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retail 2/2013 - Wiener Zeitung

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etail___österreich<br />

Kontaktloses Bezahlen:<br />

Händler sehen die<br />

Zukunft in NFC<br />

Überall, wo es im stationären Handel schnell gehen muss, gilt kontaktloses Bezahlen als<br />

Zukunftstrend. Vorreiter der Umstellung sind der Lebensmitteleinzelhandel und die<br />

Systemgastronomie. Die meisten Händler glauben, dass sich bei den Übertragungsmethoden<br />

Near Field Communication-Technologien gegenüber Barcode oder QR-Code durchsetzen werden.<br />

Kurz die Karte an das Lesegerät<br />

halten oder das Handydisplay<br />

scannen, und schon ist die Ware<br />

bezahlt und der Kunde kann das Geschäft<br />

verlassen: Händler hoffen, dass<br />

die Warteschlangen an der Kassen<br />

durch kontaktloses Bezahlen kürzer<br />

werden. Bisher zögerten viele Handelsunternehmen<br />

und die Systemgastronomie<br />

mit der Einführung von modernen<br />

Zahlungstechnologien, doch nun rüstet<br />

die Branche auf. 70 Prozent der großen<br />

Händler wollen in innovative Bezahlverfahren<br />

wie NFC (Near Field Communication)<br />

investieren. Das geht aus der<br />

Studie „Zahlungsarten im Handel <strong>2013</strong>“<br />

des Kölner EHI Retail Institute hervor.<br />

Die Investitionen in diesem Bereich steigen<br />

damit auf ein Rekordniveau.<br />

Lebensmitteleinzelhandel<br />

als Vorreiter<br />

In Österreich stellt aktuell die Salzburger<br />

Einzelhandelskette SPAR die<br />

meisten Filialen um: Bis Ende Juni wird<br />

in Zusammenarbeit mit dem Kartenanbieter<br />

card complete österreichweit in<br />

allen Märkten kontaktloses Bezahlen<br />

mit NFC eingeführt. „NFC-Bezahlung<br />

bringt unseren Kunden mehr Bequemlichkeit<br />

und weniger Wartezeit an den<br />

Kassen“, sagt Hans K. Reisch, Finanzvorstand<br />

der SPAR. In internen Tests<br />

habe sich der Bezahlvorgang gegenüber<br />

herkömmlichen Karten- oder Bargeldzahlung<br />

von zwanzig auf fünf Sekunden<br />

verkürzt. Ein erstes Resümee<br />

zur Akzeptanz wagt Reisch aber noch<br />

nicht: Weil die Bankomat- und Kreditkarten<br />

erst nach und nach im Zuge des<br />

regulären Austauschs mit einem NFC-<br />

Funkchip versehen werden, können<br />

noch nicht alle Kunden die alternative<br />

Bezahlmethode nutzen.<br />

Die REWE International AG bietet<br />

seit einigen Wochen in den 260 <strong>Wiener</strong><br />

BILLA-Filialen Kontaktlos-Zahlung mit<br />

Bankomat-, Kredit- oder Quick-Wertkarte<br />

an. „Derzeit wird noch daran gearbeitet,<br />

dass auf der Bankomatkarte gespeicherte<br />

Kundenclub-Daten per Funk<br />

gelesen werden können“, sagt REWE-<br />

Sprecherin Ines Schurin. Bis Jahresende<br />

werden außerdem alle MERKUR-Expresskassen,<br />

2014 schließlich sämtliche<br />

MERKUR-Kassen umgestellt. Bei PENNY,<br />

BIPA und ADEG gibt es derzeit keine<br />

NFC-fähigen Terminals.<br />

Ein echter Vorreiter der Branche<br />

ist Zielpunkt. Die Kette hat bereits im<br />

November 2011 kontaktloses Bezahlen<br />

eingeführt, seit Mai 2012 sind die<br />

Kassen aller 281 Filialen in Österreich<br />

umgerüstet. Das vorläufige Resümee<br />

fällt hier ähnlich aus wie bei SPAR:<br />

Kontaktloses Zahlen werde gut angenommen,<br />

es seien aber noch nicht<br />

allzu viele Karten im Umlauf. Derzeit<br />

werden nur MasterCard-Karten mit<br />

PayPass unterstützt, ab Sommer <strong>2013</strong><br />

will Zielpunkt auch Visa payWave akzeptieren.<br />

Als erster Systemgastronom<br />

bietet NORDSEE in achtzehn Filialen<br />

Kontaktloszahlung an.<br />

NFC liegt vorn, Bezahl-Apps<br />

noch selten<br />

Zu den Kontaktlos-Pionieren gehört<br />

auch MPREIS. Der Tiroler Einzelhändler<br />

nutzte eine Kassenumstellung, um auf<br />

Kontaktlos-Technologie mit dem Appbasierten<br />

Modell von Secure Shopping<br />

umzustellen. 40 von 220 Filialen sind<br />

bislang umgerüstet. Seit September<br />

2012 können Kunden der Bank Hypo<br />

Tirol ihre Einkäufe bei MPREIS über<br />

die Smartphone-App Secure Shopping<br />

begleichen. Wird die App geöffnet und<br />

der PIN-Code eingegeben, zeigt das<br />

Display einen Barcode. Dieser Code<br />

löst den Bezahlvorgang aus, sobald er<br />

an der Kasse gescannt wird. Der Betrag<br />

wird direkt vom Konto abgebucht. „Die<br />

App stellt den Bezahlcode zur Verfügung,<br />

die sensiblen Daten bleiben aber<br />

im Rechenzentrum der Bank“, betont<br />

Michael Suitner, Geschäftsführer des<br />

Entwicklers Secure Payment Technologies<br />

mit Sitz in Innsbruck. Die Händler<br />

brauchen für diese Methode CCD-<br />

Scanner, die ein Handydisplay lesen<br />

26___2/<strong>2013</strong>

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