IM FOkUS - LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH
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<strong>IM</strong> <strong>FOkUS</strong><br />
Richtig in Rohstoffe investieren<br />
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<strong>IM</strong> <strong>FOkUS</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zur Sache:<br />
Mit „rollenden“ Strategien den Rohstoffmarkt erobern<br />
IV<br />
Gesprächsrunde:<br />
Richtig in Rohstoffe investieren<br />
VI<br />
Fakten:<br />
Hohe Renditen im Depot – und nicht nur in der Zeitung<br />
X<br />
Schlusspunkt:<br />
Der Hype ist vorbei, die Hausse geht weiter<br />
XII<br />
Impressum<br />
XIV<br />
Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013 III
ZUR SACHE<br />
Mit „rollenden“ Strategien den Rohstoffmarkt erobern<br />
Rohstoffe haben sich in der vergangenen Dekade als zusätzliche<br />
Anlageklasse in immer mehr deutschen Portfolios etabliert. Nicht<br />
nur Gold sorgt dort für Glanz. Der Aufbruch zahlreicher Schwellenländer<br />
in den Wohlstand, allen voran China, lässt die Nachfrage<br />
nach Energierohstoffen, Metallen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen<br />
in die Höhe schnellen. Daran wollen viele Anleger teilhaben.<br />
Produktanbieter haben reagiert und bieten inzwischen gleich eine<br />
ganze Reihe an zum Teil auch neuen Möglichkeiten, in Rohstoffe zu<br />
investieren.<br />
Vor fünf Jahren knackte der Goldpreis die 1000-Dollar-Marke.<br />
Im ersten Quartal 2013 kostete die Unze um die 1.600 Dollar,<br />
also 60 Prozent mehr. Der Index FTSE Gold Mines, der die großen<br />
Goldminengesellschaften dieser Welt abbildet, hat sich in<br />
diesem Zeitraum zwar kräftig auf- und abbewegt. Jetzt steht er<br />
aber tiefer als vor fünf Jahren. In anderen Worten: Den Goldminenbetreibern<br />
gelang es nicht, mit dem gestiegenen Edelmetallpreis<br />
auch ihre Aktienkurse zu vergolden. Ähnlich sah es bei den<br />
Besitzern anderer Rohstoffminen aus. Schuld sind unter anderem<br />
stark gestiegene Kosten der Produzenten. Rohstoffaktien-Fonds,<br />
darunter die milliardenschweren Dickschiffe „Blackrock World<br />
Mining“ und „Blackrock World Gold“, haben ihren Anlegern in<br />
den vergangenen zwei Jahren nur sehr wenig Grund zur Freude<br />
bereitet. Das werde sich aber wieder ändern, ist Evy Hambro,<br />
Blackrock-Fondsmanager, überzeugt. Für ihn ist der Boom bei<br />
den Rohstoffen auch für Minenunternehmen noch nicht vorbei.<br />
Viele deutsche Privatanleger wählen Rohstoffaktien immer noch<br />
als den üblichen Weg in den Rohstoffmarkt. Aktien sind jedoch<br />
kein reinrassiges Rohstoffinvestment. Zwar hängen die Kurse der<br />
börsengelisteten Minen-, Energie- und Agrarunternehmen stark<br />
von der Entwicklung der jeweiligen Rohstoffpreise ab, sie sind<br />
aber bei weitem nicht die einzigen Faktoren.<br />
Der direktere Weg in die Rohstoffwelt führt über ein Investment<br />
in Futures statt in Unternehmen; dies lässt Investoren besser an<br />
der Entwicklung der Märkte teilhaben. In der vergangenen Dekade<br />
öffneten Produktanbieter dem breiten Markt der Privatanleger<br />
diesen Zugang. Neben Anleihen, Aktien und Immobilien<br />
hält seitdem auch die <strong>Asset</strong>-Klasse „Rohstoffe“ Einzug in deutsche<br />
