4. die weltgeschichte im spiegel der sz - Saarbrücker Zeitung
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5 Die SAARBRÜCKER ZEITUNG<br />
2. DIE GESCHICHTE DER<br />
SAARBRÜCKER-ZEITUNG<br />
Die Geschichte <strong>der</strong> <strong>Saarbrücker</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Die <strong>Zeitung</strong>sgründung 1761<br />
Die SAARBRÜCKER ZEITUNG ist eine <strong>der</strong> ältesten <strong>Zeitung</strong>en in Deutschland.<br />
Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken, <strong>der</strong> von 1718 bis 1768 in Saarbrücken lebte, gründet<br />
1761 „Des Nassau-Saarbrückischen Wochen-Blats“. Das Blatt ist keine <strong>Zeitung</strong> <strong>im</strong> heutigen Stil.<br />
Nachrichten und Neuigkeiten über das regionale, nationale o<strong>der</strong> weltweite Geschehen sucht <strong>der</strong> Leser<br />
vergebens. Das „Wochen-Blat“ ist ein Anzeigenheftchen, ein so genanntes Frag- und Anzeigenblatt.<br />
„Blättert man in den frühesten noch erhaltenen Exemplaren des Nassau-Saarbrückischen Wochen-Blats,<br />
wird eine gewisse Enttäuschung nicht ausbleiben: Während Preußen und Rußland einen Beistandspakt<br />
schließen, bietet auf Seite 1 Herr Knobloch, Gastwirth zum Schwanen in Forbach, „büchene“ Holzkohle<br />
an, mit präziser Ortsangabe: „Einen Büchsenschuß vom Zollstock gegen Forbach zu.“ Ja, selbst lokale<br />
Aktualitäten wie <strong>der</strong> Tod des Fürsten Wilhelm Heinrich (<strong>der</strong> doch das Blatt gegründet hat) finden in den<br />
Ausgaben von 1768 keine Beachtung. Statt dessen for<strong>der</strong>t das Fürstliche Oberamt alle Schuldner eines<br />
Bürgers auf, sich zu melden, da ein „Concursus“ drohe.“ (Dieses Zitat und <strong>die</strong> weiteren Informationen<br />
stammen aus dem Buch „<strong>Saarbrücker</strong> <strong>Zeitung</strong>, Begleiter <strong>der</strong> saarländischen Geschichte“).<br />
Die Intention zur <strong>Zeitung</strong>sgründung diktiert <strong>der</strong> Fürst dem Kanzleischreiber Vogt am 2<strong>4.</strong> Januar 1761:<br />
„Alle Vortheile und Bequemlichkeiten, welche man an<strong>der</strong>swo von den Frag- und Anzeigblättern hat“,<br />
will <strong>der</strong> Fürst seinen Untertanen zugute kommen lassen. „Wer Geld und an<strong>der</strong>e Sachen zu lehnen<br />
o<strong>der</strong> zu verlehnen begehrt, wer etwas kaufen o<strong>der</strong> verkaufen, miethen o<strong>der</strong> vermiethen will“, <strong>der</strong><br />
könne <strong>die</strong>s in das neue Blättchen setzen lassen, aber auch, „wer etwas verloren hat, und es gerne<br />
wie<strong>der</strong> hätte, wem etwas gestohlen worden ist, und so weiter“, <strong>der</strong> könne sich nun „viel mühsames<br />
Herumfragen von Hauß zu Hauß, ja oft von Ort zu Ort, erspahren.“ Auch „Personen, <strong>die</strong> gerne mit<br />
ihrer Arbeit in <strong>der</strong> Stille auf ehrliche Art sich etwas ver<strong>die</strong>nen wollen, können durch <strong>die</strong>ses Mittel,<br />
ohne öffentlich genannt zu werden, auf <strong>die</strong> bequemste Art sich anbieten.<br />
Der Fürst will <strong>die</strong> Menschen nicht aufklären, son<strong>der</strong>n das Wirtschaftsleben in seinem Fürstentum<br />
unterstützen. Verleger wird <strong>der</strong> Hofbuchdrucker Bernhard Gottfried Hofer. Die einzelne <strong>Zeitung</strong> kostet<br />
ein Kreuzer, das Abonnement 20 Kreuzer <strong>im</strong> Jahr. Ab Ostern 1761 erscheint das Blatt wöchentlich unter<br />
dem Titel „Nassau-Saarbrückisches Wochen-Blat“. Die Auflage wird einige hun<strong>der</strong>t Exemplare betragen<br />
haben. Von den ersten drei Jahrgängen gibt es allerdings keine mehr, das älteste bekannte Blatt stammt<br />
vom 25. September 176<strong>4.</strong> Gedruckt wird das Wochenblatt auf einer hölzernen Handpresse. Pro Stunde<br />
entstehen so etwa 100 Exemplare.<br />
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