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Der Vortrag als PDF - ferber-scientific

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π<br />

π π<br />

π π<br />

Mit Pi-zza durchs All:<br />

Mathematik nicht nur für Außerirdische<br />

<strong>Vortrag</strong> zum Jahr der Mathematik<br />

Jahrestagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung<br />

18. September 2008<br />

Thomas Ferber<br />

Forschung und Lehre<br />

Sun Microsystems GmbH<br />

1


Stand 13. September 2008: Wir kennen 309 Planeten außerhalb unseres<br />

Sonnensystems.<br />

Introduction<br />

Photo: ESO 2008<br />

Photo: ESO 18a-06<br />

Photo: ESO 2007<br />

Photo: ESA/ NASA/ UCL (G. Tinetti), Extrasolar planet HD 189733b<br />

2


Es gibt Planeten außerhalb unseres Sonnensystems.<br />

Es gibt erdähnliche Planeten außerhalb unseres Sonnensystems!<br />

Gibt es auch außerirdisches Leben<br />

Und dann auch noch intelligentes Leben<br />

Photo: ESO 18a-06 3


Unsere Galaxie<br />

Die Milchstraße<br />

100 -300 Milliarden Sterne<br />

100.000 Lichtjahre Durchmesser<br />

3.000 -13.000 Lichtjahre dick<br />

Photo: ESO phot-41-99<br />

Es gibt ca. 100 Milliarden Galaxien im<br />

Universum<br />

Photo: NASA<br />

4


Anzahl der technischen, intelligenten<br />

Zivilisationen in unserer Galaxie<br />

Drake-Gleichung<br />

N = R · f S · f p · n e · f l<br />

· f i<br />

· f c · L<br />

Photo: ESO phot-41-99<br />

5


Anzahl der technischen, intelligenten<br />

Zivilisationen in unserer Galaxie<br />

Drake-Gleichung<br />

N = R · f S · f p · n e · f l<br />

· f i<br />

· f c · L<br />

R = Sternentstehungsrate pro Jahr in unserer Galaxie ≈ 10 ... 20<br />

f S<br />

= Anteil sonnenähnlicher Sterne ≈ 10%<br />

F p<br />

= Anteil Sterne mit Planeten = 0% ... 100%<br />

...<br />

Photo: ESO phot-41-99<br />

6


Anzahl der technischen, intelligenten<br />

Zivilisationen in unserer Galaxie<br />

Drake-Gleichung<br />

N = R x f S<br />

x f p<br />

x n e<br />

x f l<br />

x f i<br />

x f c<br />

x L<br />

Dies ist eine Abschätzung und ergibt je nach<br />

eingesetzten Werten Ergebnisse zwischen 1<br />

und 4.000.000<br />

Zivilisationen in unserer Galaxie.<br />

Photo: ESO phot-41-99<br />

7


Fermi Paradox<br />

Enrico Fermi: “Where is everybody”<br />

8


Nehmen wir doch einfach einmal an ...<br />

es gäbe außerirdisches Leben,<br />

es gäbe intelligentes außerirdisches Leben.<br />

Doch wie wollen wir miteinander kommunizieren<br />

Auf Deutsch, Englisch, Latein, .... Chinesisch, ....<br />

9


Und wie ist es mit der Mathematik ...<br />

Betreiben unsere hypothetischen intelligenten<br />

Außerirdischen überhaupt die gleiche Mathematik wie wir<br />

Am Beispiel der Zahlen möchte ich zeigen, das die<br />

Mathematik universell ist und auch in einem anderen Teil<br />

der Galaxis “gesprochen” wird.<br />

Photo: ESO phot-37d-98<br />

10


Sind die Zahlen universell<br />

11


Natürliche Zahlen<br />

Wir betrachten die AnZAHLEN beliebiger Objekte.<br />

Z.B Äpfel<br />

...<br />

12


Natürliche Zahlen<br />

N ={ , , , . . .}<br />

Damit haben wir die Menge der natürlichen Zahlen gefunden. Und es ist völlig gleich, ob wir <strong>als</strong> Objekte<br />

