Epson V700 Photo: Universal-Foto-Scanner ... - HOME praktiker.at
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www.<strong>praktiker</strong>.<strong>at</strong><br />
62. Jahrgang<br />
ITM <strong>praktiker</strong><br />
BESTENLISTE<br />
Erscheinungsort Wien<br />
MULTI MEDIA & ELEKTRONIK<br />
Impressum<br />
Bericht von Testlabor, Testredaktion aus:<br />
ITM <strong>praktiker</strong> – Intern<strong>at</strong>ionales Technik Magazin, Nr. 8/2006<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:<br />
Felix Wessely, Praktiker Verlag, A-1072 Wien, Apollogasse 22<br />
Tel. +43 (1) 526 46 68, Mail: office@<strong>praktiker</strong>.<strong>at</strong>, Website: www.<strong>praktiker</strong>.<strong>at</strong><br />
Haftungsausschluss: Die Testberichte wurden sorgfältig erstellt; für Richtigkeit<br />
und Vollständigkeit kann jedoch keine Haftung übernommen werden.<br />
© 2006 Felix Wessely, Wien, Österreich<br />
Testlabor-, Testredaktion-Bericht-Spezial<br />
ISSN 0032-6755<br />
<strong>Universal</strong>-<strong>Foto</strong>-<strong>Scanner</strong><br />
<strong>Epson</strong> <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong><br />
Bild: Felix Wessely<br />
Über Bestenliste, Nutzungsbedingungen<br />
Die „ITM <strong>praktiker</strong> Bestenliste“ beinhaltet die jeweils aktuell besten Produkte<br />
nach bestem Wissen und Erkenntnisstand von Redaktion und Testlabor des „ITM<br />
<strong>praktiker</strong>“. – Nutzungsbedingungen dieses Auszugs aus „ITM <strong>praktiker</strong>“ (Testbericht<br />
über Produkt aus „Bestenliste“): Gest<strong>at</strong>tet sind (1.) die Weitergabe an<br />
dem Versender persönlich bekannte Personen in kompletter, unveränderter digitaler<br />
Form und (2.) die Verwendung der kompletten unveränderten Titelseite<br />
(diese Seite) allein (auch stark verkleinert z.B. in Werbung) und (3.) ein Link von<br />
einer allgemein zugänglichen Stelle (z.B. Webseite) zum Original-Speicherort<br />
unter www.<strong>praktiker</strong>.<strong>at</strong>. Jede weitergehende auch auszugsweise Verwendung<br />
nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlegers.<br />
Aktuelle Produkte der „ITM <strong>praktiker</strong> Bestenliste“ aus Audio, Heimkino, Video, <strong>Foto</strong>, PDA, Handy, Navig<strong>at</strong>ion, Multimedia:<br />
www.<strong>praktiker</strong>.<strong>at</strong>/bestenliste
Dia, Neg<strong>at</strong>iv & Papierbild:<br />
FOTOS IN DEN PC<br />
So geht`s: Scannen, Repro
TITELSTORY<br />
Nr . 8 / 2006<br />
Für neue Aufnahmen gibt es heute die Digitalkamera. Für das einfache<br />
Weiterverwenden von <strong>Foto</strong>aufnahmen auf fotochemischem M<strong>at</strong>erial und auch für den<br />
<strong>Foto</strong>puristen, der auf das Korn im Filmbild nicht verzichten will, ist ein hochwertiger<br />
<strong>Scanner</strong> die wichtigste Schnittstelle von konventioneller zu Digitaltechnik. <strong>Epson</strong> h<strong>at</strong> mit<br />
dem <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong> nun einen Flachbett-<strong>Scanner</strong> herausgebracht, der neben dem Einlesen<br />
von Aufsichtsvorlagen auch sehr perfekte Qualität bei allen Form<strong>at</strong>en von<br />
Durchsichtsvorlagen bietet. Es wird damit annähernd jene Qualität geboten, die früher<br />
nur mit teuren Trommelscannern möglich war. Auf der anderen Seite gibt es mit den<br />
Spiegelreflexkameras bereits eine sehr einfache Möglichkeit Dias und Neg<strong>at</strong>ive zu<br />
reproduzieren, wenn sich die Anschaffung eines <strong>Scanner</strong>s nicht lohnen sollte. –<br />
<strong>praktiker</strong> h<strong>at</strong>te den <strong>Epson</strong> Perfection <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong> ausgiebig getestet, erläutert die<br />
Technik dahinter und gibt Ezzes für die Wege, wie Sie Ihre schönen <strong>Foto</strong>-Aufnahmen<br />
vom chemischem Film möglichst optimal in eine D<strong>at</strong>ei transformieren.<br />
S cannen<br />
war noch bis vor etwa fünf Jahren<br />
in den allermeisten Fällen eine Notwendigkeit<br />
um vorhandene <strong>Foto</strong>film-Vorlagen in<br />
den Computer zur Weiterverarbeitung zu bekommen.<br />
Inzwischen ist es freilich so, dass<br />
zumeist bereits digital fotografiert wird. Der<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
<strong>Epson</strong> Perfection <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong><br />
<strong>Foto</strong>- und Filmscanner für Aufsichts- und<br />
Durchsichtsvorlagen bis Form<strong>at</strong> DIN A4 mit hoher<br />
physikalischer Auflösung.<br />
● Optischer Sensor: <strong>Epson</strong> M<strong>at</strong>rix CCD, 3 × 2 Zeilen<br />
mit Microobjektiven<br />
● Maximaler Scanbereich: Ohne Filmhalter 216 ×<br />
297 mm, TPU (Film Area Guide): 203 × 254 mm,<br />
TPU (Filmhalter): 149 × 247 mm; Digital ICE:<br />
149 × 247 mm<br />
● Dokumentgrößen: Flachbett: DIN A4; TPU: 4<br />
Streifen je 6 Bilder Kleinbildfilm, 12 gerahmte Dias<br />
(5 × 5 cm), 2 Streifen Mittelform<strong>at</strong>film (max. 6 × 20<br />
cm), 2 Streifen Film 4 × 5 Zoll, 1 Stück Film 8 × 10<br />
Zoll (203 × 254 mm) mit Film Area Guide<br />
