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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 4/2014

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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<strong>Ausgabe</strong> 4 / Dezember <strong>2014</strong><br />

Zu Besuch bei Georg Ostertag<br />

Der Krippenschnitzer aus Gomadingen<br />

Gächinger Kantorei<br />

Von Gächingen in die Welt<br />

Skimuseum Beiwald<br />

Der Stoff, aus dem die Bretter sind.<br />

Gächinger Kantorei<br />

Von Gächingen in die Welt – Seite 14 – 15<br />

Schlittenhunde auf der <strong>Alb</strong><br />

Eine hundebegeisterte Familie und ihre Vierbeiner – Seite 22 – 23


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Seite 3<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn<br />

Seite 4 - 5<br />

Sanierung der Sirchinger Steige<br />

Seite 6 - 7<br />

Niedrigzinsumfeld – na und<br />

Seite 8 - 9<br />

Schickardtstollen in Seeburg<br />

Seite 10 - 12<br />

Outplacement mit PMB International<br />

Seite 13<br />

Gächinger Kantorei<br />

Seite 14 - 15<br />

Rauscher Getränke in Lonsingen<br />

Seite 16<br />

Ortsportrait Ohnastetten<br />

Seite 17<br />

Skimuseum Beiwald<br />

Seite 18 - 19<br />

Zu Besuch bei Georg Ostertag<br />

Seite 20<br />

Schlittenhunde auf der <strong>Alb</strong><br />

Seite 22 - 23<br />

BKK Scheufelen<br />

Seite 24<br />

Burg Hohen Neuffen<br />

Seite 25<br />

Veranstaltungskalender / Impressum<br />

Seite 26 - 27<br />

Titelfotografie:<br />

Winterdampf – Archiv Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn<br />

Fotografie Rückseite: Winterlandschaft – fotografiert<br />

von Thomas Blank, www.thomasblankfotografie.de<br />

Seit zwei Jahren gibt es nun das <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

in der Region <strong>Kispel</strong>-<strong>Lauter</strong>. Jetzt, zum Jahreswechsel,<br />

ist die richtige Zeit sich zurückzulehnen,<br />

nachzudenken und das Erlebte<br />

Revue passieren zu lassen. Es gab viele<br />

schöne Momente in diesen zwei Jahren: Lustige<br />

Dorffeste und traditionsreiche Vereinsveranstaltungen,<br />

die ich immer wieder gerne<br />

mit meiner Kamera „bewaffnet“ besucht<br />

habe. Denn genau das ist, was die Region<br />

ausmacht: Die Menschen, die in Vereinen<br />

oder sonstigen Institutionen organisiert, die<br />

Leute zusammenbringen.<br />

Und einer spielt bei den diversen Festivitäten<br />

immer eine große Rolle: Der Wettergott,<br />

bei dem alle hoffen, das er auch mitspielt.<br />

Manchmal tut er einem den Gefallen,<br />

manchmal nicht. Aber auch wenn sich am<br />

Himmel die Schleusen öffneten – ins Wasser<br />

gefallen ist meines Wissens nach keines<br />

der Dorffeste auf dem <strong>Kispel</strong>. Im Gegenteil.<br />

Gerade bei Regen gab es Dorffeste, die trotzdem<br />

gut besucht waren und richtig schön<br />

waren. Dabei waren es weniger die auswärtigen<br />

Gäste, die die Bierbänke füllten, als die<br />

einheimischen Bewohner, die allem meteorologischen<br />

Unbill zum Trotz bis tief in die<br />

Nacht zusammensaßen und feierten. Die <strong>Alb</strong><br />

ist eben etwas ganz Besonderes – fernab<br />

von Tourismus und Gästen. Die einzigartige<br />

Landschaft wird eben auch geprägt von den<br />

tollen Menschen, die dort wohnen.<br />

Wie viele wissen, bin ich selbst in Erkenbrechtsweiler<br />

- auf der Vorderen <strong>Alb</strong> - geboren<br />

und lebe seither in dieser schönen<br />

Gemeinde. Ein Älbler mit Herz und Seele<br />

sozusagen. Und jeden Tag wenn ich mit den<br />

Hunden meine Runde drehe, wird mir bewusst,<br />

auf welch wunderbaren Fleckchen<br />

Erde ich leben darf. Aber eins ist seltsam:<br />

Rede ich mit Leuten vom <strong>Kispel</strong>, bezeichnen<br />

die „mein“ Fleckchen <strong>Alb</strong> als „andere <strong>Alb</strong>“<br />

oder als „Plastik <strong>Alb</strong>“. Und umgekehrt verhält<br />

es sich genauso: Erzähle ich Bekannten aus<br />

Erkenbrechtsweiler, dass ich auf den <strong>Kispel</strong><br />

fahre, folgt unweigerlich ebenso „andere<br />

<strong>Alb</strong>“ oder „Plastik <strong>Alb</strong>“. Oder beides.<br />

Nun war der journalistische Spürsinn geweckt:<br />

Was ist eigentlich die „andere <strong>Alb</strong>“<br />

oder die „Plastik <strong>Alb</strong>“ Und woher kommt<br />

der Begriff Bislang konnte - weder auf<br />

dem <strong>Kispel</strong> noch auf der Vorderen <strong>Alb</strong> – allerdings<br />

niemand Auskunft erteilen, was es<br />

mit diesen seltsamen Begriffen auf sich hat.<br />

Vielleicht können Sie, lieber Leser, uns zum<br />

Durchblick verhelfen Schreiben Sie uns. Wir<br />

freuen uns auf Post von Ihnen!<br />

Auf eine Veranstaltung möchte ich noch<br />

hinweisen: Das <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> veranstaltet<br />

im Januar erstmals eine Hochzeitsmesse in<br />

Sirchingen. Eine Premiere auf der <strong>Alb</strong>, das<br />

Konzept ist klein, aber fein und persönlich.<br />

Vielen Dank an dieser Stelle an die Verwaltung<br />

und den Förderverein Sirchingen für die<br />

Unterstützung. Vielleicht schauen Sie ja am<br />

Sonntag, den 18. Januar, bei uns vorbei – wir<br />

würden uns freuen.<br />

Nun bleibt noch, Danke zu sagen: An unsere<br />

Unterstützer und Sponsoren, die es erst<br />

möglich machen, dass das <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> vier<br />

Mal im Jahr erscheinen kann und bei Ihnen<br />

im Briefkasten steckt. Und ein herzliches<br />

Dankeschön auch an Sie, liebe Leser: Danke<br />

für die vielen tollen Momente, die vielen<br />

Geschichten und für die Hinweise auf interessante<br />

Menschen und Begebenheiten.<br />

Das gesamte Team vom <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> inklusive<br />

aller Journalisten wünscht Ihnen einen<br />

formidablen Rutsch und alles Gute für das<br />

neue Jahr.<br />

Es grüßt herzlichst,<br />

Ihr Thomas Blank<br />

PS: Das nächste <strong>Alb</strong>magazin erscheint Ende<br />

März 2015 mit neuen spannenden Themen.<br />

2 3


Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Ein Denkmal mit Zukunft<br />

Die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen haben mit der Schwäbischen <strong>Alb</strong>-Bahn im Jahr 1901 eine durchgängige<br />

Verbindung von Reutlingen an die Donau eröffnet. Knapp 70 Jahre später drohte die Stilllegung. Dank vielfältiger<br />

Bemühungen und des Engagements des Vereins Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn hat die Strecke eine Zukunft und große<br />

Bedeutung für die Attraktivität der Region erhalten.<br />

Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude in Gomadingen<br />

Noch ist am Prellbock in Kleinengstingen Endstation<br />

Die Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn hat große Bedeutung für die Attraktivität der Region<br />

Zur Mitte des 19. Jahrhunderts brachte<br />

die Industrialisierung im damaligen Königreich<br />

Württemberg den Fabrikanten etwa<br />

im Maschinenbau oder im Textilgewerbe<br />

Wohlstand. Handel und Gewerbe riefen<br />

nach Arbeitskräften ebenso wie nach leichteren<br />

Zugängen zu den Absatzmärkten. So<br />

geriet die Eisenbahn auch in Württemberg<br />

als zukunftsweisendes Verkehrsmittel in<br />

den Fokus. Schließlich wurden im Jahr<br />

1843 die Weichen für die Königlich Württembergischen<br />

Staatseisenbahnen gestellt.<br />

Bereits im Oktober 1845 wurde die erste<br />

Strecke zwischen Bad Cannstatt und Esslingen<br />

eröffnet, vier Jahre später waren mit<br />

der Geislinger Steige der <strong>Alb</strong>aufstieg und<br />

die Anbindung von Ulm gelungen.<br />

Nach dem Bau der Bahnstrecke von Plochingen<br />

in Richtung des oberen Neckartals<br />

wuchsen in Reutlingen und in Metzingen<br />

die Begehrlichkeiten nach einer direkten<br />

Verbindung in das Donautal. In Münsingen<br />

hingegen wurde mit der Einrichtung<br />

des Truppenübungsplatzes auch die Frage<br />

nach dessen Versorgung laut. So entstand<br />

schließlich zwischen den Jahren 1892 und<br />

1901 die Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn als durchgängige<br />

Strecke zwischen Reutlingen, Münsingen<br />

und Schelklingen.<br />

Bei der Trassenführung wurde die Variante<br />

über das Echaztal gewählt, obwohl die<br />

Ermstal-Strecke über Metzingen, Urach<br />

und Seeburg nach Münsingen technisch<br />

weit weniger anspruchsvoll gewesen wäre.<br />

Beim <strong>Alb</strong>aufstieg von Honau nach Kleinengstingen<br />

hingegen müssen auf einer Strecke<br />

von 2,15 Kilometern 179 Höhenmeter<br />

überwunden werden. Dies ist so steil, dass<br />

der Anstieg nur im Zahnradbetrieb bewältigt<br />

werden konnte. Damit setzten sich die Interessen<br />

der Reutlinger Fabrikanten gegenüber<br />

jenen der Metzinger durch. An die Ermstal-Variante<br />

erinnern noch die Ausrichtung<br />

der Gleise und der Gebäude des Münsinger<br />

Bahnhofs sowie ein kurzer Trassen-Stummel<br />

am Endhaltepunkt der Ermstalbahn in<br />

Bad Urach.<br />

Nicht nur Fabrikanten, Großhändler und Militärs<br />

profitierten von der Bahnstrecke. Auch<br />

den Gemeinden und der bäuerlichen Bevölkerung<br />

brachte die Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn<br />

Vorteile. Landwirtschaftliche Produkte, Erzeugnisse<br />

des Handwerks und insbesondere<br />

das wirtschaftlich bedeutende Holz konnten<br />

leichter abtransportiert und vermarktet<br />

werden. Auch das Gestüt Marbach profitierte,<br />

brachte die Bahn doch die Besucher<br />

auf schnellem und höchst komfortablem<br />

Weg direkt vor die Tür.<br />

Doch auch die Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn wurde<br />

ein Opfer des Strukturwandels ab der<br />

Mitte des 20. Jahrhunderts. Der motorisierte<br />

Individualverkehr und der damit verbundene<br />

Ausbau des Straßennetzes ließ die<br />

Bedeutung der Bahn schwinden. Ab dem<br />

Jahr 1969 wurde die Strecke Reutlingen-<br />

Schelklingen in mehreren Abschnitten stillgelegt,<br />

das Teilstück Honau-Engstingen<br />

schon kurz nach dem Beschluss abgebaut.<br />

Um die Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn vor dem völligen<br />

Verschwinden zu bewahren, pachtete<br />

die private Erms-Neckar-Bahn AG die Strecke<br />

in zwei Abschnitten ab dem Jahr 1999.<br />

So wurde zunächst die Wiederaufnahme<br />

des Personenverkehrs für Touristen und<br />

Ausflügler sichergestellt.<br />

Damit gelang es, eine Strecke zu erhalten,<br />

die neben der großen landschaftlichen Reize<br />

eine ganze Reihe an historischen bahntechnischen<br />

Anlagen und architektonischen<br />

Schmuckstücken aufweist, die andernorts<br />

längst verschwunden sind. So sind alle Bahnhöfe<br />

und Stationsgebäude an der Strecke,<br />

die in Württemberg zwar in verschiedenen<br />

Größen, aus Kostengründen aber normiert<br />

in einheitlichem Stil erbaut worden waren,<br />

noch vorhanden. Im Bahnhof Münsingen<br />

findet sich als absolute technische Rarität<br />

ein sogenanntes Kurbelstellwerk aus dem<br />

Jahr 1907. Nur drei davon existieren noch,<br />

das Münsinger ist das Einzige, das noch in<br />

Betrieb ist. Folgerichtig wurden die Strecke<br />

und sämtliche Hochbauten im Jahr 2001<br />

unter Denkmalschutz gestellt. Mit der Gründung<br />

des Vereins Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn im<br />

Jahr 2003 nahm die Sache entscheidend<br />

Am Bahnhof Münsingen herrschte im Jahr 1973 starker Güterverkehr<br />

an Fahrt auf. Die derzeit etwa 250 Vereinsmitglieder<br />

haben sich dem langfristigen Erhalt<br />

der Strecke als Teil der Infrastruktur im<br />

regionalen Personen- und Güterverkehr wie<br />

auch der Bewahrung dieses bedeutenden<br />

Erbes der Technikgeschichte verschrieben.<br />

Auch wenn die Reise mit der Schwäbischen<br />

<strong>Alb</strong>-Bahn weiterhin am Prellbock im Bahnhof<br />

von Kleinengstingen endet, der Wiederaufbau<br />

der Strecke in Richtung Reutlingen<br />

wohl noch lange auf sich warten lässt, ist<br />

in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht<br />

worden.<br />

Wie Gomadingens Bürgermeister Klemens<br />

Betz hervorhebt, sind die Bemühungen<br />

des Vereins um den Erhalt der Strecke<br />

und ihre Nutzung für die Gemeinden der<br />

Region von hoher Bedeutung. Mit dem Personenverkehr<br />

an Wochenenden während<br />

der Sommermonate und auch den Sonderfahrten<br />

unter Dampf habe zudem die Zahl<br />

der Touristen, die die <strong>Alb</strong> und nicht zuletzt<br />

auch die Gemeinde Gomadingen und das<br />

obere <strong>Lauter</strong>tal für sich entdecken, deutlich<br />

zugenommen. Auch das Gestüt Marbach<br />

freue sich über zusätzliche Besucher. „Es ist<br />

zudem als große Leistung zu werten, dass<br />

der Schülerverkehr seit zehn Jahren wieder<br />

komplett über die Schiene läuft“, stellt Betz<br />

fest. Die Zukunft der Strecke unter regionalpolitischen<br />

wie touristischen Aspekten<br />

scheint somit gesichert.<br />

Text: Peter Stotz<br />

Fotografie: Peter Stotz (3), Archiv Schwäbische<br />

<strong>Alb</strong>-Bahn e.V. (2)<br />

Die Winter-Sonderfahrten unter Dampf finden großen Zuspruch<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong>-Bahn e.V.<br />

