Die Stadt Našice ist bekannt<br />

wegen ihrer kulturgeschichtlichen<br />

Denkmäler, bzw. wegen <strong>der</strong>er<br />

Überreste aus dem Mittelalter.<br />

Beson<strong>der</strong>e Spuren hinterließen die<br />

Franziskaner, die im Laufe des 18.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts ein prachtvolles, dreiflügeliges<br />

Kloster errichteten, das<br />

von 1712 bis 1755 umgebaut wurde.<br />

Auch die alte gotische Kirche<br />

des Heiligen Anton von Padua<br />

wurde 1812 gebaut <strong>und</strong> 1817<br />

nach einem Erdbeben gründlich<br />

erneuert. Erweitert wurde es zur<br />

Zeit des Grafen Ladislav Pejačević;<br />

1850 erhielt es sein heutiges<br />

Aussehen. Im Jahre 1865 wurde<br />

das Schloss nochmals erweitert,<br />

indem zwei r<strong>und</strong>e Ecktürme angebaut<br />

wurden. (Heute befinden sich<br />

das Heimatmuseum Našice <strong>und</strong><br />

eine Gemäldegalerie im Schloss).<br />

Das Franziskanerkloster <strong>und</strong> die Kirche<br />

des Heiligen Anton von Padua<br />

14<br />

wurde in barockem Stil umgestaltet.<br />

In <strong>der</strong> Kirche befinden sich barocke<br />

Altäre (1765-1774), eine Kanzel<br />

(1769), Beichtstühle (1772), eine<br />

Orgel von Josip Janeček aus Budim<br />

(1776), ein Oratorium im Rokoko-<br />

Stil mit dem Wappen <strong>der</strong> Familie<br />

Pejačević, Chorbänke <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es<br />

Kircheninventar.<br />

Die imposantesten Objekte in<br />

Našices Zentrum sind die beiden<br />

Schlösser <strong>der</strong> Grafenfamilie<br />

Pejačević, die von einem weitläufigen<br />

Landschaftspark in englischem<br />

Stil eingefasst werden. Sie gehören<br />

zu den schönsten Exemplaren<br />

<strong>der</strong> Landschlösser im historizistischen<br />

<strong>und</strong> klassizistischen Baustil<br />

in Ostkroatien. Das Hauptschloss,<br />

das große Schloss <strong>der</strong> Pejačevićs,<br />

Das große Schloss <strong>der</strong> Pejačevićs<br />

mit dazugehörigem Park<br />

Das Jagdschloss o<strong>der</strong> das kleine<br />

Schloss <strong>der</strong> Pejačevićs<br />

Das Jagdschloss, auch das kleine<br />

Schloss genannt, befindet sich im<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> Parkanlage (heute<br />

dient es schulischen Zwecken). Es<br />

ist 1905 in klassizistischer Manier<br />

errichtet worden. Zwei Jahre später<br />

zogen die Eigentümer ein.<br />

In Našices Stadtmitte tun sich einige<br />

klassizistische <strong>und</strong> sezessionistische<br />

Gebäude sowie Friedhofsdenkmäler<br />

auf dem Gemeindefriedhof hervor,<br />

wie z. B. die Mausoleumskapelle<br />

mit <strong>der</strong> Krypta <strong>der</strong> Familie Pejačević<br />

<strong>und</strong> das Grab mit <strong>der</strong> Marmorbüste<br />

<strong>der</strong> bekannten kroatischen Komponistin<br />

Dora Pejačević.<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Đakovo<br />

