retail 2/2013 - Wiener Zeitung
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etail___intern<br />
„Befinden uns in<br />
einer Metamorphose“<br />
Neues<br />
Mitglied<br />
Die aus Vorarlberg stammende Huber Shop GmbH bringt Aufbruchstimmung in den Handelsverband,<br />
denn beim neuen Mitglied ist alles in Bewegung, um das Profil am Markt zu<br />
schärfen. <strong>retail</strong> sprach mit Geschäftsführer Andreas Schulte über Marken, Menschen und<br />
Metamorphosen.<br />
<strong>retail</strong>: Huber Shop vereinigt drei etablierte<br />
Marken, Hanro, Skiny und<br />
Huber Bodywear, die mit „Fremdmarken“<br />
wie Chantelle und Passionata<br />
kombiniert werden. Wie positioniert<br />
sich Huber Shop im Wäsche- und Lingerie-Markt<br />
Andreas Schulte: Wir haben vor<br />
etwa eineinhalb Jahren mit einer Metamorphose<br />
begonnen, die uns, wenn<br />
sie abgeschlossen ist, mit deutlicherem<br />
Profil am Markt positionieren soll. Wir<br />
wollen unsere grundsätzliche Positionierung<br />
als Wäschefachgeschäft aber<br />
nicht aufgeben, sondern schärfen. Wir<br />
sind zurzeit mitten in diesem Prozess,<br />
der alle Bereiche des Retail umfasst.<br />
Huber Shop wurde 2006 durch den<br />
Aufkauf der Gazelle-Filialen zu einem<br />
Multi Brand-Store mit Eigen- und<br />
Fremdmarken, sodass wir jetzt insgesamt<br />
75 Geschäfte in Deutschland<br />
und in Österreich haben, die jeweils<br />
etwa einen Anteil von dreißig Prozent<br />
Fremdmarken haben. Es gibt dabei<br />
historisch bedingt vier Formate: Multi<br />
Brand Huber Shop, Mono Brand Hanro,<br />
Mono Brand Skiny und ein Factory<br />
Outlet-Format. Skiny und Huber teilen<br />
sich in etwa die gleiche Zielgruppe<br />
des mittelpreisigen Wäschesegments,<br />
auch wenn Skiny ein wenig „jünger“<br />
positioniert ist. Hanro spricht eine Premium-Zielgruppe<br />
an.<br />
Welche Auswirkungen wird die Metamorphose<br />
auf die Sortimentierung<br />
der Eigen- und Fremdmarken haben<br />
Der Wettbewerb verlangt nach einer<br />
punktuellen Erweiterung unseres<br />
Portfolios zum Beispiel im Bereich<br />
Lingerie. An ausgewählten Standorten<br />
werden wir durch Brands wie Hanky<br />
Panky, Calvin Klein oder Cotton Club<br />
unser Sortiment ergänzen. Wir wollen<br />
Angebote schaffen, die jeweils auf die<br />
lokale Nachfrage abgestimmt sind. In<br />
Zukunft sollen zirka 65 Prozent standardisiert<br />
sein, 25 Prozent Trend und<br />
zehn Prozent eine je nach Standort getroffene<br />
lokale Auswahl. In der <strong>Wiener</strong><br />
Singerstraße brauchen wir beispielsweise<br />
ein wenig den Glamour internationaler<br />
Marken, in unseren Geschäften<br />
in Vöcklabruck oder in Spittal sind<br />
wir dafür im Basic-Bereich stärker. Wir<br />
möchten jedoch insgesamt den Anteil<br />
der Fremdmarken reduzieren, auf etwa<br />
zwanzig Prozent.<br />
Wer entscheidet über die „lokalen zehn<br />
Prozent“<br />
Der Einkauf. Das ist ein unbedingtes<br />
Muss: Sortimentsentscheidungen<br />
sollten immer zentral getroffen werden,<br />
wobei die Gebietsleitung selbstverständlich<br />
Schwerpunkte setzen und<br />
Trends einbringen kann.<br />
Werden Sie im Zuge der Metamorphose<br />
die Shops umgestalten<br />
Ja, das ist notwendig. Wir sind momentan<br />
auf der Suche nach neuen<br />
Standorten, um dort etwa im dritten<br />
Quartal <strong>2013</strong> das neue Konzept auszurollen.<br />
Wir möchten die Flächen reduzieren<br />
und uns zwischen 80 und 150<br />
Quadratmetern einpendeln. Wir konzentrieren<br />
uns bei der Standortwahl auf<br />
die A-Locations.<br />
Ich habe gesehen, dass die Website in<br />
Bearbeitung ist. Welche Rolle wird<br />
der Online-Handel zukünftig spielen<br />
Das werden wir erst austesten, indem<br />
wir zunächst für Hanro einen Webshop<br />
machen. Hanro ist online in den USA<br />
recht erfolgreich, daher wird das unser<br />
Pilot. Skiny und schließlich Huber Bodywear<br />
sollen dann folgen. Offen ist noch,<br />
ob wir ein echtes Multichannel-Modell<br />
wählen werden oder nicht. Entscheidend<br />
ist, wie wir die logistische Herausforderungen<br />
koordinieren können.<br />
Der Handel ist eine Branche im Umbruch.<br />
Womit kann der Handel ganz generell<br />
bei den Konsumenten punkten<br />
Ich glaube an die Verkäuferpersönlichkeit<br />
und die Produktauswahl.<br />
Wenn man bei der Auswahl ein gutes<br />
Händchen hat, ist sehr viel gewonnen.<br />
Frequenz muss man sich erarbeiten.<br />
Das geht über den Standort und das<br />
Produkt, aber auch sehr stark über die<br />
Verkäuferpersönlichkeit.<br />
Cathren Landsgesell<br />
Foto: Schulte<br />
„Wir wollen Angebote schaffen, die<br />
jeweils auf die lokale Nachfrage<br />
abgestimmt sind.“ Andreas Schulte ist<br />
seit Anfang 2012 Geschäftsführer von<br />
Huber Shop und leitete die Metamorphose<br />
des zur Huber Holding gehörenden<br />
Retailers ein. Das ursprüngliche<br />
Unternehmen Huber wurde 1908 in<br />
Vorarlberg gegründet, die Holding hat<br />
heute weltweit über tausend Mitarbeiter,<br />
davon 560 in Österreich. Die<br />
hochwertigen Wäscheprodukte werden<br />
in Österreich hergestellt.<br />
2/<strong>2013</strong>___47