Test COLEMAN OUTLANDER MICRO | MARKILL ... - Klettern.de

Test COLEMAN OUTLANDER MICRO | MARKILL LIGHT SHOT / PEAK IGNITION / STORMY | MSR
2 KLETTERN NOVEMBER 02
FEUER
SPUCKER
Ob zum Schneeschmelzen oder zur Zubereitung einer Mahlzeit – bei mehrtägigen alpinen
Unternehmungen ist ein Kocher unerlässlich. Der Mobilherd sollte dabei zum einen leistungsstark,
zum anderen leicht und klein sein. klettern hat sieben kompakte Gaskocher
und zwei sturmfeste Komplettlösungen unter die Lupe genommen.
TEXT: STEFFEN KERN FOTOS: VOLKER LEUCHSNER

POCKET ROCKET | PRIMUS ALPINE MICRO / ALPINE TITANIUM | SNOWPEAK GS 100 RVS | TRANGIA
Studenten der Uni Kassel sahen sich
im April 2000 in der Klausur Ingenieurhydrologie
I mit folgender
Aufgabe konfrontiert: „Ein Extrembergsteiger,
der eine Nacht in
einem Gletscher verbringt, möchte
sich einen Tee kochen. Dies tut er, indem er
sich einen Eisblock (Annahme: 0,8 kg Gewicht;
Temperatur: -10° C) abhackt, über seinem
Gaskocher schmilzt und das Wasser
dann zum Kochen bringt. Durch eine Unachtsamkeit
(Ablenkung) verpasst der Bergsteiger
das Kochen des Wassers und es verkocht
total. Frage: Wieviel kg seines kostbaren
Brenngases hat er auf diese Weise verschwendet,
wenn der Heizwert des Flüssigkeitsgases
11000 kcal/kg beträgt?“
Die Lösung? Keine Ahnung. Außerdem
eignen sich solche Rechenexempel ohnehin
besser zum Erhitzen der Gehirnwindungen
in kalten Biwaknächten. Bevor aber der Herr
Extrembergsteiger mitsamt Gaskocher eine
Nacht im Gletscher verbringt, wird er schon
Tage im Bergsportladen zugebracht haben –
unentschlossen zwischen den Regalen mit
verschiedenen Kochern und Brennstoffen auf
und ab schreitend wie zwischen den Spalten
eines unübersichtlichen Gletscherbruchs.
Glaubensfrage Brennstoff
Benzin, Gas oder Spiritus, allein die Frage
nach dem ultimativen Brennstoff spaltet die
Outdoor-Gemeinde in drei Fraktionen. Benzinfundamentalisten
liefern sich hitzige Diskussionen
mit Gasgläubigen, Spiritusjünger
verdammen alles andere als Teufelszeug.
Für alpine Unternehmungen mit möglichst
wenig und leichtem Gepäck besitzt Gas jedenfalls
gewichtige Vorteile: Gas ist mit Ab-
MARKILL LIGHT SHOT www.markill.de
Gute Regulierung; gute Brennweite
für kleine Töpfe; gute Kochleistung;
solide Konstruktion; günstigster Kocher.
stand der leistungsfähigste Brennstoff: Die
bei Schraubkartuschen gebräuchliche Mischung
aus Propan und Butan, manchmal ist
noch Isobutan beigemengt, erreicht einen
Heizwert von ungefähr 11900 Kilokalorien
pro Kilogramm, Benzin kommt auf rund
10200 kcal, Spiritus nur auf 6300 kcal. Darüber
hinaus ist das Kochen mit Gas eine saubere
Sache: keine Wartung, kaum Geruchsbelästigung,
dazu leise, und gut regulieren
lassen sich Gaskocher auch. Der Nachteil von
Gas ist, dass die Brennstoffbeschaffung in entlegenen
Ecken der Erde problematisch sein
kann. In Europa sind Schraubkartuschen mit
COLEMAN OUTLANDER MICRO www.coleman-eur.com
Rutschfeste Topfträger; mittlere
Flammenbrennweite; gute Regulierbarkeit;
geringer Preis.
