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NEUES NERVENZENTRUM Anfang 2008 geht die neue VKW-Hauptschaltleitung Bregenz in Betrieb. Topausgebildete Experten sorgen dort für die sichere Stromversorgung Vorarlbergs. Sturmwarnung im Ländle: Heftiger Niederschlag, starke Windböen. Vom Blitz getroffen fällt in der Nähe von Nenzing ein großer Baum direkt in eine Hochspannungsleitung. Sofort leuchtet auf dem riesigen Wandmonitor in der Hauptschaltleitung Bregenz ein Warnlicht auf. Eine Zehntelsekunde, nachdem der umgestürzte Baum die Störung ausgelöst hat, wird die Leitung automatisch ausgeschaltet. „Im Haushalt merkt man von so einem Zwischenfall höchstens ein Lichtflackern, da alle Umspannwerke von mindestens zwei Seiten mit Strom versorgt werden. Fällt eine aus, wird das betroffene Umspannwerk über eine andere Leitung weiterhin versorgt. Insgesamt 14 MAGAZIN >> „Durch die neue Hauptschaltleitung erwarte ich mir noch mehr Versorgungssicherheit.“ Ramon Pircher merken unsere Kunden nur etwa ein Drittel der Störungen“, sagt Alexander Wirth. Der studierte Elektrotechniker ist Projektleiter für die neue Hauptschaltleitung, die im kommenden Jänner in Betrieb gehen wird. In der Hauptschaltleitung, dem Nervenzentrum des VKW-Netzes, sind rund um die Uhr zwei Mitarbeiter im Einsatz. Sobald das Warnlicht anzeigt, dass eine Leitung ausgefallen ist, ist schnelles Handeln gefordert: Auf einem Wetter- Monitor wird überprüft, ob ein Blitz in der Nähe eingeschlagen hat. Umgehend werden die zuständigen Betriebsstellen und der Störungsdienst informiert. Wenn ein Blitz als Auslöser der Störung vermutet wird, versuchen die Mitarbeiter, die Leitung vom Computerarbeitsplatz aus wieder einzuschalten. Gelingt das nicht, rücken Trupps aus, um sich die Lage vor Ort anzusehen und die Schäden zu reparieren. „Klassische Fälle sind umgestürzte Bäume, Blitzeinschläge oder Bagger, die ein Kabel beschädigt haben“, erzählt Wirth. Gleichzeitig sorgen die Experten in der Hauptschaltleitung dafür, dass die Stromversorgung über Reserveleitungen sowie die Anbindung an das internationale Stromnetz aufrechterhalten wird.
Mehrmonatige Spezialausbildung Die Arbeit in der Hauptschaltleitung erfordert nicht nur ein schnelles Erfassen der Situation und eine umgehende Reaktion, sondern auch umfassendes Know-how über die Netzinfrastruktur in Vorarlberg und die internationalen Spielregeln für den Stromtransport. HTL-Abschluss oder ein elektrotechnisches Studium sind Grundvoraussetzung. >> „Die zehn Vollzeit-Mitarbeiter absolvieren eine mehrmonatige Spezialausbildung“, erklärt Ramon Pircher, Chef der Hauptschaltleitung. Dazu zählt auch eine ordentliche Portion Trockentraining: Immer wieder werden Leitungsdefekte und Netzausfälle simuliert, um für den Notfall gerüstet zu sein. Aber auch ohne Notfälle haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun: Etwa 70 Umspannwerke, Trafostationen und andere technische Einrichtungen werden überwacht und gesteuert. Außerdem ist die Hauptschaltleitung Bregenz das Bindeglied zu den benachbarten Regelzonen in der Schweiz, Deutschland und Tirol und führt Energielieferungen in oder aus diesen Zonen durch. Europäische Spitze Die wachsamen Experten in der Hauptschaltleitung tragen maßgeblich dazu bei, dass das VKW-Netz zu den sichersten in ganz Europa zählt. Pro Jahr sind die Kunden im Ländle im Schnitt nur fünfzehn Minuten ohne Strom. Zum Vergleich: Bundesweit lag der durchschnittliche Stromausfall 2006 bei mehr als 70 Minuten. „Das liegt auch am hohen Verkabelungsgrad des Netzes: 90 Prozent der Niederspannungsleitungen verlaufen unterirdisch und sind somit vor Umwelteinflüssen wie Sturm oder Schneefall weitgehend sicher“, sagt Pircher. Der 46-jährige Harder freut sich schon auf die Fertigstellung der neuen Hauptschaltleitung, die bereits im November den Probebetrieb aufnehmen soll. „Die Versorgungssicherheit wird durch diese Hightech-Anlage weiter verbessert.“ Doppelt abgesichert In dieselbe Kerbe schlägt Projektleiter Alexander Wirth: „Durch die neue Hauptschaltleitung sind wir für jeden Notfall gleich doppelt gerüstet.“ Der Grund: Die gesamte Technik und alle Gerätschaften sind zweimal vorhanden und werden zur Erhöhung der Sicherheit zudem räumlich getrennt aufgebaut. In die neue Hauptschaltleitung werden 2,6 Millionen Euro investiert.„So viele Geräte wie möglich werden von der alten Hauptschaltwarte übernommen, nur was nicht mehr weiter verwendbar ist, wird neu angeschafft. Der komplizierte Um- und Neubauprozess ist wie eine Gehirntransplantation für das VKW-Netz“, zieht Wirth einen Vergleich. Selbst wenn das gesamte Gebäude der neuen Hauptschaltleitung abbrennen würde, wäre man gerüstet: „Gleich nach Fertigstellung der Arbeiten beginnen wir damit, die bereits an einem anderen Ort errichtete bauliche Hülle der Notschaltleitung mit der erforderlichen Technik auszurüsten“, erklärt der Lauteracher. Diese soll nicht nur in Notfällen zur Verfügung stehen, sondern auch bei Tests ihre wichtige Funktion „Künftig werden alle kritischen Anlagen doppelt vorhanden und räumlich getrennt sein.“ Alexander Wirth unter Beweis stellen. „Ausreichend Trockentraining ist wichtig, damit man bei Zwischenfällen schnell und richtig handeln kann. Schlussendlich sind es nämlich unsere Mitarbeiter, die die sichere Stromversorgung der Vorarlberger Haushalte garantieren.“ MAGAZIN 15
Seite 1 und 2: Ausgabe 3 | September 2007 MAGAZIN
Seite 3 und 4: GUT DURCH- LEUCHTET Die Tage werden
Seite 5 und 6: Der Grund: Mit Energiesparlampen l
Seite 7 und 8: VORBILD SONNE Licht ist nicht gleic
Seite 9 und 10: Umsteigen auf Erdgas Erdgasheizunge
Seite 11 und 12: GESCHICHTE, DIE ELEKTRIFIZIERT Gesc
Seite 13: werk in Betrieb zu nehmen. Das Kops
Seite 17 und 18: und diesen wieder dem Netz zur Verf
Seite 19: GOLM: FÜR DEN WINTER GERÜSTET Noc

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