● Maximal effektive Pixel: 40800 × 56160 px<br />
(4800ppi); Nur Durchsichtsvorlagen: 37760 ×<br />
62336 px (6400ppi)<br />
● Scanauflösung: Hauptscan 4800ppi; Hauptscan<br />
6400ppi; Subscan 9600ppi mit Micro Stepp Drive;<br />
maximale D<strong>at</strong>eigröße für JPEG (vor Komprimierung):<br />
2 GB, bei TIFF oder BMP: 4 GB<br />
● Wählbare Ausgabe-Auflösung: 25 bis 12800ppi<br />
(1-Pixel-Schritte)<br />
● Farbtiefe: 16 / 8 (48 / 24) bit pro Pixel Ein- und<br />
Ausgabe<br />
● Graustufen: 16 / 8bit pro Pixel Ein- und Ausgabe<br />
● Schwarzweiß: 1 bit<br />
● Schnittstellen: USB 2.0 High Speed, IEEE 1394<br />
Firewire<br />
● Lichtquelle: bei <strong>Scanner</strong> und TPU: Kaltk<strong>at</strong>hoden<br />
Fluoreszenzlampe; Digital ICE / ICE Lite: Infrarot-<br />
LED<br />
● Optische Dichte 4,0 DMax<br />
Systemvoraussetzungen Computer<br />
● Betriebssysteme Windows: 98SE, ME, 2000<br />
Prof., XP (Home, Prof. X64 Prof.)<br />
● Betriebssysteme MacOS: OS 10.2 oder neuer<br />
● Schnittstelle USB 2.0 (USB ab 1.1 bei Windows<br />
möglich) oder IEEE 1394 Firewire<br />
Preis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 635 EUR<br />
aktuelle Bedarf für einen <strong>Scanner</strong> ist einerseits<br />
ein sehr schnell arbeitender <strong>Scanner</strong> für<br />
flottes Einlesen von Dokumenten in Verwaltungsbereichen<br />
und andererseits sehr hochwertige<br />
<strong>Scanner</strong> für das Einlesen von <strong>Foto</strong>film-Archivm<strong>at</strong>erial<br />
und für aktuelle <strong>Foto</strong>film-Aufnahmen.<br />
Wer allerdings heute noch<br />
<strong>Foto</strong>film-Aufnahmen erstellt, macht dies wegen<br />
der speziellen Charakteristik des Filmm<strong>at</strong>erials.<br />
Oder, weil die erforderliche Qualität<br />
mit Digitalkameras auch heute noch zu teuer<br />
ist. Beispielsweise Mittel- und Großform<strong>at</strong>-<br />
Kameras mit Digitalteil sind immer noch extrem<br />
teuer. Also auch in diesem Fall ist höch-<br />
TITELSTORY<br />
ste Scan-Qualität erforderlich.<br />
Der <strong>Epson</strong> Perfection <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong> bietet für<br />
alle Vorlagen bis Form<strong>at</strong> DIN A4 exzellente<br />
Result<strong>at</strong>e. Dies bezieht sich auch auf Scans<br />
von kleinen Durchsichtsvorlagen wie Kleinbild-Neg<strong>at</strong>iv<br />
oder -Dia. Flachbett-<strong>Scanner</strong><br />
sind typischerweise für Durchlichtvorlagen<br />
eher eine Notlösung und wegen der rel<strong>at</strong>iv<br />
kleinen Auflösung für so kleine Vorlagen wie<br />
Kleinbildfilm nur sehr eingeschränkt brauchbar.<br />
Anspruchsvolle haben daher für Kleinbildfilm<br />
einen separ<strong>at</strong>en Filmscanner.<br />
Der <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong> ersetzt durchaus einen<br />
hochwertigen Film-<strong>Scanner</strong>. Durch eine spezielle<br />
Abtasteinheit,<br />
die für Durchsichtsvorlagen<br />
mit zwei Linsensystemen<br />
arbeitet, wird<br />
eine physikalische<br />
Auflösung von<br />
6400ppi erreicht. Das<br />
Der <strong>Scanner</strong> <strong>Epson</strong><br />
Perfection <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong><br />
ist ein Kombi-<strong>Scanner</strong><br />
für Aufsichts- und<br />
Durchsichtsvorlagen,<br />
wobei auch bei der<br />
Qualität der Durchsichtsvorlagen<br />
keine<br />
Kompromisse gemacht<br />
wurden. Bei<br />
Flachbett-<strong>Scanner</strong>n ist<br />
die Durchlicht-Einheit<br />
typischerweise nur eine<br />
schwächere Zus<strong>at</strong>zfunktion<br />
ITM <strong>praktiker</strong> MM&E Nr. 8 / 2006 19
TITELSTORY<br />
bedeutet bei einem Scan von Kleinbildfilm<br />
eine Bildgröße von etwa 50 Mpx (ca. 9000 ×<br />
6000 px). Bei größeren Vorlagen werden<br />
dann schon sehr abenteuerlich große Bilder<br />
und daher feine Auflösung erzielt.<br />
Edel-Variante V750 Pro<br />
Der <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong> ist auch in einer Edel-Variante<br />
für ganz besonders Anspruchsvolle erhältlich.<br />
Diese heißt <strong>Epson</strong> Perfection V750<br />
Pro. Im Prinzip sind beide Modelle gleich.<br />
Die Variante V750 Pro unterscheidet sich in<br />
erster Linie durch den Eins<strong>at</strong>z quasi handverlesener<br />
Komponenten. Außerdem gibt es eine<br />
besondere Vergütung des Glases vor dem<br />
CCD-Sensor, was vor allem Reflexionen vermindert<br />
und daher ein klareres Ergebnis liefert.<br />
Die damit erzielbare Qualität soll dadurch<br />
noch höher sein, weshalb der V750 Pro für<br />
besonders hohe Ansprüche gedacht ist. Zudem<br />
ist er durch höhere Lichtausbeute um<br />
etwa 15% schneller als der <strong>V700</strong>. Dafür kostet<br />
der V750 um etwa 200 EUR mehr als der<br />
<strong>V700</strong> <strong>Photo</strong>.<br />
Von <strong>praktiker</strong> getestet wurde der <strong>V700</strong><br />
<strong>Photo</strong>.<br />
Wenn sich Verschmutzungen am Film nicht<br />
trocken wegbekommen lassen, dann muss Wasser<br />
verwendet werden. Im Folgenden beschriebene<br />
Methoden haben sich in der Praxis bewährt. Probieren<br />
Sie unbedingt alle Reinigungsverfahren<br />
