IM FOkUS - LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH
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fakten<br />
Hohe Renditen im Depot – und nicht nur in der Zeitung<br />
Michael Krauß, Leiter Fixed Income & Alternative Investments, <strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong> <strong>Management</strong><br />
Rohstoffe haben sich in den vergangenen Jahren als <strong>Asset</strong>-Klasse<br />
etabliert. Vielen Anlegern gelten sie dank aktienähnlicher Renditen<br />
und guter Korrelationseigenschaften als ideale Ergänzung zur<br />
Diversifikation von Portfolios aus Aktien und Anleihen. Doch die Anlageklasse<br />
ist komplex: Wer erfolgreich investieren möchte, sollte<br />
daher systematisch vorgehen.<br />
Rohstoffe sind knapp und könnten angesichts des Wachstums<br />
vor allem asiatischer Schwellenländer künftig noch knapper<br />
werden. Rohstoffe versprechen aktienähnliche Renditen. Und<br />
Rohstoffe können einen wichtigen Beitrag zur Diversifikation eines<br />
Portfolios leisten, also das Verhältnis von Erträgen und dem<br />
dafür nötigen Risiko verbessern. Es ist also kein Wunder, dass<br />
Rohstoffe auch nach Jahren des Booms noch im Fokus vieler Investoren<br />
stehen.<br />
Doch Vorsicht! Rohstoffe haben neben all ihren Vorzügen auch<br />
eine etwas unbequeme Eigenschaft: In sie zu investieren, ist komplex.<br />
Dies liegt im Wesentlichen darin begründet, dass physische<br />
Direktinvestments bei vielen Rohstoffen kaum umzusetzen sind.<br />
Einige Barren Gold lassen sich zwar problemlos in einem Tresor<br />
lagern. Für einige Barrel Rohöl braucht es dagegen schon ein<br />
ganzes Lagerhaus.<br />
Daher werden Rohstoffe an den internationalen Finanzmärkten<br />
meist in Form von Terminkontrakten (Futures) umgeschlagen.<br />
Diese standardisierten Geschäfte schaffen einen liquiden Markt<br />
und machen nicht nur Öl, Erdgas oder Kupfer flexibel handelbar,<br />
sondern Investoren auch unabhängig von praktischen Fragen der<br />
Lagerung. Doch auch Futures haben ihre Besonderheiten. Dazu<br />
zählt etwa ihre begrenzte Laufzeit. Wer mit Hilfe von Futures<br />
dauerhaft in Rohstoffen investiert bleiben will, muss regelmäßig<br />
auslaufende Kontrakte verkaufen und durch länger laufende<br />
Kontrakte ersetzen, in der Fachsprache also von einem Future<br />
in einen anderen rollen. Bei diesem Rollvorgang können sowohl<br />
Gewinne entstehen als auch Verluste – dann nämlich, wenn der<br />
länger laufende Future teurer ist als der auslaufende. Dieses Phänomen<br />
wird in der Fachsprache Contango genannt und ist für<br />
Investoren ein Ärgernis.<br />
Immerhin lässt sich aber auch ein wesentlicher Teil der historischen<br />
Gesamtrendite von Rohstoffen auf Rollgewinne zurückführen.<br />
Bleiben diese aus, lohnen sich Rohstoffinvestments oft<br />
nicht. Leider war genau dies in der jüngeren Vergangenheit nur<br />
allzu häufig der Fall: An vielen Investoren ging der Rohstoffboom<br />
der vergangenen Jahre zum Großteil vorbei. Zwar steigen<br />
die Spotmarktpreise vieler Rohstoffe steil an, doch gleichzeitig<br />
notierten auch viele Futures-Kurven extrem im Contango.<br />
Am deutlichsten sichtbar wird diese Entwicklung bei einem Vergleich<br />
des Dow Jones-UBS Commodity Spot Return Index mit<br />
dem Dow Jones-UBS Commodity Excess Return Index. Ersterer<br />
misst die Preisentwicklung eines diversifizierten Rohstoffkorbes<br />
am Kassamarkt, Letzterer die Entwicklung von Futures<br />
auf dieselben Rohstoffe. Ergebnis des Vergleichs: Der Excess<br />
Return Index lieferte seit 2006 in jedem einzelnen Jahr schlechtere<br />
Renditen als der Spot Return Index. Dafür verantwortlich<br />
waren Rollverluste. Am dramatischsten war der Unterschied im<br />
X Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013