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N. G. Tschernyschewski – Ausgewählte philosophische Schriften – 346<br />

Himmelskör-[695]per ist mehr oder weniger die gleiche wie die Zusammensetzung unseres<br />

Planeten. Dieser Gedanke ist sehr viel älter als die „Laplacesche Hypothese“ und mit ihr verglichen<br />

sehr viel unbestimmter.<br />

Die Masse der gebildeten Gesellschaft vertiefte sich jedoch, durch die Resultate der Beobachtungen<br />

an den Spektren der Himmelskörper interessiert, in den Streit zwischen der Mehrheit<br />

und der Minderheit der Astronomen über die Laplacesche Hypothese, hielt es für richtig, den<br />

Streit mit Hilfe ihres gesunden Menschenverstandes zu schlichten, und kam zu dem Schluß:<br />

die Minderheit der Astronomen hat die Wahrheit gesprochen: die Laplacesche Hypothese ist<br />

nur dem Namen nach eine Hypothese, in Wirklichkeit jedoch eine Reihe zweifellos richtiger<br />

Schlußfolgerungen aus unbestrittenen Tatsachen.<br />

Und die Mehrheit der Astronomen fügte sich der Meinung der Mehrheit der gebildeten Gesellschaft.<br />

Das war die Geschichte der sogenannten „Laplaceschen Hypothese“.<br />

Meine lieben Freunde.<br />

* * *<br />

Fast alles, was ich schreibe, schreibe ich nur auf Grund meiner Erinnerungen.<br />

Das einzige Nachschlagewerk, das ich benutzen kann, ist das Brockhaussche Konversationslexikon.<br />

Was ist in ihm schon viel zu finden<br />

Angesichts dieser Natur meiner Plaudereien mit Euch ist folgendes unvermeidlich: Ihr müßt<br />

jedes meiner Worte, sobald es sich auf irgend etwas bezieht, was Ihr nicht ganz zuverlässig<br />

wißt, Eurerseits nachprüfen, ob mich mein Gedächtnis nicht trügt.<br />

So wollen wir beispielsweise die Frage betrachten, ob ich die Geschichte der Laplaceschen<br />

Hypothese richtig darstelle.<br />

Im wesentlichen kommt es hier auf zwei Dinge an:<br />

Habe ich recht mit der Annahme, daß zwischen der Veröffentlichung der Laplaceschen Hypothese<br />

und der Anwendung der Spektralanalyse auf die Spektren der Himmels-[696]körper ein<br />

Zeitraum von „sechzig oder mehr Jahren“ liegt; und ist meine Charakteristik von der Einstellung<br />

der Mehrheit der Astronomen zur Laplaceschen Hypothese in dieser Zwischenzeit richtig.<br />

Alles übrige ist entweder die notwendige Folge aus diesen beiden Dingen oder eine Nebensächlichkeit,<br />

die am Wesen meiner Darstellung des Falls der Laplaceschen Hypothese nichts<br />

ändern kann, an dem Wesen, das darin besteht, daß die Mehrheit der Astronomen sich in dieser<br />

Zwischenzeit schändlich benommen hat; und da die Mehrheit der heutigen Autoritäten der<br />

Astronomie in den Jahren, die der Entdeckung der Spektralanalyse voraufgingen, bereits aktiv<br />

tätig war, trifft das auch für die Mehrheit der heutigen Autoritäten der Astronomie zu. Die<br />

Richtigkeit meines Urteils über die berühmten Herren Astronomen hängt nur von der Richtigkeit<br />

dieser meiner beiden Annahmen ab:<br />

„Vor der Spektralanalyse nannten diese Leute und ihre Vorgänger die Laplacesche Hypothese<br />

einen unbewiesenen oder einen fehlerhaften, oder einen möglicherweise fehlerhaften Gedanken“<br />

und: „das dauerte sechzig Jahre oder mehr“.<br />

Versuchen wir herauszufinden, inwieweit diese meine zwei Gedanken unrichtig sein können.<br />

In welchem Buch oder welcher Broschüre oder Zeitschrift veröffentlichte Laplace seine<br />

Schlüsse über die Geschichte des Sonnensystems<br />

„Ich weiß nicht. Ich nehme an: wenn er Sie nicht früher in Druck gegeben hat, bildeten sie<br />

jedenfalls einen Teil seiner Himmelsmechanik Stimmt das“<br />

OCR-Texterkennung <strong>Max</strong> <strong>Stirner</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> – 23.11.2013

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