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N. G. Tschernyschewski – Ausgewählte philosophische Schriften – 70<br />

Zugleich mit Herrn Jurkewitschs Äußerung über meine Ignoranz bringen die „Otetschestwennyje<br />

Sapiski“ ein Zitat, in dem derselbe Autor erklärt, „die räumliche Bewegung eines<br />

Nervs ist noch keine unräumliche Empfindung“ und „das Umschlagen der Quantität in Qualität<br />

ist einzig und allein dem ‚Sowremennik‘ klar, für alle anderen Menschen dagegen stelle es<br />

eine unerklärbare Aufgabe dar“ –sehen Sie, Herr Dudyschkin, auf was für technische Feinheiten<br />

Herr Jurkewitsch sich einläßt, und da kommen Sie und fällen ein Urteil über seinen<br />

Aufsatz und geben ihm recht, wo Sie nicht einmal imstande sind zu unterscheiden, in welchem<br />

Geiste er schreibt und ob er nicht zum Beispiel zu Ihrem eigenen Buckle genau ebenso<br />

im Gegensatz steht wie zu mir. Die „Otetschestwennyje Sapiski“ fahren fort:<br />

„Der Leser ersieht aus diesen Auszügen, die eine Vorstellung von dem ausgezeichneten, einen<br />

ganzen Traktat über Philosophie enthaltenden Aufsatz Herrn Jurkewitschs geben können,<br />

daß er es mit einem Mann zu tun hat, der seinen Gegenstand gut beherrscht“ (ob der Leser<br />

das sieht oder nicht, das hängt noch davon ab: aber sehen Sie selber es wenigstens oder geben<br />

Sie nur eine fremde Meinung wieder). „Herr Jurkewitsch greift nicht zu billigen Witzen, um<br />

sich den Leser geneigt zu machen, und scheut sich nicht, an den Gegenstand heranzugehen<br />

und zu sagen: das hat noch niemand beweisen können, das wissen wir nicht – obwohl er sehr<br />

viel mehr Anlaß hätte, im Ton der sicheren [194] Überzeugung zu reden als Herr Tschernyschewski.<br />

Eins ist jedenfalls klar: eine solche Erwiderung verdient eine ausführliche Antwort.“<br />

(Ich versichere Ihnen, von meinem Standpunkt aus verdient sie sie nicht. Wenn irgendein<br />

Gelehrter den Beweis antreten wollte, daß Sie sich irren, wenn Sie die Alchimie oder<br />

Kabbalistik ablehnen – würden Sie eine solche Schrift einer ausführlichen Entgegnung für<br />

würdig halten Ich betrachte die Schule, der Herr Jurkewitsch angehört, mit denselben Augen,<br />

wie Sie Gelehrte betrachten, die alchimistische oder kabbalistische Lehren vertreten. Ob<br />

die Theorie, die ich vertrete, gut oder schlecht ist, darüber kann jeder urteilen, wie er will;<br />

aber daß ein Mensch, der diese Anschauung vertritt, Entgegnungen für lächerlich und nichtssagend<br />

halten muß, wie sie von den Theoretikern der Schule vorgebracht werden, der Herr<br />

Jurkewitsch angehört, das ist eine Tatsache, die jeder Fachmann kennt; Sie wundern sich nur<br />

deshalb darüber, weil Sie nur ganz ungenügende Kenntnisse von den Beziehungen der verschiedenen<br />

philosophischen Richtungen zueinander haben.) „Und was tut Herr Tschernyschewski<br />

Genau das, was er immer tut, wenn eine ernste Antwort von ihm verlangt wird: er<br />

zieht sich immer mit unerhörter Schnodderigkeit aus der Affäre“ (was soll denn das heißen:<br />

„immer“ Schon mehrere Jahre lang hab’ ich jede Polemik unterlassen und buchstäblich auf<br />

keine Herausforderung oder Entgegnung geantwortet, so daß meine Antworten aus dem einfachen<br />

Grunde weder schnodderig noch nichtschnodderig sein konnten, weil es überhaupt<br />

keine Antworten gab; früher aber, als ich noch polemisierte hatte ich Gelegenheit, riesige und<br />

ausführliche Entgegnungen auf gegen mich gerichtete Bemerkungen zu schreiben) ‚ „die<br />

schließlich zur Frechheit gegenüber Herrn Jurkewitsch wird“ (was kann ich machen Wenn<br />

Sie eine bestimmte Richtung verehren, ich sie aber nicht verehre, so wird meine Einstellung<br />

zu ihr Ihnen stets als unerhörte Frechheit vorkommen. Genau so erscheint Leuten, die die<br />

Richtung Herrn Askotschenskis verehren, Ihre Einstellung diesem gegenüber). „Wir sind<br />

überzeugt, daß die Anhänger Herrn Tschernyschewskis diese seine Antwort höchst witzig<br />

finden werden. Herr Tschernyschewski schreibt das [195] Folgende“ („Otetschestwennyje<br />

Sapiski“, Russische Literatur, S. 55). – Es folgt eine Wiedergabe der ersten Hälfte meiner<br />

Rezension über den Aufsatz Herrn Jurkewitschs. Weiter heißt es:<br />

„Wie gefällt Ihnen diese Antwort Herr Tschernyschewski sagt mit anderen Worten: Sie sind<br />

ein unglücklicher Mensch, Herr Jurkewitsch, weil Sie Ihre Studien im geistlichen Seminar<br />

gemacht und aus schlechten Lehrbüchern gelernt haben“ (wie, hab’ ich damit etwa nicht<br />

recht). „Ich dagegen habe später großartige Bücher erstanden; in ihnen steht alles das, was<br />

ich sage. Glauben Sie mir, und wenn Sie noch nicht ganz altersschwach sind, kann ich Ihnen<br />

OCR-Texterkennung <strong>Max</strong> <strong>Stirner</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> – 23.11.2013

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