vorher auf unwichtigen Filmstücken mit demselben<br />
Filmm<strong>at</strong>erial aus. Beispielsweise die Schichtseiten<br />
von Neg<strong>at</strong>ivfilm und Diafilm haben geringfügig<br />
unterschiedliche Eigenschaften.<br />
Wie gereinigt werden kann, hängt davon ab, ob<br />
es sich um die Schichtseite oder die Trägerseite<br />
des Films handelt. Die Trägerseite ist jene Seite<br />
auf die man schaut, wenn man das Bild und die<br />
Filmbeschriftung seitenrichtig sieht. Die andere<br />
Seite ist die Schichtseite.<br />
Flecken auf der Trägerseite sind kein großes<br />
Problem. Die Trägerseite ist ziemlich unempfindlich.<br />
Hier kann auch mit Wasser gearbeitet werden.<br />
Sehr wichtig ist es, darauf aufzupassen, dass<br />
kein Wasser auf die Schichtseite gelangt.<br />
Leichter entfernbare Flecken auf der<br />
Schichtseite können leicht angehaucht werden.<br />
Eventuell Filmstück kurz in einen Kühlschrank<br />
legen sodass es kühl ist und solcherart das Anhauchen<br />
auch eine Wirkung zeigt. Nach dem Abhauchen<br />
sofort wegwischen. Wenn auch nur kurz<br />
gewartet wird, dann saugt sich die Feuchtigkeit in<br />
die Gel<strong>at</strong>ine, diese wird weich und klebrig und<br />
daher beim Abwischen beschädigt.<br />
Starke Flecken auf der Schichtseite können<br />
nur durch Wässern des Films entfernt werden.<br />
LABOR-HINWEIS<br />
Stärkere Flecken auf Film entfernen<br />
Einlegen der<br />
Vorlagen<br />
Es handelt sich also<br />
um einen Flachbettscanner.<br />
Das Einlegen<br />
von Aufsichtsvorlagen<br />
funktioniert einfach<br />
so wie sonst<br />
auch bei einem<br />
Flachbettscanner.<br />
Für das Verwenden<br />
von Durchsichtsvorlagen<br />
– Positiv, Neg<strong>at</strong>iv,<br />
maskiertes Neg<strong>at</strong>iv<br />
– sind freilich<br />
eine Durchlichteinheit<br />
und Filmstreifenhalter<br />
dabei.<br />
Die Filmstreifenhalter<br />
sind so konstruiert,<br />
dass sich ein<br />
Abstand von 3 mm<br />
zur Glaspl<strong>at</strong>te ergibt.<br />
Das h<strong>at</strong> den Vorteil, dass eventuell auf der<br />
Glaspl<strong>at</strong>te vorhandener Staub nicht im Focusbereich<br />
liegt und daher nicht scharf abgebildet<br />
oder überhaupt nicht abgebildet wird. Für<br />
Geben Sie den Film also in sauberes Wasser mit<br />
einer Temper<strong>at</strong>ur von etwa 20 bis 25 Grad. Geben<br />
Sie in das Wasser ein paar Tropfen Netzmittel;<br />
zur Not geht auch Spülmittel ohne besondere<br />
Zus<strong>at</strong>zstoffe. Also kein Handpflegendes Spülmittel<br />
oder dgl. Normales Pril, beispielsweise. Solcherart<br />
lässt sich der Film leichter reinigen und<br />
das Wasser rinnt beim Trocknen weitestgehend<br />
schlierenfrei ab.<br />
Achten Sie darauf, dass die Schichtseite nirgends<br />
anliegt und solcherart beschädigt werden<br />
könnte. Nach etwa fünf Minuten wird die Gel<strong>at</strong>ine<br />
gut aufgeweicht sein. Nun können Sie vorsichtig<br />
mit dem Daumen die starken Flecken wegwischen.<br />
Wichtig: Vorher Hände gut mit Seife waschen,<br />
damit diese sicher nicht fett sind und Seife<br />
komplett von den Händen abwaschen.<br />
Wenn die Flecken alle entfernt sind, wird der<br />
Film zügig zwischen Mittel- und Zeigefinger<br />
durchgezogen um das Wasser abzustreifen. Wenn<br />
Sie stark raue Haut oder Verletzungen an Mittelund<br />
Ringfinger haben, dann ersuchen Sie jemand<br />
anderen, das zu machen. Die Hände müssen auch<br />
dafür fettfrei – also frisch gewaschen – sein.<br />
Danach wird der Film in einem Nassraum –<br />
beispielsweise Badezimmer – zum Trocknen aufgehängt.<br />
Der Raum sollte verschlossen werden<br />
und es sollte möglichst niemand – und wenn, dann<br />
nur mit langsamen Bewegungen – den Raum betreten.<br />
Jede Luftbewegung birgt die Gefahr, dass<br />
ein Staubpartikel auf dem Film landet. In Nassräumen<br />
ist typischerweise wenig Staub. Der staubigste<br />
Raum einer Wohnung ist typischerweise<br />
das Schlafzimmer.<br />
<strong>praktiker</strong><br />
Blick auf das Innenleben durch das Vorlagenglas<br />
nicht plan liegende Filmm<strong>at</strong>erialien kann mit<br />
einem Zwischenstück auf den Filmhaltern der<br />
Abstand auch auf 2,5 oder 3,5 mm eingestellt<br />
werden.<br />
Die Filmstreifen werden mit der Schichtseite<br />
nach oben eingelegt.<br />
Filmstreifenhalter gibt es für die Form<strong>at</strong>e<br />
Kleinbild-Filmstreifen, Kleinbild-Dias (5 ×<br />
5-cm-Rahmen), Mittelform<strong>at</strong>film und es gibt<br />
zwei Planfilmhalter für die Standard-Groß-<br />
20 Nr. 8 / 2006 ITM <strong>praktiker</strong> MM&E
Einzelansicht für die Vorschau-Bilder, also<br />
nach dem Prescan<br />
bildform<strong>at</strong>e 4 × 5 und 8 × 10 Zoll.<br />
Erkennung mit Filmhalter<br />
Die Halter für Filmstreifen, gerahmte Dias<br />
und Planfilm ermöglichen gleichzeitig auch<br />
die korrekte Erkennung der Bildbegrenzungen<br />
resp. Trennung der Bilder voneinander.<br />
Nach dem Prescan werden also bereits alle<br />
Bilder separ<strong>at</strong> angezeigt. Wenn beispielsweise<br />
vier Kleinbild-Filmstreifen eingelegt sind,<br />
sind das insgesamt bis zu 24 Bilder. Das sind<br />