Bahnhofstraße 8<br />

72525 Münsingen<br />

Informationen<br />

info@bahnhof-muensingen.de<br />

www.bahnhof-muensingen.de<br />

Termine:<br />

Wintermärchen Special:<br />

So. 25.01.15, und So. 22.02.15<br />

Sonderfahrten auf der Gesamtstrecke<br />

unter Dampf mit der württembergischen<br />

Lok T 3 und mit dem Triebwagen.<br />

4 5


Sanierung der Sirchinger Steige<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Wenn die <strong>Alb</strong>kante ins Rutschen gerät<br />

Bei manchen Dingen ist es ja so wie mit dem Zucker im Kaffee. Erst wenn sie fehlen, fallen sie auf und man weiß, was<br />

man an ihnen hatte. Diese eher unfreiwillige Erfahrung machten bis Ende August wohl unzählige Autofahrer, die hinauf<br />

auf die <strong>Alb</strong> oder von ihr hinab fahren und dabei die Sirchinger Steige passieren wollten. Wie wichtig die Verbindung von<br />

Ober- und Unterland ist, zeigte sich in vollem Ausmaß erst als die Steige dicht war. Für lange 15 Monate.<br />

dreieinhalb Kilometer langen Strecke zwischen<br />

Bad Urach und dem Ortsteil Sirchingen,<br />

Schäden, die so massiv waren, das<br />

eine schnelle Wiedereröffnung schon Ende<br />

des Jahres 2013 ausgeschlossen war.<br />

Eine Hiobsbotschaft für all jene die fortan<br />

zeitraubende und umständliche Umwege<br />

in Kauf nehmen mussten. Pendler, Schulkinder<br />

und Älbler, die für Besorgungen mal<br />

schnell ins Tal wollten, können ein Klagelied<br />

davon singen. Ein mehrstrophiges.<br />

genau jene milde und frostarme Witterung<br />

spielte den Ingenieuren in die Hände.<br />

Sechs Millionen Euro vom Land<br />

Aus dem Anfangs anvisierten Sanierungszeitraum<br />

von wenigen Monaten wurde<br />

gleichwohl nichts. Abzüglich der dann<br />

doch notwendig gewordenen Frostpausen,<br />

beanspruchte die Straßenbaumaßnahme<br />

neun Monate reine Bauzeit. Nur<br />

neun Monate, wie Baden-Württembergs<br />

Verkehrsminister Winfried Hermann zur<br />

Wiedereröffnung der Sirchinger Steige am<br />

29. August und angesichts der komplexen<br />

Aufgabenstellung unterstrich: „Ich freue<br />

mich, dass wir die Bauarbeiten so schnell<br />

abschließen konnten“, dankte er den Beteiligten<br />

für ihr geleistetes Engagement.<br />

Nach ungewöhnlich starken Regenfällen, setzte sich im Juni 2013 der Hang an der Sirchinger Steige in Bewegung<br />

und riss Teile der Fahrbahn mit sich. Nach Vollsperrung und aufwändiger Sanierung, bietet die Straße nun wieder<br />

eine kurze Verbindung zwischen Tal und <strong>Alb</strong>hochfläche<br />

Es war Ende Mai 2013, als es in der Region<br />

zwei Tage lang unaufhörlich und extrem<br />

geregnet hatte. Bis Anfang Juni kamen<br />

200 Liter kamen pro Quadratmeter<br />

zusammen. Keller liefen voll, Flüsse traten<br />

über die Ufer, Häuser werden unterspült.<br />

Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz,<br />

doch auch sie konnten nicht verhindern,<br />

dass zwei Menschen in reißenden Wassermassen<br />

ertranken.<br />

Durch den Dauerregen im Mitleidenschaft<br />

gezogen, wurden vielerorts auch die stei-<br />

len Hänge der Schwäbischen <strong>Alb</strong>. So wurde<br />

etwa die Fahrbahn der Sirchinger Steige<br />

teilweise unterspült, der Hang geriet massiv<br />

ins Rutschen. Zentimeterbreite Risse<br />

taten sich auf, an ein Befahren der Strecke<br />

war nicht zu denken. Katastrophenstimmung<br />

machte sich breit.<br />

Und die verstärkte sich, nachdem Experten<br />

des Regierungspräsidium die Steige<br />

gründlich untersucht hatten. An gleich fünf<br />

Stellen entdeckten sie entlang der rund<br />

Technisch anspruchsvolle Sanierung<br />

Nach der obligatorischen Planungsphase<br />

rollten also im November 2013, statt des<br />

täglichen Pendlerverkehrs, schwere Baumaschinen<br />

an der Steige an. Die Bauarbeiter<br />

hatten dabei ein aufwändiges Sanierungsprogramm<br />

vor Augen. Nachdem<br />

die mit Felsbrocken versetzten Hangrutschungen<br />

beseitigt waren, begann man<br />

damit, die Fahrbahn zu erneuern. Hierfür<br />

wurde die alte zunächst abgefräst und<br />

auf einer Fläche von rund 23000 Quadratmetern<br />

mit einer neuen Asphaltdecke<br />

ersetzt. Die technisch anspruchsvollste<br />

Herausforderung war es allerdings, den<br />

steilen Hang gegen künftige Rutschungen<br />

abzusichern. Hierfür wurden auf einer<br />

Länge von rund 350 Metern insgesamt<br />

175 Bohrpfähle bis zu 20 Meter tief in den<br />

Untergrund getrieben. Ausgegossen mit<br />

Beton, soll das so entstandene Stahl- und<br />

Betongerippe dem Berg und damit auch<br />

der Straße Stabilität verleihen. Gleiches<br />

gilt für die Pfähle, die bergseitig metertief<br />

im Fels verankert wurden.<br />

Entlang der gesamten Strecke erneuerte<br />

man zusätzlich das Entwässerungssystem,<br />

um das Hangwasser kontrolliert<br />

abfließen zu lassen. Auf einer Länge<br />

von etwa drei Kilometern wurden Bordsteine<br />

und die Schutzplanken ersetzt.<br />

Die Vollsperrung nutzte man zudem dazu,<br />

umfangreiche Felssicherungsarbeiten<br />

oberhalb der Steige vorzunehmen. Steinschlagschutznetze<br />

wurden angebracht<br />

und gefährdetes Gestein mit Eisenhaken<br />

gesichert.<br />

Welch Dimension die Sanierung im<br />

schwierigen, weil steilen Gelände hatte,<br />

machen ein paar Zahlen deutlich. Insgesamt<br />

wurden rund 25000 Kubikmeter<br />

Erdmassen bewegt, 17000 Tonnen Schotter<br />

verbraucht und rund 3000 Kubikmeter<br />

Beton eingebaut. Und das alles unter<br />

Hochdruck. Gearbeitet wurde auf der sensiblen<br />

Baustelle zeitweise im Zweischichtbetrieb<br />

bis tief in die Nacht hinein. Um die<br />

Bauzeit so gering wie möglich zu halten –<br />

aber auch, weil damals nicht abzusehen<br />

war, dass sich der Winter 2013/<strong>2014</strong> als<br />

warmer Bruder herausstellen sollte. Aber<br />

Wie der zeitliche Horizont, so verschob<br />

sich auch der finanzielle Rahmen. Ging<br />

man am Anfang von einem Mittelbedarf<br />

von etwa 1,1 Millionen Euro aus, schlugen<br />

am Ende knapp sechs Millionen Euro<br />

zu Buche. Kosten, die das Land Baden-<br />

Württemberg als Eigner der Landesstraße<br />

249 trägt.<br />

Beinahe mit Händen zu greifen war die Erleichterung,<br />

als die runderneuerte Steige<br />

schließlich wieder für den Verkehr freigegeben<br />

wurde. Besonders laut der Stoßseufzer<br />

in Sirchingen. Denn so aufwändig<br />

die Sanierung der Steige war, so herausfordernd<br />

– besonders für die Bewohner<br />

In der Region,<br />

für die Region!<br />

der <strong>Alb</strong> – die Zeit der langen und umständlichen<br />

Umwege. Kurzerhand wurde daher<br />

der traditionelle Dorfhock in Sirchingen<br />

zum Steigenwiedereröffnungsfest umdeklariert.<br />

Es gab unter anderem Kaffee und<br />

Kuchen. Den Kaffee übrigens auch mit<br />

Zucker – denn man weiß dort inzwischen<br />

sehr genau, was es bedeutet, wenn scheinbar<br />

selbstverständliche Dinge fehlen.<br />

Text: Simon Wagner<br />

Fotografie: Bernd Mall / Stadt Bad Urach<br />

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Geprüfter Fachagrarwirt für Baumpflege & -sanierung<br />

Baumpflege • Kroneneinkürzung<br />

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6 7


Niedrigzinsumfeld - na und<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Clever investieren, Börsentrends nutzen und Risiken reduzieren<br />

Das schon länger anhaltende Niedrigzinsumfeld ist für Sparer alles andere als erbaulich. Wer aktuell in Zinsprodukten<br />

anlegt, erhält landauf wie landab Zinsen in mehr oder weniger „homöopathischen Dosen“. Doch es gibt Alternativen,<br />

die dem persönlichen Vermögensaufbau beigemischt werden können und mit den derzeitigen Rahmenbedingungen am<br />

Finanzmarkt gut zurecht kommen. Die VorsorgePolice „trendline“ zählt mit dazu.<br />

Geldanleger, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld ganz entspannt von den Börsenchancen profitieren wollen,<br />

gleichzeitig aber Risiken reduzieren möchten, sollten sich eingehender mit der VorsorgePolice "trendline" der<br />