Der Light Shot macht durch sein
massives Erscheinungsbild einen
äußerst robusten Eindruck. Dies
schlägt sich aber auch im zweithöchsten
Gewicht und im zweitgrößten
Packmaß nieder. Ansonsten
bietet der Kocher eine solide
Vorstellung: Die Brennleistung ist
mit 4:09 Minuten recht ordentlich,
was man ihm allerdings auch
anhört. Die Konstruktion des
Brennkopfes sorgt für eine gute
Flammenverteilung auf den Topf;
die Topfträger sorgen für einen
sicheren Stand des Kochgefäßes,
nur die Arretierung ist etwas
wackelig, das Preis-Leistungsverhältnis
dafür sehr gut.
Relativ großes Packmaß und
Gewicht; die Arretierung der Topfträger
ist etwas wackelig.
Der Outlander Micro ist von
Coleman als Einstiegsmodell
konzipiert. Dementsprechend fällt
er hinsichtlich Packmaß, Gewicht
und Brennleistung gegenüber den
anderen Kochern etwas ab. Seine
Handhabung ist dafür problemlos:
Die Flamme mit einer günstigen
Brennweite für kleine Töpfe lässt
sich gut regulieren, die Topfträger
sind durch ihre Zahnung äußerst
rutschfest und lassen sich arretieren.
Wer nicht auf jedes Gramm,
aber auf den Preis achtet, ist mit
dem Outlander Micro gut bedient.
In der nächsten Saison wird
Coleman zwei neue kleine Kocher
im Programm haben.
MARKILL PEAK IGNITION www.markill.de
Leichtester Kocher mit Piezo-Zünder;
sehr kleines Packmaß; ausklappbare,
stabile und rutschfeste Topfträger.
Butan/Propan-Füllung aber fast überall erhältlich.
Alle Hersteller haben unterschiedliche
Kartuschengrößen im Sortiment.
Alpine Ansprüche
Im alpinen Einsatz ist der Kochkomfort
zweitrangig. Zuallererst hat ein gebirgstauglicher
Mobilherd leistungsstark zu sein, möglichst
bei wenig Gewicht und geringem Packmaß.
Zudem sollte der kleine Feuerspucker
auch bei Kälte oder in großer Höhe nicht ins
Stottern kommen. Dies ist der Grund, warum
wir nur Mischgasmodelle unter die Lupe
genommen haben. Sinken die Temperaturen
Großes Packmaß; hohes Gewicht;
geringe Kochleistung; Topfträger etwas
wackelig; kein mitgeliefertes Behältnis.
Was hilft ein
Flammeninferno,
wenn sich die
Mahlzeit vor
dem Verzehr
mitsamt Topf
gen Abgrund
verabschiedet
Dank Titan bleibt der Peak Ignition
als einziger Kocher mit Piezo-
Zünder unter der 100-Gramm-
Grenze. Trotz Zündmechanik
besitzt der Kocher auch ein
schnuckelig kleines Packmaß.
Dazu tragen die ausklappbaren
Topfträger bei, die außerdem dafür
sorgen, dass der Topf einschließlich
Wasser oder Essen nicht versehentlich
abhanden kommt. In Sachen
Brennleistung rangiert der
Peak Ignition allerdings auf dem
vorletzten Platz. Ein Grund dafür ist
sicherlich die sehr weite Flammenstreuung,
wodurch die Hitze bei
kleinen Gefäßen nicht allein auf
den Topfboden fokussiert wird.
Recht schlechte Kochleistung; bei
kleinen Gefäßen ist deshalb zusätzlich
ein Wärmereflektor sinnvoll.
KLETTERN NOVEMBER 02 3

Test
MSR POCKET ROCKET www.msrcorp.com
Leichtester Kocher mit sehr guter
Brennleistung; stabile Armkonstruktion;
guter Preis.
unter den Gefrierpunkt, fallen reine Butankartuschen
schnell in den Winterschlaf, das
Gas bleibt flüssig. Propan liegt dagegen bis
-42°C bei Normaldruck gasförmig vor. Der
Propananteil liegt bei den meisten Mischgaskartuschen
um die 30 Prozent.
Die Kälteproblematik hängt übrigens nicht
nur von den Außentemperaturen ab. Beim
Übergang vom flüssigen in den gasförmigen
Zustand entsteht Verdunstungskälte, was zu
einer Verringerung des Gasdrucks führt. Ein
anderes physikalisches Phänomen kommt
Bergsteigern dafür entgegen: Kalt ist es meist
in größeren Höhen, wo auch der Luftdruck
4 KLETTERN NOVEMBER 02
Der Pocket Rocket bietet bei
minimalem Gewicht maximale
Leistung und das zu einem guten
Preis. Die minimalistischen 86
Gramm werden allerdings durch
ein relativ großes Packmaß kontrastiert.