vier Filmstreifen je bis zu sechs Bildkader.<br />
Bei Mittelform<strong>at</strong> ist diese Erkennung nicht<br />
vollständig autom<strong>at</strong>isiert. Bekanntlich sind<br />
bei Mittelform<strong>at</strong> mehrere Bildform<strong>at</strong>e möglich.<br />
Unter den Einstellungen muss daher festgelegt<br />
werden, welches Aufnahmeform<strong>at</strong> verwendet<br />
wurde. Zur Auswahl stehen die Form<strong>at</strong>e<br />
6 × 4,5, 6 × 6, 6 × 7, 6 × 8 und 6 × 9.<br />
An der Rückseite sind die Anschlüsse für die Durchlichteinheit im<br />
Deckel des <strong>Scanner</strong>s (Pfeil) sowie Firewire und USB<br />
Die Oberfläche der Scan-Software zum Epxon <strong>V700</strong> nach einem Prescan: Über den<br />
Densitometer (Pfeil) wird die Farbmischung bei jenem Punkt angezeigt, mit dem man mit<br />
dem Mauszeiger zeigt. Im Fenster links können detailliert die Parameter für den endgültigen<br />
Scanvorgang vorgegeben werden<br />
Zu starker Beschnitt bei KB<br />
Dringend verbesserungswürdig ist allerdings<br />
die autom<strong>at</strong>ische Festlegung der Bildausschnitte.<br />
Es konnte keine Möglichkeit gefunden<br />
werden, diese zu vergrößern. Bei den<br />
Einstellungen nach dem Prescan – wo auch<br />
andere Bildkorrekturen für jedes Bild separ<strong>at</strong><br />
möglich sind – kann der vorgegebene Bildausschnitt<br />
zwar beschnitten, aber nicht ausgeweitet<br />
werden. Bei Kleinbild-Bildern von<br />
Filmstreifen ist dieses Form<strong>at</strong> im Test in keinem<br />
Fall größer als 21 × 35 mm. Das bedeutet<br />
einen Beschnitt von<br />
mehr als 10% in der<br />
Bildhöhe. Das bedeutet<br />
freilich mitunter,<br />
dass das Bild unbrauchbar<br />
ist, weil<br />
wesentliche Elemente<br />
weggeschnitten<br />
sind. Es wäre daher<br />
wichtig, dass die<br />
Scan-Software entsprechend<br />
geändert<br />
wird. Ansonsten ist<br />
dieser <strong>Scanner</strong> für<br />
Kleinbild jedenfalls<br />
in Verbindung mit<br />
der Kleinbild-Film-<br />
streifenhalterung<br />
nicht wirklich<br />
brauchbar.<br />
TITELSTORY<br />
Es gibt zwar die Möglichkeit der komplett<br />
freien Einstellung der Ausschnitte, aber es ist<br />
nicht wirklich lustig beispielsweise bis zu 24<br />
KB-Einzelbilder extra einzustellen.<br />
Eine brauchbare Lösung wäre es, wenn man<br />
die Größe pro KB-Einzelbild global einstellen<br />
könnte. 21 mm Höhe als Vorgabe ist jedenfalls<br />
unbrauchbar. Die Erklärung von <strong>Epson</strong><br />
dazu ist, dass man sich dafür am typischen<br />
Ausschnitt eines KB-Diarahmens orientiert<br />
h<strong>at</strong>te. Dieser ist aber erstens 23 × 34 mm und<br />
zweitens gibt es Profis, die mit Kameras arbeiten<br />
mit 100% Sucherbilddarstellung und<br />
zumindest auf Neg<strong>at</strong>iv den vollen Bildausschnitt<br />
ausnutzen. Da der <strong>Scanner</strong> auch für<br />
Profis gedacht sein soll wäre zu bedenken,<br />
dass Profis in den seltensten Fällen Dias für<br />
die Diaprojektion aufnehmen.<br />
Scan-Vorgang<br />
Der Scan-Vorgang funktioniert wie gewohnt:<br />
Zuerst stellt man grob die Grund-Parameter<br />
ein. Also ob es sich um eine Aufsichtsvorlage<br />
oder eine Durchsichtsvorlage –<br />
Farbneg<strong>at</strong>iv, Schwarzweißneg<strong>at</strong>iv, Positiv –<br />
handelt.<br />
Dann startet man einen Prescan. Nun lassen<br />
sich am Bild weitere Korrekturen grob vornehmen.<br />
Das sind Einstellungen für Grad<strong>at</strong>ion,<br />
Vierteltöne, Helligkeit Farbbalance etc.<br />
Sehr hilfreich ist ein aufrufbarer „Densitometer“,<br />
der die RGB-Farbmischung für einen<br />
ITM <strong>praktiker</strong> MM&E Nr. 8 / 2006 21
TITELSTORY<br />
bestimmten Punkt im Bild anzeigt.<br />
Wenn man sich mit den<br />
Farbmischungen auskennt kann<br />
man solcherart auch mit einem<br />
nicht kalibrierten Bildschirm zu<br />
sehr genauen Ergebnissen kommen.<br />
Jede Nachbearbeitung eines<br />
Bildes bedeutet freilich einen<br />
Verlust an Tonwertreichtum.<br />
Je optimaler also bereits das<br />
gescannte Bild ist, desto besser<br />
ist letztlich seine Qualität.<br />
Wenn es mehrere Bilder sind –<br />
also beispielsweise beim Einscannen<br />
von Kleinbild-Filmstreifen<br />
– dann können die gewünschten<br />
Bilder ausgewählt<br />
werden. Bei Filmstreifen will<br />
man üblicherweise nicht jedes Bild einscannen.<br />
Der Scanvorgang kann dann, wenn 24<br />
Kleinbildbilder in einem Arbeitsgang eingescannt<br />
werden, schon eine gute halbe Stunde<br />
dauern. Beispielsweise beim Einscannen von<br />
Kleinbild-Neg<strong>at</strong>ivfilm dauert das pro Bild etwa<br />
eine Minute. Der Prescan dauert nur ein<br />
paar Sekunden, dann werden die groben Korrekturen<br />
gemacht und dann startet man den<br />
eigentlichen Scanvorgang und kann das Gerät<br />
allein weiterarbeiten lassen, weshalb die Arbeitsdauer<br />
nicht störend ist, wenn man das<br />
von vornherein einplant.<br />
Der Vorgang funktioniert so, dass alle Scans<br />
Die gescannten Bilder können in zahlreichen<br />
Form<strong>at</strong>en abgespeichert werden;<br />
möglich sind auch PDF und Multi-TIFF<br />
vorerst zwischengespeichert werden und erst<br />