Volksbank Metzingen - Bad Urach beschäftigen.<br />

Wer „unter dem Strich“ eine positive Realverzinsung<br />

seines eingesetzten Kapitals<br />

erreichen will, sprich: auch unter Berücksichtigung<br />

der Inflation einen positiven Ertrag<br />

haben möchte, orientiert sich früher<br />

oder später in Richtung von Wertpapieren<br />

oder „Artverwandten“. Wenn die Bankkunden<br />

also einerseits Börsenschancen<br />

nutzen, Risiken aber reduzieren möchten,<br />

finden sie in der VorsorgePolice „trendline“<br />

der Volksbank Metzingen – Bad Urach<br />

eine besonders charmante Lösung in<br />

Form einer fondsgebundenen Rentenversicherung:<br />

Mit dem in der VorsorgePolice<br />

„trendline“ integrierbaren Spezialfonds<br />

„UniRBA Welt 38/200“ mit RegelBasierter<br />

Anlagestrategie (dazu später noch mehr)<br />

partizipieren sie an der Entwicklung der<br />

weltweiten Aktienmärkte. Im Gegensatz<br />

dazu ist der Fonds bei langfristig negativen<br />

Entwicklungen der Aktienmärkte geldmarktnah<br />

und sicherheitsorientiert aufgestellt.<br />

Ziel des Spezialfonds ist es also,<br />

die Auswirkungen langfristig negativer Entwicklungen<br />

der Aktienmärkte auf das angelegte<br />

Kapital zu reduzieren und die Performance<br />

für den Kunden zu stabilisieren.<br />

Zeitgemäße Produktlösung<br />

Bereits vor Jahren bewiesen die Verantwortlichen<br />

der Volksbank Metzingen – Bad<br />

Urach ein gutes Gespür, als sie sich gemeinsam<br />

mit den Finanzverbundpartnern<br />

R+V Versicherung und Union Investment<br />

für die Auflegung dieser eigenen Labelpolice,<br />

einer fondsgebundenen Rentenversicherung,<br />

entschieden. Schon der Produktname<br />

VorsorgePolice „trendline“ definiert,<br />

was das Besondere dieser Fondspolice<br />

ausmacht: Die in der Police integrierte, sogenannte<br />

RegelBasierte Anlagestrategie,<br />

kurz RBA. Dabei bedeutet die Terminologie<br />

„regelbasiert“, dass der ausgewählten Kapitalanlage<br />

eine bestimmte Investitionsregel<br />

zu Grunde liegt.<br />

Genial einfache Investitionsregel<br />

Diese Investitionsregel funktioniert genial<br />

einfach und gleichzeitig sehr effektiv: Das<br />

in der Police angesparte Kapital wird vereinfacht<br />

gesagt bei positiver Entwicklung der<br />

Aktienmärkte automatisch in den weltweiten<br />

Aktienmärkten investiert, bei schlechter<br />

Börsenlage nur in geldmarktnahe Anlagen.<br />

Dabei wird die Entscheidung darüber, ob<br />

an den weltweiten Aktienmärkten investiert<br />

wird, automatisch und regelgebunden auf<br />

Basis des MSCI World Daily Total Return<br />

net (EUR) bestimmt; hierbei handelt es sich<br />

um einen Aktienindex, der die Entwicklung<br />

von Aktien in Industrieländern weltweit widerspiegelt.<br />

Dazu werden regelmäßig die<br />

Durchschnitte der letzten 200 bzw. 38 Tage<br />

festgestellt. Auf dieser Grundlage erfolgt<br />

nun die Anlageausrichtung des Fonds:<br />

Liegt der 38-Tage-Durchschnitt über dem<br />

200-Tage-Durchschnittswert, partizipiert der<br />

Fonds zu rund 100% an der Entwicklung der<br />

internationalen Aktienmärkte. Dazu setzt<br />

der Fonds derivative Finanzinstrumente ein.<br />

Liegt der 38-Tage-Durchschnitt hingegen<br />

unter dem 200-Tage-Durchschnittswert,<br />

wird der Fonds nur in geldmarktnahe Anlagen<br />

investieren. Um etwaigen Fehlsignalen<br />

in sog. „Seitwärtsmärkten“ vorzubeugen,<br />

erfolgen die Umschichtungen erst, wenn<br />

die Signale sich verfestigt haben, d.h.,<br />

wenn die 38-Tage-Linie die 200-Tage-Linie<br />

um mehr als 1% unter-/überschritten hat<br />

(„Schwellenwerte“). Damit reduziert sich<br />

die Wahrscheinlichkeit von verfrühten Umschichtungen<br />

vom Aktienteil in den geldmarktnahen<br />

Teil, wenn diese nicht kapitalmarktbedingt<br />

sind.<br />

Umschichtungen kostenfrei<br />

Von all den Umschichtungen bemerkt der<br />

Kunde gar nichts – er braucht weder die<br />

Börse zu verfolgen noch die Umschichtungen<br />

anzustossen. Alles erfolgt „wie von<br />

Zauberhand“ im Hintergrund und – richtig,<br />

darauf legen gerade Schwaben großen Wert<br />

- kostet den Kunden keinen Cent.<br />

Gesagt sei an dieser Stelle, dass auch das<br />

dargestellte Modell keine Garantie für eine<br />

positive Wertentwicklung in der Zukunft<br />

bieten kann, insbesondere dann, wenn<br />

die Anlagedauer nur wenige Jahre beträgt.<br />

Wichtig ist daher ein langfristiger Anlagehorizont<br />

- bei einer Anlage von mindestens 12<br />

Jahren ist die Wahrscheinlichkeit für einen<br />

positiven Ertrag jedoch recht hoch.<br />

Mit der Erwerb der VorsorgePolice „trendline“<br />

investieren die Volksbank-Kunden in<br />

ein exklusives Produkt: Der Spezialfonds<br />

UniRBA Welt 38/200 wurde eigens für diese<br />

fondsgebundene Rentenversicherung<br />

der R+V von der Union Investment aufgelegt<br />

und kann nur innerhalb der Fondspolice<br />

erworben werden. Wem es gefällt, kann im<br />

Übrigen auch in „Etappen“ in die Vorsorge-<br />

Stand: 1. April <strong>2014</strong>; Seite 1 von 2<br />

Der Kursverlauf eines weltweit investierenden<br />

Aktienindex<br />

Wo wären Sie rückblickend am besten ein- oder ausgestiegen<br />

Indexierte Wertentwicklung<br />

(Euro)<br />

150,00<br />

140,00<br />

130,00<br />

120,00<br />

110,00<br />

100,00<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

Police „trendline“ einsteigen: Von einem<br />

angelegten Beitragsdepot (mit 1,5 % fest für<br />

die gesamte Laufzeit von max. 5 Jahren verzinst,<br />

Stand 15.11.<strong>2014</strong>) werden nach Kundenvorgabe<br />

regelmäßig Umschichtungen in<br />

die Fondspolice getätigt.<br />

Enorme Vielseitigkeit<br />

Über die aufgezeigte Exklusivität hinausgehend,<br />

kommen die Kunden in den Genuss<br />

der „klassischen“ Vorteile einer fondsgebundenen<br />

Rentenversicherung: Sie profitieren<br />

insbesondere von der großen Flexibilität des<br />

Produkts; so kann z.B. Kapital entnommen<br />

Auf einen Blick:<br />

oder zugezahlt werden, eine Beitragsrückgewähr<br />

im Todesfall kann vereinbart werden,<br />

es kann zwischen einer lebenslangen Rente,<br />

einer Kapitalauszahlung oder einer Kombination<br />

von beidem gewählt werden. Während<br />

der Ansparphase zahlt der Kunde für<br />

Kursverlauf eines weltweiten Aktienindexes<br />

01.12.1999<br />

01.06.2000<br />

01.12.2000<br />

01.06.2001<br />

01.12.2001<br />

01.06.2002<br />

01.12.2002<br />

01.06.2003<br />

01.12.2003<br />

01.06.2004<br />

01.12.2004<br />

01.06.2005<br />

01.12.2005<br />

01.06.2006<br />

01.12.2006<br />

01.06.2007<br />

01.12.2007<br />

01.06.2008<br />

01.12.2008<br />

01.06.2009<br />

01.12.2009<br />

01.06.2010<br />

01.12.2010<br />

01.06.2011<br />

01.12.2011<br />

01.06.2012<br />

Zeitraum: 01.12.1999 – 01.04.<strong>2014</strong><br />

Quelle: Union Investment, Datastream; Darstellung erfolgte nicht nach BVI-Methode; Wertentwicklung beinhaltet Dividendenauszahlungen; die Grafik veranschaulicht die Wertentwicklung<br />

in der Vergangenheit. Zukünftige Ergebnisse können sowohl niedriger als auch höher ausfallen.<br />

Das richtige "timing" ist wesentlich mit ausschlaggebend für den Erfolg einer in<br />

börsennotierten Titeln investierten Kapitalanlage. Doch wann ist der "richtige"<br />

Zeitpunkt für einen Kauf oder Verkauf Bei der VorsorgePolice "trendline" trifft die<br />

sog. Regelbasierte Anlagestrategie.....<br />

Chart: Union Investment<br />

01.12.2012<br />

01.06.2013<br />

01.12.2013<br />

01.04.<strong>2014</strong><br />

Stand: 1. April <strong>2014</strong>; Seite 2 von 2<br />

Indexierte Wertentwicklung<br />

(Euro)<br />

Geld anlegen klargemacht<br />

Mehr Informationen unter<br />

150,00<br />

www.geld-anlegen-klargemacht.de<br />

seine Beiträge keine Steuern. Dazu noch ist<br />

der Wechsel der Fondsauswahl steuerfrei.<br />

Und, auch das ist ein Vorteil: Eine Belastung<br />

des Freistellungsauftrags bzw. des Sparer-<br />

Freibetrags erfolgt nicht. Gleichfalls gut zu<br />

wissen: Bei Kapitalauszahlungen bleibt die<br />

Hälfte der Erträge steuerfrei, vorausgesetzt,<br />

die Vertragslaufzeit beträgt mindestens 12<br />

Jahre und die Auszahlung erfolgt an eine<br />

Person, die das 62. Lebensjahr vollendet<br />

hat. Auch das ist prima: Die Rentenzahlungen<br />

werden lediglich mit dem niedrigen,<br />

gleichbleibenden Ertragsanteil besteuert.<br />

Nicht vergessen sei auch der Hinweis, dass<br />

dem Kunden eine große Auswahlmöglichkeit<br />

an weiteren Fonds zur Verfügung steht<br />

und sich der UniRBA Welt 38/200 mit anderen<br />

Fonds kombinieren lässt. Diese Fondswahl<br />

kann der Kunde bis zu viermal im Jahr<br />

kostenfrei vornehmen.<br />

Das Trendfolgemodell mit den 38-/200-Tage-Linien<br />

bei Schwellenwerten von 1% hätte wie folgt an den Kapitalmärkten investiert<br />

Funktionsweise des Trendfolgemodells<br />

Kursverlauf eines weltweiten Aktienindex<br />

200-Tage-Linie des weltweiten Aktienindex<br />

38-Tage-Linie des weltweiten Aktienindex<br />

Ihre Kontaktmöglichkeiten<br />

140,00<br />

Union Investment Service Bank AG<br />

Wiesenhüttenstraße 10<br />

130,00<br />

38-Tage-Linie fällt unter die 200-Tage-Linie<br />

60329 Frankfurt<br />

Partizipation<br />

am Main<br />

am geldmarktnahen Bereich<br />

Telefon 069 58998-6060<br />

120,00 Telefax 069 58998-9000<br />

www.union-investment.de<br />

Trotz kurzem Schneiden<br />

110,00<br />

der Linien wurde durch die<br />

Rechtliche Hinweise<br />

Schwellenwerte von 1%<br />

100,00 Ausführliche produktspezifische Informationen und Hinweise<br />

zu Chancen und Risiken eines Fonds entnehmen Sie bit-<br />

kein nachhaltiger Trend erkannt,<br />

eine Umschichtung<br />

te den aktuellen Verkaufsprospekten, den Vertragsbedingungen,<br />

den wesentlichen Anlegerinformationen sowie den<br />

90,00<br />

ist nicht erfolgt.<br />

Jahres- und Halbjahresberichten, die Sie kostenlos in deutscher<br />

Sprache über den Kundenservice der Union Invest-<br />

80,00<br />

ment Service Bank AG erhalten. Diese Dokumente bilden<br />

70,00 die allein verbindliche Grundlage für den Kauf eines Fonds.<br />

60,00 Die Inhalte dieses Werbematerials stellen keine Handlungsempfehlung<br />

dar, sie ersetzen weder die individuelle Partizipation Anlage-<br />

am Aktienmarkt<br />

38-Tage-Linie steigt über die 200-Tage-Linie<br />

50,00 beratung durch die Bank noch die individuelle, qualifizierte<br />

Steuerberatung. Dieses Dokument wurde von der Union<br />

Investment Privatfonds GmbH mit Sorgfalt entworfen und<br />

hergestellt, dennoch übernimmt Union Investment keine Gewähr<br />

für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Zeitraum: 01.12.1999<br />

Stand<br />

–<br />

aller<br />

01.04.<strong>2014</strong><br />

Informationen, Darstellungen und Erläuterungen:<br />

1. April Datastream; <strong>2014</strong>, Darstellung soweit nicht erfolgte anders nicht angegeben. nach BVI-Methode; Schwellenwerte für Umschichtung wurden berücksichtigt. Die Grafik stellt keine Performance-<br />

Quelle: Union Investment,<br />

Aussage dar, sondern dient lediglich der Veranschaulichung der Funktionsweise. Wertentwicklungen können sowohl niedriger als auch höher ausfallen.<br />

005535 05.14<br />

01.12.1999<br />

01.06.2000<br />

01.12.2000<br />

01.06.2001<br />

01.12.2001<br />

01.06.2002<br />

01.12.2002<br />

01.06.2003<br />

01.12.2003<br />

01.06.2004<br />

01.12.2004<br />

01.06.2005<br />

01.12.2005<br />

01.06.2006<br />

01.12.2006<br />

01.06.2007<br />

01.12.2007<br />

01.06.2008<br />

01.12.2008<br />

01.06.2009<br />

01.12.2009<br />

01.06.2010<br />

01.12.2010<br />

01.06.2011<br />

01.12.2011<br />

01.06.2012<br />

.....ganz emotionslos für den Anleger diese wichtige Entscheidung - und das über<br />

die gesamte Laufzeit hinweg: Automatisch und regelgebunden wird systemisch entschieden,<br />

ob im jeweiligen Börsenumfeld besser in Aktienmärkte oder nur in geldmarktnahe<br />

Anlagen investiert wird.<br />

Chart: Union Investment<br />

Es lohnt also, sich eingehend mit diesem<br />

Produkt auseinander zu setzen und sich<br />

vom Beraterteam um Marion Grimberg<br />

in einer der Geschäftsstellen in Würtingen,<br />

Lonsingen, Gächingen, Upfingen oder<br />

Sirchingen persönlich beraten zu lassen.<br />

Eine telefonische Terminvereinbarung im<br />

Vorfeld unter 07123/1630 ist allerdings<br />

angeraten: Viele Kunden suchen angesichts<br />

der Niedrigzins-Misere die Nähe ihres Beraters,<br />

um sich über Anlagealternativen beraten<br />

zu lassen. Die VorsorgePolice „trendline“<br />

ist eine davon.<br />

Informationen<br />

Der in die VorsorgePolice „trendline“ integrierbare Spezialfonds UniRBA Welt 38/200 verfolgt eine regelbasierte Anlagestrategie,<br />

· durch die er an der Entwicklung weltweiter Aktienmärkte partizipiert,<br />

· durch die er bei langfristig negativen Entwicklungen der Aktienmärkte geldmarktnah und sicherheitsorientiert ist,<br />

· durch die er Investitionen vornimmt, welche die Performance stabilisieren,<br />

· die sich für Kunden eignet, die ihr Kapital langfristig anlegen möchten.<br />

Detaillierte Informationen u.a. zu Zielen, Anlagerichtlinien, Chancen und Risiken finden Sie in den in unseren Geschäftsstellen<br />

erhältlichen Produktinformationen. Die hier gemachten Ausführungen ersetzen keine Beratung.<br />

01.12.2012<br />

01.06.2013<br />

01.12.2013<br />

01.04.<strong>2014</strong><br />

8 9


Schickardtstollen in Seeburg<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Abtauchen in die Tiefen des Kalktuffs<br />

Die Jungs von der Freiwilligen Feuerwehr Ortsgruppe Bad Urach-Seeburg nehmen die Sache ernst: Wathose sowie<br />

Helm mit Grubenlampe sind Pflicht und mehr als 10 Personen nehmen sie pro Tour nicht mit. Der Schickhardt-Stollen<br />

in Seeburg übt eine ganz besondere Faszination aus und ganz ungefährlich ist eine Begehung nicht: Nur alle zwei Jahre<br />

am „Tag des Offenen Denkmals“ ist das eigentümliche Bauwerk für die Öffentlichkeit geöffnet.<br />

Die Feuerwehr sorgte während der Wartezeit für eine gute Verpflegung<br />

Die Expedition startet nach einer rasanten<br />

Fahrt im knallroten Feuerwehrauto. Am<br />

sonst vergitterten Eingang warten weitere<br />

Feuerwehrleute um den Teilnehmern<br />

beim Einstieg über eine Eisenleiter zu<br />

helfen. Dann steht man im acht bis neun<br />

Grad kalten Wasser des Fischbachs, der<br />

heute zum Glück nur wenig Wasser führt.<br />

200 Liter pro Sekunde plätschern sonst<br />

durch den insgesamt rund 500 Meter langen<br />

Tunnel, der in 14 Meter Tiefe unter<br />

dem beschaulichen Örtchen verläuft.<br />

Die Wathose legt sich aufgrund des Wasserdrucks<br />

gleich unangenehm eng um<br />

die Beine und die Kühle des Wassers ist<br />

deutlich zu spüren. Eine Frau weiter hinten<br />

flucht über ihre Körpergröße von 1,50<br />

Meter - ihr reicht das Wasser schon fast<br />

bis zu den Oberschenkeln. Ein Stück in<br />

den Tunnel hinein gewatet weiß sie aber<br />

ganz schnell ihre Vorteile zu schätzen:<br />

Während die größer gewachsenen Expeditionsteilnehmer<br />

teilweise in die Hocke<br />

müssen um sich durch den engen Gang<br />

zu quetschen, kommt sei relativ bequem<br />

in leicht gebückter Haltung durch.<br />

Einst hatten Arbeiter aus dem Schwarzwald<br />

den Stollen aus dem Tuffstein geklopft.<br />

„Baumeister Heinrich Schickardt<br />

hat dafür extra Spezialisten geholt – die<br />

Leute hier hatten ja mit Bergbau wenig<br />

am Hut“, sagt der Seeburger Ortsvorsteher<br />

Heinz Gnoyke. Der württembergische<br />

Hofbaumeister zeichnete sich im Auftrag<br />

des Herzogs für den Bau des Stollens zwischen<br />

1617 und 1620 verantwortlich. Der<br />

Grund: Durch die geologischen Besonderheiten<br />

der Schwäbischen <strong>Alb</strong> kam es am<br />

Zusammenfluss von Erms und Fischbach<br />

zur Entstehung einer mächtigen Kalktuffbarre,<br />

deren oberer Bereich heute noch<br />

in der Ortsmitte von Seeburg sichtbar ist.<br />

Dieser natürliche Damm verriegelte dort,<br />

wo sich heute der Ort befindet, auf ganzer<br />

Breite das Fischburgtal. Mit dem Anwachsen<br />

des Dammes kam es zu einer Aufstauung<br />

des Fischbaches zu einem See,<br />

welcher sich immer weiter talaufwärts<br />

ausdehnte. Bei seiner größten Ausdehnung<br />

reichte der so genannte „Bodenlose<br />

See“ etwa einen Kilometer talaufwärts bis<br />

zum Kapuzinerfelsen.<br />

Nach historischen Berichten soll die maximale<br />

Wassertiefe des „Bodenlosen Sees“<br />

etwa elf bis zwölf Meter betragen haben.<br />

Der Namen ‚Bodenloser See’ rührte wahrscheinlich<br />

daher, dass die Seeburger die<br />

Tiefe des Seegrunds nicht erfassen konnten<br />

und vermuteten, dass dort die größten<br />

Fische sich tummelten.<br />

Die dicken Fische locken<br />

Um an diese dicken Fische heranzukommen,<br />

und später auch zur Flößerei, sollte<br />

der „Bodenlosen See“ periodisch abgelassen<br />

werden. So wurde zwischen 1617 und<br />

1620 durch die Tuffbarre ein 467 Meter<br />

langer Stollen, genannt Schickhardt- oder<br />

Fischbachstollen, getrieben. Als der See<br />

dann 1620 erstmals vollständig abgelassen<br />

wurde, war die Enttäuschung allerdings<br />

groß – außer Schlick zappelten nur<br />

kleine Fische am Grund. Danach wurde<br />

der Stollen jährlich einmal für die Flößerei<br />

abgelassen, damit die Holzstämme per<br />

Wasserkraft die Erms hinabtreiben konnten.<br />

Anno 1821 wurde der See zwecks<br />

Baulandgewinnung endgültig abgelassen.<br />

1978 brach der Stollen ziemlich genau in<br />

der Mitte ein – ungefähr gegenüber dem<br />

Rathaus. Schickhardts Bauwerk wurde an<br />

dieser Stelle durch eine 45 m lange Betonröhre<br />

ersetzt.<br />

Im Stollen geht die Tour derweil weiter.<br />

Die Raumformen des Stollens sind wechselhaft,<br />

im Licht der Lampen lassen sich<br />

eigentümliche Gebilde ausmachen. Der<br />

Alle zwei Jahre bietet sich die Gelegenheit mit der Feuerwehr den Schickardtstollen zu begehen<br />