Đakovo ist zu Recht auf seine<br />

Vergangenheit <strong>und</strong> seine<br />

kulturgeschichtlichen Denkmäler<br />

stolz, manche datieren aus fernster<br />

Vergangenheit, an<strong>der</strong>e stammen<br />

aus <strong>der</strong> neueren Geschichte.<br />

Zur Zeit <strong>der</strong> Römer hieß die Stadt<br />

Certissa, im Mittelalter Castrum<br />

Dyaco. Sie wird 1239 zum ersten<br />

Mal in <strong>der</strong> Schenkungsurk<strong>und</strong>e<br />

des Herzogs Koloman, des Bru<strong>der</strong>s<br />

des kroatisch-ungarischen Königs<br />

Die Pfarrkirche Aller Heiligen<br />

Die spätbarocke,<br />

kanonische<br />

Kapitularresidenz<br />

tische Bischofskathedrale des<br />

Heiligen Peter, das Bischofshaus,<br />

das diözesane Museum, das<br />

Gedenkmuseum des Bischofs J.<br />

J. Strossmayer mitsamt dem Museum<br />

<strong>der</strong> Umgebung Đakovos<br />

mit seiner Gemäldegalerie, das<br />

diözesane Archiv samt Bibliothek,<br />

das Kloster <strong>der</strong> Schwestern vom<br />

Heiligen Kreuz <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Bau-<br />

Bela IV erwähnt, in <strong>der</strong> er den<br />

bosnischen Bischöfen die Stadt<br />

Đakovo mitsamt riesigen Landstücken<br />

vermacht. Die stilvollen,<br />

harmonischen Bauwerke aus verschiedenen<br />

Geschichtsepochen,<br />

zu denen das aus dem 14. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

stammende Mauerwerk<br />

<strong>der</strong> Festung, die Pfarrkirche Aller<br />

Heiligen, die ehemalige türkische<br />

Moschee aus dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

die spätbarocke, kanonische<br />

Kapitularresidenz, die neoroman-<br />

Das Gedenkmuseum des Bischofs Josip Juraj Strossmayer<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 15


werke zählen, haben den Charme<br />

des alten Stadtkerns bewahrt. Hier<br />

sind barocke, sezessionistische<br />

<strong>und</strong> historizistische Stilelemente<br />

miteinan<strong>der</strong> verflochten.<br />

Die monumentale neoromantische<br />

Kathedrale des Heiligen Peter<br />

mit seinen beiden Glockentürmen<br />

(84 Meter hoch) beherrscht<br />

Đakovos Panorama. Errichtet wurde<br />

sie vom Bischof von Bosnien,<br />

Đakovo <strong>und</strong> Syrmien, J. J. Strossmayer,<br />

nach dem Entwurf <strong>der</strong><br />

Wiener Architekten Karl Roesner<br />

<strong>und</strong> Friedrich von Schmidt. Der<br />

Bau dauerte von 1866 bis 1882.<br />

In <strong>der</strong> Krypta <strong>der</strong> Kathedrale befindet<br />

sich die Gruft des Bischofs<br />

Strossmayer mit einem Relief des<br />

Bildhauers Rudolf Valdec.<br />

Die Kathedrale<br />

des Heiligen Peter<br />

Innenansicht<br />

<strong>der</strong> Kathedrale<br />

16<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Aljmaš<br />

Aljmaš liegt unweit <strong>der</strong> Nebenläufe<br />

<strong>der</strong> Drau <strong>und</strong> Donau.<br />

Das Schloss <strong>und</strong> die Residenzen<br />

<strong>der</strong> Adelsfamilie Adamović befinden<br />

sich im hügeligen Teil <strong>der</strong> Ortschaft<br />

<strong>und</strong> sind Zeugen einer ereignisreichen<br />

Vergangenheit. Das<br />

weitläufige klassizistische Schloss<br />

wurde Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

errichtet. Dabei handelt es<br />

sich um einen ebenerdigen Bau<br />

in Form eines Us, mit einem auffallenden,<br />

langen Portikus an <strong>der</strong><br />

Stirnseite. Den Portikus stützen 4<br />

mächtige viereckige Pfeiler sowie<br />

zwei r<strong>und</strong>e Säulen im mittleren<br />

Teil, zwischen denen sich 5 Stufen<br />

befinden. Den Abschluss <strong>der</strong><br />

imposanten Säulenhalle bildet ein<br />

großer dreieckiger Giebel, <strong>der</strong> mit<br />

Blendarkaden verziert ist. Auch <strong>der</strong><br />

Wohnsitz <strong>der</strong> Familie Adamović<br />

entstand in <strong>der</strong> ersten Hälfte des<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Die Residenz<br />

ist ein einfaches eingeschossiges<br />

klassizistisches Gebäude von<br />

rechteckiger Form. Die Frontseite<br />

schmücken 9 Fenster, wovon sich<br />

zwei in <strong>der</strong> Manier eines Risalits<br />

etwas abheben. (Beide Gebäude<br />

wurden 1991 stark beschädigt).<br />

Die Votivstatue <strong>der</strong> Gottesmutter <strong>der</strong> Zuflucht<br />