nachdem alle Bilder eines Scan-Jobs eingelesen<br />
sind, werden diese als D<strong>at</strong>eien im gewünschten<br />
Form<strong>at</strong> abgespeichert.<br />
Es stehen mehrere Speicherform<strong>at</strong>e zur<br />
Auswahl. Die wichtigsten sind JPEG und<br />
TIFF. Für höchste Ansprüche sollte es TIFF<br />
sein; vor allem weil die Bilder wohl noch<br />
etwas nachbearbeitet werden müssen. Bei<br />
JPEG ist die Stärke der Komprimierung und<br />
die daraus resultierende Qualität einstellbar.<br />
Die Scan-Software startet nach Abschluss<br />
eines Jobs auch ein Modul mit dem ausgewählte<br />
Bilder per E-Mail oder als Fax verschickt<br />
werden können. Auf diese Funktionen<br />
Qualitäts-Einstellungen für das Abspeichern in JPEG<br />
– die eher zu einem Hobby-<strong>Scanner</strong> passen –<br />
wird hier nicht näher eingegangen.<br />
Staub-Erkennung durch IR<br />
Eine wichtige Technik, die bei mehreren<br />
hochwertigen Filmscannern heute eingesetzt<br />
wird, ist die Erkennung von Staubpartikeln<br />
über eine separ<strong>at</strong>e Einrichtung. Die Lokalisierung<br />
von Staubpartikeln erfolgt im Prinzip<br />
simpel: Über zwei Infrarot-LEDs wird von<br />
zwei Seiten Licht auf den aktuell gescannten<br />
Bereich geworfen. Das Ergebnis wird von<br />
einer Kamera beobachtet und mit dem eigentlichen<br />
Scan-Ergebnis verglichen. Wenn der<br />
Bereich der Störung eine Beschädigung ist –<br />
Repro mit Kamera von Dias und Aufsichtsvorlagen<br />
Da es in erschwinglicher Preisklasse inzwischen<br />
schon sehr hochwertige System-Digitalkameras<br />
gibt, kann als Altern<strong>at</strong>ive zum <strong>Scanner</strong> auch eine<br />
Digitalkamera eingesetzt werden. Voraussetzung<br />
für sehr gute Ergebnisse ist ein verzeichnungsarmes<br />
Objektiv, was für den hierbei nötigen Macrobereich<br />
in erster Linie auf Systemkameras mit entsprechend<br />
hochwertigem Macroobjektiv zutrifft.<br />
Bei der Reprofotografie geht es im Prinzip darum,<br />
ein <strong>Foto</strong> – eine zweidimensionale Vorlage –<br />
abzufotografieren. Das kann also entweder ein Diapositiv<br />
sein oder auch ein Papierfoto. In Verbindung<br />
mit der Digitalkamera – was auf Film zumindest<br />
umständlich ist – lassen sich auch Neg<strong>at</strong>ive<br />
reproduzieren. Die Umwandlung in ein Positiv ist<br />
ja in der Bild-Nachbearbeitung am PC keine dram<strong>at</strong>ische<br />
Angelegenheit.<br />
Da Dias und Neg<strong>at</strong>ive auch sehr klein sein können<br />
– beispielsweise von Kleinbildfilm – muss die<br />
Kamera resp. das Objektiv einen Abbildungsmaßstab<br />
ermöglichen, sodass die Vorlage vollform<strong>at</strong>ig<br />
abgebildet werden kann. Das heißt: Ein Macroobjektiv.<br />
Voraussetzungen für eine gelungene Reproduktion<br />
sind:<br />
● Exakt asugerichtete Kamera. Die Mitte des<br />
Aufnahmebereichs der Kamera muss exakt auf die<br />
Mitte der Vorlage „schauen“ und die Vorlage muss<br />
exakt parallel zum Aufnahmesensor ausgerichtet<br />
sein. Es wird also im Rechten Winkel auf die zweidimenisionale<br />
Vorlage fotografiert.<br />
● Die Ausleuchtung der gesamten Aufnahmefläche<br />
muss gleichmäßig sein und es darf freilich<br />
keine Lichtreflexionen geben.<br />
● Vor allem bei Durchsichtsvorlagen – Diapositiven<br />
– wesentlich ist, dass für den Weißabgleich<br />
nicht nur das verwendete Licht, sondern auch das<br />
Trägerm<strong>at</strong>erial des Filmm<strong>at</strong>erials entscheidend ist.<br />
Das ist die Grundfarbe des Filmm<strong>at</strong>erials. Ideal<br />
wäre es ein <strong>Foto</strong> auf selbem Filmm<strong>at</strong>erial zur Verfügung<br />
zu haben, das eine weiße oder neutralgraue<br />
Fläche zeigt, anhand der man den Weißabgleich<br />
justieren kann. Das kann beispielsweise auch ein<br />
total überbelichtetes Bild sein.<br />
Damit die Vorlage exakt planparallel zur Aufnahmeebene<br />
ist kann man sich bei größeren Vorlagen<br />
mit einem Trick behelfen: Legen Sie einen kleinen<br />
Spiegel – beispielsweise einen Taschenspiegel –<br />
exakt in die Mitte der Vorlage. Die Kamera ist dann<br />
korrekt ausgerichtet, wenn Sie in der Mitte des<br />
Spiegelbildes im Spiegel das Objektiv der Kamera<br />
sehen.<br />
Wenn häufiger Aufsichtsvorlagen reproduziert<br />
werden sollen empfiehlt sich die Anschaffung eines<br />
Reprost<strong>at</strong>ivs. Es kann auch ein sehr stabiles Dreibein-St<strong>at</strong>iv<br />
verwendet werden. Dabei wird die Vorlage<br />
auf den Boden gelegt und die Kamera auf den<br />
Boden gerichtet. Da es hierbei ein einseitiges Übergewicht<br />
gibt, ist ein sehr stabiles – schweres –<br />
St<strong>at</strong>iv erforderlich. Wesentlich bei der Verwendung<br />
eines Dreibeinst<strong>at</strong>ivs ist, dass die Beleuchtung<br />
so angeordnet wird, dass keines der St<strong>at</strong>ivbeine<br />
einen Sch<strong>at</strong>ten auf die Vorlage wirft.<br />
Wenn häufiger Durchsichtsvorlagen reproduziert<br />
werden sollen, dann empfiehlt sich die Anschaffung<br />
eines Diarepro-Adapters. Dieser wird vorne<br />
am Filtergewinde des Objektivs befestigt. Er beinhaltet<br />
typischerweise eine Halterung für einen<br />