Bauder<br />

<strong>Alb</strong>hotel<br />

HHHS<br />

Gasthof<br />

Grüner Baum<br />

Familien Bauder-Schreiber<br />

<strong>Alb</strong>straße 4-6<br />

72813 St. Johann-Lonsingen<br />

Telefon 0 7122/17-0<br />

Telefax 0 7122/17217<br />

www.albhotel-bauder.de<br />

mail@albhotel-bauder.de<br />

Gasthof (Montag Ruhetag)<br />

Hotel (Kein Ruhetag)<br />

Wir bedanken uns<br />

bei unseren Gästen<br />

für diese wertvolle<br />

Auszeichnung.<br />

10 11


<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Outplacement mit PMB International<br />

Vordermann reisst ein paar Witze, aber<br />

ganz ehrlich: Mutterseelenalleine will<br />

man hier unten garantiert nicht sein. Ungefähr<br />

alle zehn bis 15 Meter ändert sich<br />

die Gewölbeform: rechteckige, trapezförmige<br />

gemauerte Gesimse, gemauerte<br />

Rundgewölbe oder aus dem Tuff gehauene<br />

Formen. Man staunt, wie glatt gespült<br />

die Wände sind. Dann heißt es wieder<br />

Kopf einziehen und aufpassen, dass man<br />

auf dem unebenen Untergrund nicht stolpert<br />

- jeder Fehltritt kann feuchtfröhliche<br />

Folgen haben. Mal kann man aufrecht<br />

gehen, mal ist ein Weiterkommen nur<br />

in gebückter Haltung möglich. Das Wasser<br />

strudelt, kleine Stalaktiten schaffen<br />

Höhlenatmosphäre, aber schon ein paar<br />

Meter weiter ist wieder Schickhardts Baukunst<br />

in Stein gemeißelt. Kleine Pause in<br />

einem Schacht, der eigentlich ein Notausstieg<br />

ist. „Das Gebiet über dem Stollen<br />

darf nicht überbaut werden, fünf Meter<br />

Wasserschutzzone muss man einhalten“,<br />

weiß Heinz Gnoyke.<br />

An den Wänden jagen die Schatten, ab<br />

und zu blitzt in der Dunkelheit der Lampenstrahl<br />

auf, Hände tasten über den<br />

feuchten Fels. Es ist nun ganz still, bis<br />

auf das rauschende Wasser. Mächtige<br />

Tuffsteinquader lassen einen höchsten<br />

Respekt vor der Bergmannskunst zollen.<br />

Nach etwa 200 Metern hat das nasse Vergnügen<br />

ein Ende: Der Ausgang liegt gegenüber<br />

des Seeburger Rathauses. Eine<br />

gewisse Erleichterung macht sich bei den<br />

Expeditionsteilnehmern breit, die Sonne<br />

scheint und ein weiterer freundlicher Feuerwehrmann<br />

hilft beim Ausstieg.<br />

Der Fischbach plätschert derweil fröhlich<br />

weiter in der Tiefe. Die restlichen 250<br />

Meter des Stollens sind für Laien zu eng<br />

und zu gefährlich, der Fischbach tritt erst<br />

wieder hinter dem Backhaus ans Tageslicht.<br />

Der gesamte Stollen wird allerdings<br />

regelmässig von Fachleuten kontrolliert.<br />

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste:<br />

„Wenn der Stollen einbricht, steht halb<br />

Seeburg unter Wasser“, warnt der Ortsvorsteher.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Bestattungen<br />

&<br />

Informationen<br />

Der Schickardtstollen ist alle zwei Jahre<br />

(in den graden Jahren) am „Tag des<br />

Offenen Denkmals“ am zweiten Septemberwochenende<br />

zu besichtigen.<br />

Der nächste Termin ist also 2016. Die<br />

Tour ist für Kinder unter zwölf Jahren<br />

nicht geeignet, da die Mindestgröße<br />

1,50 Meter betragen sollte. Alle, die<br />

Enge, Dunkelheit, Tiefe nicht aushalten<br />

beziehungsweise an Klaustrophobie<br />

leiden, sollten auf eine Begehung<br />

verzichten. Wathosen und Co werden<br />

von der Feuerwehr gestellt.<br />

Trauerkultur<br />

Wir begleiten und unterstützen Sie<br />

bei allem, was auf dem letzten Weg<br />

zu tun ist –<br />

einfühlsam, würdevoll, kompetent.<br />

24h erreichbar: Region <strong>Kispel</strong> | <strong>Lauter</strong>tal | Bad Urach und wo immer Sie uns brauchen<br />

www.weible-bestattungen.de Tel 07381 - 937990<br />

Saubere Trennung<br />

Interne Umstrukturierungen, Fusionen oder kritische Marktentwicklung – Gründe, warum sich Unternehmen von Mitarbeitern<br />

trennen müssen, gibt es zuhauf. Outplacement ist dabei ein guter Weg, die Trennung sauber durchzuführen.<br />

„Outplacement bringt beiden Seiten Vorteile“, bestätigt Herbert Merk, Gründer und Geschäftsführer der PMB International<br />

GmbH Unternehmensberatung. Das Böblinger Unternehmen ist seit 1996 aktiv in der Personalberatung mit<br />

Schwerpunkt Outplacement. „Im Gegensatz zur Kündigung spart Outplacement dem Unternehmen Geld und Zeit“, so<br />

Herbert Merk weiter.<br />

PMB International GmbH – Martin Gosch<br />

Juristische Auseinandersetzungen und<br />

Imageschäden im Trennungsprozess werden<br />

verkürzt oder vermieden, zudem werden<br />

Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei der<br />

verbleibenden Belegschaft gestärkt. Denn<br />

auch die ausscheidenden Mitarbeiter haben<br />

was vom Outplacement: 69 Prozent<br />

der Kandidaten haben nach sechs Monaten<br />

einen neuen Job, nach einem Jahr<br />

haben mehr als 90 Prozent einen neuen<br />

Vertrag in der Tasche.<br />

Das in der Regel auf drei bis zwölf Monate<br />

angelegte Outplacement-Verfahren beginnt<br />

für den ausscheidenden Mitarbeiter mit<br />

der Klärung der Erwartungshaltungen. „In<br />

Einzelgesprächen wird ganz genau ana-<br />

lysiert, was der Mitarbeiter kann und wo<br />

seine Ziele liegen“, erklärt Martin Gosch,<br />

Partner und Gesellschafter bei PMB. Daneben<br />

werden seine Bewerbungsunterlagen<br />

geprüft und auf den neuesten Stand<br />

gebracht. Weiter geht es bei Bedarf mit<br />

zusätzlichen Schulungen und Qualifizierungen,<br />

auch professionelle Bewerbertrainings<br />

stehen auf dem Plan. Ist der Mitarbeiter<br />

unsicher kann das Verfahren durch<br />

eine Persönlichkeitsanalyse<br />

ergänzt werden. Parallel<br />

suchen die Outplacement-Berater<br />

bereits<br />

passende Jobs.<br />

Dabei wird der offene<br />

Arbeitsmarkt über<br />

Zeitungen und Internetbörsen<br />

ebenso<br />

herangezogen wie<br />

das eigene Netzwerk<br />

der Outplacement -<br />

Spezialisten. Auch die<br />

erste Kontaktaufnahme<br />

zum potenziellen<br />

neuen Arbeitgeber läuft<br />

über das Outplacement-<br />

Unternehmen. „Wir stehen<br />

im gesamten Bewerbungsprozess<br />

mit Rat und Tat zur Seite“,<br />

sagt Martin Gosch. Vermittelt werden branchenübergreifend<br />

Stellen von Fach- und<br />

Führungskräften bis hin zum Logistik- oder<br />

Produktionsmitarbeiter.<br />

Outplacement sorgt also dafür, dass Trennungen<br />

zwischen Unternehmen und Mitarbeitern<br />

fair ablaufen. Gleichzeitig erhalten<br />

Mitarbeiter neue berufliche Perspektiven.<br />

Übrigens: Während früher hauptsächlich<br />

Großbetriebe ihren Mitarbeitern Outplacement-Berater<br />

zur Seite stellten, sind es heute<br />

ebenso viele kleine und mittelständische<br />

Unternehmen. „Einen einvernehmlichen<br />

Weg einzuschlagen ist für alle Beteiligten<br />

besser, egal wie groß die Firma ist“, bestätigt<br />

Martin Gosch: „dabei gewinnen sowohl<br />

die Firmen also auch die Mitarbeiter“.<br />

Text: PR<br />

Informationen<br />

PMB International GmbH<br />

Unternehmensberatung<br />

Ansprechpartner: Martin Gosch<br />

Herrenberger Str. 122<br />

71034 Böblingen<br />

Tel.: 07031 / 30999-0<br />

info@pmbi.de<br />

www.pmbi.de<br />

12 13


Gächinger Kantorei<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Von Gächingen in die Welt<br />

Zur Jahreswende 1953/1954 trafen sich 20 junge musikbegeisterte Leute im Haus der Familie Haberer in Gächingen, um<br />

eine Woche lang gemeinsam zu singen. Als Abschluss gaben sie in der Dorfkirche St. Georg ein Konzert und nannten sich<br />

Gächinger Kantorei. Einer der Initiatoren war Helmuth Rilling, der spätere Gründer der Internationalen Bachakademie<br />

