Ausgabe 04-Juni 2009
Ausgabe 04-Juni 2009
Ausgabe 04-Juni 2009
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Editorial<br />
Am nächsten Samstag wird im tschechischen<br />
Pilsen die 8. Streethockey Weltmeisterschaft<br />
mit dem Spiel Tschechien gegen<br />
die Schweiz eröffnet.<br />
Schweiz - mehr als nur ein Trainingspartner<br />
für die Gruppenfavoriten Tschechien<br />
und Slowakei? Die Schweizer Damen– und<br />
Herrennationalmannschaften fühlen sich in<br />
ihren Aussenseiterrollen wohl, denn es sind<br />
ja bekanntlich die Favoriten, welche bereits<br />
von Beginn weg unter Druck stehen,<br />
denn von beiden Osteuropäernationen wird<br />
eine Medaille erwartet. Nach einer intensiven<br />
Vorbereitungsphase sind die beiden<br />
Schweizerteams bereit, nicht nur ihre Haut<br />
möglichst teuer zu verkaufen, sondern<br />
auch für Überraschungen zu sorgen.<br />
Der Verdacht, die Tschechen hätten sich<br />
zur Eröffnung der WM die Schweizer als<br />
„Einspielpartner“ gewünscht, ist unbegründet.<br />
Diese Partie war vielmehr der Wunsch<br />
der Schweizer Delegation, der bereits in<br />
Ratingen deponiert wurde. Unser Team<br />
erwartet ein einmaliges Erlebnis, denn Eröffnungs–<br />
und Endspiele stossen nicht nur<br />
bei den teilnehmenden Mannschaften, sondern<br />
auch bei den Zuschauern und Medien<br />
auf das grösste Interesse. Da werden unweigerlich<br />
Emotionen wach. Hoffen wir,<br />
dass die Pico-Boys die Tschechen wachrütteln<br />
und nicht umgekehrt.<br />
Schweiz ? - Schweiz!<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Streethockey-Weltmeisterschaften in Tschechien<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 1<br />
Peter R. Hofmann<br />
Die beiden Nationalteams stellen 2<br />
sich vor und bedanken sich<br />
Letzte Informationen aus den<br />
beiden Teams 4<br />
Peter R. Hofmann<br />
Einige Impressionen aus den<br />
Trainingsweekends 5<br />
Peter R. Hofmann<br />
Tschechien:<br />
Hohe Erwartungshaltung 6<br />
Jindrich Hossinger<br />
Natürlich kann die Schweiz<br />
einen Coup landen! 8<br />
Olivier Stemmle, Oberwil,<br />
im Gespräch mit Tibor Kapànek<br />
Life Life Life Life<br />
EM U18 in Bayreuth<br />
Auftrag nicht erfüllt! 10<br />
Peter R. Hofmann<br />
Pas se faire peur par<br />
les grands noms! 11<br />
Interview mit Céline Apothéloz<br />
Was macht eigentlich � 13<br />
René Ulmann?<br />
Interview<br />
Inserat 15
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Life Life Life Life<br />
Die Spielerinnen der Nationalmannschaft danken allen Sponsoren<br />
und Gönnern für die finanzielle und mentale Unterstützung. Ebenso<br />
danken sie allen Helferinnen und Helfern, die sie in der Vorbereitungsphase<br />
tatkräftig unterstützt haben.<br />
Reihe oben:<br />
Caroline Berchtold, Maryline Janjic, Elvira Rütimann, Silvia Keiser, Barbara Grädel, Céline Apothéloz, Marie-Eve<br />
Revey<br />
Reihe mitte:<br />
Stefan Ruch, Adrian Gerber, Carole Bruttin, Sandra Hofer, Gabi Wetter, Oliver Marty, Jennifer Blarer, Emilie<br />
Jacot, Pauline Praplan, Beat Rattaggi, Franz Hürlimann<br />
Reihe unten:<br />
Jessica Pysarevitsch, Jessica Darbellay, Martine Chavaillaz, Vera Gänsslen, Pascale Locatelli, Leandra<br />
Portmann, Draha Fialova, Lilian Salm, Jasmine Graber<br />
Es fehlen:<br />
Maude Mazzoleni, Valérie Cina, Anja Werlen<br />
2 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Life Life Life Life<br />
Die Spieler der Nationalmannschaft danken allen Sponsoren und Gönnern<br />
für die finanzielle und mentale Unterstützung. Ebenso danken sie<br />
allen Helferinnen und Helfern, die sie in der Vorbereitungsphase tatkräftig<br />
unterstützt haben.<br />
Hinten von links nach rechts:<br />
Yannick Strähler, Christian Ruppen, Sébastien Duc, Sandro Wittwer, Philippe Hefti, Marc Aegerter, Simon Rindlisbacher,<br />
Reto Ramseier, Samuel Muchagato.<br />
Mitte von links nach rechts:<br />
Ismael Métroz, Beat Hedinger, Patric Beiersdörfer, Ursign Hofmann, Sébastien Pico, Thierry Thalmann, Yves Stucki,<br />
Thomas Bossard, Kris Röthlisberger, Raphael Melliger<br />
Vorne von links nach rechts:<br />
Andy von Arb, Martin Reber, Marc Sonderegger, Jérôme Weber, Stefan Sidler, Michel Mäder, Severin Meier, Nicola<br />
Fuchs, Alessio Faina, Francine Crettaz<br />
Auf der Mannschaftsfoto fehlen: Flurina Schmid und Christoph Held.<br />