Kleinbild-Diarahmen oder einen Filmstreifenhalter.<br />
Dahinter – aus Sicht des Objektivs – gibt es<br />
noch eine Milchglasscheibe. Behelfsmäßig kann<br />
man Dias auch einfach reproduzieren, indem man<br />
sich einen Abstandshalter aus Pappe baut. Dieser<br />
sollte auf der Innenseite schwarz sein, sodass es<br />
keine Reflexionen gibt. Mitunter kann man das<br />
Diapositiv auch direkt an die Streulichtblende auflegen<br />
und dann einfach gegen eine weiter entfernte,<br />
gleichmäßig beleuchtete weiße Fläche fotografieren.<br />
Die weiße fläche sollte möglichst weit entfernt<br />
– daher möglichst groß – sein, sodass keinerlei<br />
Struktur von der Fläche am Bild erscheinen kann.<br />
Dies würde freilich die Reproduktion des Dias stören.<br />
Wesentlich beim Reproduzieren von Dias ist,<br />
dass sich das Filmm<strong>at</strong>erial nicht zu stark wölbt.<br />
Absolute Planlage ist bei Kleinbild-Dias meist<br />
22 Nr. 8 / 2006 ITM <strong>praktiker</strong> MM&E
also ein Kr<strong>at</strong>zer, eine Vertiefung – dann bilden<br />
sich innen Sch<strong>at</strong>ten, wenn der Bereich<br />
eine Erhebung ist – also Staub etc. – dann<br />
bilden sich rechts und links davon Sch<strong>at</strong>ten.<br />
An den Stellen, wo eine solche Störung erkannt<br />
wird, wird das autom<strong>at</strong>isch retuschiert<br />
durch Interpolieren mit dem Bildinhalt rund<br />
um die Störung.<br />
Regelrechte Verschmutzungen können damit<br />
nicht korrigiert werden, aber feine Kr<strong>at</strong>zer<br />
oder zarte Staubpartikel werden solcherart<br />
autom<strong>at</strong>isch wegretuschiert. Das ist eine geniale<br />
Lösung, die es schon seit mehreren Jahren<br />
gibt. Wegen des zusätzlichen Hardware-<br />
Aufwands ist das allerdings in einfachen<br />
<strong>Scanner</strong>n nicht zu finden.<br />
Diese Funktion zur Eliminierung von Staub<br />
und Beschädigungen wird über die Wahloption<br />
„Digital ICE“ für den Scanvorgang eingeschaltet.<br />
Wesentlich dabei ist allerdings, dass dieses<br />
Verfahren systembedingt mit allen jenen Vorlagen<br />
nicht funktioniert, die von sich aus eine<br />
Struktur haben oder Silber beinhalten. Das<br />
sind:<br />
● Barytpapier<br />
● Monochromes <strong>Foto</strong>papier<br />
● konventioneller silberbasierter<br />
Schwarzweißfilm<br />
● Kodachrome Diafilme<br />
● Spezialfilme wie Orthochrom<strong>at</strong>ische<br />
oder Infrarotfilme (mit Silbergehalt)<br />
● Planfilm<br />
● <strong>Foto</strong>-Glaspl<strong>at</strong>te<br />
Der Grund dafür liegt darin, das alle diese<br />
nicht zu erzielen. Bei gerahmten Dias ist die Wölbung<br />
meist unerheblich. Dennoch sollte eine kleinere<br />
Blende verwendet werden um eine größere<br />
Schärfentiefe zu erzielen. Ansonsten könnten Teile<br />
des Bildes unscharf werden.<br />
Wesentlich beim Reproduzieren von Aufsichtsvorlagen<br />
ist es ebenfalls, dass diese plan sind. Ggf.<br />
wird eine schwere Glaspl<strong>at</strong>te draufgelegt. Da normales<br />
Fensterglas grünlich ist, sollte Kristallglas<br />
verwendet werden. Bei der Digitalaufnahme ist es<br />
aber auch kein Problem mit normalem Glas, weil<br />
der leichte Grünstich freilich nachträglich ausgefiltert<br />
werden kann. Damit sich nichts auf der glänzenden<br />
Vorlage spiegelt darf auf die Kamera selbst<br />
kein Licht fallen und diese sollte möglichst schwarz<br />
sein. Ansonsten sieht man freilich die Kamera oder<br />
sonstige Objekte schemenhaft in der Reproduktion.<br />
Schemenhaft deswegen, weil diese Reflexionen<br />
freilich im Unschärfebereich liegen würden.<br />
Als Objektiv sollte idealerweise ein Makro-Objektiv<br />
mit einem engeren Aufnahmewinkel verwendet<br />
werden. Also beispielsweise 100 mm äquiv.<br />
KB. Makro-Objektive sind speziell für große Abbildungsmaßstäbe<br />
korrigiert. Objektive, die für den<br />
Normal-Bereich – ab etwa 50 cm – optimiert sind,<br />
erbringen bei Macro-Aufnahmen selten sehr gute<br />
Leistungen. Das „Zurechtbiegen“ von Objektiven<br />
für den Normalbereich mit Zwischenringen ermöglicht<br />
zwar die Focussierung im Nahbereich, verbessert<br />
aber die Abbildungsleistung nicht.<br />
Vorlagen mehr oder weniger Silber enthalten.<br />
Da Infrarotlicht für Silber undurchlässig ist,<br />
würde es fehlerhafte Ergebnisse geben.<br />
ICE Digital funktioniert bei folgenden Vorlagen:<br />
● <strong>Foto</strong> auf Farb-PE-Papier<br />
● Print von <strong>Foto</strong>-Tintendrucker<br />
● Farbneg<strong>at</strong>ivfilm<br />
● Farbpositivfilm außer Kodachrome<br />
● Chromogener Monochromfilm<br />
(Schwarzweißfilm mit C-41-Entwicklung)<br />
Reinigung der Vorlagen<br />
Wie die Erfahrung aus dem Scannen von<br />
Bildern lehrt, ist es bedeutend müheloser die<br />
Scanvorlage zu reinigen als dies später bei der<br />
Bei sehr keinen Vorlagen wird ein Zwischenring<br />
für das Makroobjektiv erforderlich sein. Die vollform<strong>at</strong>ige<br />
Abbildung eines Kleinbild-Filmkaders<br />
sollte mit einem Makro-Objektiv ohne weiteres<br />
Zubehör möglich sein. Wenn es sich nicht um das<br />
Top-Objektiv des Herstellers handelt, sollte die<br />