Zudem ist der Aufbewahrungsbehälter
etwas knapp
dimensioniert, beim Auspacken ist
Fingerspitzengefühl nötig. Die
gezahnten Auflageflächen kommen
durch die nach innen geneigten
Topfträger nicht richtig zur Geltung,
trotzdem haben Töpfe einen
guten Halt. Bei der Ausstattung
beschränkt sich der Pocket Rocket
auf das Nötigste – ein robustes
Power-Packet für Minimalisten.
Relativ großes Packmaß; Flamme
relativ zentriert; durch geneigte Träger
liegt der Topf nur an drei Punkten auf.
PRIMUS ALPINE TITANIUM www.primus.se
Beste Brennleistung im Test, sehr
gute, rutschfeste und ausklappbare
Topfauflage, abnehmbarer Piezo-Zünder;
Kleines Packmaß; sehr gute Brennleistung;
simple, stabile Konstruktion; gute
Regulierung der Brennstärke.
abnimmt. Als Folge steigt der Innendruck der
Kartusche relativ zum fallenden Außendruck,
die Mischung verdampft schneller und kompensiert
so zum Teil die negative Wirkung
der Kälte. Sind die Temperaturen allzu frostig,
ist Engagement gefragt. Entweder man
wärmt die Kartusche unter der Kleidung oder
im Schlafsack; alternativ und etwas eleganter
lässt sich das Gasbehältnis auch mit sogenannten
Taschenwärmern auf Kristallbasis
temperieren. Noch eleganter, aber dem technisch
versierten Alpinisten vorbehalten, ist
der Eigenbau eines Hitzeaustauschers. Beim
Kochen selbst ist auch bei eisigen Tempera-
Der Alpine Titanium besticht durch
seine Brennleistung – mit 3:36
Minuten brachte er einen Liter
Wasser am schnellsten zum
Kochen – und durch die sehr große
und gute Auflagefläche dank ausklappbarer
und rutschfester Topfarme.
Das Packmaß ist nur durchschnittlich,
das Gewicht mit Piezo-
Zünder aber sehr gut. Wer noch
einige Gramm einsparen möchte,
kann den Zünder auch abmontieren.
Die Brennweite der Flamme ist
genau richtig für kleine Töpfe. Für
ein distinguiertes Ambiente sorgt
der Gasregler aus Holz, der Preis
sorgt allerdings auch für einen
eingeschränkten Nutzerkreis.
sinnvolle Brennweite der Flamme.
Nur durchschnittliches Packmaß;
sündhaft teuer.
PRIMUS ALPINE MICRO www.primus.se
Sehr leicht; geradezu winziges
Packmaß; optionaler Piezo-Zünder, der
auch abgenommen werden kann.
Neben dem Snow Peak-Modell ist
der Alpine Micro der zweite
Minikocher, der wahlweise mit
oder ohne Piezo-Zünder erhältlich
ist. Der Zündarm ist allerdings zu
weit oben platziert und wird durch
das Kochgefäß leicht verbogen. Für
die Essenszubereitung ist die
Flamme zu strahlförmig, so dass
selbst bei dosierter Hitze das
Essen in der Mitte anbrennt. Die
Stellfläche für den Topf ist ziemlich
klein und auch recht wacklig. Fazit:
Kocher mit wenig Kochkomfort,
hinsichtlich Brennleistung und
Packmaß liegt der Alpine Micro auf
den vorderen Plätzen, und auch
das Gewicht ist recht ordentlich.
Ziemlich wackelige Stellfläche für
Töpfe; sehr zentrierte Flamme; Piezo-
Zünder unpraktisch platziert.
turen auf ausreichend Lüftung zu achten. Es
gab schon Todesfälle durch Kohlenmonoxidvergiftungen
in geschlossenen Zelten.
Für eine Hand voll Hitze
Wirklich voluminös ist keiner der getesteten
Brenner, die Größenunterschiede sind trotzdem
beträchtlich. Der Winzling GS 100 RVS
von Snow Peak kommt nicht mal auf die
Hälfte des Packmaßes vom Coleman Outlander
Micro – aber selbst der ist noch kleiner
als ein Tennisball.