3 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Drei Tage vor Beginn der WM in Pilsen<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Letzte Informationen aus den Teams<br />
Die Spannung steigt. Die Mission Pilsen kann beginnen.<br />
Captains und Assistenten bestimmt<br />
Simon Rindlisbacher und Caroline Berchtold<br />
wurden von ihren Head Coaches zum Captain<br />
ihrer Mannschaft bestimmt. Ihnen zur Seite stehen<br />
als Assistenten Samuel Muchagato, Reto<br />
Ramseier und Draha Fialova.<br />
Training und Einzelgespräche<br />
Sowohl in Langenthal (Damen) als auch in<br />
Saignelégier (Herren) wurden die intensiven<br />
Trainings durch Einzelgespräche ergänzt in denen<br />
mit jeder Spielerinnen und jedem Spieler<br />
die Erwartungen geklärt wurden.<br />
Verletzungshexe schlägt weiter zu!<br />
Nachdem Dean Stuppan, Ronny Strähler und<br />
Stefan Kunz schon früher die Segel streichen<br />
mussten, verletzte sich im Abschlusstraining in<br />
Saignelégier auch noch Ursign Hofmann so<br />
ernsthaft, dass sein Einsatz in Pilsen nicht möglich<br />
ist.<br />
Die Physiotherapeuten konnten<br />
sich in den letzten Trainingslagern<br />
nicht über mangelnde Arbeit<br />
beklagen.<br />
Einige Spielerinnen und Spieler<br />
sind gesundheitlich angeschlagen<br />
oder laborieren an kleineren<br />
Verletzungen. Die definitiven Kader<br />
werden also erst kurz vor Turnierbeginn<br />
feststehen.<br />
Clinch zwischen Beruf und Sport<br />
Flavie Harter, SHC Martigny, und David Zuber,<br />
Sierre Lions, müssen aus beruflichen Gründen<br />
auf eine Teilnahme verzichten.<br />
Internationale Einsätze für SSHR-<br />
Schiedsrichter<br />
An der Europameisterschaft der U18<br />
in Bayreuth wurde Patrick Seiler als<br />
Unparteiischer eingesetzt, u.a. mit<br />
einem Kollegen aus Österreich.<br />
Life Life Life Life<br />
Nach Ratingen (WM 2007) bedeutet<br />
für Andreas Sakkas die Teilnahme am<br />
Turnier in Pilsen den zweiten WM-<br />
Einsatz an einer WM der Aktiven.<br />
Mutprobe contra Routine<br />
Streethockeyaner hoch zu<br />
„Ross“ ein seltener Anblick.<br />
Nicht allen war es wohl in<br />
ihrer Haut. Da gab‘s den<br />
Routinier, der seinen Gaul<br />
unter Kontrolle hat, dort den<br />
Verängstigten, der lieber auf<br />
dem festen Boden geblieben<br />
wäre. Beide Reitertypen sollten<br />
sich aber bewusst sein, dass die Karriere<br />
wie ein Pferd ist, das bisweilen auch gute Reiter<br />
abwirft.<br />
Noch liegt ein Lächeln auf seinen Lippen:<br />
Die Skepsis hat das Lächeln verdrängt!<br />
4 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Einige Impressionen aus den Trainingsweekends<br />
Der prüfende Blick des Trainers<br />
Vorbereitungsspiele<br />
Grosseinsatz geleistet!<br />
Taktische Anweisungen am Info-Brett<br />
Klare und kompetente Anweisungen<br />
durch „General“ Pico<br />
Life Life Life Life<br />
Informationsquellen der Schweizer Streethockeyszene:<br />
www.ssha.ch<br />
www.nati-blog.ch<br />
www.streethockeyfans.ch<br />
Website der einzelnen Streethockeyvereine<br />
5 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Eröffnungs– und Finalspiele ziehen an internationalen<br />
Wettbewerben jeweils die<br />
meisten Zuschauer an. Dem Schweizer<br />
Team fällt die grosse Ehre zu, am 13. <strong>Juni</strong><br />
in der mit 8‘420 Zuschauern fassenden<br />
ČEZ Aréna gegen das Gastgeberland<br />
Tschechien die 8. Weltmeisterschaft zu<br />
eröffnen. Im Vorfeld dieses Spiels hat das<br />
SSHA-Life ein Gespräch mit Jindrich Hossinger<br />
geführt, der in beiden Nationalmannschaften<br />
gespielt hat.<br />
Auch für „Hossa“, der als Weltmeister<br />
zu den Sierre Lions kam<br />
und das Schweizer Streethockey<br />
während Jahren prägte, ist<br />
die Ausgangslage für das Eröffnungsspiel<br />
eindeutig: Die<br />
Tschechen MÜSSEN, die<br />
Schweizer DÜRFEN gewinnen.<br />
Hossinger, der die Schweizer Streethockeyszene<br />
weiterhin mit grossem Interesse im Internet<br />
in seiner Heimat verfolgt, wünscht den<br />
Schweizern den Vorstoss in den Halbfinal,<br />
seine Landsleute sieht er jedoch im Final. Er<br />
wird die Eröffnungspartie dieser WM live in<br />
Pilsen mitverfolgen. Die bisherigen Begegnungen<br />
zwischen diesen beiden Mannschaften<br />
haben immer wieder gezeigt, dass den<br />
Tschechen die harte, aber faire Gangart und<br />
das konsequente Forechecking der Schweizer<br />