größte Blendenöffnung eher nicht verwendet werden.<br />
In jedem Fall bringt aber eine Blendenstufe<br />
kleiner als die größte Blendenöffnung ein besseres<br />
Result<strong>at</strong> als die größte Blendenöffnung. Zwei Blendenstufen<br />
kleiner als die größte Blendenöffnung ist<br />
besser bei billigeren Objektiven.<br />
Auch mit vielen Kompaktkameras ist es möglich<br />
solche Reproduktionen herzustellen. Bei diesen ist<br />
aber die Objektivqualität für den Makrobereich<br />
meist unzureichend. Ideal ist also die Verwendung<br />
einer Systemkamera.<br />
Gegenüber einem <strong>Scanner</strong> ist die Reproduktion<br />
mit der Kamera jedenfalls schneller. Eine Aufnahme<br />
ist freilich augenblicklich fertig, während ein<br />
<strong>Scanner</strong> zumindest ein paar Sekunden arbeitet. Nur<br />
die Digitalisierungseinrichtungen, wie sie in Minilabs<br />
verwendet werden, arbeiten ähnlich schnell<br />
wie eine Digitalkamera. Modernere Minilabs scannen<br />
auch Film-Neg<strong>at</strong>ive ein und belichten dann mit<br />
Dreifarb-Laser auf das <strong>Foto</strong>papier. Minilabs, die<br />
das Bild direkt vom Film-Neg<strong>at</strong>iv auf das <strong>Foto</strong>papier<br />
projizieren gibt es heute kaum mehr.<br />
Die Qualität wird mit einem hochwertigen <strong>Scanner</strong><br />
in der Regel besser sein. Der Vorteil der Repro-<br />
TITELSTORY<br />
Der D<strong>at</strong>eimanager<br />
für die Bilder-Verwaltung,<br />
der mit<br />
dem <strong>Epson</strong> <strong>V700</strong><br />
mitgeliefert wird<br />
Nachbearbeitung nachholen zu müssen. Auch<br />
die Retusche durch ICE Digital, die bei manchen<br />
Vorlagen funktioniert ist freilich nicht<br />
so gut wie wenn erst keine Retusche erforderlich<br />
wäre.<br />
Umso kleiner die Vorlage, desto stärker<br />
wird diese vergrößert und umso größer wird<br />
daher jedes kleinste Detail abgebildet. Während<br />
Staub also beim Einscannen einer Bildvorlage<br />
im Form<strong>at</strong> DIN A4 bedeutungslos ist,<br />
wird das bei Kleinbildfilm ein Problem, das<br />
stundenlanges Retuschieren im Bildbearbeitungsprogramm<br />
bedeuten kann.<br />
Erster Punkt der Vorbereitungen ist ein vollkommen<br />
sauberes, staubfreies Vorlagenglas.<br />
Dieses reinigt man normal wie auch sonst<br />
duktion mit der Kamera liegt also – wenngleich das<br />
widersprüchlich klingen mag – bei extrem großen<br />
Mengen und dann, wenn das nur sehr selten gebraucht<br />
wird und man sich dafür keinen hochwertigen<br />
<strong>Scanner</strong> zulegen möchte. Oder auch dann,<br />
wenn die Vorlage größer ist als es ein <strong>Scanner</strong><br />
verarbeiten könnte. Die meisten <strong>Scanner</strong> können<br />
nur Vorlagen bis knapp größer als DIN A4-Form<strong>at</strong><br />
einscannen. Mit einer Kamera hingegen ist sogar<br />
die Reproduktion eines Straßenplak<strong>at</strong>s kein Problem.<br />
Zu beachten ist dabei auch der Workflow. Wenn<br />
ein <strong>Scanner</strong> die Möglichkeit bietet, gleich mehrere<br />
Dias – beispielsweise die Dias von einem ganzen<br />
Film in einem Arbeitsgang einzuscannen, dann<br />
dauert das zwar bedeutend länger als beim Reproduzieren<br />
mit der Kamera, aber man muss ihm dabei<br />
nicht zuschauen. Beim Reproduzieren mit der Kamera<br />
muss hingegen jedes Bild separ<strong>at</strong> in Position<br />
gebracht werden.<br />
Bei der Film-<strong>Foto</strong>grafie war die Reproduktion<br />
mit der Kamera eine günstige Möglichkeit, Reproduktionen<br />
von Dias anzufertigen. Für Vorführungen<br />
mit einem Diaprojektor wurden beispielsweise<br />
Aufsichtsvorlagen reproduziert. Das ist heute alles<br />
nicht mehr nötig, weil das Digitalbild durch Kopieren<br />
beliebig vervielfältigt resp. verteilt werden<br />
kann und die Darstellung eines Digitalbilds über<br />
zahlreiche Bildschirmarten und Trägerm<strong>at</strong>erialien<br />
ohne Zwischenschritt möglich ist. <strong>praktiker</strong><br />
ITM <strong>praktiker</strong> MM&E Nr. 8 / 2006 23
TITELSTORY<br />
Glas und poliert alle Schlieren und evtl. Tropfenränder<br />
mit einem Microfasertuch weg.<br />
Langsam, ansonsten kann st<strong>at</strong>ische Aufladung<br />
passieren, und die nächsterreichbaren<br />
Staubpartikel werden aus der Luft angezogen.<br />
Bei Filmvorlagen gibt es im Prinzip zwei<br />
wesentliche Punkte zu beachten: Erstens auch<br />
hier die extrem hohe Gefahr für st<strong>at</strong>ische Aufladung.<br />
Also immer nur langsam wischen<br />
oder Reiben. Zweitens ist die Schichtseite<br />
eine Gel<strong>at</strong>ine. Das heißt, diese weicht sich auf<br />
wenn sie nass wird. Wiederum ideal zum Reinigen<br />
ist ein Microfasertuch. Wenn sich<br />
Flecken nicht trocken entfernen lassen, werden<br />
die im Kasten „Stärkere Flecken auf Film<br />
entfernen“ beschriebenen Methoden empfohlen.<br />
Viele neue Technologien<br />
Die Konstruktion des <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong> ist sehr<br />
aufwendig und es kommen viele neue Technologien<br />
zum Eins<strong>at</strong>z. So wird das Auflagenglas<br />
bei jedem Exemplar feinjustiert. Das<br />