In Sachen Gewicht liegt der Pocket Rocket
von MSR mit 86 Gramm knapp vor dem
SNOWPEAK GS 100 RVS www.technolyt.nl
Der GS 100 RVS aus der japanischen
Snow Peak-Schmiede ist der
kleinste und neben dem Pocket
Rocket auch der leichteste Kocher
im Test. Das Modell ist sowohl mit
als auch ohne Piezo-Zünder zu
kaufen, der Zünder lässt sich bei
Bedarf auch abnehmen. Für absolute
Leichtgewichtsfetischisten
gibt es den Kocher auch noch in
einer Titaniumausführung, allerdings
nur für dicke Geldbeutel.
Aber auch das Basismodell ist
schon ziemlich teuer. Die Brennleistung
ist durchschnittlich; die
stabilen Topfträger sind zwar mit
Kerben versehen, aber trotzdem
etwas rutschig.
Nur durchschnittliche Brennleistung,
Topfträger etwas rutschig; ziemlich
hoher Preis.

Snow Peak GS 100 RVS mit 88 Gramm; der
leichteste Kocher mit Piezo-Zünder ist der
Peak Ignition von Markill mit 92 Gramm. Der
dickste Brenner ist auch der schwerste, mit
162 Gramm ist der Outlander Micro von Coleman
aber immer noch deutlich leichter als
jeder Benzinkocher. Zwar entfällt im Verhältnis
zu Kartusche(n) und Kochgefäß ohnehin
nur ein geringer Anteil von Volumen und Gewicht
des Kochsets auf den Brenner selbst,
bei Sparmaßnahmen werden Leichtgewichtsfetischisten
den Kocher aber kaum ausnehmen.
Kleine Kraftpakete
Es ist schon erstaunlich, welche Leistung die
kleinen Dinger bringen, laut Herstellerangaben
alle zwischen 2000 und 3000 Watt. In der
Praxis zählt jedoch nur, wie lange der Kocher
braucht, um einen Liter Wasser
zum Kochen zu bringen. Wir
beschränken uns daher auf diesen
Messwert. Natürlich hängt
die Kochdauer von vielen Faktoren
wie Höhe, Außentemperatur
und Luftfeuchtigkeit
ab, so dass von objektiven
Angaben nicht die Rede sein
kann. Entscheidend ist jedoch
die Vergleichbarkeit, und die
haben wir durch gleiche Bedingungen
für alle garantiert.
Schnellster Kocher war der Alpine Titanium
von Primus mit 3:36 Minuten, knapp gefolgt
vom Primus Alpine Micro und dem MSR Pocket
Rocket. Die meisten anderen Brenner erreichten
Zeiten zwischen vier und viereinhalb
Minuten, nur der Peak Ignition von Markill
und der Coleman Outlander Micro ließen sich
über fünf Minuten Zeit bis zum Siedepunkt.
Bleib standhaft
Leistung zählt, aber wie heißt es so schön: power
is nothing without control. Das gilt auch
für Kocher. Hinsichtlich der Gasregulierung
gibt es fast keinen Anlass zur Klage, einzig
Gas ist eine
saubere Sache:
keine Wartung,
kaum Geruchsbelästigung,
leise und gut zu
regulieren
unser Testmodell des Primus Alpine Micro
ließ auch im geschlossenen Zustand noch minimal
Gas ausströmen. Ansonsten klappt die
Regulation der Flammenstärke, wie es sich
für Gaskocher gehört, bei allen einwandfrei.
Für die Handhabung ganz entscheidend ist
die Topfauflage, denn was hilft ein zischendes
Flammeninferno, wenn sich die Mahlzeit vor
dem Verzehr mitsamt Topf gen Abgrund verabschiedet.
Der Markill Peak Ignition und der
Primus Alpine Titanium besitzen ausklappbare
Kochflügel, was eine große Auflage bei
kleinem Packmaß ermöglicht und den zwei
Kochern die besten Noten hinsichtlich der
Standfestigkeit der Töpfe beschert. Der Alpine
Micro von Primus bietet den Kochgefäßen
dagegen einen recht wackeligen Untergrund.
