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EGV-SZ 2002 - Kanton Schwyz

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C. 18.1<br />

S. 101; BGE 119 Ib 86, 115 Ib 3; <strong>EGV</strong>-<strong>SZ</strong> 1997, Nr. 59, E. 1a; RRB Nr. 477<br />

vom 9. April <strong>2002</strong>, Ziff. 1.1 mit Hinweisen).<br />

1.2 Die Begrenzungsverordnung verleiht dem Ausländer auch deshalb<br />

keinen Rechtsanspruch auf Bewilligung, weil ein solcher nicht auf dem Verordnungswege<br />

eingeführt werden kann. Bei Art. 38 und 39 BVO handelt es<br />

sich denn auch lediglich um sog. Kann-Vorschriften, die den Ermessensspielraum<br />

der kantonalen Bewilligungsbehörde zwar einschränken, jedoch<br />

nicht völlig aufheben. Besteht demnach kein Rechtsanspruch auf Familiennachzug,<br />

öffnet sich, wenn die Mindestvoraussetzungen gemäss Art. 38 und<br />

39 BVO erfüllt sind, für die kantonalen Fremdenpolizeibehörden Raum für<br />

die Ermessensbetätigung nach Art. 4 ANAG. Mit andern Worten können<br />

die <strong>Kanton</strong>e die Bewilligungserteilung von weiteren Voraussetzungen abhängig<br />

machen, die nicht in Form von Rechtssätzen gekleidet sein müssen,<br />

um so einer geänderten Ausländerpolitik des Bundes Rechnung zu tragen.<br />

Die Behörde kann somit eine Bewilligungspraxis verfolgen, die sich direkt<br />

auf Art. 4 ANAG abstützt, allerdings im Rahmen des Gesetzes und der verfassungsmässigen<br />

Grundsätze (Peter Kottusch, Das Ermessen der kantonalen<br />

Fremdenpolizei und seine Schranken, ZBl 1990, S. 168; Toni Pfanner,<br />

Die Jahresaufenthaltsbewilligung des erwerbstätigen Ausländers, St. Gallen<br />

1985, S. 70 und S. 94f.; Marc Spescha, Handbuch zum Ausländerrecht,<br />

Bern 1999, S. 186; BGE 111 Ib 3; <strong>EGV</strong>-<strong>SZ</strong> 1997, Nr. 59, E. 1c; VGE 1001<br />

vom 26. Februar 1999, E. 2c; RRB Nr. 771 vom 23. Mai 2000, Ziff. 1.2 mit<br />

weiteren Hinweisen). Diese Praxis hat das Verwaltungsgericht schon mehrfach<br />

bestätigt (VGE 1021 vom 25. Juni 1999, E. 2c und 3a).<br />

In diesem Sinne hat der Regierungsrat mit RRB Nr. 32 vom 8. Januar<br />

2001 die «Richtlinien für die Bewilligung des Familiennachzugs von Jahresaufenthaltern»<br />

(im Folgenden kurz kantonale Richtlinien) erlassen. Danach<br />

richtet sich seit anfangs 2001 die kantonale Bewilligungspraxis für<br />

Familiennachzugsgesuche von Jahresaufenthaltern. Das Verwaltungsgericht<br />

hat diese Richtlinien im Hinblick auf eine rechtsgleiche Ausübung des<br />

Ermessens bei der Beurteilung von Familiennachzugsgesuchen ausdrücklich<br />

begrüsst (VGE 1002 vom 30. März 2001, E. 3b).<br />

2.1 Der Beschwerdeführer verfügt als Jahresaufenthalter nach ständiger<br />

Rechtsprechung über kein gefestigtes Anwesenheitsrecht, das ihm nach<br />

Art. 13 Abs. 1 der Bundesverfassung vom 18. April 1999 (SR 101, BV) bzw.<br />

Art. 8 Ziff. 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK; Recht<br />

auf Familienleben) oder nach Art. 17 Abs. 2 ANAG einen Rechtsanspruch<br />

auf Familiennachzug verleihen würde; auch ein entsprechender Staatsvertrag<br />

besteht nicht (VGE 1002/01 vom 30. März 2001, E. 2b/c mit Hinweisen;<br />

BGE 122 II 4f. mit Hinweisen; Kottusch, a.a.O., ZBl 1989, S. 329ff.; RRB<br />

Nr. 477 vom 9. April <strong>2002</strong>, Ziff. 1.2 mit Hinweisen).<br />

2.2 Der Beschwerdeführer muss demnach die Mindestvoraussetzungen<br />

nach Art. 38 und 39 BVO erfüllen. Gemäss Art. 38 Abs. 1 BVO kann dem<br />

Ausländer der Nachzug des Ehegatten und der ledigen Kinder unter 18 Jah-<br />

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