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retail 2/2013 - Wiener Zeitung

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etail___österreich_wahlen <strong>2013</strong><br />

TEAM<br />

STRONACH<br />

NEOS<br />

Der Parteiobmann<br />

von TEAM STRONACH,<br />

Frank Stronach,<br />

antwortet auf die Fragen.<br />

Foto: Mark Gilligan<br />

Der Vorstand<br />

der NEOS,<br />

Matthias Strolz,<br />

antwortet auf die Fragen.<br />

Foto: NEOS<br />

Zur 1. Frage: Die Regierung macht immer mehr Schulden und<br />

verspielt dadurch den Wohlstand der Bürger. Wir müssen einmal<br />

verstehen, dass man sich nicht reich konsumieren kann.<br />

Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, die es ermöglichen,<br />

den Wohlstand und das Vermögen der Österreicher zu steigern,<br />

dann werden sie auch wieder mehr Geld für den Konsum zur<br />

Verfügung haben.<br />

Zur 2. Frage: Wir wollen unsere Klein- und Mittelbetriebe besonders<br />

fördern: Sie sind die wichtigsten Arbeitgeber in unserem<br />

Land. Wir wollen sie von Zwangsmitgliedschaften in Kammern<br />

befreien und ein Steuergesetz gestalten, das sie fördert, und<br />

zwar vor allem ihre Aktivitäten im Inland: Nur Investitionen im<br />

Inland können zur Gänze abgesetzt werden, denn das schafft<br />

Arbeitsplätze im Land. Gewinne, die im Unternehmen bleiben,<br />

werden mit zehn Prozent besteuert. Dieser Steuersatz ersetzt die<br />

derzeitige 25prozentige Körperschaftsteuer. Alternativ kann der<br />

Eigentümer diese zehn Prozent den Arbeitnehmern als Gewinnbeteiligung<br />

auszahlen. Entnommene Gewinne sind mit einem<br />

„Fair Tax“-Steuersatz zu versteuern. Die Personalnebenkosten<br />

sind zurzeit zu hoch, das schadet unserer Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Da unsere Programme die Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig<br />

