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retail 2/2013 - Wiener Zeitung

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etail___parkett<br />

Handelsverband/Katharina Schiffl<br />

Bildungsexperte Ueli Stursberg, Lehrer Nikolaus Glattauer,<br />

Moderatorin Laura Brunbauer, Bundesministerin Claudia Schmied<br />

und Merkur-Vorstand Klaus Pollhammer im Rahmen der ersten<br />

frei[handels]zone, der unabhängigen Dialogplattform für den<br />

Handel, am 8. April im Handelsverband.<br />

Bundesministerin Claudia Schmied und<br />

Geschäftsführerin Patricia Mussi im Gespräch.<br />

frei[handels]zone des Handelsverbands:<br />

Lehrlinge im Handel – Verzweifelt gesucht!<br />

Hat die Lehre einfach ein schlechtes<br />

Image Sind die Anforderungen zu<br />

hoch oder die potenziellen Lehrlinge<br />

schlecht vorbereitet Bei der ersten<br />

frei[handels]zone des Handelsverbands<br />

zum Thema „Lehrlinge im<br />

Handel – Verzweifelt gesucht!“ wurde<br />

am 8. April im Handelsverband<br />

heiß diskutiert. Mit 26.000 Lehrlingen<br />

ist der Handel schließlich einer der<br />

größten Ausbildner in Österreich. Das<br />

Podium war ebenso hochkarätig wie<br />

argumentationsfreudig: MERKUR-Vorstand<br />

Klaus Pollhammer, Bildungsexperte<br />

Ueli Stursberg, Lehrer Nikolaus<br />

Glattauer und Bundesministerin Claudia<br />

Schmied machen dem Anspruch<br />

der frei[handels]zone, eine unabhängigen<br />

Dialogplattform für den Handel zu<br />

sein alle Ehre – ebenso wie die über<br />

fünfzig Teilnehmer, die noch lange<br />

anschließend die Gelegenheit zu ausführlichem<br />

networken nutzten.<br />

Klaus Pollhammer, Mitglied des Vorstands<br />

der MERKUR Warenhandels<br />

AG, sagte, es sei zu Beginn schwer,<br />

gut ausgebildete Lehrlinge zu finden“,<br />

da viele notwendige Fähigkeiten nicht<br />

mehr vermittelt würden. Nikolaus<br />

Glattauer, Autor, Kolumnist und Lehrer<br />

dazu: „Die Hauptschule kann den<br />

Anforderungen, die das Berufsleben<br />

stellt, derzeit nicht gerecht werden“.<br />

Pollhammer erwartet von Lehrlingen,<br />

dass sie „einen gewissen Grad an Reife<br />

und Interesse am Beruf mitbringen.<br />

Zudem braucht er den Willen, sich<br />

laufend weiterzubilden. Und das Bildungs-<br />

und Sozialsystem fördert diese<br />

Kompetenzen bei den meisten Auszubildenden<br />

nicht.“ Claudia Schmied, österreichische<br />

Bundesministerin für Unterricht,<br />

Kunst und Kultur, führte die<br />

angespannte Lage in der Pflichtschulbildung<br />

darauf zurück, dass sich die<br />

Zusammensetzung der Gesellschaft<br />

radikal gewandelt habe: Die Hälfte<br />

der Volksschulkinder lebe in Familien,<br />

in denen zuhause nicht Deutsch<br />

gesprochen werde. Ein Umstand, den<br />

Schmied durch mehr Sprachförderung<br />

in der Schule ändern möchte. „Die<br />

Grundkompetenzen, Lesen, Schreiben<br />

und Rechnen, müssen von Anfang an<br />

noch stärker gefördert werden. Auch<br />

die Ausbildung in der Polytechnischen<br />

Schule muss verbessert werden. Es<br />

fehlt der Jugend an Motivation und<br />

der richtigen Einstellung zu Arbeit und<br />

Bildung. Wertschätzung und Talentförderung<br />

sind enorm wichtig, um die<br />

Jugendlichen voranzubringen.“ Dass<br />

Bild der Weg zum Erfolg sei – für den<br />

Handel wie für den Lehrling – meinte<br />

auch der Schweizer Ueli Stursberg,<br />

Geschäftsführer des Verbandes VSIG<br />

HANDELSchweiz. Es sei wichtig, den<br />

Jungen die Gelegenheit zu Erfolgserlebnissen<br />

zu geben. Abschließend bot<br />

sich für die über 50 Führungskräfte<br />

und CEOs aus dem Handel bei einem<br />

Cocktailempfang die Gelegenheit zu<br />

ausführlichem Networking.<br />

56___2/<strong>2013</strong>

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