EGV-SZ 2002 - Kanton Schwyz
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C. 18.1<br />
18. Ausländerrecht<br />
18.1 Familiennachzug<br />
– Bedeutung der Richtlinien für die Bewilligung des Familiennachzuges von<br />
Jahresaufenthaltern (Erw. 1).<br />
– Voraussetzungen für einen Familiennachzug (Erw. 2).<br />
– Berechnung der finanziellen Mittel für den Unterhalt der Familie (Erw. 3).<br />
– Ein ausländischer Ehegatte kann trotz Erfüllung der Mindestvoraussetzungen<br />
nach Art. 39 BVO nicht nachgezogen werden, solange die Ehe kinderlos<br />
ist oder seit der Eheschliessung noch nicht zwei Jahre vergangen<br />
sind (Erw. 4).<br />
Aus dem Sachverhalt:<br />
S., geboren 21. Mai 1979, mazedonischer Staatsangehöriger, kam im<br />
April 1995 im Rahmen des Familiennachzugs zu seinen Eltern in die<br />
Schweiz. Er ist im Besitze einer Jahresaufenthaltsbewilligung. Am 9. August<br />
2001 heiratete er in der Heimat A., geboren 23. August 1984. Am<br />
6. September 2001 ersuchte S. die Fremdenpolizei um Bewilligung des<br />
Nachzugs seiner Ehegattin. Die Vorinstanz wies das Gesuch mit Verfügung<br />
vom 20. November 2001 ab. Aus den Erwägungen ergibt sich, dass der Beschwerdeführer<br />
zwar die Bewilligungsvoraussetzungen gemäss Begrenzungsverordnung<br />
erfülle, hingegen sei die zweijährige Wartefrist für kinderlose<br />
Ehepaare gemäss den regierungsrätlichen Richtlinien noch nicht<br />
abgelaufen.<br />
Aus den Erwägungen:<br />
1.1 Gemäss Art. 4 des Bundesgesetzes über Aufenthalt und Niederlassung<br />
der Ausländer vom 25. März 1931 (SR 142.20; ANAG) entscheidet die<br />
Behörde im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften und Verträge mit dem<br />
Ausland nach freiem Ermessen über die Bewilligung von Aufenthalt und<br />
Niederlassung. Der Bund kann aber Vorschriften erlassen, welche die <strong>Kanton</strong>e<br />
beachten müssen, bevor sie eine Bewilligung erteilen. Insofern ist ihr<br />
Ermessen eingeschränkt. Der Bundesrat hat solche bundesrechtlichen<br />
Mindestvoraussetzungen für den Familiennachzug der Jahresaufenthalter<br />
in der Verordnung über die Begrenzung der Zahl der Ausländer vom 6. Oktober<br />
1986 (SR 823.21; BVO) aufgestellt. Die Erfüllung der Voraussetzungen<br />
von Art. 38 und 39 BVO begründet jedoch keinen Rechtsanspruch auf<br />
Familiennachzug, werden doch in der Begrenzungsverordnung lediglich<br />
Vorschriften aufgestellt, welche die <strong>Kanton</strong>e in ihrer Freiheit zur Erteilung<br />
von Aufenthaltsbewilligungen einschränken, nicht aber sie zur Erteilung<br />
von Bewilligungen verpflichten (Peter Kottusch, Zur rechtlichen Regelung<br />
des Familiennachzugs von Ausländern, ZBl 1989, S. 332; Praxis 1995, Nr. 28,<br />
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