nicht besonders behagt. Voraussetzung<br />
für dieses kräfteraubende Spiel ist jedoch eine<br />
einwandfreie körperliche Verfassung.<br />
Die Chancen der Schweizer sind nach Meinung<br />
des ehemaligen Sierre-Spielers so lange<br />
intakt, als Einsatz und Härte stimmen, die<br />
Umstellung vom „Schweizer-Spiel“ 4 gegen 4<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
WM-Startspiel gegen Tschechien<br />
Tschechien: Hohe Erwartungshaltung<br />
Life Life Life Life<br />
Tschechien, Finalgegner der Kanadier an der letzten WM, gehört auch an<br />
der WM 09 in Pilsen zum engsten Favoritenkreis. Der Erfolg der Osteuropäer<br />
hängt jedoch vor allem davon ab, wie sie mit ihrer chronischen<br />
Schwäche im mentalen Bereich umgehen und ob sie dem hohen Erwartungsdruck<br />
ihrer Landsleute gewachsen sind.<br />
Spiel auf das „internationale Spiel“ 5 gegen 5<br />
bereits im ersten Spiel gelingt, die Spieler die<br />
Anweisungen ihres Trainers konsequent befolgen<br />
um damit das Spiel möglichst lang offen<br />
halten zu können.<br />
Seinem ehemaligen Klubtrainer, Sébastien<br />
Pico, zollt Hossa viel Respekt und Anerkennung.<br />
Nur schon die Tatsache, dass er mit<br />
zehn Spielern des aktuellen Kaders an der<br />
WM 2005 in Pittsburgh seinen Einstand in der<br />
Schweizer Nationalmannschaft feierte, beweist<br />
ihm, dass für den Schweizer Coach der<br />
Erfolg ein Produkt des Vertrauens ist. Vertrauen<br />
in die Jugend ist gleichzusetzen mit<br />
Kontinuität - auf die Länge gesehen, zahlt<br />
sich dies, vorausgesetzt man verfügt über das<br />
entsprechende Spielerpotenzial, immer aus.<br />
Gerade in den wenigen Trainings, welche der<br />
Schweizer Nationalmannschaft zur Verfügung<br />
stehen, muss die Zeit maximal genutzt werden.<br />
Es ist daher sehr wertvoll auf ein<br />
„eingespieltes Team“ zählen zu können.<br />
Das Eröffnungsfeier und das Startspiel zwischen<br />
Tschechien und der Schweiz wird vom Gastgeber<br />
auf Internet www.pilsen.com übertragen.<br />
6 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Hossinger anerkennt die Fachkompetenz<br />
und Erfahrung von Nationaltrainer<br />
Sébastien Pico voll und ganz, selbst auch<br />
dann, wenn er, als Kenner der tschechischen<br />
Streethockeyszene, ihm gegen seine<br />
Landsleute den „Krügerbeton“ mit einem forecheckenden<br />
Spieler empfiehlt. Zudem<br />
sieht er in den pfeilschnellen Stürmern einen<br />
kleinen Vorteil bei den Schweizern.<br />
Streethockey war in Tschechien früher ein<br />
Aushängeschild des Nationalsports und<br />
konnte auf starke finanzielle Mittel des<br />
Staates zählen. Die politischen, strukturellen<br />
und wirtschaftlichen Veränderungen in Osteuropa<br />
zeigen Auswirkungen im abnehmendem<br />
finanziellen Engagement des Staates in<br />
gewisse Bereiche des Sports.<br />
Nach Aussagen von Hossinger liegt die<br />
Stärke der Tschechen - ähnlich wie bei den<br />
Schweizern - im Kollektiv der Mannschaft.<br />
Mit Stürmer Petr Novák sieht Hossa nur eine<br />
Spielerpersönlichkeit, die bei den Tschechen<br />
herausragt.<br />
Die verletzungsbedingten Abwesenheiten<br />
der erfahrenen Steve Kunz, Joel Tapparel,<br />
Dean Stuppan, Jonathan Büttikofer, Ronny<br />
Strähler und Ursign Hofmann fallen wohl ins<br />
Gewicht. Wehklagen bringt nichts und nützt<br />
niemandem. Die Mannschaft muss sich jetzt<br />
nach vorwärts orientieren und die Lücken<br />
der verletzten Spieler durch doppelten Einsatz<br />
kompensieren.<br />
Eröffnungsspiele kennen - nicht nur im<br />
Streethockey - ihre eigenen Gesetze. Als<br />
Aussenseiter in das Spiel zu steigen, ist eine<br />
dankbare Aufgabe. Es wäre falsch, vor Ehrfurcht<br />
vor dem Gegner zu erstarren, vielmehr<br />
gilt es an seine eigenen Stärken und<br />
Möglichkeiten zu glauben. So verfügen die<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Hossinger in seinem letzten Meisterschaftsspiel<br />
in der Schweiz.<br />
Schweizer u.a. über lauffreudige und schnelle<br />
Stürmer, die es richtig zu lancieren gilt.<br />
Life Life Life Life<br />
Jindrich Hossinger denkt oft und in Dankbarkeit<br />
an seine schöne und interessante Zeit in<br />
der Schweiz zurück. Eine Rückkehr schliesst<br />
er nicht aus, auch wenn dies zur Zeit kein<br />
Thema darstellt.<br />
Jindrich Hossinger, 35jährig, lebt heute als<br />
