Quelle 1 - LiN

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16.01.2015 Aufrufe

2.0 Entwicklung der Lagerung in Neutralstellung H. Pickenbrock, Physiotherapeutin und Bobath-Instruktorin der IBITA (International Bobath Instructors Training Assoziation), hat die sogenannte „Lagerung in Neutralstellung“ aus folgenden Überlegungen heraus entwickelt (11, 12, 13) - Beim aufrecht stehenden Menschen befinden sich alle Gelenke in Neutralstellung. - Die Körperabschnitte sind weder in Beugung noch in Streckung. - Aus der Neutralstellung heraus kann man sich in alle Richtungen leicht bewegen. - Legt sich der Mensch ins Bett, so muss sich sein Körper an das Bett anpassen. Er verlässt also die Neutralstellung bedingt durch die Schwerkraft. Die meisten Körperteile werden durch die liegende Körperposition in Streckstellung gebracht. Die Beine fallen oft nach außen, die Arme sind meist abgespreizt, der Rumpf wird im Bauchmuskelbereich lang. Dadurch werden die Bauchmuskeln eher überdehnt. Der Rumpf verliert damit seine muskuläre Grundspannung. Jede Bewegung von Extremitäten erfordert aber zwingend Halteaktivität im Rumpf. - Jede eigene Bewegung im Bett und jede Umlagerung erfordert eine Beugeaktivität der Muskulatur. Diese Bewegung wird dadurch erschwert, dass sich der Patient in vielen Körperabschnitten eher in Streckung befindet. 2.1 Grundprinzipien von LiN Nun stellt sich die Frage, wie sich die von H. Pickenbrock aufgestellten Überlegungen auf Lagerungen übertragen lassen! 5

Körperabschnitte müssen stabilisiert werden; Halt geben Durch pathologische oder degenerative Prozesse, z.B. des zentralen Nervensystems, kann es zunächst zu einer schlaffen Lähmung der Muskulatur kommen, die sich in vielen Fällen zu einer spastischen Lähmung entwickeln. Beides führt jedoch dazu, dass der Patient in seiner Bewegung sehr eingeschränkt ist und vielleicht sogar völlig unfähig ist sich zu halten. Der gesunde Körper ist immer dazu bestrebt gegen die Schwerkraft zu wirken und sich wieder aufzurichten. So kann sogar ein sekundärer Hypertonus allein durch das Bestreben sich immer halten zu müssen auftreten. Tonusregulation betroffener Mensch Normaler Tonus 0 % 100 % hypoton Bewegungs-Haltungstonus- hyperton Regulation möglich • Bewegungstonus: Muskelspannung niedrig genug für Bewegung • Haltetonus: Muskelspannung hoch genug für Haltung Der betroffene Mensch kann den Bewegungs- und Haltetonus schwer regulieren. Er springt zwischen Hypotonus und Hypertonus hin und her. Muskelgruppen die zuwenig Aktivität aufweisen müssen aufgefunden werden, um der Schwerkraft entgegenwirken zu können. Die Muskeln, die ein 6

Körperabschnitte müssen stabilisiert werden; Halt geben<br />

Durch pathologische oder degenerative Prozesse, z.B. des zentralen Nervensystems,<br />

kann es zunächst zu einer schlaffen Lähmung der Muskulatur<br />

kommen, die sich in vielen Fällen zu einer spastischen Lähmung entwickeln.<br />

Beides führt jedoch dazu, dass der Patient in seiner Bewegung sehr eingeschränkt<br />

ist und vielleicht sogar völlig unfähig ist sich zu halten. Der gesunde<br />

Körper ist immer dazu bestrebt gegen die Schwerkraft zu wirken und<br />

sich wieder aufzurichten. So kann sogar ein sekundärer Hypertonus allein<br />

durch das Bestreben sich immer halten zu müssen auftreten.<br />

Tonusregulation<br />

betroffener Mensch<br />

Normaler Tonus<br />

0 % 100 %<br />

hypoton Bewegungs-Haltungstonus- hyperton<br />

Regulation möglich<br />

• Bewegungstonus: Muskelspannung niedrig genug für Bewegung<br />

• Haltetonus: Muskelspannung hoch genug für Haltung<br />

Der betroffene Mensch kann den Bewegungs- und Haltetonus schwer regulieren.<br />

Er springt zwischen Hypotonus und Hypertonus hin und her.<br />

Muskelgruppen die zuwenig Aktivität aufweisen müssen aufgefunden werden,<br />

um der Schwerkraft entgegenwirken zu können. Die Muskeln, die ein<br />

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