Aljmaš ist eine diözesane Pfarrgemeinde<br />

<strong>und</strong> einer <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

Marienwallfahrtsorte Ostslawoniens.<br />

In <strong>der</strong> Pfarrkirche <strong>der</strong><br />

Heimsuchung Mariä befindet sich<br />

die Wallfahrtsstätte <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>wirkenden<br />

Statue <strong>der</strong> Gottesmutter<br />

<strong>der</strong> Zuflucht Suchenden. Die<br />

<strong>Osijek</strong>er Jesuiten brachten sie im<br />

Jahre 1704 hier in Sicherheit. Der<br />

Heilige Vater, Johannes Paul II<br />

krönte bei seinem dritten Kroatienbesuch,<br />

am 7. Juni 2003, während<br />

<strong>der</strong> Messe die Votivstatue<br />

<strong>der</strong> Aljmašer Gottesmutter.<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 17


Erdut<br />

Es scheint, als wachten bei Erdut<br />

die Ruinen einer einst befestigten,<br />

mittelalterlichen, feudalen Stadt,<br />

die später zum Mittelpunkt des<br />

Herrschaftsguts wurde, über die<br />

Donau. Die Ortschaft überragt das<br />

rechte Donauufer in <strong>der</strong> Mitte ihrer<br />

Windung zwischen Aljmaš <strong>und</strong><br />

Dalj um etwa 100 Meter.<br />

Die Familie Adamović-Cseh errichtete<br />

in diesem Gebiet eine<br />

imposante Residenz, die auch Mittelpunkt<br />

des Guts war. Außer dem<br />

Wohnhaus befanden sich hier<br />

auch Wirtschaftsgebäude sowie<br />

große Keller, die heute noch benutzt<br />

werden. Der Wohnsitz ist<br />

weitläufig; erbaut wurde er Ende<br />

des 18. o<strong>der</strong> Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