Key Account Manager in Usti nad Labem; er<br />
bestritt mit Tschechoslowakei/Tschechien<br />
über 40 Länderspiele, an der WM 2005 trug<br />
eer das Trikot der Schweizer Nationalmannschaft.<br />
Mit seinen Teams holte er drei WM-<br />
Medaillen (Gold, Silber, Bronze), einen Europameistertitel,<br />
einen Europacuppokal sowie in<br />
Tschechien fünf und in der Schweiz mit den<br />
Sierre Lions drei Meistertitel. Seinen letzten<br />
Titel holte er sich 2008 im Schweizer Cupfinal.<br />
Informationsquellen über die Weltmeisterschaften<br />
in Pilzen:<br />
http://www.pilsen<strong>2009</strong>.com/<br />
www.ssha.ch<br />
www.nati-blog.ch<br />
www.streethockeyfans.ch<br />
7 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Auf internationaler Ebene machte der 34jährige<br />
Familienvater bereits einmal in der<br />
Schweiz auf sich aufmerksam:<br />
An der WM 2003 in Sierre wurde<br />
er ins Allstar-Team gewählt. Eine<br />
Ehrung, mit der seine starken<br />
Leistungen auch an Europacupturnieren<br />
und in der tschechischen<br />
Superliga gewürdigt wurden. Das ABC<br />
des Hockeysports lernte Kapànek im Eishockey.<br />
Er durchlief die slowakische Eishockeyschule,<br />
stand in der U20 Auswahl und wurde<br />
Eishockeyprofi, erst in Form des Militärdienstes,<br />
dann bei HK36 Skalica, in seiner Heimatstadt.<br />
Zusammen mit Zigmund Pàlffy, dem<br />
späteren NHL-Profi, stieg er sogar in die<br />
höchste slowakische Liga auf. In seiner <strong>Juni</strong>orenzeit<br />
hiessen seine Gegner Pavol Demitra,<br />
Mirsolav Satan oder Richard Zednik, die später<br />
ebenfalls eine NHL-Karriere starteten.<br />
Vom Eishockey zum Streethockey<br />
Der ganze grosse Durchbruch im Profi-<br />
Eishockey blieb Tibor Kapànek verwehrt, dafür<br />
ist sein Können heute in der Schweiz und<br />
mit der slowakischen Nationalmannschaft zu<br />
bestaunen. Er ist eine der grössten Persönlichkeiten<br />
seines Fachs und zählt mit den Slowaken<br />
zu den Geheimfavoriten an der WM im<br />
tschechischen Pilsen. Im Interview spricht er<br />
unter anderem über die Entwicklung des<br />
Streethockeys in seiner Wahlheimat Schweiz,<br />
mögliche Weltmeister und seine persönliche<br />
Zukunft.<br />
Worin unterscheidet sich das Spiel vom<br />
Klein– zum Grossfeld und damit von nationaler<br />
zur internationalen Bühne?<br />
Der Unterschied liegt vor allem im Spielsystem.<br />
Alle fünf Spieler müssen wissen, was für<br />
ein Spiel sie im gleichen Augenblick spielen<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Olivier Stemmle unterhielt sich mit Tibor Kapànek<br />
Life Life Life Life<br />
„Natürlich kann die Schweiz einen Coup landen!“<br />
Kaum ein anderer Spieler prägte die Schweizer Streethockeyszene in den<br />
letzten Jahren mehr als Oberwils Söldner Tibor Kapànek. In der Skorerwertung<br />
ist die Führung mittlerweile zum Stammplatz des Ausnahmekönners<br />
aus der Slowakei geworden und seit seiner Einreise ist keine Titelentscheidung<br />
mehr ohne seinen Einfluss gefallen. Drei Cupsiege und vier<br />
Meistertitel feierte er in dieser Zeit mit den Rebells.<br />
müssen. Wenn nur einer der Spieler seine<br />
Aufgabe nicht richtig erfüllt, können auch das<br />
gemeinsame Spiel und die Taktik nicht richtig<br />
funktionieren.<br />
Wie beurteilst du die Entwicklung der<br />
Schweizermeisterschaft im internationalen<br />
Vergleich seit deinem Debüt in der<br />
Schweiz?<br />
Das Niveau hat sich positiv entwickelt. Man<br />
läuft mehr und die Qualitätsunterschiede zwischen<br />
den Mannschaften wurden kleiner. Alle<br />
beginnen sukzessive das gleiche Spielsystem<br />
zu spielen. Es ist ein sehr defensives System,<br />
was aber logisch ist, weil hier so gespielt werden<br />
muss. Der erste Schritt muss die Umstellung<br />
auf das Grossfeld sein. Bis dahin ist es<br />
aber noch ein langer Weg.<br />
Kann die Schweiz an der WM in Pilsen einen<br />
Coup landen, d.h. eine der grossen Nationen<br />
bezwingen?<br />
Natürlich kann sie dies. Die Schweiz verfügt<br />
über sehr gute junge Spieler wie z. B. Melliger,<br />
Beiersdörfer, Faina, Stucki, Wittwer, Meier.<br />
Allerdings ist die Chance sehr gering, dass sie<br />
sich in einem Monat das nötige Spielsystem<br />
aneignen, mit dem grosse Streethockeynationen<br />
wie Kanada, Tschechien, Slowakei, Portu-<br />
8 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Italien besiegt werden können.<br />
