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Wolfgang Hariolf Spindler, Art. Utz, Arthur - stiftung-utz.de

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677 <strong>Utz</strong><br />

678<br />

U<br />

UTZ, ARTHUR<br />

In Basel am 15. April 1908 geboren, trat U.<br />

(Or<strong>de</strong>nsname: Fridolin Maria) nach <strong>de</strong>m 1928<br />

in Freiburg i. Br. bestan<strong>de</strong>nen Abitur in <strong>de</strong>n<br />

Predigeror<strong>de</strong>n, Provinz Teutonia (1939 Übertritt<br />

in die neu gegrün<strong>de</strong>te süd<strong>de</strong>utsch-österreichische<br />

Provinz), ein. Dem Noviziat in Venlo<br />

(Holland) folgten philosophische und theologische<br />

Studien im Studienhaus (ab 1934 Generalstudium)<br />

in Walberberg bei Bonn, die er<br />

mit <strong>de</strong>m Lektorat abschloss. 1934 wur<strong>de</strong> er in<br />

Köln zum Priester geweiht. Dort genoss er<br />

auch eine vierjährige Ausbildung in Phonetik<br />

und Rhetorik, die seiner Neigung zur Predigt<br />

entgegen kam. Nach <strong>de</strong>m Wunsch seiner Oberen<br />

sollte U. jedoch später Moraltheologie lehren,<br />

weshalb er an die Universität Freiburg i.<br />

Ue. entsandt wur<strong>de</strong>. Bei <strong>de</strong>m Spanier S. Ramírez<br />

O.P., <strong>de</strong>n U. für „<strong>de</strong>n größten Kommentator<br />

<strong>de</strong>s hl. Thomas“ hielt und „auf <strong>de</strong>r gleichen<br />

Ebene wie Thomas“ ansie<strong>de</strong>lte, promovierte<br />

er 1937 über die Einheit <strong>de</strong>r moralischen<br />

Tugen<strong>de</strong>n nach Thomas. Noch vor <strong>de</strong>m Abschluss<br />

wur<strong>de</strong> U. von <strong>de</strong>r päpstlichen Kongregation<br />

„De propaganda fi<strong>de</strong>“ zum Professor<br />

für Moraltheologie am Regionalseminar in Fuchow<br />

(Fukien, China) ernannt. Der Plan seines<br />

Provinzials, aus diesem eine Theologische Fakultät<br />

zu entwickeln, scheiterte, sodass U. kurz<br />

vor <strong>de</strong>r Abreise nach China nach Walberberg<br />

berufen wur<strong>de</strong>. Dort unterrichtete er bis zur<br />

Enteignung <strong>de</strong>s Klosters (März 1942) Logik<br />

und Metaphysik. Als Schweizer musste U. in<br />

einem entlegenen Haus im Bergischen Land<br />

untertauchen. Dort verfasste er für französische<br />

Zeitschriften <strong>Art</strong>ikel zur Ethik und kommentierte<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Traktate <strong>de</strong>r theologischen<br />

„Summe“ <strong>de</strong>s hl. Thomas, die später wie<br />

schon <strong>de</strong>r Kommentar zur Habitus- und Tugendlehre<br />

(1940) in <strong>de</strong>r DThA erschienen<br />

(Glaube als Tugend, 1950; Recht und Gerechtigkeit,<br />

1953). Nach Kriegsen<strong>de</strong> wollte sich U.<br />

in Wien in Moraltheologie habilitieren, doch<br />

verweigerte ihm die russische Besatzungsbehör<strong>de</strong><br />

die Einreise. U. übernahm im Januar<br />

1946 <strong>de</strong>n neuen Lehrstuhl für Ethik und Sozialphilosophie<br />

an <strong>de</strong>r Universität Freiburg i. Ue.<br />

Nebenbei studierte er Wirtschaftswissenschaften.<br />

Das zusammen mit Prof. Eugène Bongras<br />

und Staatsrat Joseph Piller gegrün<strong>de</strong>te Internationale<br />

Institut für Sozialwissenschaften und<br />

Politik leitete er 32 Jahre lang. Von 1949 bis<br />

1953 gab er die institutseigene Zeitschrift „Politeia“<br />

heraus. In Anlehnung an die 1885 von<br />

Gaspard Cardinal Mermillod gegrün<strong>de</strong>te<br />

„Union catholique d’étu<strong>de</strong>s sociales et économiques“<br />

(Union <strong>de</strong> Fribourg), einem Zusammenschluss<br />

katholischer Politiker und Sozialwissenschaftler,<br />

<strong>de</strong>r an Vorarbeiten zur Sozialenzyklika<br />

„Rerum novarum“ (1891) beteiligt<br />

gewesen war, wollte das Institut die katholische<br />

Sozialdoktrin für die politisch-gesellschaftliche<br />

Praxis fruchtbar machen. Dieses<br />

Ziel verfolgte U. weiter, als er die 1978 mit seiner<br />

Emeritierung ausgeglie<strong>de</strong>rte Einrichtung<br />

unter <strong>de</strong>m Namen „Union <strong>de</strong> Fribourg – Internationales<br />

Institut für Sozial- und Politikwissenschaften“<br />

fortführte. Eine Vielzahl von<br />

Kongressen und Veröffentlichungen zeugt von<br />

<strong>de</strong>r regen Aktivität <strong>de</strong>s Institutes. Nach seiner<br />

Emeritierung lehrte U. fünf Jahre als Professor<br />

für Sozialethik am Priesterseminar <strong>de</strong>r Diözese<br />

Roermund (Holland). Bereits 1945 in das Kuratorium<br />

<strong>de</strong>r Internationalen Vereinigung für<br />

Rechts- und Sozialphilosophie gewählt, wur<strong>de</strong><br />

U. 1979 zum Ehrenpräsi<strong>de</strong>nt ernannt. 1966 bis<br />

1993 fungierte er in <strong>de</strong>r Nachfolge von Eberhard<br />

Welty O.P. als Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Institutes<br />

für Gesellschaftswissenschaften Walberberg<br />

(heute in Bonn), zu<strong>de</strong>m von 1976 bis 1998 als<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Internationalen Stiftung Humanum<br />

(Bern, heute in Lugano). Die Stiftung för<strong>de</strong>rt<br />

im Sinne <strong>de</strong>r Pastoralkonstitution <strong>de</strong>s Vaticanum<br />

II <strong>de</strong>n Dialog <strong>de</strong>r Kirche mit „<strong>de</strong>r

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