im historizistischen Stil.<br />

Er besteht aus einem eingeschossigen<br />

Flügel <strong>und</strong> einem poligonalen<br />

Turm. Die hohe Säulenhalle,<br />

die zugleich als Haupteingang<br />

fungiert, schmücken wertvolle<br />

Holzschnitzereien. (In diesem<br />

Gebäude wurde 1995 das so<br />

genannte Abkommen von Erdut<br />

unterschrieben, das das Ende des<br />

Krieges in <strong>der</strong> Republik Kroatien<br />

bedeutete <strong>und</strong> eine Übergangsverwaltung<br />

für das Donaugebiet<br />

unter Aufsicht <strong>der</strong> UN vorschrieb).<br />

Der Wohnsitz<br />

<strong>der</strong> Familie<br />

Adamović-Cseh<br />

18<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Bilje<br />

Das Schloss Eugens von Savoyen<br />

Bilje befindet sich in <strong>der</strong> <strong>Baranja</strong><br />

in unmittelbarer Nähe eines<br />

<strong>der</strong> größten europäischen Sumpfgebiete<br />

<strong>und</strong> Vogelreservate an <strong>der</strong><br />

Donau, nämlich des Naturparks<br />

Kopački rit. Die größte Aufmerksamkeit<br />

zieht das barocke Schloss<br />

mit <strong>der</strong> großen Parkanlage auf<br />

sich. Es wurde von Prinz Eugen<br />

von Savoyen in Auftrag gegeben<br />

<strong>und</strong> zwischen 1705 <strong>und</strong> 1712<br />

erbaut. Der wichtigste, repräsentative<br />

Teil des Schlosses ist <strong>der</strong><br />

eingeschossige, massive Turm im<br />

mittleren Teil, <strong>der</strong> mit Pilastern<br />

<strong>und</strong> profilierten Kränzen verziert<br />

ist. Die Fenster <strong>der</strong> Seitenflügel<br />

stehen in einer regelmäßigen Reihe<br />

nebeneinan<strong>der</strong>. An <strong>der</strong> Front<br />

im Innenhof befindet sich über <strong>der</strong><br />

Eingangswölbung ein polychromiertes<br />

Wappen <strong>der</strong> Familie Savo-<br />

yen. Der Schlossgraben erinnert an<br />

eine mittelalterliche Befestigung.<br />

Das Hauptgebäude ist auf die Brücke<br />

ausgerichtet. Das Schloss war<br />

bis 1827 Mittelpunkt des riesigen<br />

Großgr<strong>und</strong>besitzes von Belje, danach<br />

wurde die Verwaltung nach<br />

Kneževo übertragen. Ein gepflegter,<br />

romantischer, weitläufiger Park<br />

vervollkommnet den Gesamteindruck<br />

von <strong>der</strong> Schlossanlage.<br />

Ein Detail – das Savoyer Wappen<br />

<strong>der</strong> Familie<br />

Die gemauerte Pfarrkirche <strong>der</strong> unbefleckten<br />

Empfängnis <strong>der</strong> Heiligen<br />

Jungrau Maria wurde 1775<br />

gebaut. Es handelt sich um ein<br />

einschiffiges Bauwerk mit halbr<strong>und</strong>em<br />

Sanktuarium <strong>und</strong> Kircheninventar,<br />

das Merkmale des Spätbarocks<br />

<strong>und</strong> des frühen Klassizismus<br />

aufweist. (Während <strong>der</strong> Aggression<br />

gegen Kroatien im Jahre<br />

1991 <strong>und</strong> 1992 ist die Sakristei<br />

verbrannt, <strong>der</strong> Kirchturm wurde<br />

zerstört <strong>und</strong> das Kircheninventar<br />

gestohlen. Nach <strong>der</strong> friedlichen<br />

Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Baranja</strong><br />

im Jahre 1998 wurde die Kirche<br />

vollkommen erneuert <strong>und</strong> restauriert<br />

<strong>und</strong> zeigt sich nun in seiner<br />

vollen Pracht.<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 19


Darda<br />

Den Eingang in die Schlossanlage<br />

<strong>der</strong> ungarisch-kroatischen<br />

Familie Eszterházy <strong>und</strong> den<br />

Park schmückt ein eisernes, sezessionistisches<br />

Tor - das handgeschmiedete<br />

Werk eines unbekannten<br />

Meisters. Obwohl das Schloss<br />

in Darda zu den Denkmälern <strong>der</strong><br />

zweiten Kategorie gehört, befindet<br />

es sich in ziemlich schlechtem Zustand,<br />

da es während des Krieges<br />

(1991 <strong>und</strong> 1992) verwüstet <strong>und</strong><br />

geplün<strong>der</strong>t wurde <strong>und</strong> noch auf<br />

seine Erneuerung wartet. Das eingeschossige<br />

Bauwerk wurde in <strong>der</strong><br />

zweiten Hälfte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gebaut <strong>und</strong> war Mittelpunkt<br />

des weitläufigen Guts des Barons<br />

Eszterházy. Das Schloss hat, was<br />

den Bauplan angeht, ein barockes<br />

Gr<strong>und</strong>konzept, doch während <strong>der</strong><br />

Bauarbeiten kamen neue klassizistische<br />

Elemente zum Vorschein.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Hauptfront liegt<br />