Stuttgart, vielfach preisgekrönter Dirigent und Musikpädagoge.<br />

Erstes Programmblatt aus dem Jahr 1954<br />

Die Gächinger Kantorei singt beim Projekt „Bach bewegt“<br />

Als sich in den Sommerferien des Jahres<br />

1953 vier junge Leute im Haus der Familie<br />

Haberer in Gächingen zusammen setzten,<br />

um sich die Zeit mit Musik zu vertreiben,<br />

dachte wohl noch niemand daran, dass der<br />

Name der kleinen <strong>Alb</strong>gemeinde nur wenige<br />

Jahre später in den Kreisen der Musikfreunde<br />

weltweit ein brillantes Renommee<br />

erlangen sollte. Auslöser war der damals<br />

gerade 20 Jahre alte Musikstudent Helmuth<br />

Rilling aus Stuttgart. Der junge hoch begabte<br />

Mann, Sohn eines Musiklehrers, war Absolvent<br />

der evangelischen Seminare Schöntal<br />

und Urach, wo er neben dem theologischen<br />

Schwerpunkt eine fundierte Ausbildung in<br />

Musik, insbesondere am Klavier und an der<br />

Orgel erhielt. Bereits während seiner Schulzeit<br />

hatte Rillings Interesse dem Gesang und<br />

besonders den Kantaten Johann Sebastian<br />

Bachs gegolten. Während seines Studiums<br />

der Schulmusik an der Musikhochschule<br />

Stuttgart erhielt Rilling neben seinem Hauptfach<br />

Orgel auch Unterricht in Gesang, den er<br />

in seiner Freizeit auch im Stuttgarter Singkreis<br />

pflegte.<br />

Ein musikalischer Sommer<br />

Dort sang auch Bärbel Haberer aus Gächingen<br />

mit. Die Familie Haberer stammte ursprünglich<br />

aus Stuttgart und war mit der Familie<br />

Rilling befreundet. Bei seinem Besuch<br />

auf der <strong>Alb</strong> im Sommer 1953 hatte Helmuth<br />

Rilling neben seiner Geige auch seinen Schulfreund<br />

Christof Planck mitgebracht, der eine<br />

Bratsche im Gepäck hatte. Bärbel Haberer<br />

spielte Geige, ihre Schwester Ulrike Cello –<br />

das Streichquartett war perfekt.<br />

Wie sich Bärbel Haberer erinnert, hat dieser<br />

musikalische Sommer zwar viel Freude bereitet,<br />

richtig zufrieden mit den Ergebnissen<br />

war jedoch keiner der Beteiligten. Dennoch<br />

wollten sie das gemeinsame Musizieren<br />

nicht missen, und so wandten sie sich dem<br />

Gesang zu. „Nach und nach sind noch ein<br />

paar Leute dazu gekommen, ein kleiner Chor<br />

ist entstanden“, erzählt Bärbel Haberer.<br />

Geburt eines großen Chors<br />

Über Weihnachten und Silvester 1953 kamen<br />

etwa 20 junge Sänger im Haus der Familie Haberer<br />

zu einer Singwoche zusammen, die der<br />

Chor mit einem Konzert am 3. Januar 1954 in<br />

der Kirche St. Georg in Gächingen beschloss.<br />

Da der Chor für den Programmzettel dieser<br />

geistlichen Abendmusik eines Namens bedurfte,<br />

nannte sich das Ensemble „Gächinger<br />

Kantorei“ – es war die Geburtsstunde eines<br />

der glanzvollsten Namens in der Vokalmusik<br />

des 20. Jahrhunderts. „Das Konzert war ein<br />

großer Erfolg, und wir haben noch im Januar<br />

in Stuttgart in der Brenzkirche nochmals gesungen“,<br />

erinnert sich Bärbel Haberer.<br />

In den Osterferien 1954 traf sich der Chor erneut<br />

im Haus der Familie Haberer. Dort wurde<br />

Chorprobe mit Helmuth Rilling im Jahr 1954 in Gächingen<br />

es langsam eng. „Es sind neue Leute dazu<br />

gekommen, bald waren wir 30. Meine Eltern<br />

waren deswegen nicht immer nur begeistert.<br />

Auch das Übernachten wurde schwierig. Die<br />

Männer haben irgendwie auf dem Fußboden<br />

geschlafen, die Mädchen wurden bei meiner<br />

Tante untergebracht“, beschreibt Bärbel Haberer.<br />

Mit Helmuth Rilling zum Erfolg<br />

Doch die drangvolle Enge schien dem musikalischen<br />

Potenzial des Chors nichts anhaben<br />

zu können. Bald schon kristallisierte sich<br />

Helmuth Rilling als Chorleiter der Gächinger<br />

Kantorei heraus. Es folgten große Kirchenkonzerte,<br />

bereits im Oktober 1954 ging der<br />

Chor auf seine erste Konzertreise, die durch<br />

mehrere Städte in Thüringen führte.<br />

Die Zahl der Konzerte nahm zu, die Presse<br />

und die Fachwelt wurden aufmerksam. So<br />

wurde der Chor zu Aufnahmen beim Rundfunk<br />

eingeladen, im Jahr 1961 nahm die<br />

Gächinger Kantorei ihre erste Schallplatte<br />

auf. Die vielen Konzerte und der steigende<br />

Bekanntheitsgrad des Chors wie auch die Zusammenarbeit<br />

mit Instrumentalensembles<br />

verlangten aufwendigere Vorbereitungen<br />

und intensivere Proben als noch in den Anfangsjahren.<br />

Stuttgart bot dafür viele Möglichkeiten,<br />

zumal Helmuth Rilling, im Jahr<br />

1963 zum Kirchenmusikdirektor in Stuttgart<br />

ernannt, dort über exzellente Beziehungen<br />

Die Gächinger Kantorei gibt im Jahr 1974 ein Konzert in Osaka in Japan<br />

verfügte. Trotzdem hielt das Ensemble seiner<br />

namensgebenden Gemeinde noch lange die<br />

Treue. „Zehn Jahre lang haben wir uns regelmäßig<br />

noch in Gächingen getroffen“, erzählt<br />

Bärbel Haberer.<br />

Internationales Parkett<br />

Mit der Gründung des Fördervereins Stuttgarter<br />

Musikfreunde und des Bach-Collegiums<br />

Stuttgart sowie Rillings steigendem Ruhm<br />

als Kirchenmusiker, Dirigent und Musikpädagoge<br />

eröffneten sich auch für die Gächinger<br />

Kantorei neue Möglichkeiten, die letztlich<br />

den Weg hinaus in die Welt ebneten. Plattenaufnahmen<br />

und Konzertreisen durch Europa<br />

lösten sich ab, der Chor sang in den USA und<br />

wurde in Japan bejubelt.<br />

Etwa 30 Jahre lang hat Bärbel Haberer in der<br />

Gächinger Kantorei gesungen und etliches<br />

davon, auch einige große Tourneen, miterlebt.<br />

„Es ist mit den Jahren einfach alles viel<br />

professioneller geworden. Zu Anfang musste<br />

man noch nicht einmal vorsingen, wenn man<br />

dabei sein wollte. Spaß an der Musik, singen<br />

und ein Instrument spielen können, das hat<br />

schon gereicht“, erzählt sie. Doch irgendwann<br />

sei es Rilling als musikalischem Leiter<br />

nicht mehr nur um das gemeinsame Singen<br />

gegangen. „Da wurde in der Probe über Interpretation<br />

gesprochen. Das war für viele<br />

von uns ganz neu, aber ein entscheidender<br />

Schritt. Wir waren professionell, nicht mehr<br />

nur so ein Studentenclub wie damals“, erinnert<br />

sich Bärbel Haberer an eine spannende<br />

Zeit, die eine kleine Gruppe junger Leute aus<br />

einem Wohnzimmer in Gächingen hinaus<br />

auf das Parkett internationaler Konzertsäle<br />

führte. „Manches war sehr anstrengend, aber<br />

ich möchte nichts davon missen“, betont sie.<br />

Text: Peter Stotz<br />

Fotografie: Holger Schneider (1),<br />

Archiv Internationale Bachakademie<br />

Stuttgart (3)<br />

14 15


Rauscher Getränke in Lonsingen<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Ortsportrait Ohnastetten<br />

Service wird groß geschrieben<br />

Sie wollen eine repräsentative Firmenveranstaltung, eine Feier im stilvollen Rahmen oder eine fröhliche Vereinsparty<br />

ausrichten, haben aber keine Zeit sich um alles zu kümmern Dann sind sie mit dem Getränke-Catering des Getränkemarkts<br />

Rauscher in Lonsingen an der richtigen Adresse. „Wir wickeln alles Organisatorische für den Kunden ab“, bestätigt<br />

Firmengründer Karl Rauscher.<br />

Erdverbunden und dem Himmel doch ganz nah<br />

St. Johanns höchst gelegener Ortsteil Ohnastetten blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Einst durch<br />

Alemannen gegründet und lange Zeit durch bäuerliche Landwirtschaft geprägt, ist der reizvoll gelegene Ort heute Ausflugsziel<br />

für Erholungssuchende und Naturliebhaber.<br />

Dass die Gegend um Ohnastetten eine besondere<br />

ist, das hatte sich bereits lange vor unserer<br />

Zeitrechnung herumgesprochen. Schon<br />

während der Bronzezeit, also rund 2200 bis<br />

800 Jahre vor Christus, hinterließen hier Menschen<br />

Zeugnisse ihrer Gegenwart. Doch erst<br />

die Alamannen waren es, die 700 bis 500 n.<br />

Chr. eine Siedlung just am Rande jener Senke<br />

gründeten, unter der sich eine wasserundurchlässige<br />

Basalttuff-Schicht befindet und<br />

damit Zugang zu Oberflächenwasser erlaubt.<br />

Hier, auf 758 Meter Höhe und auf der sonst<br />

so porösen Schwäbischen <strong>Alb</strong>, eine Rarität.<br />

Der Getränkeservice von Rauscher wird überall gerne angenommen – wie hier beim Dorfhock in Upfingen<br />

Der Spezialist in Sachen Getränke beliefert<br />

Feste aller Art mit Getränken, Biertisch-<br />

Garnituren, Zelten oder Kühlwagen. „Es<br />

wird auch alles angeliefert und wieder<br />

abgeholt“, sagt Karl Rauscher. Und auf<br />

Wunsch kümmern sich die Getränke-Spezialisten<br />

auch noch um den Ausschank.<br />

Nur eins sollte dabei beachtet werden:<br />

Wird ein Zelt geordert, sollte man – vor<br />

allem in der Hauptsaison – mindestens ein<br />

halbes Jahr Vorlauf einplanen. „Die Zelte<br />

sind rar im Frühjahr und Sommer“, weiß<br />

der Profi aus Lonsingen, der bereits seit<br />

Ende <strong>2014</strong> für Veranstaltungen im kommenden<br />

Sommer die Weichen stellt.<br />

Das Sortiment der Rauschers – neben<br />

dem Firmengründer arbeiten auch seine<br />

Ehefrau Doris sowie die beiden Söhne mit<br />

– reicht von Mineralwasser über regionale<br />

Natursäfte bis hin zu einer großen Auswahl<br />

von Wein und Bier. Rund 180 Artikel werden<br />

auf einer Verkaufsfläche von 200 Quadratmetern<br />

angeboten.<br />

Besonderer Kundendienst<br />

Des weiteren punktet der Lonsinger Fachmarkt<br />

mit seinem individuellen Bestellservice:<br />

Im Umkreis von 10 bis 15 Kilometern<br />

fahren die Rauschers ihre Getränke aus.<br />

Man ruft einfach an, gibt seine Bestellung<br />

durch und wird meist noch am selben<br />

Tag beliefert. Dieser besondere Dienst<br />

am Kunden wird gerne angenommen, vor<br />

allem von der älteren Generation. „Auch<br />

das Kisten ins Haus schleppen gehört zum<br />

Service“, erklärt der Getränkefachmann,<br />

„Ich kann doch keine älteren Leute schwere<br />

Sachen tragen lassen.“<br />

Und mit dem angeschlossenen „Marktstüble“<br />

hat sich das Lonsinger Familienunternehmen<br />

obendrein zu einem beliebten<br />

Treffpunkt für die Einheimischen aber<br />

auch für Bewohner der umliegenden Dörfer<br />

gemausert. Nach dem Vorbild eines<br />

englischen Pubs kommen hier die Leute<br />

vorbei, trinken ein Feierabendbier und halten<br />

einen gemütlichen Plausch.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

Getränkemarkt Rauscher<br />

Marktstr. 5<br />

72813 St. Johann-Lonsingen<br />

Tel.: 0173 / 2300685<br />

Eine Rarität, die wohl auch die alemannische<br />

Sippe des „Ono“ zum Bleiben bewegte. Die<br />

späteren Bezeichnungen Ongostetin, Onolsteten,<br />

Onostetin deuten auf die Stammhalter<br />

hin. Die Namen finden sich ab dem 12. Jahrhundert<br />

in Dokumenten der Klöster Zwiefalten,<br />

Offenhausen und Pfullingen. Sie waren<br />

vor Ort die Hauptgrundbesitzer. Ohnastetten<br />

war damals Bestandteil des „<strong>Kispel</strong>“ (Kirchspiel)<br />

genannten Kirchengebiets. Mit umliegenden<br />

Gemeinden bildete es eine Dorfgemeinschaft,<br />

die als Teil der Grafschaft Urach<br />

im Jahr 1265 an Württemberg ging.<br />

Eine Kirche, zwei Heilige<br />

Quellen belegen zudem, dass in Ohnastetten<br />

vor 1460 eine Kapelle stand, die ursprünglich<br />

dem heiligen Mauritius geweiht war. Sie wurde<br />

im Laufe der Zeit zur Filiale der Offenhausener<br />

Pfarrei, die dem heiligen Pankratius geweiht<br />

war. Als die Pfarrei in Offenhausen aufgegeben<br />

war, wurde die Ohnastetter Kapelle um<br />

1460 zur Pfarrkirche. Mit dem Übergang der<br />

Pfarrrechte kam auch der heilige Pankratius<br />

aus Offenhausen nach Ohnastetten. Seit dem<br />

wachen also zwei Namenspatrone über die<br />

Ohnastetter Kirche. Eine Kuriosität, an der<br />

auch die Einweihung des evangelischen Kirchenneubaus<br />

1763 nichts änderte. Der Neuaufbau<br />

wurde notwendig, nachdem die ursprüngliche<br />

Kirche dem Dreißigjährigen Krieg<br />

zum Opfer fiel. So wie sie, brannten bis auf<br />

drei, alle Häuser nieder. Nur 14 Ohnastetter<br />

überlebten den Krieg.<br />

Seit 1786 beherbergt die Kirche zudem die<br />

„Franziska-Bibliothek“. Die spätere Ehefrau<br />

Ein kleiner Ort mit langer Geschichte. Das rund 380 Einwohner zählende <strong>Alb</strong>dorf Ohnastetten bietet als Teilort<br />

der Gemeinde St. Johann das, wonach sich viele sehnen: Authentizität, Ruhe und – Sommers wie Winters – albtypische<br />

Naturerlebnisse<br />

von Herzog Karl Eugen, Franziska von Hohenheim,<br />

stiftete der Gemeinde eine umfangreiche<br />

Büchersammlung. Die Ohnastetter<br />

sind ihr bis heute dankbar. Seit 2002 feiern<br />

sie das Franziskafest.<br />

„Stattliche und wohlgepflegte Häuser“<br />

Ihr Brot verdienten sich die Ohnastetter über<br />

Jahrhunderte hinweg in der Landwirtschaft.<br />

Mit Acker- und Obstbau und durch Pferde-,<br />

Rinder- und Schafhaltung brachten sie es zu<br />

gewissem Wohlstand: „Selten wird man in<br />

einem <strong>Alb</strong>dorf so stattliche und wohlgepflegte<br />

Häuser finden“, notierte etwa die Uracher<br />

Oberamtsbeschreibung. 1890 stellte die<br />

„Sommerschafweide“ allerdings den Betrieb<br />

ein. Zehn Jahr zuvor die Leinenweberei.<br />

Mit der beginnenden Industrialisierung setzte<br />

ein Wandel der Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

ein. Heute findet Landwirtschaft<br />

nurmehr im Nebenerwerb statt. Mit der Zeitenwende<br />

hielten jedoch auch angenehme<br />

Neuerungen Einzug. Ohnastetten wurde<br />

1908/09 an das Wasserleitungsnetz angeschlossen,<br />

1921 folge der elektrische Strom.<br />

Bis zu seiner Auflösung 1938, war Ohnastetten<br />

Teil des Oberamts Urach. Danach<br />

kurzzeitig dem Landkreis Reutlingen angehörig,<br />

ging Ohnastetten 1975 schließlich in<br />

der neu formierten Gemeinde St. Johann, als<br />

einer von sechs Teilorten auf.<br />

Heute zählt der Ort rund 380 Einwohner.<br />

Sie kommen zu feierlichen Anlässen in<br />

ihrem Wohnzimmer – dem 2011 eingeweihten<br />

Bürgerhaus – zusammen. Doch<br />

bleiben sie freilich nicht immer unter sich.<br />

Für Sommergäste wie auch für Skiläufer ist<br />

Ohnastetten beliebter Ausgangspunkt für<br />

ausgedehnte Naturerlebnisse. In Buchenmischwäldern<br />

oder wie im Naturschutzgebiet<br />

„Großer Bühl“, stößt man allerorten<br />

auf albtypische Landschaften mit ihren<br />

besonderen Reizen. Dazu gehört auch<br />

die Silberdistel. Nicht zufällig ziert sie das<br />

Ohnastetter Ortswappen und dokumentiert<br />

damit die seit jeher praktizierte Heimatverbundenheit<br />

der Ohnastetter.<br />

Text: Simon Wagner<br />

Informationen<br />

Ortsverwaltung Ohnastetten<br />

Holzelfinger Str. 6<br />

72813 St Johann - Ohnastetten<br />

16 17


Skimuseum Beiwald<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Der Stoff, aus dem die Bretter sind – Besuch im Skimuseum St. Johann-Upfingen<br />

Die Idee mutet ebenso simpel wie genial an: Man nehme ein undicht gewordenes altes Fass, zersäge dessen Dauben der<br />