Sind Schweizer Medaillen-Hoffnungen als<br />
Utopie zu bezeichnen?<br />
Das denke ich nicht. Wenn die Torhüter Qualitätsleistungen<br />
erbringen und die Spieler sowohl<br />
vorne, als auch hinten, ihre Verantwortung<br />
wahrnehmen und das Wettkampfglück auf ihrer<br />
Seite steht, dann ist es realistisch, dass die<br />
Schweiz um die Medaillen mitspielt. Grössere<br />
Chancen für einen Medaillengewinn haben sie<br />
aber wahrscheinlich erst an der nächsten WM<br />
im Jahre 2011 in der Slowakei.<br />
Können die Schweizer dereinst die Differenz<br />
wettmachen?<br />
Natürlich können sie. Aber wie schon gesagt,<br />
müssen sie zuerst das Spielsystem in ihrer<br />
Meisterschaft ändern. Die Spieler müssen<br />
schon in den Clubs das 5-1-System trainieren,<br />
spielen und beherrschen. Das ist alles, das<br />
Potenzial dazu wäre vorhanden.<br />
Wen vermisst du in der Schweizer Nationalmannschaft?<br />
Ich denke, die Auswahl ist wahrscheinlich das<br />
Beste aus der Schweizermeisterschaft. Schade<br />
nur für das Nati-Team, dass Spieler wie z.B.<br />
Patrick Merz und Mathias Beiersdörfer aus beruflichen<br />
Gründen nicht teilnehmen können.<br />
Sind die Kanadier Favorit für die WM <strong>2009</strong>?<br />
Zu den Favoriten gehören sicher auch der<br />
Gastgeber Tschechien sowie die Slowakei,<br />
Portugal und Italien. Und wie gesagt, viel-<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
leicht auch die Schweiz �<br />
Life Life Life Life<br />
Wie könnten die Schweizer die Slowaken<br />
bezwingen?<br />
Mit ein bisschen Glück, mit der perfekten<br />
Leistung eines jeden Einzelnen und mit einem<br />
super Kollektivspiel. Auch die starken Individualisten<br />
müssen sich für das Kollektiv opfern,<br />
dann ist ein Erfolg möglich.<br />
Welche Medaille strebst du mit der slowakischen<br />
Nationalmannschaft an?<br />
Jede Medaille wäre ein grosser Erfolg. Ich<br />
wünsche mir, am Finalspiel teilnehmen zu<br />
können. Ein Traum und ein riesiges Erlebnis<br />
wäre für mich der Final Tschechien gegen die<br />
Slowakei.<br />
Ist dies deine letzte Teilnahme an einer<br />
WM?<br />
Es sieht so aus, vorausgesetzt, ich werde<br />
überhaupt nominiert. Aber wie sagt man, „Sag<br />
niemals nie!“. Man kann die Zeit nicht stoppen<br />
und die nächste WM ist erst in zwei Jahren in<br />
meinem Heimatland.<br />
Wie lange kann Kapàneks Streethockey-<br />
Kunst noch bestaunt werden?<br />
Das kann ich jetzt nicht sagen, vielleicht ein<br />
Monat, ein Jahr oder vielleicht auch länger �<br />
ich bin mir aber bewusst, dass die Zeit als<br />
aktiver Streethockeyspieler sich (ganz) langsam<br />
dem Ende zuneigt. Diese Frage werde<br />
ich nach der WM mit kühlem Kopf beantworten.<br />
9 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Mit viel Vorschusslorbeeren und Optimismus<br />
sind die Schweizer an die Europameisterschaft<br />
gereist. Mit leeren Händen kehren sie aus der<br />
Wagner-Stadt zurück. Ernüchterung macht sich<br />
in der Schweizer Streethockeyszene breit.<br />
Wirklich so schlecht �?<br />
Head Coach Phil Schüpbach ist von der Leistung<br />
seines Teams sehr enttäuscht. Es waren<br />
nicht nur die taktischen und technischen Mängel<br />
einzelner Spieler, sondern er vermisste<br />
auch das Feuer, den Esprit und die Emotionen<br />
auf dem Platz. Dies schmerzt umso mehr, als<br />
dass die Spieler genau diese Charakterzüge<br />
neben dem Platz untereinander zu jeder Zeit<br />
an den Tag legten. Schwierig deshalb zu erklären,<br />
weshalb das Verhalten auf dem Feld so<br />
unterschiedlich war. Nervös und unselbständig<br />
agierten die Jungs. Dagegen nützen selbst harte<br />
und zahlreiche Trainings nichts.<br />
Schüpbach gibt sich selbstkritisch: „Wir mussten<br />
Lehrgeld bezahlen für unsere Unerfahrenheit<br />
auf internationalem Terrain. Im Nachhinein<br />
war es ein Fehler, mit den Jungs die Zonendeckung<br />
zu versuchen, denn die Spieler sind für<br />
ein solches System aufgrund ihres Alters noch<br />
viel zu wenig entwickelt. Die Folge davon: Ein<br />
Hühnerhaufen par excellence auf dem Platz.<br />
Am zweiten Turniertag habe ich dann gewisse<br />
Änderungen im Spielsystem vorgenommen.<br />
Dadurch kamen die Boys besser auf Touren<br />
und konnten sich besser organisieren und koordinieren,<br />
auch wenn der Erfolg noch ausblieb.“<br />
