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N. G. Tschernyschewski – Ausgewählte philosophische Schriften – 364<br />

Mag das, was ich in äußerster Gedrängtheit hierüber geschrieben habe, genügen.<br />

Wenn ich es fertigbringe, nicht wieder mit einleitenden Überlegungen und mit der Darstellung<br />

der Philosophie der Herren Papageien zu beginnen, so werden wir natürlich schnell<br />

durch das ganze Vorwort hindurch zu der Geschichte vorstoßen – selbstverständlich schnell:<br />

sehr. Es ist für mich sehr wichtig, das zu untersuchen, was wirklich zur Naturwissenschaft<br />

gehört. Ich kenne die einzelnen Naturwissenschaften nicht und will sie nicht kennen – ich<br />

nehme den gesamten Inhalt der Naturkunde hin, wie ich die „Funktionentheorie“ hinnehme,<br />

ohne sie zu kennen, ohne sie zu untersuchen, nehme alles, alles hin – aber eben „Naturkunde“,<br />

und nicht die Dummheiten, die jene Papageien in sie hineingemengt haben; vor diesen<br />

Papageien, als welche viele große Fachleute der Naturwissenschaft, die ich für ihre bescheidenen<br />

Spezialarbeiten tief verehre, zeitweise noch aufzutreten geruhen – zur Schande der<br />

Naturwissenschaft, zum eigenen Schimpf für die Nachkommen, zu meinem großen Kummer<br />

für die Wissenschaft und für sie selber –‚ vor diesen Philosophiepapageien wissenschaftsfeindlicher<br />

Tendenz mußte ich die Naturwissenschaft in Schutz nehmen.<br />

Und die Furcht, Euch mit dem langweiligen Zeug gar zu sehr zu ermüden, hat mich daran<br />

gehindert, die Naturwissenschaft so in Schutz zu nehmen, wie es sich eigentlich gehört hätte.<br />

Nun, mag das, was ich zu ihrer Verteidigung geschrieben habe, genügen.<br />

Aber von der Naturwissenschaft selbst mit ihrem Spezialinhalt weiß ich sehr wenig, und sie<br />

interessiert mich noch weniger.<br />

Ich habe vor ihr eine höhere Achtung als irgendeiner der Naturforscher, die heute als ihre<br />

besten Repräsentanten [728] gelten. Aber jeder Gelehrte muß sich bei der Wahl des Stoffes<br />

für seine wissenschaftlichen Arbeiten „Selbstbeschränkung“ auferlegen. Und ich war immer<br />

der Meinung, daß ich nicht berechtigt bin, Zeit auf die Beschäftigung mit der Naturwissenschaft<br />

zu verwenden: ich habe auch ohne das nicht genügend Zeit gehabt, auch nur den zehnten<br />

Teil der Tatsachen und Erwägungen kennenzulernen, die ich zu studieren moralisch verpflichtet<br />

war, nachdem ich einmal den Stoff meiner Wissenschaftlichen Forschungen gewählt<br />

hatte.<br />

Deshalb werden wir natürlich schnell durch das ganze Vorwort zur Geschichte der Menschheit<br />

durchkommen, wenn – wenn ich nicht wieder mit meinen einleitenden Überlegungen<br />

anfange und zur Verteidigung der Naturwissenschaft gegen die Dummheiten der philosophierenden<br />

Naturforschergesellschaft zurückkehre<br />

Ich will annehmen, daß ich nicht wieder auf die Euch beiden so langweiligen Dinge verfalle,<br />

meine lieben Freunde. Laßt’s Euch gut gehen. Ich drücke Euch die Hand. Euer N. T. [770]<br />

OCR-Texterkennung <strong>Max</strong> <strong>Stirner</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> – 23.11.2013

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