Auch die Brennweite der Flamme ist wichtig.
Je nach Konstruktion des
Brennerkopfes reichte hier das
Spektrum vom geradlinigen
Mittelstrahl bis zum sanften
Einhüllen des Topfes. Die vertikal
ausgerichtete Mündung
des Brennerkopfs beim Alpine
Micro von Primus sorgt mit ihrer
zentrierten Flamme dafür,
dass in der Topfmitte auch der
fettigste Inhalt einbrennt. Der
GS 100 RVS von Snow Peak
und der Coleman Outlander
Micro beheizen einen Topf mit 15 Zentimeter
Durchmesser am gleichmäßigsten, der Markill
Peak Ignition streut seine Flammen für
einen Topf dieser Größe fast zu weitflächig.
Nützliche Küchenhilfen
Der Markill Peak Ignition und der Primus Alpine
Titanium verfügen über einen Piezo-
Zünder, den Snow Peak GVS 100 und den
Primus Alpine Micro gibt es wahlweise mit
oder ohne Zündvorrichtung. Im Prinzip eine
feine Sache, nur zeigten alle Modelle einen
gewissen Hang zur Ladehemmung bei frostig-feuchtem
Klima. Beim Alpine Micro ist
AUF DIE RICHTIGE FLAMME KOMMT ES AN
Von der Konstruktion des Brennerkopfes
hängt die optimale
Fokussierung der Flamme auf den
Topfboden ab. Während beim Peak
Ignition von Markill (links) die weit
gestreute Flamme teils an der Seite
des Topfes hochzüngelt und so
einen Energieverlust bedingt, sorgt
der extrem zentrierte Feuerstrahl
beim Alpine Micro von Primus
(rechts) für angebranntes Essen in
der Topfmitte und einen aufwändigen
Abwasch. Ideal verteilt
sich die Hitze gleichmäßig auf den
gesamten Boden, ohne über
dessen Rand hinauszuzüngeln.

DATEN
ANBIETER
MODELL
Test
Piezo-Zünder
Gewicht
Packmaß (B/H/T)
Leistung*
Brennweite
Gewicht/Packmaß
Leistung
Topfauflage
Preis in Euro
MARKILL STORMY www.markill.de
das obere Ende des Zünders zu
hoch platziert, so dass es mit
dem Topf in Konflikt gerät. Auf
Streichhölzer oder Feuerzeug
sollte man trotz Piezo-Zünder
nicht verzichten, sonst bleibt
womöglich die Küche kalt.
Leider enthält keiner der Minikocher
einen Windschutz im
Lieferumfang. Die meisten Hersteller
bieten dieses wichtige Zubehör
entweder als Falt- oder
Rollversion an. Ein zusätzlicher Wärmereflektor
optimiert die Energieausbeute.
Komplettlösung für Spezialisten
Aus der Reihe fallen der Stormy von Markill
und der klassische Trangia mit einem Gas-
COLEMAN
OUTLANDER MICRO
nein
162 Gramm
8,7/7,5/6 cm
5:25 min
mittel
★★★★★
★★★★★
★★★★★
27,95
6 KLETTERN NOVEMBER 02
MARKILL
LIGHT SHOT
nein
122 Gramm
7,5/9,7/4,6 cm
4:09 min
mittel
★★★★★
★★★★★
★★★★★
26,95
MARKILL
PEAK IGNITION
ja
92 Gramm
6,7/8/4,5 cm
5:08 min
groß
★★★★★
★★★★★
★★★★★
59,95
Schlanke Komplettlösung
mit
integriertem Windschutz;
stabile
Standbeine und dank
guter Aufhängemöglichkeit
ideal für
Wandbiwaks.
Vergleichsweise
hohes Gewicht und
großes Packmaß;
Brennleistung
durchschnittlich.
Der Stormy von Markill ist der Klassiker unter den Hängekochern. Die gesamte
Konstruktion ist auf den Einsatz unter extremen Bedingungen ausgerichtet.
Die schlanke zylindrische Form eignet sich wenig für die Zubereitung
von Gourmet-Menüs, zum Schneeschmelzen oder für das Kochen
eines Fertigessens dagegen ideal. Stabile Standbeine und ein ebensolches
Hängesystem machen ihn zum idealen Wegbegleiter in ungastlichem,
steilem Gelände. Zwar ist die Brennleistung nur durchschnittlich, dafür
sorgt der Windschutz bei fast jeder Bedingung für problemlosen Betrieb.
