19.08.2013: SZ - Für Dresden am Start, Dresdens neu er Bäderchef

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Matthias Waurick soll neuer Chef der Dresdner Bäder werden. Der Oberlausitzer weiß, dass er Ausdauer brauchen wird.
19.08.2013 Von Juliane Richter
Bei seinem Besuch in der Schwimmhalle Freiberger Straße hat
Matthias Waurick seine Badelatschen ausnahmsweise nicht dabei.
Normalerweise stehen die immer griffbereit hinter dem penibel
aufgeräumten Schreibtisch. Schnell schlüpft Geschäftsführer Matthias
Waurick hinein, wenn er im Badebereich der Körse-Therme Kirschau
etwas regeln muss. Seit mehr als 15 Jahren führt er das Freizeit- und
Gesundheitsbad, das zwölf Kilometer von Bautzen entfernt idyllisch
an der Spree liegt.
Die Sanierung der Schwimmhalle Freiberger Straße könnte eines der
ersten Großprojekte von Matthias Waurick werden.
©Jörn Haufe
Von seinen dortigen Erfahrungen sollen nun auch die Dresdner Bäder
profitieren. Ab Oktober könnte er der neue Geschäftsführer der
Bäder-GmbH sein. Sein kleines Reich in Kirschau bietet dem
Besucher alles Nötige zum Entspannen: Schwimm- und
Sprudelbecken, eine ausgedehnte Saunalandschaft in Holzhütten,
sogar eine Schneekammer zum Abkühlen, einen Massagebereich und
ein Solebad samt Solestollen.
„Das ist gut für die Haut und macht bei einer Erkältung die Atemwege wieder frei“, sagt der 51-Jährige. Wenn ihn eine Grippe
erwischt hat, erledigt er seine Büroarbeit deshalb auch gern mal eine halbe Stunde im Stollen. Waurick wirkt beim Rundgang
durch die Therme überaus zufrieden mit dem Geschaffenen. Immerhin hat der studierte Ingenieur den Bau der Therme als
Bauamtsleiter Anfang der 90er-Jahre selbst betreut. Ihre technischen Anlagen kennt er bis ins Detail. Und dennoch zieht es den
Lausitzer, der nur drei Kilometer entfernt von der Therme sein Einfamilienhaus hat, nun nach Dresden.
Vorausgesetzt der Stadtrat stimmt Anfang September zu, wird Waurick der Geschäftsführer der neuen Bäder-GmbH. Bisher ist er
Chef von 30 Mitarbeitern, in Dresden wären es um die 65. Allerdings auf bedeutend mehr Objekte verteilt. 15 städtische Frei- und
Hallenbäder hätte er dann zu leiten – und vor allem wieder in Schuss zu bringen. Als Aufgabewarten der Neubau der
Schwimmhalle Bühlau, Umbau und Sanierung der Schwimmhalle Freiberger Platz und auch die Modernisierung des Georg-
Arnhold-Bades. Die veraltete Lüftungsanlage muss ausgetauscht werden. Zudem gibt es Pläne für eine ausgedehnte
Saunalandschaft. „So etwas braucht Dresden“, sagt Waurick. Es gehe den Gästen häufig nicht nur ums Schwimmen, sondern
eben auch um die Entspannung.
In seiner eigenen Therme hat er festgestellt, dass die Besucher das Rundum-Paket mögen. Vor allem in den Wintermonaten sei
deshalb auch das Massageangebot nahezu ausgebucht. „Damit die Dresdner alles bekommen, nehmen sie auch eine weite Fahrt
auf sich. Etwa sieben Prozent unserer Tagesgäste in Kirschau kommen aus Dresden.“ Für den Lausitzer gehört nicht nur Wellness
zum Badetag. An seine Therme ist auch ein Biergarten angeschlossen. Zudem hat er sich schon einmal mit einer großen
Schlagerparty in der Therme versucht – die er allerdings mangels Interesses absagen musste. „In Dresden würde so etwas eher
funktionieren. Da hat man natürlich ein ganz anderes Einzugsgebiet.“
Bevor sich Waurick über zusätzliche Angebote einen Kopf machen kann, muss er aber das Tagesgeschäft bewältigen. Erst am
vergangenen Freitag hat die sächsische Landesdirektion als letzte Behörde der Ausgliederung der städtischen Bäder in die GmbH
zugestimmt. Ihr zufolge will die Muttergesellschaft, die Technischen Werke Dresden, bis 2017 rund 43 Millionen Euro in die Bäder
investieren. Dass der Betrieb der Bäder kein Spaziergang wird, ist Waurick bewusst. Aber der 51-Jährige ist Krisenbewältigung
gewöhnt: mal fiel das Blockheizkraftwerk der Therme aus, sodass das Bad auszukühlen drohte. Mal kam es durch Dauerregen zu
Hochwasser, sodass knapp 50 Gäste abends in der Therme vom Wasser eingeschlossen waren und dort übernachten mussten.
„Aber wir haben das alles gepackt“, sagt er mit spitzbübischem Lächeln. Waurick ist der Typ Mensch, der schnell die Ärmel
hochkrempelt, um Dinge zu erledigen. Dass er das fortan in Dresden machen will, hat vor allem einen Grund: „Mit 50 wollte ich
mir noch einmal eine neue berufliche Herausforderung suchen. Und das wären die Dresdner Bäder auf jeden Fall.“

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