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DOPPELPASS<br />
1,90m KANNSTE NICHT LERNEN!<br />
36<br />
Dariusz Wosz und Marco Bode im Doppelpass<br />
Dariusz Wosz und Marco Bode haben viele Gemeinsamkeiten, auch wenn das auf den ersten Blick gar<br />
nicht den Anschein hat. Beide spielten zusammen in der Nationalmannschaft, beide haben es auf eine<br />
stattliche Anzahl an Profispielen gebracht (Wosz 453, Bode 379), und beide haben ihre Karriere mit einem<br />
Paukenschlag beendet. Außerdem können sie sich nur sehr ungenau an ein bestimmtes Spiel erinnern, das<br />
im Kollektivgedächtnis der <strong>VfL</strong>-Fangemeinde einen Ehrenplatz einnimmt, weil es so selten war: ein Sieg<br />
des <strong>VfL</strong> 1848 über Werder Bremen.<br />
Dariusz nach seinem letzten BL-Tor<br />
Sowohl unser langjähriger Kapitän als<br />
auch der Bremer Routinier haben keine<br />
genauen Erinnerungen an die Partie im<br />
März 1997 in <strong>Bochum</strong>, in der sie sich<br />
gegenüber standen. Wohingegen sich beide<br />
gut daran erinnern können, dass Werder<br />
an der Castroper Straße zumeist gut<br />
ausgesehen hat und die Bremer für den<br />
<strong>VfL</strong> 1848 so etwas wie ein Angstgegner<br />
waren. „Ich weiß aber, dass wir in <strong>Bochum</strong><br />
nicht immer gewonnen haben und<br />
es auch mal Niederlagen gab“, mimt Bode<br />
den bescheidenen Gast. Dariusz lacht<br />
und ergänzt, dass auch seine Erinnerung<br />
diesbezüglich stark getrübt sei. „Bremen-<br />
Spiele sind an uns immer sehr schnell<br />
vorbeigegangen“, witzelt er.<br />
Die Saison 1996/97 zählt zu den Raritäten<br />
aus <strong>Bochum</strong>er Sicht, weil man Werder<br />
relativ weit hinter sich lassen konnte.<br />
„Unser damaliger Trainer war Dixie Dörner“,<br />
erinnert sich der Vizeweltmeister,<br />
„der in der Phase nach Otto Rehhagel, der<br />
über ein Jahrzehnt in Bremen das Sagen<br />
hatte, die Mannschaft übernahm. Sportlich<br />
verlief es nach Jahren des Erfolgs<br />
dann für eine Weile sehr abwechslungsreich“,<br />
formuliert er süffisant und spielt<br />
auf die für Bremer Verhältnisse zahlreichen<br />
Trainerwechsel an. Von Aad de Mos<br />
zu Dörner zu Wolfgang Sidka und Felix<br />
Magath, das Ganze in nur drei Jahren.<br />
„Wir hatten in jener Zeit nicht die ge-<br />
„Bremen-Spiele sind an uns<br />
immer sehr schnell<br />
vorbeigegangen”,<br />
witzelt Wosz.<br />
wohnte Konstanz in der sportlichen<br />
Leistung, obwohl es einige Zwischenhochs<br />
gab. 1999, unter Felix Magath,<br />
wurde es so kritisch, dass man sich für<br />
den Weg mit Thomas Schaaf entschied.<br />
Und der ist inzwischen im achten Jahr<br />
tätig und macht sich daran, Rehhagels<br />
Rekord zu brechen“, lacht er.<br />
Marco Bode bei der WM 2002<br />
Das Hinspiel in jener Saison hatte Werder<br />
noch locker mit 5:1 gewonnen, die 1:0-<br />
Führung erzielte im Übrigen ein gewisser<br />
Marco Bode. Erst kurz vor Schluss gelang<br />
Karsten Hutwelker der Ehrentreffer, fürs<br />
Rückspiel galt es also, einiges gut zu machen.<br />
Das Spiel am späten Sonntagnachmittag<br />
(16.03.1997, Anstoß war damals<br />
um 18 Uhr) begann zunächst unspektakulär,<br />
beide Mannschaften tasteten sich ab.<br />
Erst kurz vor der Pause schaffte es der<br />
bulgarische Neuzugang Georgi Donkov<br />
den Großteil der rund 25.000 Zuschauer<br />
aus ihrer Lethargie zu reißen und Leben<br />
in die Bude zu bringen, indem er zum 1:0<br />
für den <strong>VfL</strong> 1848 traf. Sieben Minuten<br />
nach dem Wechsel war es das <strong>VfL</strong>-Eigen-