Äpfel, Eier, pangalaktische Donnergurgler oder Sandkörner auf Gliese 581c oder Aldebaran nehmen.<br />

N = { 1, 2, 3, 4, . . . }<br />

13


Rechnen mit natürlichen Zahlen<br />

+ =<br />

+ =<br />

...<br />

+ =<br />

14


Multiplikation<br />

15


Quadratzahlen<br />

16


Rechnen mit natürlichen Zahlen<br />

Die Addition alleine reicht aber nicht aus, wir benötigen auch die<br />

Subtraktion, d.h. wir geben etwas her, wir ziehen etwas ab.<br />

- =<br />

- =<br />

17


Rechnen mit natürlichen Zahlen<br />

- = <br />

Jetzt haben wir ein Problem. Die Menge der natürlichen<br />

Zahlen reicht nicht aus.<br />

18


Die Null<br />

Wir führen ein neues Zahlenelement ein,<br />

die Null, und erweitern die Menge der<br />

natürlichen Zahlen um die Zahl Null.<br />

N 0<br />

= N + { 0 }<br />

- = 0<br />

19


Von den natürlichen zu den ganzen Zahlen<br />

Doch was ist mit Subtraktionsaufgaben des folgenden Typs, bei dem wir mehr abziehen <strong>als</strong> wir<br />

haben<br />

- = <br />

Wir führen weitere neue Zahlenelemente ein, die negativen Zahlen, und erweitern<br />

die Menge der natürlichen Zahlen inklusive der Zahl Null mit den negativen Zahlen<br />

und nennen diese neue Menge die Menge der ganzen Zahlen.<br />

Z = { . . ., -3, -2, -1, 0, 1, 2, 3, 4, . . . }<br />

20


Die ganzen Zahlen<br />

Z = { . . ., -3, -2, -1, 0, 1, 2, 3, 4, . . . }<br />

Mit den ganzen Zahlen können wir nun nach Herzenslust rechnen. Ob Addition<br />

oder Subtraktion, jede Zahlenkombination ist möglich. Eine beliebige ganze Zahl<br />

mit einer beliebigen ganzen Zahl addiert oder subtrahiert ergibt wieder eine ganze<br />

Zahl.<br />

Damit könnten wir jetzt aufhören, wenn nicht ....<br />

21


Die rationalen Zahlen<br />

: =<br />

22


Die rationalen Zahlen<br />

¼<br />

½<br />

¾<br />

Q = { m/n | m, n ε Z, n≠0 }<br />

23


Von den natürlichen zu den rationalen<br />

Zahlen<br />

17/4<br />

5/3<br />

1/2<br />

N<br />

N<br />

Q Z 0 1, 2, 3, 4, ...<br />

-3/2<br />

0<br />

m/n<br />

-1, -2, -3, ...<br />

24


Primzahlen<br />

Eine Primzahl ist eine natürliche Zahl mit genau zwei<br />

natürlichen Zahlen <strong>als</strong> Teiler,nämlich der Zahl 1 und sich selbst.<br />

25


Das “Wurzel von zwei”-Problem<br />

√2<br />

1<br />

√2 = p/q<br />

1<br />

26


Die irrationalen Zahlen<br />

√2 = 1,41...<br />

Irrational, weil nicht rational darstellbar. D. h. nicht <strong>als</strong><br />