Schweizer - Opfer einer fragwürdigen Regelung?<br />
Ein Schweizer Tor mehr und die Eidgenossen<br />
hätten um die Bronzemedaille gespielt. Eine<br />
Tatsache, die nachvollziehbar ist und akzeptiert<br />
wird.<br />
Europameisterschaft U18 in Bayreuth<br />
Auftrag nicht erfüllt!<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Life Life Life Life<br />
Letzter Platz an der EM! Mit dieser Rangierung haben selbst die kühnsten Pessimisten nicht gerechnet.<br />
Ist es ein einmaliger Ausrutscher oder das Spiegelbild der aktuellen Schweizer <strong>Juni</strong>oren<br />
Streethockeyszene? Jetzt gilt es zunächst die Sachlage schonungslos zu analysieren und die notwendigen<br />
Lehre daraus zu ziehen rsp. einzuleiten.<br />
Hingegen ist der Entscheid, Niederlagen mit<br />
hohen Tordifferenzen für die Rangierung nur<br />
mit zehn Toren Differenz zu werten mehr als<br />
nur fragwürdig. Hier besiegt die Administration<br />
den Sport. Weshalb das Problem nicht an<br />
den Wurzeln packen: Keine Unentschieden<br />
mehr, sondern Entscheidung in der Overtime<br />
oder allenfalls im Penaltyschiessen.<br />
Lehrplatz für alle<br />
Trotz allem, die Jungs hatten eine super Zeit<br />
in Bayreuth. Coach Schüpbach hat sehr viel<br />
über diesen Jahrgang kennen gelernt um in<br />
Zukunft das Team noch besser auf den Gegner<br />
einzustellen. Jahrgänge wie der 89/90<br />
bleiben Ausnahmen. Deshalb ist es jetzt noch<br />
wichtiger die Korrekturen am richtigen Ort<br />
anzusetzen.<br />
U18 EC <strong>2009</strong><br />
1st CZECH REPUBLIC<br />
2nd SLOVAKIA<br />
3rd GERMANY<br />
4th AUSTRIA<br />
5th SWITZERLAND<br />
10 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Depuis quelque temps tu joues au<br />
street. Pourquoi est-ce que tu as choisi<br />
ce sport comme hobby et qu‘est-ce<br />
qui te fascine dans le street?<br />
C‘était lors des championnats du monde de<br />
2003 à Sierre que j‘ai découvert ce sport.<br />
Puis je suis allée voir les matchs des Sierre-<br />
Lions et finalement quelques copines ont<br />
décidé de former une équipe féminine. J‘ai<br />
alors essayé et ce sport m‘a tout de suite<br />
fascinée.<br />
Ce qui me plaît encore aujord‘hui dans ce<br />
sport, ce sont les belles actions bien construites,<br />
une belle passe de but, un beau but �<br />
Cette saison tu es<br />
devenue championne<br />
suisse avec les<br />
Sierre Lions. Comment<br />
est-ce que tu<br />
perçois le street<br />
féminin en Suisse?<br />
Pour être honnête, je<br />
pense que le niveau du<br />
championnat suisse<br />
féminin pourrait être<br />
meilleur. Pour moi, il manque d‘équipes!<br />
Gagner les championnats suisses cela fait<br />
plaisir bien sûr, mais être les premières sur<br />
quatre équipes et après avoir joué 12 matchs<br />
seulement sur l‘ensemble de la saison, je<br />
trouve que c‘est peu.<br />
Les championnats se sont terminés il<br />
y a quelque temps déjà. Comment estce<br />
que tu te tiens en forme?<br />
Je joue encore une ou deux fois par semaine<br />
avec mes coéquipières du club, parfois aussi<br />
avec des joueurs de la première équipe des<br />
Sierre-Lions. Je vais aussi quelquefois au<br />
fitness ou je fais du vélo. La condition<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
2ème championnats du monde pour Céline Apothéloz<br />
Pas se faire peur par les grands noms!<br />
L‘attaquante des Sierre Lions et ses coéquipières veulent faire preuve<br />
que les statistiques ne garantissent pas le succès, car il y aura un<br />
nombre de sportives et d‘ équipes considérablement plus élevé lors<br />
des championnats à l‘étranger!<br />
physique est très importante, mais les<br />
entraînements sur le terrain aussi.<br />
Life Life Life Life<br />
Qu‘est-ce que cela signifie pour toi<br />
de porter le maillot suisse?<br />
Je suis très fière de porter à nouveau le<br />
maillot de l‘équipe nationale. C‘est une belle<br />
récompense pour moi. Je me suis beaucoup<br />
entraînée pour ça. En rentrant de Pittsburgh<br />
je me suis fixé un objectif: pouvoir jouer à<br />
noveau en équipe suisse.<br />
Quelles sont tes attentes des championnats<br />
du monde de <strong>2009</strong>? D‘après<br />
toi, qui sont les favories? Quel est<br />
ton objectif?<br />
A mon avis, il faut s‘attendre à une surprise!<br />
Je n‘ai aucune idée du niveau des Allemandes<br />
