12.11.2012 Aufrufe

Download pdf - Vorarlberger Kraftwerke AG

Download pdf - Vorarlberger Kraftwerke AG

Download pdf - Vorarlberger Kraftwerke AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EIN STÜCK WASSER-<br />

KRAFTGESCHICHTE<br />

50 Jahre ist es her, dass das weltweit leistungsstärkste Pumpspeicherkraftwerk<br />

der damaligen Zeit seinen Betrieb aufgenommen hat. Das<br />

Lünerseewerk spielt bis heute eine zentrale Rolle in der Energiewirtschaft.<br />

Barnabas Fink war ein Visionär. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts<br />

dachte der Geistliche aus dem Bregenzerwald über einen Aufund<br />

Ausbau der Wasserkraft in einer Dimension nach, die angesichts<br />

des noch sehr geringen Strombedarfs in Vorarlberg schon sehr weit<br />

hergeholt schien. Schließlich ließen die politisch Verantwortlichen im<br />

Land, allen voran der damalige Landesrat Dekan Fink, im Jahr 1917 sogar<br />

nach Geologen schicken, die an der italienischen Front im Kriegseinsatz<br />

standen. Sie sollten sämtliche ausbaufähigen Wasserkräfte in<br />

Vorarlberg erfassen. Ein zukunftsträchtiges Projekt. Denn das anno<br />

dazumal erstellte Konzept ist in groben Zügen heute noch gültig.<br />

16 M<strong>AG</strong>AZIN<br />

Höchste Priorität räumten die Experten im Rahmen dieser Untersuchungen<br />

der Nutzung des einst größten Natursees der Ostalpen<br />

ein: dem Lünersee am Ende des Brandnertals. Sein geringer Zufluss<br />

stellte die Energiewirtschaft jedoch vor eine Herausforderung, denn<br />

auf natürlichem Wege füllt sich der See nur alle fünf Jahre. Das Land<br />

Vorarlberg nahm 1920 die notwendigen Vorleistungen in Angriff. Der<br />

Bau des Lünerseekraftwerks wurde dann aber so lange verschoben,<br />

bis sich der See mithilfe neuer Technologien künstlich befüllen ließ.<br />

Die Technik war reif<br />

In den fünfziger Jahren war die Pumpspeichertechnik ausgereift. So<br />

begannen 1954 die Bauarbeiten im rund zehn Kilometer entfernten<br />

Latschau. Es gab zwar Überlegungen, das Werk im Brandnertal zu<br />

errichten. Die Illwerke verfolgten aber das Ziel, eine Kraftwerkskette<br />

aufzubauen, in der alle Anlagen wasserwirtschaftlich zusammenhängen.<br />

In diesem Sinne fiel die Entscheidung zugunsten des Montafons.<br />

Eine relativ kleine Staumauer, an der höchsten Stelle misst sie<br />

28 Meter, verdoppelte den natürlichen Speicherraum des Lünersees<br />

auf über 78 Millionen Kubikmeter. Damit gilt er bis heute als bedeutendster<br />

Wasserspeicher der Illwerke.<br />

1957 ging die erste Maschine im Lünerseewerk in Betrieb. Ein Jahr<br />

später, als alle fünf Maschinengruppen im Einsatz waren, galt es als<br />

das leistungsfähigste Hochdruckpumpspeicherwerk weltweit. Pumpspeicherkraftwerke<br />

entnehmen dem Netz in „Schwachlastzeiten“, in<br />

denen ein Überschuss an elektrischer Energie herrscht, Strom und<br />

pumpen damit das Wasser wieder in das Speicherbecken. In Zeiten<br />

mit hohem Verbrauch können die <strong>Kraftwerke</strong> Strom produzieren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!