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EGV-SZ 2002 - Kanton Schwyz

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B. 1.2<br />

des zürcherischen Gesetzes betreffend die Abtretung von Privatrechten<br />

vom 30. November 1879, LS 781, AbtrG). Nach Jaag (Verwaltungsrecht<br />

des <strong>Kanton</strong>s Zürich, Zürich 1997, S. 229) kann das Verwaltungsgericht gegenüber<br />

der Schatzungskommission allgemeine Weisungen erlassen und<br />

das Verfahren regeln. Das Verhältnis sei vergleichbar mit demjenigen zwischen<br />

Obergericht und Bezirksgericht (vgl. vorstehend Erw. 2b) sowie<br />

zwischen Bundesgericht und kantonalen Behörden in SchKG-Sachen.<br />

bb) Der <strong>Kanton</strong> Solothurn nimmt an, dass seine Schatzungskommissionen<br />

eine Behörde mit richterlicher Unabhängigkeit im Sinne von Art. 15<br />

der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

vom 25. November 1994 (SR 172.056.4) bzw. Art. 9 Abs. 2 des Bundesgesetzes<br />

über den Binnenmarkt vom 6. Oktober 1995 (SR 943.02) seien.<br />

Der <strong>Kanton</strong> Solothurn hat deshalb die kantonale Schatzungskommission<br />

als Rechtsmittelbehörde in Arbeitsvergebungssachen eingesetzt (§ 31<br />

des Gesetzes über öffentliche Beschaffungen [Submissionsgesetz] vom<br />

22. September 1996).<br />

cc) Ebenfalls eine verwaltungsunabhängige Justizbehörde ist die Enteignungsschatzungskommission<br />

gemäss der bernischen Verwaltungsrechtspflege<br />

(Merkli/Aeschlimann/Herzog, Kommentar zum Gesetz über die<br />

Verwaltungsrechtspflege im <strong>Kanton</strong> Bern, Bern 1997, N 1 zu Art. 85 und<br />

N 1 zu Art. 89). Die Enteignungsschatzungskommission urteilt nach<br />

Art. 54 Abs. 1 des Enteignungsgesetzes vom 3. Oktober 1996 (BSG 711)<br />

i.V.m. Art. 136 Abs. 1 des Gesetzes über die Verwaltungsrechtspflege vom<br />

23. Mai 1989 (BSG 155.21) ausschliesslich im Klageverfahren.<br />

dd) Die eidgenössischen Schätzungskommissionen hat der Gesetzgeber<br />

«als richterliche Spezialinstanzen primär für die erstinstanzliche Beurteilung<br />

von Ansprüchen auf dem Gebiet der formellen Enteignung geschaffen<br />

(vgl. Art. 59 und 64 des Bundesgesetzes über die Enteignungen<br />

[EntG] vom 20. Juni 1930; SR 711)» (vgl. BGE 112 Ib E. 2; vgl. BGE 119<br />

Ib 447, Erw. 1: «‹richterliche Behörden› im Sinne von Art. 105 Abs. 2<br />

OG»).<br />

Der Tatsache, dass die eidgenössischen Schätzungskommissionen nach<br />

Art. 59 Abs. 1 EntG zum grösseren Teil vom Bundesrat und von den <strong>Kanton</strong>sregierungen<br />

derjenigen <strong>Kanton</strong>e, deren Gebiet zum Schätzungskreis<br />

gehört (während der Präsident und zwei Stellvertreter gemäss Art. 59<br />

Abs. 1 lit. a EntG vom Bundesgericht gewählt werden), gewählt werden,<br />

darf demzufolge kein allzu grosses Gewicht beigemessen werden. Denn<br />

auch die Mitglieder der (unabhängigen) Eidgenössischen Rekurs- und<br />

Schiedskommissionen werden gemäss Art. 71b des Bundesgesetzes über<br />

das Verwaltungsverfahren vom 20. Dezember 1968 (SR 172.021; VwVG)<br />

vom Bundesrat gewählt.<br />

In Art. 71c VwVG wird die Unabhängigkeit der Mitglieder der Eidgenössischen<br />

Rekurs- und Schiedskommissionen und ihre ausschliessliche<br />

Unterwerfung unter das Gesetz auch normativ verankert (Abs. 1). Diese<br />

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