Beim <strong>Epson</strong><br />
<strong>V700</strong> <strong>Photo</strong> sind<br />
zahlreiche Einsätze<br />
für Durchsichtsvorlagen<br />
dabei. Hier im<br />
Bild der Eins<strong>at</strong>z<br />
für Kleinbild-Filmstreifen.<br />
Deutlich<br />
angezeigt ist die -<br />
im Bild oben im<br />
Detail gezeigte -<br />
Darstellung<br />
durch Ziffern für<br />
die seitenrichtige<br />
Lage der Filmstreifen<br />
(Pfeil)<br />
Scansystem arbeitet mit zwei Mikroobjektiven,<br />
wobei eines einen engeren Winkel<br />
schafft. Zur Optimierung der Auflösung wird<br />
das zweite Mikroobjektiv für Durchsichtsvorlagen<br />
eingesetzt. Dadurch wird für Durchsichtsvorlagen<br />
eine extrem hohe physikalische<br />
Auflösung von 6400ppi erzielt. Die maximale<br />
physikalische Auflösung für Aufsichtsvorlagen<br />
ist 4800ppi.<br />
Durch etliche weitere Verbesserungen im<br />
Aufnahmesystem können Vorlagen mit einer<br />
optischen Dichte von 4,0D verwendet werden.<br />
Das ist jene Dichte, die von Diapositiven<br />
auch erreicht werden kann, weshalb auch Diapositive<br />
optimal eingescannt werden können.<br />
Zum Vergleich ist die Optische Dichte von<br />
gedruckten Vorlagen bis 2,0D, von Papierfotos<br />
bis 2,5D und bei Filmneg<strong>at</strong>iven bis 3,0D.<br />
Wenn die vom <strong>Scanner</strong> bewältigbare optische<br />
Dichte kleiner ist als jene der Vorlage, werden<br />
die dunklen Bereiche nicht mehr erfasst; Fast-<br />
Schwarz würde dann also Schwarz.<br />
Normalerweise wird in Flachbettscannern<br />
mit Durchlichteinheit<br />
für das Einscannen<br />
von Durchsichtsvorlagen<br />
eine universelleAufnahmeeinheit<br />
eingesetzt. Deswegen<br />
sind diese vor<br />
allem für besonders<br />
heikle kleinere Vorlagen<br />
nicht optimal.<br />
Durch das Doppel-<br />
System mit den zwei<br />
Mikroobjektiven<br />
gibt es beim <strong>V700</strong><br />
<strong>Photo</strong> ein auch für<br />
Durchsichtsvorlagen<br />
optimiertes System.<br />
Auch für das Scannen<br />
von Neg<strong>at</strong>ivfilm<br />
gibt es eine auch da-<br />
für optimale Lampe. Farbneg<strong>at</strong>ivfilme sind<br />
bekanntlich normalerweise in oranger Farbe<br />
maskiert. Lediglich in den frühen Anfangszeiten<br />
des Farbneg<strong>at</strong>ivfilms gab es diese Maskierung<br />
nicht. Die orangefarbene Maskierung<br />
bietet Vorteile bei der Ausbelichtung der Bilder<br />
auf Farbfotopapier. Für den <strong>Scanner</strong> bedeutet<br />
das freilich, dieses Orange herauszufiltern<br />
und danach die Farben für das farbrichtige<br />
Ergebnis umzukehren.<br />
Das Problem beim Scannen ist, dass sich<br />
durch die Maskierung eine Erhöhung der<br />
Dichte ergibt; es wird also weniger Licht<br />
durchgelassen. Das bedeutet normalerweise<br />
längere Belichtungszeiten und damit auch<br />
längere Scanzeiten. Zusätzlich verschärfend<br />
ist, dass die Farben durch die Maskierung<br />
logischerweise unterschiedlich stark gedämpft<br />
werden. Der stärkste Lichtverlust entsteht<br />
logischerweise bei Blau mit 75% Lichtverlust.<br />
Für den <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong> haben die Entwickler<br />
dieses Problem durch eine Speziallampe entschärft<br />
mit unterschiedlicher Intensitiät für<br />
die Farben Rot, Grün und Blau. Dabei gibt es<br />
für Rot die geringste Helligkeit, für Grün eine<br />
mittlere und für Blau die höchste Helligkeit.<br />
Das selbe gilt für für modernere Schwarzweiß-Neg<strong>at</strong>ivfilme,<br />
die wie Farb-Neg<strong>at</strong>ivfilme<br />
im Process C-41 entwickelt werden. Diese<br />
haben ebenfalls eine orangefarbene Maskierung.<br />
Konventionelle Schwarzweiß-Neg<strong>at</strong>ivfilme<br />
haben in der Regel nur einen schwachen<br />
Lichthofschutz, der bei der Entwicklung ausgewaschen<br />
wird und daher dann am fertig<br />
entwickelten Film nicht mehr vorhanden ist.<br />
<strong>praktiker</strong> meint<br />
<strong>Epson</strong> Perfection <strong>V700</strong> <strong>Photo</strong><br />
Ein großartiger <strong>Universal</strong>-<strong>Scanner</strong> für alle<br />
Vorlagen-Arten bis Form<strong>at</strong> DIN A4 in <strong>Foto</strong>grafen-Ansprüchen<br />
gerecht werdender<br />
Qualität. Die Scan-Auflösung von bis zu<br />
6400ppi bei Durchsichtsvorlagen mit einem<br />
neuen Doppel-Microobjektiv-System<br />
ermöglicht eine Qualität, die sonst nur von<br />
reinen Filmscannern geboten wird. Ein<br />
wichtiger offener Wunsch ist die Möglichkeit<br />
die Filmvorlage vorgabemäßig vollform<strong>at</strong>ig<br />
einzuscannen, was bei Kleinbild<br />
wegen des dabei rel<strong>at</strong>iv großen Beschnitts<br />
die Brauchbarkeit stark einschränkt, weil<br />
die autom<strong>at</strong>ische Erkennung der Bildausschnitte<br />
dafür nicht verwendbar ist. Begeisternd<br />
ist, dass auch für Durchlichtvorlagen<br />
die ganze Scan-Fläche genutzt werden<br />
kann, wodurch sehr r<strong>at</strong>ionelles Arbeiten<br />
wie bei Trommelscannern möglich ist.<br />
Für besonders hohe Ansprüche gibt es die<br />
hochwertigere und etwas schnellere Variante<br />
V750 Pro.<br />
24 Nr. 8 / 2006 ITM <strong>praktiker</strong> MM&E