Länge nach in zwei etwa 10 Zentimeter breite, spitz zulaufende Streifen und befestige auf den konkaven Seiten der beiden<br />

Bretter jeweils mittig eine Schlaufe aus dickem, starrem Leder. Nun noch die Füße durch die Schlaufen gesteckt, zwei<br />

stabile Stöcke geschnitten, die dem auf den Brettern aufrecht stehenden menschlichen Körper den nötigen Antrieb verschaffen,<br />

und ab geht die Post – den Berg hinab. Natürlich immer vorausgesetzt, es liegt Schnee.<br />

Die Schlittensammlung des Museums - Vom Schnürstiefel zum Schnallenstiefel - Skibekleidung anno dazumal<br />

Sind so die ersten Ski entstanden Muss<br />

man sich die Geburtsstunde des Skisports<br />

so vorstellen Sicherlich nicht, denn die Geschichte<br />

des Skifahrens in Europa geht bis<br />

ins 3. Jahrhundert vor Christus zurück, wie<br />

Moorfunde und Felszeichnungen in Skandinavien<br />

beweisen. Und es ging dabei auch<br />

beileibe nicht um Sport, sondern ums nackte<br />

Überleben. Vor allem Nomaden und Hirten<br />

waren es, die sich schon früh etwas einfallen<br />

lassen mussten, um mit ihren Herden im<br />

Winter trotz gewaltiger Schneemassen von A<br />

nach B zu kommen, sollten ihnen ihre Tiere<br />

nicht verhungern.<br />

Exponate aus sieben Jahrzehnten<br />

Dennoch ist die Idee mit den umfunktionierten<br />

Fassdauben keine reine Fantasterei.<br />

Wer sich nämlich im Dachstüblein der Schihütte<br />

des Beiwaldlifts in St. Johann-Upfingen<br />

auf die Spurensuche begibt, der erfährt,<br />

dass solche und noch ganze andere Ski in<br />

den zurückliegenden 120 Jahren in unseren<br />

Breiten durchaus in Benutzung waren. Dort<br />

befindet sich seit dem 22. August <strong>2014</strong> das<br />

Skimuseum St. Johann, ein kleine, aber feine<br />

Sammlung von Skiern, Schlitten, Schlittschuhen<br />

und Schneeschuhen, die aus den<br />

Jahren 1900 bis 1970 datieren. Sie bringen<br />

dem interessierten Besucher die Entwicklung<br />

des Wintersports auf anschauliche Art<br />

und Weise nahe. Wer sich dort umsieht, erfährt,<br />

dass es bei der Herstellung von Skiern<br />

zunächst zwei grundlegende Methoden gab:<br />

Entweder man sägte den Ski in seiner bereits<br />

gebogenen Form aus einem Baumstamm<br />

heraus, oder man bog die Bretter mithilfe<br />

von Wärmeeinwirkung so zurecht, dass die<br />

Spitze nach oben stand. Entschied man sich<br />

für die letztere Vorgehensweise, so war es<br />

nötig, den Ski im Sommer mithilfe einer sogenannten<br />

Sommerverspannung stehend so<br />

aufzubewahren, dass er sich im unbenutzten<br />

Zustand nicht wieder zu einem planen Brett<br />

zurückverwandeln konnte. Eigens zu diesem<br />

Zweck befanden sich denn auch an der<br />

Spitze der ersten unlackierten Holzskier die<br />

sogenannten Zäpfchen, die des Sommers in<br />

die zugehörige Haltevorrichtung eingespannt<br />

werden konnten. Steiggurte aus Leinen und<br />

Fell halfen dem Skifahrer beim Rückweg den<br />

Hang hinauf – schließlich gab es in der ersten<br />

Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch<br />

keine Lifte, mit deren Hilfe man sich bequem<br />

bergan befördern lassen konnte.<br />

Von der Stemmloch- bis zur Sicherheitsbindung<br />

Interessant sind jedoch nicht nur die Hölzer<br />

und Materialien, aus denen die ersten Bretter<br />

gefertigt wurden, kurios mutet auch an,<br />

was man sich im Lauf der 70 Jahre alles<br />

einfallen ließ, um Fuß und Ski dauerhaft und<br />

doch nicht untrennbar miteinander zu verbinden.<br />

Von der Bindung aus Lederriemen<br />

und Schnüren über die sogenannte Stemmloch-Bindung,<br />

wo durch das ohnehin dünne<br />

Brett des Skis noch ein Blech zur Fixierung<br />

der seitlichen Metallbacken durchgezogen<br />

wurde, über die Aufschraubbindung und die<br />

Huitfeldbindung mit beweglicher Metallsohle<br />

bis hin zu den ersten drehbaren Sicherheitsbindungen<br />

mit Fersenfeder und Stahlkabel<br />

gibt es nichts, womit man sich nicht versuchte<br />

in dieser wichtigen und doch heiklen<br />

Angelegenheit. Und so widmet das kleine<br />

Museum dem Thema Bindungen eine eigene<br />

Ausstellungsecke. Da mag sich denn mancher<br />

in seine Kindheitstage zurückversetzt<br />

fühlen angesichts der dargestellten Kabelzüge<br />

und Riemchen samt Hebel zu ihrer Bedienung.<br />

Es steht außer Frage, dass ähnlich wie<br />

die Bindungen folglich dann auch die Skistiefel<br />

im Lauf der Jahrzehnte ihre Entwicklung<br />

vom Schnürstiefel hin zum immer starrer<br />

werdenden Schnallenstiefel durchmachen<br />

mussten. Schließlich musste die Kompatibilität<br />

beider Elemente über die Jahrzehnte<br />

hinweg gewährleistet bleiben. Und wer sich<br />

für die Skibekleidung vergangener Zeiten interessiert,<br />

der tut gut daran, sich im Vorraum<br />

des Museums umzutun, wo man einen Jüngling<br />

aus besserem Hause in fein gewebtem<br />

lodengrünem Skianzug bestaunen kann und<br />

in Gestalt der guten alten Steghose der eigenen<br />

Kindheit erneut begegnet.<br />

Ausstellungsstücke finden eine bleibende<br />

Heimat<br />

Dass all diese guten Stücke nicht in Kleidersäcken<br />

verschwanden, dem Sperrmüll<br />

anheim gegeben wurden oder im Falle von<br />

Skiern gar zersägt und verheizt wurden, ist<br />

Skiliftbetreiber Karl Müller vom Beiwald-<br />

Lift zu verdanken, der schon in den Siebzigerjahren<br />

erkannte, was der Nachwelt in<br />

diesem Fall verloren ginge. Und so hörte er<br />

sich immer wieder unter den Skifahrern um,<br />

brachte in Erfahrung, wer noch solche alten<br />

Stücke auf dem Dachboden stehen hatte,<br />

sammelte, kaufte auf, ließ nachbauen und<br />

Vom Ski-Rohling bis zum Rennski aus den Siebzigern<br />

brachte im Lauf der Jahrzehnte eine ansehnliche<br />

Sammlung von Exponaten rund um den<br />

Wintersport in seinen Besitz. Diese hatte zu<br />

Beginn der Achtzigerjahre denn auch schon<br />

einmal in der Lifthütte ihren Platz, ehe sie<br />

1986 im alten Rathaus von Upfingen, dem<br />

sogenannten Schepperhaus, für fünf Jahre<br />

einen musealen Ehrenplatz bekam. Die Entwicklungen<br />

des Dorfes brachten es jedoch<br />

mit sich, dass das alte Rathaus 1991 einem<br />

neuen Dorfgemeinschaftshaus weichen<br />

musste, und so fristeten die Ausstellungsstücke<br />

in den darauffolgenden 13 Jahren ein<br />

unbeachtetes und trauriges Dasein im alten<br />

Upfinger Schulhaus. Erst im August dieses<br />

Jahres konnte die Ausstellung im Rahmen<br />

einer feierlichen Einweihung zu neuem Leben<br />

erweckt werden. Heute betreiben Stefan<br />

und Reinhold Müller, die Söhne des Initiators<br />

Karl Müller, den Skilift Beiwald. Es ist ihnen<br />

ein Anliegen, die väterliche Sammlung auch<br />

heute interessierten Besuchern zugänglich<br />

zu machen. Immer an den Wochenenden<br />

der ungeraden Wochen steht die Sammlung<br />

zur Besichtigung frei, samstags von 16 bis<br />

20 Uhr, sonntags von 10 bis 20 Uhr. Zu diesen<br />

Zeiten ist auch das von Achim und Anita<br />

Muckenfuß betriebene Skiliftstüble geöffnet,<br />

lockt mit heimeligen rotkarierten Tischdecken<br />

und Kissen, selbst gebackenem Kuchen,<br />

Waffeln, regionalen Vespergerichten<br />

und einem warmen Gericht am Sonntag. Es<br />

handelt sich um einen kleinen, mit viel Liebe<br />

zum Detail bewirtschafteten Familienbetrieb,<br />

dem man anmerkt, dass den Wirtsleuten<br />

ihre Arbeit Spaß macht. Ähnlich wie bei<br />

Berghütten üblich, gibt auch hier von Weitem<br />

schon eine Fahne Kunde davon, dass die Tür<br />

geöffnet ist. Über die genannten Öffnungszeiten<br />

hinaus übrigens auch immer dann,<br />

wenn der Lift wieder läuft.<br />

Text: Petra Zwerenz<br />

Fotografie: PR<br />

Skilift Beiwald Upfingen<br />

Else Müller<br />

Hölderlinstr. 14<br />

72581 Dettingen<br />

Informationen<br />

Tel.: 07121 / 754780<br />

info@skilift-beiwald.de<br />

www.skilift-beiwald.de<br />

18 19


Zu Besuch bei Georg Ostertag<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Der Krippenschnitzer aus Gomadingen<br />

„Bei mir ist jeder Tag wie Weihnachten“, lacht Georg Ostertag. Als er in seinem Haus in Gomadingen steht, ist er umringt<br />

von etwa 20 Weihnachtskrippen. In sein Blick mischt sich Stolz, denn die Nachbildungen der christlichen Szene sind<br />

das Ergebnis seiner eigenen Hände Arbeit.<br />

Seit über 30 Jahren baut und schnitzt Georg Ostertag aus Gomadingen Weihnachtskrippen und mit ihnen liebevoll gestaltete Miniaturwelten. Sie sind jetzt während der<br />

Weihnachtszeit in verschiedenen Kirchen der Region zu sehen<br />

Seit Ende der 70er Jahre baut der Schreiner<br />

im Ruhestand Krippen und stattet<br />

sie mit selbst geschnitzten Figuren aus.<br />

Damals, als vor über 30 Jahren alles<br />

anfing, wollte sich der heute 83-Jährige<br />

eigentlich nur ein Exemplar für den<br />

Hausgebrauch fertigen. Was im Laufe<br />

der Jahrzehnte draus geworden ist, ist<br />

in seinem Haus zu besichtigen. Wobei:<br />

die dort ausgestellten Krippen zeigen<br />

nur die Spitze seines schöpferischen Eisbergs.<br />

Mehr noch als die beiden Räume<br />

an Krippen zu fassen im Stande sind, hat<br />

der Gomadinger verschenkt.<br />

Jedes einzelne Stück ein Unikat, jedes in<br />

unzähligen Arbeitsstunden entstanden.<br />

Zum Bau der biblischen Herberge verwendet<br />

Ostertag dabei unterschiedliche<br />

Materialien. Mal Holzplatten und -stangen,<br />

mal passend gewachsene Wurzeln.<br />

Gleich welche Form und Beschaffenheit,<br />

der Stall bildet die Kulisse für Miniaturlandschaften<br />

in einer liebevoll gestalteten<br />

Detailfülle. Das Kätzchen auf dem<br />

Sims, Moos oder kleine Äste, eine Miniatursäge<br />

oder der wie zufällig drapierte<br />

Besen an der Hauswand – Ostertags<br />

Zutaten für lebendig choreografierte<br />

Szenerien, die aber freilich nicht ohne<br />

die eigentlichen Akteure auskommen:<br />

sie arbeitet Georg Ostertag mit seinen<br />

Schnitzmessern vorzugsweise aus dem<br />

Holz österreichischer Zirbelkiefern. Ob<br />

aus einem Holzblock oder aus vorgefrästen<br />

Rohlingen entstanden: jede einzelne<br />

Figur dreht und wendet der Gomadinger<br />

so lange, bis er ihr nicht nur Gestalt, sondern<br />

auch filigrane Mimik verliehen hat.<br />

Bis er allerdings zufrieden ist, können<br />

pro Figur auch schon mal zwei Tage, beziehungsweise<br />

Abende, vergehen.<br />

Schnitzkunst statt Stammtisch<br />

Wenn der Tag zur Ruhe kommt, tut Ostertag<br />

es ihm gleich. „Abends bin ich<br />

ein freier Mensch“, sagt er und erklärt<br />

schmunzelnd: „Statt am Stammtisch<br />

Bier trinken zu gehen, vertreibe ich mir<br />

Abends eben so die Zeit.“ Hält er dann<br />

in seiner Werkstatt die vollendete Figur<br />

in Händen und hat er sie schließlich mit<br />

passenden Farben kunstfertig bemalt,<br />

weiß er: „Ich habe nicht umsonst gelebt,<br />

sondern es ist etwas passiert.“<br />

Pro Krippe schnitzt er manchmal bis zu<br />

30 Figuren. Der Wert für eine einzelne<br />

liegt bei mindestens 100 Euro. Für ein<br />

komplettes Ensemble mit der heiligen<br />

Familie, samt Hirten, Tieren und Beiwerk,<br />

kommen so schnell mal gut vierstellige<br />

Beträge zusammen. Statt die Kunstwerke<br />

aber zu verkaufen, stellt er sie in<br />

seinem Haus oder zur Weihnachtszeit in<br />

Kirchen aus: In Gomadingen, Dapfen,<br />

Steingebronn und in diesem Jahr zum<br />

ersten Mal in Sondelfingen. Auftragsarbeiten<br />

„Nur wenn einer unbedingt will.“<br />

Wie das Holz für seine Figuren holt sich<br />

Georg Ostertag auch die Inspiration für<br />

neue Krippenmodelle aus dem Alpenraum.<br />

Jedes Jahr fährt er mindestens<br />

zwei Mal dorthin, entdeckt und fotografiert<br />

Vorlagen für seine eigenen Kreationen.<br />

Ein bis zwei Krippen pro Jahr baut er inzwischen<br />

nur noch. „Irgendwie geht mir<br />

der Platz aus“ lacht er. Doch ausgerechnet<br />

dann, wenn auch für alle anderen die<br />

Weihnachtszeit anbricht, leert sich sein<br />

Haus etwas. Dann gehen Ostertags Krippen<br />

auf weihnachtliche Wanderschaft.<br />

Alle Jahre wieder.<br />

Text: Simon Wagner<br />

Georg Ostertag<br />

Informationen<br />

Hauptstraße 29<br />

72532 Gomadingen<br />

Heute schon erfrischt<br />

17994FS1411<br />

20 21


Schlittenhunde auf der <strong>Alb</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Eine hundebegeistere Familie und ihre Vierbeiner<br />

