retail 2/2013 - Wiener Zeitung
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etail___intern<br />
Bio muss nicht<br />
teuer sein<br />
Neues<br />
Mitglied<br />
Seit über 45 Jahren prägt Hofer den Einzelhandel. Mit der Bio-Nachhaltigkeitslinie<br />
„Zurück zum Ursprung“ oder der Grünstrom-Aktion im Frühjahr setzt der Lebensmittelhändler<br />
nicht zuletzt auf das Umweltbewusstsein der Österreicher. Mittelfristig<br />
will das neue Mitglied des Handelsverbands auf 500 Filialen anwachsen, erklären<br />
die Generaldirektoren Günther Helm und Friedhelm Dold.<br />
Wer bei Hofer einkauft, trifft<br />
dort Menschen aus so gut<br />
wie jeder Berufsgruppe und<br />
sozialen Schicht: den Studenten und<br />
die Reinigungsfachkraft ebenso wie den<br />
Bankmanager. „Unsere Zielgruppe sind<br />
alle haushaltsführenden Österreicher,<br />
die ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis schätzen“, sagt Generaldirektor<br />
Günther Helm. Weil das praktisch<br />
niemanden ausschließt – fast jeder Österreicher<br />
ist „haushaltsführend“ insofern<br />
Lebensmittel gekauft werden müssen<br />
–, ist der Lebensmittelhändler Hofer<br />
seit 45 Jahren erfolgreich. Auch die aktuelle<br />
Werbekampagne mit fliegenden<br />
Einkaufswagen, überdimensionalen Karotten<br />
und Ohrwürmern kommuniziert<br />
das: „Einfachheit, Konsequenz und Verantwortung<br />
sind unsere Kernwerte. Das<br />
spiegelt unsere neue Werbelinie wider“,<br />
ergänzt Friedhelm Dold. „Unser Sortiment<br />
und der Aufbau der Filialen sind<br />
in ganz Österreich gleich. Wir ermöglichen<br />
unseren Kunden rasches und unkompliziertes<br />
Einkaufen.“<br />
Im Lebensmittelbereich spielt aber<br />
längst nicht mehr nur der Preis eine<br />
Rolle, sondern auch Qualität sowie Verantwortung<br />
gegenüber der Umwelt und<br />
den Produzenten. Bereits seit einigen<br />
Jahren setzt Hofer auch in diesen Bereichen<br />
gezielte Maßnahmen. Mit der Produktlinie<br />
Zurück zum Ursprung wurde<br />
das Unternehmen bereits 2006 zum<br />
Bio-Vorreiter unter den Diskontern. Die<br />
350 Zurück zum Ursprung-Bio-Produkte<br />
sind gekennzeichnet durch österreichische<br />
Herkunft, höchste Lebensmittelqualität,<br />
besondere Berücksichtigung<br />
des Klimaschutzes bei der Produktion,<br />
größtmögliche Transparenz und faire<br />
Preise für Bauern und Konsumenten.<br />
Mit dem Verkauf von Grünstrom<br />
sorgte Hofer im Frühjahr <strong>2013</strong> für Aufsehen.<br />
Innerhalb kürzester Zeit stiegen<br />
5.000 Österreicher auf das ökologisch<br />
hochwertige Stromprodukt um. Hofer<br />
selbst hat seine eigene Energieversorgung<br />
schon zuvor auf 100 Prozent<br />
grünen Strom umgestellt. „Wenn wir<br />
uns einem Thema widmen, dann konsequent<br />
und bis ins Detail“, bekräftigt<br />
Dold. Das zeige sich auch an der Initiative<br />
„Projekt 2020“, die Hofer im April<br />
mit der Aktion „Wir schwärmen für Bienen“<br />
gestartet hat – ganz unabhängig<br />
vom späteren Medienhype zum Thema.<br />
„Unser Kerngeschäft, nämlich der Verkauf<br />
von Lebensmitteln, wäre langfristig<br />
ohne die Bestäubung durch Bienen<br />
nicht möglich“, erklärt Generaldirektor<br />
Günther Helm die Motivation für die<br />
Bienenrettungsaktion.<br />
Ob Kunden Hofer-Lebensmittel eines<br />
Tages auch online bestellen können<br />
werden, steht noch in den Sternen.<br />
„Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen<br />
im Online-Bereich“, meint die<br />
Generaldirektion. Was nach wie vor<br />
bestens funktioniert sind Sonderartikel<br />
wie Computer, Heimtrainer oder Reisen.<br />
„Hier haben wir 2012 erneut Umsatzzuwächse<br />
erzielt“, sagt Dold. Vor<br />
den Filialen wartende Aktionsjäger wird<br />
es daher weiterhin geben. Laut Dold<br />
sind auch bei diesen Artikeln vor allem<br />
ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und<br />
Produktinnovationen gefragt.<br />
Das Filialnetz in Österreich soll von<br />
derzeit 440 auf mittelfristig 500 Filialen<br />
ausgebaut werden. Als Herausforderung<br />
für den Einzelhandel insgesamt<br />
sieht Hofer das Thema Recruiting. „Handel<br />
ist keine Einzelleistung, sondern die<br />
Summe der tagtäglichen Leistungen unserer<br />
7.000 Mitarbeiter“, erklärt Helm.<br />
Neben überdurchschnittlichen Gehältern<br />
sollen Maßnahmen wie die Gründung<br />
einer Hofer-Akademie, regelmäßige<br />
Mitarbeiterbefragungen oder die<br />
Einführung eines dualen Masterstudiengangs<br />
für Nachwuchsführungskräfte die<br />
Attraktivität von Hofer als Arbeitgeber<br />
auch für die Zukunft sichern.<br />
Von der Mitgliedschaft im Handelsverband<br />
erwarten Dold und Helm vor<br />
allem, dass auch die Interessen des Lebensmitteleinzelhandels<br />
vertreten werden<br />
und man ein vielfältiges Netzwerk<br />
nutzen kann.<br />
Sabine Karrer<br />
„Unsere Zielgruppe sind alle haushaltsführenden<br />
Österreicher“, sagen die<br />
beiden Hofer-Generaldirektoren Friedhelm<br />
Dold und Günther Helm. Hofer<br />
ist neues Mitglied des Handelsverbands<br />
und setzt neben demokratischen Preisen<br />
auf Qualität, Nachhaltigkeit und<br />
Verantwortung. Hofer gehört zu ALDI<br />
– das deutsche Unternehmen feiert<br />
heuer seinen 100. Geburtstag und ist<br />
in Deutschland ebenso vertreten wie<br />
in Großbritannien, den USA oder Australien.<br />
Hofer hat in Österreich sieben<br />
Zweigniederlassungen mit insgesamt<br />
440 Filialen.<br />
Foto: Hofer<br />
46___2/<strong>2013</strong>