Bruch darstellbar.<br />

π = 3,141592653589793...<br />

27


Indirekter Beweis<br />

Annahme des Gegenteils:<br />

√2 =<br />

p<br />

q<br />

p,q sind teilerfremde, ganze Zahlen<br />

28


Indirekter Beweis<br />

Annahme des Gegenteils:<br />

√2 =<br />

p<br />

q<br />

p,q sind teilerfremde, ganze Zahlen<br />

2 =<br />

p 2<br />

2 q 2 = p 2<br />

q 2<br />

29


Indirekter Beweis<br />

Annahme des Gegenteils:<br />

√2 =<br />

p<br />

q<br />

p,q sind teilerfremde, ganze Zahlen<br />

2 =<br />

p 2<br />

2 q 2 = p 2<br />

q 2<br />

p 2 ist eine gerade Zahl -> p ist eine gerade Zahl<br />

30


Indirekter Beweis<br />

Annahme des Gegenteils:<br />

√2 =<br />

p<br />

q<br />

p,q sind teilerfremde, ganze Zahlen<br />

2 =<br />

p 2<br />

2 q 2 = p 2<br />

q 2<br />

p 2 ist eine gerade Zahl -> p ist eine gerade Zahl<br />

p = 2a (allgemeine Darstellung einer geraden Zahl)<br />

31


Indirekter Beweis<br />

Annahme des Gegenteils:<br />

√2 =<br />

p<br />

q<br />

p,q sind teilerfremde, ganze Zahlen<br />

2 =<br />

p 2<br />

2 q 2 = p 2<br />

q 2<br />

p 2 ist eine gerade Zahl -> p ist eine gerade Zahl<br />

p = 2a (allgemeine Darstellung einer geraden Zahl)<br />

2q 2 = (2a) 2<br />

q 2 = 2a 2<br />

32


Indirekter Beweis<br />

q 2 ist eine gerade Zahl -> q ist eine gerade Zahl<br />

33


Indirekter Beweis<br />

q 2 ist eine gerade Zahl -> q ist eine gerade Zahl<br />

q = 2b (allgemeine Darstellung einer geraden Zahl)<br />

34


Indirekter Beweis<br />

q 2 ist eine gerade Zahl -> q ist eine gerade Zahl<br />

q = 2b (allgemeine Darstellung einer geraden Zahl)<br />

Damit sind sowohl p <strong>als</strong> auch q gerade Zahlen und damit<br />

durch zwei teilbar. Dies steht im Widerspruch zur<br />

Annahme der Teilerfremdheit.<br />

35


Indirekter Beweis<br />

q 2 ist eine gerade Zahl -> q ist eine gerade Zahl<br />

q = 2b (allgemeine Darstellung einer geraden Zahl)<br />

Damit sind sowohl p <strong>als</strong> auch q gerade Zahlen und damit<br />

durch zwei teilbar. Dies steht im Widerspruch zur<br />

Annahme der Teilerfremdheit.<br />

√2 ist nicht <strong>als</strong> rationale Zahl darstellbar<br />

36


Die reellen Zahlen<br />

Das heißt, dass wir die Menge der Brüche (rationalen Zahlen) Q um alle<br />

irrationalen Zahlen (nicht <strong>als</strong> Brüche darstellbar) erweitern müssen.<br />

Wir gelangen zur Menge der reellen Zahlen<br />

R = Q + { irrationale Zahlen }<br />

37


Die Zahlen sind universell.<br />

Die Mathematik ist universell.<br />

Photo: ESO phot-37d-98<br />

Foto: ESO eso9846a<br />

38


Und was bringt uns das<br />

Foto: ESO eso9846a<br />

39


Und was bringt uns das<br />

LINCOS: Design of a Language for Cosmic Intercourse<br />

Hans Freudenthal<br />

Wikimedia Commons: Hans_Freudenthal.jpg, Urheber: Konrad Jacobs, Erlangen; Quelle: Mathematisches Forschungsinstitut Oberwolfach<br />