auf drei identischen Arkaden eine<br />

verglaste Holzveranda, die mit einem<br />

dreieckigen, klassizistischen<br />

Giebel endet. Die Seitenflügel des<br />

Schlosses weisen einfache Linien<br />

auf, im Innenhof befinden sich<br />

ebenerdige Wirtschaftsgebäude.<br />

In <strong>der</strong> Nähe des Schlosses lag die<br />

Pfarrkirche des Heiligen Johannes<br />

des Täufers, die von 1715<br />

bis 1717 errichtet worden war.<br />

Es handelte sich hierbei um ein<br />

einschiffiges, sakrales Bauwerk mit<br />

Glockenturm, <strong>der</strong> in Form eines<br />

Risalits oberhalb des Haupteingangs<br />

hervorragte. Dieses barocke<br />

Kunstwerk wurde während des<br />

Krieges 1991 <strong>und</strong> 1992 zerstört.<br />

Die Kirche besaß eine wertvolle<br />

Inneneinrichtung aus dem 18.<br />

<strong>und</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. (Die Kirche<br />

wurde nicht erneuert).<br />

In Darda steht auch die parochiale<br />

Kirche des Heiligen Michael,<br />

die 1777 im barocken Stil gebaut<br />

wurde. Erwähnenswert ist die fassförmige<br />

Kuppel sowie die Inneneinrichtung,<br />

die teils auf das Ende<br />

des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts zurückgeht,<br />

größtenteils aber aus dem 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t stammt <strong>und</strong> klassizistische<br />

Merkmale aufweist.<br />

Das Schloss des<br />

Barons Eszterházy<br />

20<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Tikveš<br />

Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde in<br />

einem wahren Naturparadies, in<br />

den Sumpfgebieten <strong>der</strong> Donau,<br />

südlich von <strong>der</strong> Baranjer Ortschaft<br />

Lug, im bekannten Forst- <strong>und</strong> Jagdkomplex<br />

Tikveš ein kleines eingeschossiges<br />

Jagdschloss errichtet.<br />

Das Schloss wurde wahrscheinlich<br />

im Auftrag des Habsburger Erzherzogs<br />

Friedrich gebaut. Bis zum Anfang<br />

des Ersten Weltkriegs diente<br />

das Schloss als Sommerresidenz,<br />

am meisten jedoch als Jagdhaus.<br />

Das Tikvešer Hauptschloss wurde<br />

in den dreißiger Jahren des 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts in klassizistischer<br />

Manier mit sezessionistischen<br />

Merkmalen errichtet. Mitte des<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts wurden noch einige<br />

Gebäude angebaut. Die Front des<br />

Schlosses ist mit Schmuckziegelsteinen<br />

gemauert worden <strong>und</strong><br />

weist klassizistische Verzierungen<br />

auf. Die verputzten Ecken<br />

des Gebäudes sehen wie Steinblöcke<br />

aus. (Während des Krieges<br />

1991/1992 bis zur friedlichen<br />

Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Baranja</strong><br />

im Jahre 1998 wurde das Schloss<br />

geplün<strong>der</strong>t <strong>und</strong> devastiert. Heute<br />

Das Jagdschloss<br />

Das Tikvešer Hauptschloss<br />

ist es vollkommen erneuert <strong>und</strong><br />

dient touristischen Zwecken. Es<br />

steht unter <strong>der</strong> Verwaltung des<br />

Naturparks Kopački rit.)<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 21


Beli Manastir<br />

In Beli Manastir ragen zwei sakrale<br />

Bauwerke hervor – die Pfarrkirche<br />

des Heiligen Bischofs Martin<br />

<strong>und</strong> die parochiale Kirche des<br />

heiligen Erzengels Michael.<br />

Die Holzkirche des Heiligen<br />

Bischofs Martin wurde 1738<br />

gebaut, auf ihren Gr<strong>und</strong>mauern<br />

wurde 1777 jedoch eine spätbarocke<br />

Kirche errichtet, die während<br />

des 19. <strong>und</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

mehrere Male erneuert werden<br />

musste. (Dieses sakrale Objekt<br />

war während <strong>der</strong> Aggression gegen<br />

Kroatien schwer geschädigt<br />

<strong>und</strong> verbrannt worden. Nach<br />

<strong>der</strong> friedlichen Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> <strong>Baranja</strong> 1998 wurde die<br />