Es war im März dieses Jahres, als ich mich frühmorgens zu Fuß auf dem Radweg zwischen Gächingen und Gomadingen<br />

befand. Tapfer trotzten mein Hund Baldur und ich dem Ostwind und dem zeitweise auffrischenden Regen. Auf einmal<br />

blieb der junge Rüde stocksteif stehen und lauschte. Und dann hörte ich es auch – aus der Ferne schallte lautes, vielstimmiges<br />

Wolfsgeheul und freudiges Gebell durch das beschauliche Gächinger Tal. Ob dieser schaurig-schönen Geräuschkulisse<br />

mindestens genauso verdutzt wie mein Vierbeiner, versuchte ich, mir einen Reim darauf zu machen. Bilder einer<br />

Jagdhund-Meute stiegen in mir auf, doch diese Vermutung musste ganz einfach falsch sein. Solche Jagden passen nicht<br />

auf die <strong>Alb</strong> und zudem dürfte während der Schonzeit sowieso nicht gejagt werden. Ratlos marschierten wir weiter durch<br />

den Regen, den ungewöhnlichen Geräuschen entgegen.<br />

Genüßliche Ausfahrt – Musher Thomas Hau mit zwei jungen Helferinnen<br />

Des Rätsels Lösung<br />

Keine zehn Minuten später und einen<br />

knappen Kilometer weiter herrschte<br />

schlagartig wieder Stille. Außer dem Prasseln<br />

des Regens und den gedämpften Motorengeräuschen<br />

einiger Autos war nichts<br />

mehr zu hören. Auf Höhe der Kläranlage<br />

an unserem geparkten Fahrzeug angekommen,<br />

ließ ich den Hund einsteigen<br />

und überquerte dann alleine die Brücke,<br />

die den kleinen Bachlauf überspannt.<br />

Dort standen eine Handvoll fröstelnder<br />

Menschen mittleren Alters mit Gummistiefeln<br />

und in schmutzige Overalls gehüllt<br />

neben einem vergitterten KFZ-Anhänger<br />

und schienen auf etwas zu warten. Ich<br />

ging zu dem kleinen Grüppchen um hallo<br />

zu sagen. Mein Gruß wurde freundlich<br />

erwidert. Ich blickte in dieselbe Richtung<br />

wie die anderen und da kamen sie auch<br />

schon in flottem Tempo den Schotterweg<br />

herunter getrabt - neun Hunde vor einem<br />

gummibereiften Trainingswagen. Auf dem<br />

zweiachsigen Gefährt saßen zwei Männer,<br />

beziehungsweise nur einer saß, der ande-<br />

re stand aufrecht hinter seinem Mitfahrer<br />

und hielt den Fahrzeuglenker umfasst.<br />

Sekunden später kam das Gespann neben<br />

uns zu stehen und ich staunte nicht<br />

schlecht, als der ziemlich durchnässte<br />

Passagier vom Wagen kletterte und das<br />

vor die untere Gesichtshälfte gebundene<br />

Tuch abnahm - von der Farbe seines Gesichts<br />

war nämlich nicht mehr viel erkennbar.<br />

Stirn, Nase und Augenpartie, welche<br />

er durch den vorgebundenen Schal nicht<br />

zu schützen vermochte, waren komplett<br />

mit Schlammspritzern eingesaut, was der<br />

enorm guten Laune des jungen Mannes<br />

jedoch keinen Abbruch zu tun schien. Mit<br />

roten Wangen und glänzenden Augen erzählte<br />

er seiner am Startpunkt zurückgebliebenen<br />

Gattin von seiner „genial schönen“<br />

Schlittenhundefahrt, schwärmte von<br />

einem Leithund, der jedes zugerufene<br />

Richtungskommando perfekt befolgt hatte.<br />

Während seine Frau, übrigens die einzige<br />

schick und adrett gekleidete Person unter<br />

uns Anwesenden, seinen überschwänglichen<br />

Schilderungen lauschte, waren der<br />

Hundebesitzer und seine fleißigen Helfer<br />

damit beschäftigt, neun dampfende und<br />

heftig hechelnde Hunde auszuspannen<br />

und an dem KFZ-Anhänger festzubinden.<br />

Alles wirkte routiniert und schien nach<br />

einem festgelegten Schema abzulaufen.<br />

Ausklinken aus dem Zugstrang, Abschirren,<br />

Anbinden am Hänger – schließlich<br />

wurde jedem der erhitzten Vierbeiner ein<br />

Napf mit einer warmen Brühe, bestehend<br />

aus Wasser und darin schwappenden Trockenfutterhappen<br />

gereicht, was die Tiere<br />

dankbar und in Rekordzeit herunterschlabberten.<br />

„Musher“ Thomas und „Dog Handler“ Margit<br />

Als schließlich alle Hunde versorgt waren<br />

und etwas Ruhe eingekehrt war, stellten<br />

wir uns gegenseitig vor und ich hörte mich<br />

aus dem Bauch heraus fragen, ob ich vielleicht<br />

mal einen Bericht für <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

über dieses Schlittenhundevergnügen auf<br />

der <strong>Alb</strong> verfassen dürfe. Zu meiner Freude<br />

bekam ich ein spontanes „ja“ zur Antwort.<br />

Es stellte sich heraus, dass Thomas, der<br />

Lenker des Gespanns, in der Fachsprache<br />

„Musher“ genannt und seine Frau Margit,<br />

die für das Versorgen der Hunde verantwortlich<br />

ist, ganz in der Nähe, nämlich in<br />

Seeburg leben. Wie man sich das Wohnen<br />

mit 20 großen Hunden vorstellen muss,<br />

wollte ich wissen und erfuhr, dass das<br />

1.800 Quadratmeter Anwesen der beiden<br />

zur Hälfte als weitläufige und artgerechte<br />

Zwingeranlage für die vierbeinigen<br />

Mitbewohner ausgebaut wurde. Weiterhin<br />

erklärte man mir, dass das schattige<br />

Seeburgtal diesen kälteliebenden Nordhunden<br />

eine gute Heimat bietet und dass<br />

von Zeit zu Zeit eine der Hündinnen Junge<br />

werfen durfte, die jedoch ausschließlich<br />

als Nachwuchs für die eigenen Schlittenhundegespanne<br />

herangezüchtet werden.<br />

Die Rüden, allesamt nicht kastriert, würden<br />

zur Vermeidung von Rangkämpfen in<br />

Zweiergruppen untergebracht, wobei dies<br />

am besten mit Wurfgeschwistern funktioniert,<br />

die vom Welpen-Alter an zusammen<br />

bleiben.<br />

Einmal im Jahr mit Sack und Pack nach<br />

Lappland<br />

Begeistert erzählt mir Margit, dass sie jedes<br />

Jahr gemeinsam mit allen Tieren und 300<br />

kg Hundefutter im Gepäck in den hohen<br />

Norden, nämlich nach Finnland fahren, um<br />

dort sechs Wochen lang ihrer Leidenschaft<br />

zu frönen. Während man in Deutschland<br />

fast ausschließlich mit dem bereiften Trainingswagen<br />

agiert, kommt dort ein echter<br />

Hundeschlitten zum Einsatz. In einem kleinen<br />

Dorf, etwa 90 Kilometer nördlich von<br />

Rovaniemi, der Hauptstadt Lapplands, befindet<br />

sich das von befreundeten Finnen Zweierlei Augenfarben – Schönheit auf vier Pfoten<br />

angemietete Urlaubsdomizil der Seeburger,<br />

ein schmuckes, kleines Häuschen in typisch reisen möchte, kann sich während der kalten<br />

Jahreszeit eine Hundeschlittenfahrt auf<br />

finnischem Stil. Um ihr aufwändiges Hobby<br />

zu finanzieren, bieten Thomas und Margit der <strong>Alb</strong> gönnen, Kennenlernen und Mitversorgen<br />

der ebenso schönen wie sanftmü-<br />

Individual-Touristen die Möglichkeit, sich<br />

dort für jeweils eine Woche einzuquartieren<br />

und das einfache Leben inmitten untigen<br />

Huskies inklusive.<br />

berührter Natur mit Menschen und Hunden Zeitsprung von 7 Monaten<br />

zu teilen. Neben den obligatorischen Hundeschlittenfahrten<br />

werden unter anderem sollte ich das sympathische Musher-Paar<br />

Wir schreiben Ende Oktober und endlich<br />

Rentier- und Motorschlittentouren, Schneeschuhwanderungen<br />

und Eislochfischen an-<br />

Terminabsprachen wegen des (für die<br />

wiedersehen. Nachdem alle vergangenen<br />

geboten. Das landestypische Saunieren am Huskies) zu warmen Wetters abgesagt<br />

Abend bei teilweise arktischen Außentemperaturen<br />

und nächtlichem Polarlicht-Him-<br />

annähernd Schlittenhundewetter. Dieses<br />

werden mussten, herrscht nun zumindest<br />

<strong>Alb</strong>magazin_Nau:Layout melsspektakel runden das 1 Reiseangebot<br />

01.08.2013 12:43 Mal von Uhr Anfang Seite an 1dabei und mit der Kamera<br />

„bewaffnet“, schaue ich zu, wie ab. Wer jedoch nicht gleich nach Finnland<br />

die<br />

Küche<br />

Bad<br />

Böden<br />

Haustüren<br />

Zimmertüren<br />

Sanierungen<br />

Markisen<br />

Vordächer<br />

Insektenschutz<br />

Treppenrenovierung<br />

Dachausbau<br />

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v Küchen<br />

Hunde einzeln aus ihren Boxen gehoben<br />

und angespannt werden. Den Radau, den<br />

die Tiere in ihrer Vorfreude aufs Laufen<br />

veranstalten, kann man eigentlich nur als<br />

„infernalisch“ bezeichnen. Gespräche sind<br />

angesichts des Geräuschpegels schlicht<br />

unmöglich! Unter vielstimmigem Freudengeheul<br />

springen die vierbeinigen Athleten<br />

wieder und wieder in ihre Zugleinen. Dabei<br />

gebärden sich die reinrassigen Sibirischen<br />

Huskies, die direkt aus Skandinavien importiert<br />

wurden, genauso ungestüm wie<br />

die Mischlinge, in denen auch das Blut<br />

anderer Rassen fließt. Es dauert eine gute<br />

Viertelstunde bis die ungeduldigen Tiere<br />

angespannt sind. Als Thomas schließlich<br />

die Bremsen des Trainingsvehikels löst,<br />

herrscht innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />

- und ach, wie wohltuend für die<br />

Ohren - Stille. Die Tiere stürmen los und<br />

verschwinden mit leisem Pfotengetrappel<br />

um die nächste Kurve. Wie gerne hätte ich<br />

in diesem Moment meinen Kamerajob gegen<br />

einen Platz im Schlittenhundewagen<br />

getauscht!<br />

Text & Fotografie: Eva-Maria Pulvermüller<br />

Informationen<br />

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22 23


BKK Scheufelen<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

Burg Hohen Neuffen<br />

Der Region verpflichtet<br />

Von den Kelten bis zur Dreiländerkonferenz<br />

Die BKK Scheufelen blickt auf eine mehr als 125-jährige Geschichte zurück. Hervorgegangen aus der Papierfabrik Scheufelen<br />

in Oberlenningen betreut sie heutzutage etwa 48 000 Versicherte in ganz Baden-Württemberg und erhält Bestnoten<br />

für ihre Leistungspalette und die Kundenzufriedenheit.<br />

Weithin sichtbar tritt das 743 Meter hohe Felsmassiv des Hohenneuffen inklusive Ruine aus dem <strong>Alb</strong>trauf hervor. Als<br />

der letzte Kommandant der Burg Hohenneuffenanno 1792 wegen akuter Baufälligkeit seiner Wohnung nach Kirchheim<br />

zog, meldete er pflichtschuldigst seinem Vorgesetzten Carl Eugen, dem zwölftem Herzog von Württemberg: „Am Hohenneuffen<br />

nichts Neues vorgefallen.“ Der Herzog soll dazu nur bemerkt haben: „Ich bin schon froh, wenn nichts Altes<br />

eingefallen ist“. Anekdoten und Geschichten gibt es über die mächtige ehemalige Landesfestung oberhalb der Stadt Neuffen<br />

viele – Fakt ist, dass die imposante Anlage heute zu den größten Ruinen der Schwäbischen <strong>Alb</strong> zählt.<br />

BKK Scheufelen – Silke Ulbricht (links) zeigt Christina Mantineo (rechts) eine Angebotsbroschüre der BKK, Francesco Di Primo, Assistent der Geschäftsleitung, bei der Arbeit<br />