ou des Tchèques. Je me souviens que<br />
les Slovaques qui étaient à Pittsburgh<br />
présentaient un bon jeu très physique.<br />
L‘équipe favorie pour moi, ce sont les Canadiennes.<br />
En ce qui concerne mes objectifs, je pense<br />
qu‘il faut y aller match après match, observer<br />
et jouer notre jeu. Et puis on verra.<br />
J‘aimerais aller le plus loin possible, mais il<br />
ne faut pas se mettre trop de pression �<br />
-<br />
11 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Comme tu as déjà participé au championnat<br />
du monde à Pittsburgh en<br />
2005, tu as une certaine expérience<br />
internationale. Selon toi, où se trouvent<br />
les qualités de l‘équipe actuelle<br />
en comparaison avec celle de 2005?<br />
Les quelques joueuses qui étaient du voyage<br />
à Pittsburgh et qui sont aujourd‘hui<br />
sélectionnées pour Pilsen ont gagné de<br />
l‘expérience. Mais il y a seulement 6 joueu-<br />
ses qui étaient à Pittsburgh dans la sélection<br />
<strong>2009</strong>. Donc pour l‘instant je ne peux pas<br />
vraiment dire si l‘équipe de cette année est<br />
plus fort.<br />
Des joueuses de six équipes différentes<br />
forment l‘équipe nationale. Comment<br />
est-ce qu‘on réussit à devenir<br />
un groupe soudé en si peu de<br />
temps?<br />
Je pense que c‘est peut-être ça notre point<br />
faible. Cela fait seulement depuis fin janvier<br />
que le cadre est connu et l‘équipe s‘est réunie<br />
seulement trois fois (Sion expo, Cup-<br />
Final et weekend à Langenthal). C‘est donc<br />
très peu pour crée des automatismes sur un<br />
terrain.<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Quelles sont les différences de<br />
l‘entraînement en équipe nationale si<br />
tu le compares à celui dans ton club?<br />
J‘apprécie beaucoup les entraînements avec<br />
l‘équipe suisse, car nous sommes très<br />
nombreuses et les exercices sont beaucoup<br />
plus intéressants. A Sierre nous sommes un<br />
petit contingent, et donc les exercices<br />
restent simple.<br />
L‘horaire à Pilsen prévoit un match<br />
chaque jour. Comment est-ce qu‘on<br />
s‘y prépare?<br />
Il faut une bonne préparation physique c‘est<br />
clair. Mais aussi mentale. Il est important de<br />
garder la motivation du début jusqu‘à la fin.<br />
Et malgré la fatigue si la motivation est là,<br />
alors les jambes suivront!<br />
Céline Apothéloz, Attaquante, a gagné<br />
deux titres de championne Suisse avec les<br />
Sierre-Lions. En 40 matchs nationale elle a<br />
atteint 32 buts et 28 assists. Au championnat<br />
du monde 2005 à Pittsburgh la valaisanne<br />
a joué quatre jeux en maillot nationale.<br />
Life Life Life Life<br />
12 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Verteidiger mit Stürmerblut<br />
Was macht eigentlich � René Ulmann?<br />
Life Life Life Life<br />
René Ulmann bestritt mit LV Zug, HC Oberwil, Cormorants‘97 Zug, Gäu Bandits<br />
und SHC Bonstetten-Wettswil über 250 Meisterschaftsspiele; dabei erzielte er<br />
mehr als 200 Tore. International hat er 15 Einsätze im Europacup absolviert und<br />
das Nationaltrikot in 25 Spielen getragen.<br />
Was macht heute der einst so erfolgreiche<br />
Verteidiger René Ulmann?<br />
Als ausgebildeter Zimmermann bin ich in einer<br />
Holzbau-Unternehmen in Baar angestellt, bin<br />
verheiratet und glücklicher Vater von zwei Kindern.<br />
Den Leistungssport musste ich leider<br />
frühzeitig aus gesundheitlichen Gründen an<br />
den Nagel hängen.<br />
Welches waren die Beweggründe,<br />
Streethockey zu deinem Hobby zu wählen?<br />
Im hockeyverrückten Zug entwickelte sich<br />
schnell die Freude am Eishockeystock und Fieselball.<br />
Zudem fand ich es bereichernd, mit<br />
Kameraden einen Teamsport zu betreiben.<br />
An welches Spiel/welchen Event erinnerst<br />
du dich heute noch zurück und<br />
weshalb?<br />
Zwei Veranstaltungen sind mir noch so präsent,<br />
als hätten sie erst gestern stattgefunden:<br />
a) Im Meisterschaftsfinalspiel zwischen dem<br />
LV Zug und dem HC Oberwil vom 7. Mai<br />
1995 gelang mir in der Overtime mit einem<br />
satten Weitschuss - 20 Sekunden vor Spielende<br />
- das entscheidende Tor.<br />
René Ulmann zieht zu einem seiner gefürchteten<br />
Weitschüsse aus.<br />
b) Am Europacup 2000 in Villach wurde ein<br />
Schuss von mir mit einer Geschwindigkeit<br />
von 182 km/h gemessen.<br />
Welches war der Paradeblock, in dem<br />