Kirche vollkommen erneuert <strong>und</strong><br />

restauriert <strong>und</strong> kam zu neuem<br />

Glanz.)<br />

Die Pfarrkirche<br />

des Heiligen<br />

Bischofs Martin<br />

Die einschiffige, spätbarocke, parochiale,<br />

orthodoxe Kirche des<br />

heiligen Erzengels Michael wurde<br />

1771 errichtet. In ihr befindet sich<br />

wertvolles Kircheninventar.<br />

Die parochiale orthodoxe Kirche<br />

des heiligen Erzengels Michael<br />

22<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Kneževo<br />

Im Zentrum Kneževos befinden<br />

sich spätbarock-historizistische<br />

<strong>und</strong> klassizistische Bauwerke, die<br />

Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts als<br />

Wirtschaftsgebäude, teilweise aber<br />

auch als Verwaltungsgebäude des<br />

großen Beljer Großgr<strong>und</strong>besitzes<br />

dienten.<br />

Das Schloss in Kneževo wurde<br />

im Jahre 1828 gebaut (einigen<br />

Quellen nach sogar 1818). Es<br />

handelt sich um ein eingeschossiges,<br />

bescheidenes Gebäude mit<br />

klassizistischen Merkmalen. Das<br />

Schloss hatte keinen repräsentativen<br />

Zweck, son<strong>der</strong>n es diente<br />

seinem Eigentümer als Wirtschaftsgebäude<br />

des Guts. Der<br />

Gr<strong>und</strong>riss des Schlosses weist<br />

die Form eines lang gestreckten<br />

Rechtecks auf. Die westliche<br />

Front ist in Richtung <strong>der</strong> Ortschaft<br />

ausgerichtet, die östliche blickt<br />

auf den Park. Der mittlere Teil<br />

des zweigeschossigen Schlosses<br />

mit seinem dreieckförmigen<br />

Abschluss ragt drei Fensterlängen<br />

über das Gr<strong>und</strong>volumen des<br />

Schlosses hinaus. An <strong>der</strong> Stirnseite<br />

sind Verzierungen in Form von<br />

flachen Risaliten zu sehen. Alle<br />

Frontwände sind einfach gestaltet,<br />

dennoch dominiert die Haupt-<br />

front mit ihren Ornamenten: das<br />

Hauptportal mit dem segmentären<br />

Bogen, die rustikale Einrichtung<br />

des Erdgeschosses, die zweigeschossigen<br />

Pilaster im mittleren<br />

risalitengeschmückten Teil sowie<br />

<strong>der</strong> als Übergang fungierende<br />

Kranz zwischen dem Erdgeschoss<br />

<strong>und</strong> dem 1. Stock.<br />

Das Schloss in<br />

Kneževo<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong> 23


Topolje / Gajić<br />

Die Pfarrkirche <strong>der</strong> Heiligen<br />

Peter <strong>und</strong> Paul wurde im<br />

Auftrag des Prinzen Eugen von<br />

Savoyen errichtet. Sie hat beson<strong>der</strong>en<br />

architektonischen <strong>und</strong><br />

kulturellen Wert <strong>und</strong> liegt auf<br />

dem Weg zwischen zwei großen<br />

Ortschaften <strong>der</strong> <strong>Baranja</strong>: zwischen<br />

den Dörfern Topolje <strong>und</strong> Gajić,<br />

die sich im Norden <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong><br />

<strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>, längs<br />

eines alten Donauärmels befinden.<br />

Dieses einzigartige Bauwerk<br />

findet seinen Abschluss in dem<br />

halbr<strong>und</strong>en Sanktuarium, das eine<br />

Stufe höher liegt. Große Fenster<br />

erhellen den Innenraum, einen<br />

hellen Saal, <strong>der</strong> mit Pilastern <strong>und</strong><br />

reich profilierten Kränzen versehen<br />

ist. Die Außenwände <strong>der</strong> Kirche<br />

schmücken ebenfalls Pilaster <strong>und</strong><br />

ein Giebel mit weichen barocken<br />

Linien. (Die Kirche wurde während<br />

des Zweiten Weltkriegs schwer<br />

beschädigt. Sie wird nicht mehr für<br />

liturgische Zwecke genutzt, aber in<br />

ihr werden Konzerte <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />

kulturelle Veranstaltungen abgehalten.)<br />

In voller Pracht nach<br />

<strong>der</strong> Erneuerung – die Kirche <strong>der</strong><br />

Heiligen Peter <strong>und</strong> Paul<br />

24<br />

<strong>Kulturgeschichtliches</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong>


Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong> <strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong><br />

Šetalište kardinala Franje Šepera 1d/II, 31000 OSIJEK<br />

Tel: 031/214-852, Fax: 031/214-853<br />

E-mail:tzosbar@email.t-com.hr<br />

www.tzosbarzup.hr<br />

Die Touristische Gesellschaft Bizovac<br />

Sunčana 39, 31222 BIZOVAC<br />

Tel: 031/ 685-182<br />

Fax: 031/685-185<br />

www.tzbizovac.hr<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt Belišće<br />

grad Belišće p.p./20, 31551 Belišće<br />

Tel: 031/664-184<br />

Fax: 031/664-055<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt <strong>Osijek</strong><br />

Županijska 2, 31000 OSIJEK<br />

Tel: 031/203-755<br />

Fax: 031/203-947<br />

E-mail: grad-osijek@os.t-com.hr<br />

www.tzosijek.hr<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt Valpovo<br />

M. Gupca 32, 31550 VALPOVO<br />

(Gradsko poglavarstvo)<br />

Tel: 031/656-207<br />

Fax: 031/651-408<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt D. Miholjac<br />

Kolodvorska 2, 31540 D. MIHOLJAC<br />

Tel/Fax: 031/633-103<br />

E-mail: tzdm@tz-donjimiholjac.hr<br />

www.tz-donjimiholjac.hr<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt Đakovo<br />

K. Tomislava 3, 31400 ĐAKOVO<br />

Tel: 031/812-319<br />

Fax. 031/822-319<br />

E-mail: tz-grada-djakova@os.t-com.hr<br />

www.tz-djakovo.hr<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt B. Manastir<br />

Imre Nagya 2, 31300 Beli Manastir<br />

Tel./Fax: 031/702-080<br />

E-mail: tz.grada.belog.manastira@os.htnet.hr<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Gemeinde Bilje<br />

Kralja Zvonimira 10, 31327 Bilje<br />

Tel: 031/751-480;<br />

Fax: 031/751-481<br />

E-mail: info@tzo-bilje.hr<br />

www.tzo-bilje.hr<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Gemeinde Draž<br />

I. L. Ribara 10, 31305 DRAŽ<br />

(Gemeindeverwaltung)<br />

Tel./Fax: 031/736-474;<br />

www.opcinadraz.hr<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Gemeinde Erdut<br />

Vorsitzen<strong>der</strong>: Dragan Dumančić<br />

Zlatna ulica 2, 31205 Aljmaš<br />

Tel./Fax: 031/590-150<br />

(Gemeindeverwaltung)<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt Našice<br />

Pejačevićev trg 4, (hotel “Park”),<br />

31500 NAŠICE<br />

Tel/fax: 031/614-951<br />

Bibliothek 1<br />

Herausgeber<br />

Redaktion<br />

Entwurf <strong>und</strong> Text<br />

Fotografie<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong><br />

<strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong><br />

Turistička zajednica Osječko-baranjske županije<br />

Antonio Sobol<br />

Übersetzung ins Deutsche Snježana Babić, prof.<br />

Bearbeitung <strong>und</strong> Druck Grafika <strong>Osijek</strong>, 2005.<br />

Dr. sc. Zlata Živaković-Kerže<br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> Stadt <strong>Osijek</strong><br />

Die Touristische Gesellschaft <strong>der</strong> <strong>Gespanschaft</strong><br />

<strong>Osijek</strong> <strong>und</strong> <strong>Baranja</strong><br />

Petar Kerže<br />

Dragutin Olvitz

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