Der kleine
Feuerspucker
sollte auch bei
Kälte oder in
der Höhe nicht
ins Stottern
kommen
brenner-Einsatz von Primus.
Während der Stormy dank seiner
Hängevorrichtung ideal für
beengte Biwaks auf womöglich
unebenem Untergrund ist, eignet
sich der Trangia eher als
Komfortmodell für den Basislagereinsatz.
Mit einer Brennleistung
von ungefähr viereinhalb
Minuten für einen Liter
Wasser liegen beide Kocher im
Mittelfeld. Hinsichtlich Packmaß
und Gewicht können beide Modelle aber
nicht mit der Kombination von einem kleinem
Brenner plus kleinem Alutopf konkurrieren.
Dank integriertem Windschutz sind
sie dafür allwettertauglich und in puncto stabilem
Stand respektive stabilem Hängen
MSR
POCKET ROCKET
nein
86 Gramm
5,4/11,2/5,4 cm
3:42 min
zentriert
★★★★★
★★★★★
★★★★★
44,90
TRANGIA www.trangia.se
PRIMUS
ALPINE MICRO
ja / nein
116 / 101 Gramm
7,1/8,2/4,4 cm
3:41 min
sehr zentriert
★★★★★
★★★★★
★★★★★
59,90 / 54,90
PRIMUS
ALPINE TITANIUM
ja (abnehmbar)
98 Gramm
7,3/9,2/4 cm
3:36 min
mittel
★★★★★
★★★★★
★★★★★
159,90
ihren kleinen Konkurrenten haushoch überlegen
– aber wie gesagt: es handelt sich eher
um Modelle für spezielle Einsatzbereiche.
Fazit und Empfehlung
Klein, leicht, leistungsstark und bedienungsfreundlich
– es ist nicht gerade wenig, was
den mobilen Gasherden abverlangt wird.
Zwar gab es keinen echten Ausreiser nach unten,
dafür zeigten doch fast alle Kocher in der
einen oder anderen Hinsicht Schwächen. Den
ausgewogensten Eindruck bei allen vier Kriterien
machten der Pocket Rocket von MSR
und der Alpine Titanium von Primus, letzterer
allerdings zu einem horrenden Preis. Wer
einen preiswerten Minikocher mit ordentlichen
Fähigkeiten sucht, ist mit dem Light
Shot von Markill gut beraten.
Ô
SNOWPEAK
GS 100 RVS
ja / nein
105 / 88 Gramm
4,9/8,9/4 cm
4:22 min
mittel
★★★★★
★★★★★
★★★★★
102,00 / 71,00
MARKILLL
STORMY
ja / nein
746 / 714 Gramm
13,2 mal 20,5 cm
4:29 min
mittel
★★★★★
★★★★★
★★★★★
99,95 / 84,95
Komfortable
Komplettlösung mit
unterschiedlichen
Gefäßen; dank
Vorheizbogen nach
Benzinkocherart
weniger kälteempfindlich.
Ziemlich hohes
Gewicht und großes
Packmaß; durchschnittliche
Brennleistung.
Aufgrund des hohen Gewichts und des großen Packmaßes ist der Trangia
nicht unbedingt die erste Wahl für leichtgewichtige Unternehmungen.
Dafür bietet er dank seines stabilen Stands und der je nach Anspruch
variablen Topfmenge einen unschlagbaren Komfort beim Kochen. Dank
Windschutz und Vorheizbogen, der auch bei Kälte für das Verdampfen des
Gases sorgt, garantiert er auch bei unwirtlichen Bedingungen eine warme
Mahlzeit – dafür nimmt der Gourmet gern in Kauf, dass die Brennleistung
nicht herausragend ist.
TRANGIA
–
nein
1018 Gramm**
22 mal 10,7 cm
4:27 min
mittel
★★★★★
★★★★★
★★★★★
59,90 / 55,90***
* Kochzeit für einen Liter Wasser ** Gewicht für Kocherchassis, Brenner und einen kleinen Topf *** Preis für Grundmodell mit zwei Töpfen ohne Wasserkessel / Preis für Gasbrennereinsatz