die Verwaltungskosten reduzieren werden, können wir die<br />

Nebenkosten im Laufe der Zeit deutlich senken.<br />

Zur 3. Frage: Jugendliche sollten die bestmögliche Ausbildung<br />

bekommen. Schüler zwischen 16 und 18 sollen die Möglichkeit<br />

bekommen, Schnupperlehrkurse zu besuchen, um zu sehen,<br />

wo sie talentiert sind und besonderes Interesse haben, ihre Ausbildung<br />

zu vertiefen. Die Jugend will vor allem eines: Zukunftsperspektiven.<br />

Um den jungen Menschen diese Perspektiven<br />

auch bieten zu können, muss die Wirtschaft gut funktionieren.<br />

Wenn die Wirtschaft nicht funktioniert, funktioniert gar nichts.<br />

Zur 4. Frage: Das Modell des TEAM STRONACH zur Neuorganisation<br />

der Ladenöffnungszeiten im Handel sieht vor:<br />

ten<br />

können, wie sie es wollen.<br />

<br />

aufsperren dürfen, wenn sich 60 Prozent der Mitarbeiter in einer<br />

geheimen Wahl dafür aussprechen.<br />

Zur 5. Frage: Wir müssen einmal verstehen: Eine Firma, die keinen<br />

Gewinn macht, ist eine Last für die Gesellschaft. Und eine<br />

Firma kann nur Gewinn machen, wenn sie Produkte erzeugen<br />

kann, die sich auch verkaufen lassen. Wenn die Produkte nicht<br />

konkurrenzfähig sind, wird sie keiner kaufen. Jede Firma muss<br />

daher darauf achten, dass die Verwaltungskosten nicht zu hoch<br />

sind. Und der Großteil der Verwaltungskosten liegt beim Staat.<br />

Die sind viel zu hoch. Eine sechste Urlaubswoche sollte möglich<br />

sein, wenn wir die Verwaltungskosten des Staates deutlich<br />

reduzieren können.<br />

Zur 1. Frage: Das Konsumniveau hängt wesentlich vom verfügbaren<br />

Einkommen ab. NEOS möchte durch eine deutliche Entlastung<br />

des Faktors Arbeit (um fünf Prozentpunkte) sowie die<br />

Senkung des Eingangssteuersatzes von 36 auf 25 Prozent mehr<br />

Geld in den Taschen des Durchschnittsösterreichers belassen. Wir<br />

sind daher auch gegen neue Steuern oder Steuererhöhungen. Die<br />

Steuer- und Abgabenquote soll bis 2020 von aktuell über 44 auf<br />

unter 40 Prozent gesenkt werden. Mehr Luft zum Atmen. Deutschland<br />

schafft es mit 40 Prozent, die Schweiz mit 28 Prozent. Das<br />

sehen wir NEOS als Ansporn. Es geht, wenn wir wollen.<br />

Zur 2. Frage: Wir wollen die Lohnnebenkosten um knapp fünf<br />

Prozent senken. Wie schaffen wir das Halbierung des Unfallversicherungsbeitrags<br />

von 1,4 auf 0,7 Prozent, Reduzierung des<br />

Krankenversicherungsbeitrags von 3,83 auf 3,53 Prozent, des<br />

Beitrags zum Familienlastenausgleichsfonds von 4,5 auf 3 Prozent,<br />

des Beitrags zum Insolvenzfortzahlungsfonds von 0,55 auf<br />

0,25 Prozent, der Kommunalsteuer von 3 auf 2 Prozent sowie<br />

Streichung des Wohnbauförderungsbeitrags (0,5 Prozent) und<br />

des Dienstgeberzuschlages (0,4 Prozent). Unser erklärtes Ziel<br />

lautet: mehr Netto vom Brutto.<br />

Zur 3. Frage: Zum einen sollte die Senkung der Lohnnebenkosten<br />

zu mehr Anstellungen führen. Zum andern wollen wir steuerliche,<br />

administrative und atmosphärische Verbesserungen für<br />

Unternehmensgründungen in Angriff nehmen. Insgesamt brauchen<br />

wir eine breite Bildungsoffensive. Aktuell können 27,5<br />

Prozent der 15jährigen nicht ausreichend sinnerfassend lesen.<br />

Drittletzter Platz in der EU, hinter uns sind nur noch Rumänien<br />

und Bulgarien. Und wir sinken weiter ab. Das ist eine Tragödie.<br />

Wir NEOS wollen den Kindern Flügel geben. Wir wollen<br />

die Talente zum Blühen bringen. So sind wir zum Beispiel für<br />

mehr sprachliche Frühförderung – insbesondere für Kinder mit<br />

Migrationshintergrund – und für eine qualitative Weiterentwicklung<br />

der Berufsschulen. Auf EU-Ebene sollten mehr und neue<br />

Programme für Lehrlingsaustausch und Ausbildung sowie auch<br />

ein bezahltes Sozialjahr initiiert werden.<br />

Zur 4. Frage: Wir sind für eine völlige Liberalisierung der Öffnungszeiten<br />

unter Beachtung der entsprechenden Arbeitszeitund<br />

Ruhezeitenvorschriften. Vor allem familiengeführte Geschäfte<br />

in von Touristen frequentierten Gegenden sollten die<br />

Möglichkeit bekommen, auf- und zuzusperren, wie es ihnen<br />

beliebt.<br />

Zur 5. Frage: Wir halten diese Forderung für problematisch vor<br />

allem für kleinere Betriebe, die jetzt schon Schwierigkeiten bei<br />

Urlaubsvertretungen haben. Eine weitere Urlaubswoche bei<br />

gleichzeitiger anteiliger Reduktion des Gehaltes wäre denkbar,<br />

gewissermaßen als Beginn des Überganges in eine Flexi-Pension<br />

(mit Zu- und Abschlägen; vgl. Marin-Modell oder Schweden).<br />

Wir würden aber die Altersgrenze dafür bei 55 Jahren ansetzen.<br />

2/<strong>2013</strong>___23

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