du je mitgespielt hast?<br />
Es war die erfolgreiche Zuger Formation mit<br />
Michael Wicki, Martin Kühn, Lukas Risi, René<br />
Ulmann.<br />
Michael Wicki, René Ulmann, Lukas Risi und Manuel<br />
Etter<br />
Was hat dir das Streethockey - im<br />
Nachhinein betrachtet - gebracht?<br />
Der Streethockeysport hat mir viele gute<br />
Freunde gebracht, mit denen ich heute noch<br />
den Kontakt pflege, so u.a. mit Daniel Speck<br />
und Yves Nussbaumer.<br />
Dieser Sportart verdanke ich auch einmalige<br />
Erlebnisse, wie Reisen an die WM 1996 und<br />
WM 1998 oder der 3. Platz an der Europameisterschaft<br />
in Most.<br />
Neu führt die SSHA auch eine Seniorenmeisterschaft<br />
durch. Juckt es dich<br />
nicht, nochmals auf das Spielfeld zurückzukehren?<br />
Reizen würde mich eine solche Teilnahme<br />
13 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
schon, aus gesundheitlichen Gründen muss<br />
Ich jedoch darauf verzichten.<br />
Ist Streethockey ein attraktiver Sport<br />
für die heutige Jugend?<br />
Streethockey ist ein schneller und dynamischer<br />
Sport, der auch die heutige Jugend begeistert<br />
und fasziniert. Die vielen <strong>Juni</strong>orenmannschaften<br />
der Oberwil Rebells beweisen<br />
dies eindrücklich.<br />
Was ist zu unternehmen, dass sich der<br />
Streethockeysport endlich vom Etikette<br />
„Randsportart“ lösen kann?<br />
Der Sport ist so stark wie seine „Vermarktung“.<br />
Auch wenn der Verband und viele Vereine nur<br />
über beschränkte finanzielle Mittel verfügen,<br />
gibt es Möglichkeiten um das Interesse der Bevölkerung<br />
an dieser Sportart zu wecken, wie<br />
z.B. durch die Präsenz in den Medien.<br />
Wie hat sich der Streethockeysport gegenüber<br />
deiner Aktivzeit verändert?<br />
Die Spiele sind schneller und technisch besser<br />
geworden, dies verlangt auch von den Spielern<br />
eine ganz andere Trainingsdisziplin.<br />
Würdest du deinem Sohn diese Sportart<br />
empfehlen?<br />
Mein 2 1/2-jähriger Sohn spielt bereits zu Hause<br />
Streethockey. Ich sehe meine Aufgabe, ihn<br />
in seinem Hobby zu unterstützen.<br />
Bist du heute immer noch mit dem<br />
Streethockey verbunden, und wenn ja,<br />
wie?<br />
Einmal Streethockeyaner - immer Street-<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
hockeyaner. Auch wenn meine Freizeit etwas<br />
eingeschränkt ist, verfolge ich ab und zu als<br />
interessierter Zuschauer Streethockeyspiele.<br />
Stimmen zu René Ulmann:<br />
Life Life Life Life<br />
„Was mir vor allem in Erinnerung geblieben ist:<br />
Sein gewaltiges Schussvermögen! Ein Hammer<br />
von einem Schuss, für jeden Torhüter<br />
sehr unberechenbar. Neben dem Spielfeld war<br />
René ein sehr ruhiger, besonnener Spieler,<br />
der die Anweisungen des Trainers stets umsetzte.<br />
Am Gewinn der Bronzemedaille an der<br />
EM in Most war er - trotz seiner Verletzung im<br />
Halbfinal - massgeblich beteiligt.“<br />
(Olivier Brodard, ehemaliger Trainer der Nationalmannschaft)<br />
„Der Name René Ulmann wird in der Streethockey-Szene<br />
unweigerlich mit seinem „Mörder“-<br />
Schuss in Verbindung gebracht. Aber René<br />
war auch eine Lauf-Maschine, der in jedem<br />
Spiel seine Kilometer abspulte. Leider wurde<br />
er immer wieder durch Verletzungen gestoppt.<br />
In unserer ersten NL-A Saison spielten wir<br />
gegeneinander; er beim LV Zug, ich beim HC<br />
Oberwil - und René schoss in der Verlängerung<br />
das entscheidende Tor! � obwohl Zug<br />
damals nur gewann, weil beide Schiris von<br />
Zug waren � was auch das Meisterphoto bezeugt!“<br />
(Daniel Speck, Oberwil)<br />
Das Palmarès von René Ulmann:<br />
LV Zug <strong>Juni</strong>oren CH-Meister<br />
4x Schweizer Meister<br />
HC Oberwil 3. Platz Europacup<br />
Cormorants‘97 Vize-Schweizermeister<br />
8. Platz Europacup<br />
Gäu Bandits 8. Platz Europacup<br />
EM 2000 in Most Bronzemedaille<br />
Teilnahme an WM 1996 und 1998<br />
14 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37
Swiss Streethockey Association<br />
www.ssha.ch<br />
Nr. 4 <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
Wir danken unseren Sponsoren und Gönnern, welche sich für<br />
die Swiss Streethockey Nationalmannschaft engagieren.<br />
Life Life Life Life<br />
15 SSHA - Swiss Streethockey Association<br />
Kontakt: peter.hofmann@datazug.ch<br />
+41 79 672 95 37