40


LINCOS: Design of a Language for Cosmic Intercourse<br />

Lincos Bedeutung<br />

X O X 1 = 1<br />

XX O XX 2 = 2<br />

XXX O XXX 3 = 3<br />

X OO XX 1 < 2<br />

X OO XXX 1 < 3<br />

XX OO XXX 2 < 3<br />

XX OOO X 2 > 1<br />

XXX OOO XX 3 > 2<br />

41


Bilder sagen mehr <strong>als</strong> tausend Worte<br />

11110000011100011111110........11011110001<br />

14.111 Bits<br />

14.111 = 137 x 103<br />

1<br />

0<br />

3<br />

137<br />

103<br />

13<br />

7<br />

42


Versuch 1<br />

Versuch 2<br />

Versuch 3<br />

43


7.109.411 = 3.079 x 2.309<br />

44


Photo: NASA, J. Bell (Cornell U.) and M.<br />

Wolff (SSI)<br />

Photo: EUMETSAT/DLR<br />

45


Zahlensysteme - Additionssysteme<br />

1, 2, 3, 4, 5<br />

1, 2, 3, 4, 5<br />

1, 2, 3, 4, 5<br />

1, 10, 100, 1.000, ...<br />

46


Additionssysteme – römische Zahlen<br />

I = 1<br />

V = 5<br />

X = 10<br />

L = 50<br />

C = 100<br />

D = 500<br />

M =1.000<br />

V = 5.000<br />

X = 10.000<br />

C = 100.000<br />

M = 1.000.000<br />

M = 1.000.000.000<br />

...<br />

47


Additionssysteme – römische Zahlen<br />

MMMMMMMMMMCCCXXVM = <br />

48


Sol<br />

systemi pusilli<br />

Additionssysteme – römische Zahlen<br />

MMMMMMMMMMCCCXXVM =<br />

10 x 1.000.000 = 10.000.000<br />

+ 3 x 100.000 = 300.000<br />

+ 2 x 10.000 = 20.000<br />

+ 1 x 5.000 = 5.000<br />

+ 1 x 1.000 = 1.000<br />

10.326.000<br />

49


Zahlensysteme - Stellenwertsystem<br />

Dezim<strong>als</strong>ystem<br />

Wikimedia Commons, Arabic_numer<strong>als</strong>-de.svg<br />

853 = 8·100 + 5·10 + 3·1<br />

50


Zahlensysteme - Stellenwertsystem<br />

Du<strong>als</strong>ystem: Basis = 2<br />

Ternärsystem: Basis = 3<br />

Quinärsystem: Basis = 5<br />

Hex<strong>als</strong>ystem: Basis = 6<br />

Okt<strong>als</strong>ystem: Basis = 8<br />

Dezim<strong>als</strong>ystem: Basis = 10<br />

Duodezim<strong>als</strong>ystem: Basis = 12<br />

Hexadezim<strong>als</strong>ystem: Basis = 16<br />

Sexagesim<strong>als</strong>ystem: Basis = 60<br />

51


π-zza π-kant<br />

52


Die π-zza-Salami-Methode<br />

53


π = 3,141592653589793...<br />

Umfang = π * Durchmesser<br />

π =<br />

Umfang<br />

Durchmesser<br />

22 Salamischeiben<br />

7 Salamischeiben<br />

= 3,1428.....<br />

Man nehme eine Pizza und eine Salami von geeigneter Größe (7 x Durchmesser der Salami =<br />

Durchmesser der Pizza). Von der Salami schneidet man 29 Stücke ab. Das Verhältnis Umfang<br />

zu Durchmesser ergibt mit der π-zza-Salami-Methode schon ein sehr gutes Ergebnis. Die<br />

beiden ersten Nachkommastellen sind richtig.<br />

54


Pizzeria Italia<br />

chiuso<br />

55


π mit der Stäbchen-Methode<br />

56


Wir brauchen:<br />

Zwei Essstäbchen der Länge a.<br />

Eine Fläche mit parallelen Linien mit Abstand b.<br />

57


Wahrscheinlichkeit(Linie wird geschnitten) =<br />

Die Essstäbchen sind exakt 220 mm lang. In unserer<br />

Versuchsanordnung malen wir parallele Striche mit Abstand 280 mm<br />

280mm<br />

58


Die Essstäbchen sind exakt 220 mm lang. In unserer<br />

Versuchsanordnung malen wir parallele Striche mit Abstand 280 mm<br />

280mm<br />

59


π mit der Stäbchen-Methode – <strong>Der</strong> Film<br />

60


Wenn genau die Hälfte der Stäbchen die Linie berührt<br />

2<br />

220 mm<br />

1<br />

280 mm<br />

= 2 x 2 x 220/280<br />

= 4 x 0,7857...<br />

= 3,14..<br />

61


Wenn alle Stäbchen die Linie berühren<br />

2<br />

220 mm<br />

2<br />

280 mm<br />

= 2 x 1 x 220/280<br />

= 2 x 0,7857...<br />

= 1,57..<br />

62


Wenn kein Stäbchen die Linie berührt<br />

2<br />

220 mm<br />

0<br />

280 mm<br />

63

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