Als am 31. Dezember 1888 die „Krankenkasse<br />

der Papierfabrik Oberlenningen“ aus<br />

der Taufe gehoben wurde, war fünf Jahre<br />

zuvor mit der Sozialgesetzgebung der Regierung<br />

des damaligen Reichskanzlers Otto von<br />

Bismarck der wohl entscheidende Schritt<br />

hin zum modernen Sozialstaat getan worden.<br />

Ein Kernelement dabei war ein Gesetz<br />

zur Krankenversicherung der Arbeiter mit<br />

Versicherungspflicht für die Beschäftigten<br />

und einem Leistungsanspruch im Fall einer<br />

Krankheit oder bei Invalidität. Für die Leitung<br />

der Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen<br />

lag es nahe, mit der Einrichtung<br />

einer betrieblichen Krankenkasse die soziale<br />

Fürsorge und Beratung für die Beschäftigten<br />

möglichst nah am Arbeitsplatz und am<br />

Wohnort anzubieten.<br />

Dem Grunde nach hat sich daran bis zur Gegenwart<br />

nichts geändert. Zwar hat sich die<br />

BKK Scheufelen vor zehn Jahren für die Allgemeinheit<br />

in Baden-Württemberg geöffnet,<br />

und längst sind nicht mehr nur Mitarbeiter<br />

der Papierfabrik und ihre Angehörigen dort<br />

versichert. Etwa 48 000 Versicherte aus<br />

ganz Baden-Württemberg zählt die BKK<br />

derzeit, rund 80 Mitarbeiter in der Hauptverwaltung<br />

in der Schöllkopfstraße in Kirchheim<br />

sowie am traditionellen Standort auf<br />

dem Gelände von Scheufelen in Lenningen<br />

kümmern sich um ihre Anliegen. „Wir sind<br />

regional ausgerichtet und sehen uns auch<br />

aus unserer Tradition heraus dieser Regionalität<br />

verpflichtet, ebenso wie der Nähe zu<br />

unseren Mitgliedern“, sagt Francesco Di Primo,<br />

Assistent der Geschäftsleitung der BKK<br />

Scheufelen.<br />

Dieses Traditionsbewusstsein in Verbindung<br />

mit der Selbstverpflichtung, als modernes<br />

Dienstleistungsunternehmen unbürokratisch,<br />

flexibel und schnell im Sinne<br />

der Bedürfnisse der Versicherten handlungsfähig<br />

zu sein, hat der BKK bei Kundenbefragungen<br />

Bestnoten eingebracht.<br />

„Beim Service und bei unseren Leistungen<br />

belegen wir Spitzenwerte. Da müssen wir<br />

uns wirklich nicht verstecken“, erzählt Di<br />

Primo.<br />

So habe der Gesamtdurchschnitt der Kundenzufriedenheit<br />

in der jüngsten Befragung<br />

auf der Skala von eins bis sechs bei 1,39 gelegen.<br />

„Besonders positiv hat sich die Fachkompetenz<br />

der Mitarbeiter mit 1,32 gezeigt,<br />

und der Wert von 1,39 bei der Bearbeitungsdauer<br />

im Schriftverkehr spiegelt unsere<br />

Philosophie wieder, schnell auf die Anliegen<br />

der Versicherten zu reagieren“, berichtet Di<br />

Primo.<br />

Auf die individuellen Bedürfnisse der Versicherten<br />

werde dabei mit einer Palette<br />

„weit überdurchschnittlicher Leistungen“<br />

eingegangen, sei es in der Prävention, bei<br />

der Zahngesundheit einschließlich professioneller<br />

Zahnreinigung und hochwertiger<br />

Füllungen, oder auch bei Brillen, bei der<br />

Impfkostenerstattung oder durch die Möglichkeit<br />

zur Kostenübernahme für eine weltweit<br />

gültige Auslandsreisekrankenversicherung.<br />

„Viele dieser Leistungen sind keine<br />

gesetzlichen Regelleistungen, die wir aber<br />

trotzdem im Rahmen unserer Satzungsregelungen<br />

bezuschussen oder zum Teil sogar<br />

vollständig übernehmen können. Das<br />

ist fast einzigartig“, erklärt Di Primo.<br />

Ihre Verbundenheit mit der Region drückt<br />

die BKK Scheufelen allerdings auch ganz<br />

direkt mit der Förderung von Vereinsaktivitäten<br />

aus, insbesondere die Jugendarbeit<br />

der Sportvereine in der Region wird unterstützt.<br />

Auch Vorträge etwa zu den Themen<br />

Bewegung oder gesunde Ernährung werden<br />

regelmäßig angeboten. „Dieses aktive Engagement<br />

sehen wir als Verpflichtung an“, sagt<br />

Francesco Di Primo.<br />

Text & Fotografie: Peter Stotz<br />

BKK Scheufelen<br />

Informationen<br />

Schöllkopfstraße 120<br />

73230 Kirchheim<br />

Tel.: 0800 / 2552965 (kostenfrei)<br />

persönliche Beratung<br />

Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />

info@bkk-scheufelen.de<br />

www.bkk-scheufelen.de<br />

Uneinnehmbar trohnt der Hohenneuffen am <strong>Alb</strong>trauf – heute wird die Anlage von Familie Vetter (rechts oben) bewirtschaftet<br />

Der Hohenneuffen war bereits im Altertum<br />

besiedelt. In der spätkeltischen<br />

Latènezeit (5. – 1. Jahrhundert v. Chr.)<br />

bildete er einen strategisch günstigen Außenposten<br />

des Heidengraben-Oppidums.<br />

Über die Herkunft des Namens herrscht<br />

Uneinigkeit: „Neuffen“ wird zum einen auf<br />

das keltische Wort „nîpen“ zurückgeführt<br />

und danach als „Streitburg“ gedeutet.<br />

Andere leiten den Namen vom germanischen<br />

Begriff „hnîpa“, was in etwa<br />

„Steil- oder Berghang“ bedeutet, ab. Die<br />

Burg wurde zwischen 1100 und 1120<br />

von Mangold von Sulmetingen, der sich<br />

später von Neuffen nannte, erbaut. Zum<br />

ersten Mal urkundlich erwähnt wurde sie<br />

im Jahre 1198. Die Burg ging 1301 in<br />

den Besitz der Grafen von Württemberg<br />

über. Im 16. Jahrhundert wurde der Hohenneuffen<br />

zur Festung ausgebaut, eine<br />

von damals sieben Landesfestungen.<br />

Die drei Rundbastionen für die Aufstellung<br />

der Geschütze und der Obere Wall<br />

prägen das Erscheinungsbild bis heute.<br />

Mit kriegerischen Mitteln war die Landesfestung<br />

uneinnehmbar. So wurde der Hohenneuffen<br />

während des Dreißigjährigen<br />

Krieges (1618 bis 1648) mehr als ein<br />

Jahr lang belagert. Wie andere Festungen<br />

diente der Hohenneuffen seit dem 16.<br />

Jahrhundert auch als Landesgefängnis.<br />

Während zunächst nur Staatsgefangene<br />

inhaftiert wurden, saßen seit Beginn<br />

des 17. Jahrhunderts auch andere<br />

Untersuchungshäftlinge und Straffällige<br />

ein. Einer der prominentesten Insassen<br />

war 1737 Joseph Süß Oppenheimer.<br />

1793 wurde die Schleifung der Festung<br />

und der Verkauf der Baumaterialien beschlossen.<br />

Ab 1795 wurde sie nicht mehr<br />

genutzt und 1801 endgültig zum Abbruch<br />

freigegeben. Erst ab 1830 begann man,<br />

die Reste zu sichern, in den 1860er Jahren<br />

wurde die Ruine zugänglich gemacht.<br />

Schauplatz der Geschichte<br />

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Hohenneuffen<br />

als Fliegerwache genutzt und am 2.<br />

August 1948 wurde die ehemalige Landesfestung<br />

noch einmal zum Schauplatz der<br />

Geschichte. Damals trafen sich dort die Minister-<br />

beziehungsweise Staatspräsidenten<br />

der damaligen Länder Baden, Württemberg-<br />

Baden und Württemberg-Hohenzollern zu<br />

einer Dreiländerkonferenz zur Vorbereitung<br />

des „Südweststaats“. Abgeschieden wollten<br />

die Teilnehmer sachlich debattieren – gut<br />

bewirtet mit „Täleswein“. Eine Einigung<br />

kam am Schluss zwar nicht zustande, aber<br />

dennoch wurden bei dem Treffen wichtige<br />

Weichen gestellt.<br />

Heute ist der Hohenneuffen mit Restaurant,<br />

Biergarten und Kiosk ein beliebtes Ausflugsziel.<br />

Der Eintritt in die Burg ist frei.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Burg Hohen Neuffen<br />

Postfach 80<br />

72637 Neuffen<br />

Informationen<br />

Tel.: 07025 / 2206<br />

Fax 07025 / 908007<br />

kontakt@hohenneuffen.de<br />

www.hohenneuffen.de<br />

24 25


Veranstaltungskalender<br />

Anzeige_hoch_<strong>Alb</strong><strong>Magazin</strong>:Anzeige Gewerbeschau 05.11.2013 16:09 Uhr Seite 1<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />

as<br />

Das<br />

eperonirot<br />

Pvon Leibfarth & Schwarz.<br />

Januar<br />

Di. 06.01.2015<br />

Bläserkonzert in der Martinskirche<br />

Posaunenchor Gomadingen,<br />

Martinskirche Gomadingen<br />

Di. 06.01.2015<br />

St. Johanner Tischtennisturnier<br />

Sportverein Würtingen,<br />

Gemeindehalle Würtingen<br />

So. 18.01.2015 – 11:00 bis 18:00 Uhr<br />

Hochzeitsmesse – HochzeitPUR<br />

thomasblank.com gmbh,<br />

Dorfgemeinschaftshaus Sirchingen<br />

Gute Unterhaltung,<br />

Spaß und neue Denkanstöße<br />

wünscht Ihre<br />

Volksbank Metzingen - Bad Urach eG<br />

Di. 06.01.2015<br />

Dreikönigswanderung<br />

AV Gomadingen<br />

Kompromisslos gut.<br />

Punkt für Punkt.<br />

Leibfarth & Schwarz<br />

die Druckerei<br />

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72581 Dettingen/Erms<br />

Fon: 0 71 23/97 85-0<br />

Fax: 0 71 23/97 85-85<br />

technik@leibfarth-schwarz.de<br />

www.leibfahrt-schwarz.de<br />

Sa. 10.01.2015<br />

Christbaumsammlung mit<br />

anschließendem Funkenfeuer<br />

Feuerwehr Abt. Gomadingen / Jugendfeuerwehr,<br />

Wolfstal<br />

Do. 15.01.2015 ab 19:00 Uhr<br />

Bewerbervorstellung Bürgermeisterwahl<br />

Gemeinde St. Johann<br />

Gemeindehalle Würtingen<br />

Fr. 16.01.2015 bis So. 18.01.2015<br />

Wochenendausfahrt Ischgl<br />

SV Gomadingen Abt. Ski, Ischgl<br />

Sa. 17.01.2015<br />

Großer Faschingsumzug mit<br />

närrischem Treiben<br />

Narrenverein Gischbl-Weiber St. Johann,<br />

Ortsteil Würtingen<br />

Fr. 23.01.2015 ab 19:00 Uhr<br />

Mostprobe im Gerätehaus der<br />

Feuerwehr Abt. Steingebronn<br />

Partnerschaftsverein Gomadingen,<br />

Steingebronn<br />

So. 25.01.2015<br />

Bürgermeisterwahl<br />

(evtl. Neuwahl 08.02.)<br />

Gemeinde St. Johann<br />

Fr. 30.01.2015<br />

Blaulichtgottesdienst<br />

Feuerwehr / Rotes Kreuz / Evangelische<br />

Kirchengemeinde Gomadingen,<br />

Martinskirche Gomadingen<br />

Sa. 31.01.2015<br />

Instrumente aus aller Welt<br />

Musikschule St. Johann – Musikgruppe<br />

Allerhand, DGH Gächingen<br />

Sa. 31.01.2015 bis So. 01.02.2015<br />

Sternbergpokal-Skirennen<br />

SV Gomadingen Abt. Ski<br />

Februar<br />

So. 01.02.2015<br />

Tanzrevue<br />

Sportverein Bleichstetten Abt. Ballett &<br />

Jazz, Gemeindehalle Würtingen<br />

Do. 05.02.2015<br />

Blutspenden<br />

DRK, Sternberghalle<br />

Winterstimmung beim Gestütshof St. Johann – fotografiert von Thomas Blank, www.thomasblank-fotografie.de<br />

Sa. 07.02.2015<br />

PM-Schulpferdecup<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach,<br />

Landesreitschule Marbach<br />

Sa. 07.02.2015<br />

Kammerkonzert Cembalo und Querflöte<br />

Amelie Saure geb. Bader<br />

Evangelische Kirchengemeinde Gomadingen,<br />

Martinskirche Gomadingenc<br />

So. 22.02.2015 ab 9:45 Uhr<br />

Festgottesdienst Ausstellungseröffnung<br />

Wasseralfinger Kreuzweg<br />

Evangelische Kirchengemeinde Dapfen,<br />

Martinskirche Dapfen<br />

So. 22.02.2015<br />

Wanderung Funkenfeuer<br />

AV Gomadingen<br />

März<br />

Sa. 07.03.2015<br />

Marbacher Hengstvorstellung<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

TES+M GmbH<br />

Thomas Blank<br />

Achalmstr. 11<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon 07026 / 601 9646<br />

alb@albmarketing.de<br />

Layout & Gestaltung:<br />

thomasblank.com gmbh<br />

Erscheinungsweise:<br />

viermal im Jahr<br />

Telefon 07026 / 601 988 0<br />

post@thomasblank.com<br />

Sa. 07.03.2015<br />

Konzert<br />

Musikverein Würtingen,<br />

Gemeindehalle Würtingen<br />

So. 08.03.2015<br />

Präsentation der Verkaufspferde<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Sa. 14.03.2015<br />

Konzert zum 11jährigen Bestehen<br />

Chorgruppe Mundwerk,<br />

Kommohaus Würtingen<br />

Sa. 21.03.2015<br />

Markungsputzete<br />

(Ausweichtermin 18.04.15)<br />

Gemeinde St. Johann, Markung St. Johann<br />

So. 22.03.2015<br />

Märzenbecherwanderung<br />

AV Gomadingen<br />

Sa. 28.03.2015 ab 19:00 Uhr<br />

Konzert Projektchor<br />

Sängerbund Gomadingen / Projektchor,<br />

Sternberghalle<br />

Redaktion:<br />

Thomas Blank<br />

Kerstin Dannath<br />

Patricia Kozjek<br />

Simon Wagner<br />

Eva-Maria Pulvermüller<br />

Petra Zwerenz<br />

Druck:<br />

Leibfarth & Schwarz<br />

GmbH & Co.KG<br />

72581 Dettingen/Erms<br />

Telefon 07123 / 9785-0<br />

kontakt@leibfarth-schwarz.de<br />

Sa. 28.03.2015<br />

Gemeinsamer Seniorennachmittag<br />

Gemeinde St. Johann,<br />

Gemeindehalle Würtingen<br />

So. 29.03.2015<br />

Kreissiegerehrung<br />

Schützenkreis Echaz-Neckar<br />

Schützenverein Bleichstetten,<br />

Gemeindehalle Würtingen<br />

So. 29.03.2015 ab 20:00 Uhr<br />

Konzert mit Golden Voices of Gospels<br />

Evangelische Kirchengemeinde Dapfen,<br />

Martinskirche Gomadingen<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt (Stand<br />

12/<strong>2014</strong>). Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir für<br />

etwaige enthaltene Informationsfehler – einschließlich der<br />

angegebenen Internetlinks – keine Haftung übernehmen.<br />

Wir machen uns über die Inhalte der über die angegebenen<br />

Internetlinks erreichbaren Internetseiten Dritter nicht zu eigen.<br />

Die Angaben sollen nur den Zugriff auf weiter gehende<br />

Informationen ermöglichen. Nachdruck sowie Übernahme<br />

von Texten und Abbildungen (auch Teilen davon) nur nach<br />

vorheriger schriftlicher Zustimmung durch den Herausgeber.<br />

26 27


Vielen Dank an alle Sponsoren für die sehr gute Zusammenarbeit im Jahr <strong>2014</strong><br />

Schreinerei Nau<br />

Wir setzen Maßstäbe!<br />

<strong>Alb</strong>hotel HHHS<br />

Bauder<br />

Wir bedanken uns<br />

bei unseren Gästen<br />

für diese wertvolle<br />

Auszeichnung.<br />

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