Privatanleger-Portfolios und trägt zu deren Risikostreuung<br />
bei. Über Zertifikate oder Exchange Traded Commodities (ETC)<br />
können Anleger in Rohstoffindizes, Rohstoffkörbe oder einzelne<br />
Rohstoffe investieren. Im Gegensatz dazu steht Rohstofffonds<br />
nur die Indexvariante offen. Die Aufsicht will hier auf Nummer<br />
sicher gehen und vermeiden, dass Fondsanleger plötzlich mit einer<br />
Ladung Weizen oder Kupfer dastehen, weil der Fondsmanager<br />
verpasst hat, den Future rechtzeitig zu verkaufen.<br />
Futures sind an der Preisentwicklung von Rohstoffen zwar näher<br />
dran als Rohstoffaktien, ein Abbild sind sie jedoch nicht. Ihr<br />
lV Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013
ZUR SACHE<br />
Mechanismus ist für Branchenfremde nur schwer zu verstehen<br />
und stellt Berater vor eine echte Herausforderung, wenn sie die<br />
Funktionsweise nicht nur selbst verstehen, sondern auch noch<br />
ihren Kunden erklären sollen. Ohne Haftungsdach oder 34f-Zulassung<br />
geht für freie Vermittler gar nichts mehr.<br />
Die Gesamt-Performance des Rohstoff-Future-Investments besteht<br />
aus drei Komponenten: der Spotrendite, die die eigentliche<br />
Preisentwicklung widerspiegelt, der Rollrendite und der<br />
Zinsrendite. In Hochzinszeiten ist die Zinsrendite ein wichtiger<br />
Performance-Treiber, hat aber zuletzt folgerichtig an Bedeutung<br />
verloren. Beim Futures-Kauf ist anfangs nur ein Bruchteil der Investition<br />
als Sicherheit zu leisten. Total-Return-Rohstoffindizes<br />
Terminkurven: Rollend gewinnen<br />
Die Terminkurve zeigt den aktuellen Preis für Termingeschäfte (Futures) mit<br />
unterschiedlichen Fälligkeiten. Für Rohstoffinvestoren ist der Verlauf der Kurve<br />
wichtig, da er Rollgewinne oder Rollverluste anzeigt, die den Gesamtgewinn<br />
erhöhen oder schmälern. Grundsätzlich gibt es zwei Szenarien, die jeweils in<br />
unterschiedlicher Stärke auftreten können:<br />
Backwardation<br />
Die Terminkurve fällt. Geschäfte auf Termin sind günstiger als der aktuelle<br />
Spotpreis. Wer auf seine Ware warten kann, muss weniger zahlen als der, der<br />
sie sofort braucht. Backwardation deutet daher auf leere Lager hin. Für reine<br />
Rohstoffinvestoren, die keine physische Ware kaufen oder verkaufen wollen,<br />
bedeutet Backwardation Rollgewinne. Sie verkaufen einen Future kurz vor Verfall<br />
und müssen für den neuen weniger zahlen.<br />
Contango<br />
Die Terminkurve steigt. Der aktuelle Spotpreis ist niedriger als Geschäfte auf<br />
Termin – ein Zeichen für volle Lager. Rohstoffinvestoren mögen keine Contango-Situation,<br />
denn sie beschert ihnen Rollverluste. Sie verkaufen ihre Futures<br />
kurz vor Verfall und müssen für die neuen Futures mehr bezahlen beziehungsweise<br />
können mit dem erlösten Geld weniger neue Kontrakte erwerben.<br />
unterstellen, dass der Rest des Geldes möglichst risikolos in Zinspapiere<br />
fließt. Da diese zurzeit kaum etwas bringen, fällt auch<br />
die Zinsrendite entsprechend mager aus.<br />
Wichtiger ist die Rollrendite, die schon so manchem Anleger den<br />
Spaß verdorben hat. Als sich beispielsweise 2009 der Ölpreis<br />
verdoppelte, traten die Ölzertifikate mehr oder weniger auf der<br />
Stelle. Schuld waren enorme Rollverluste. Hintergrund: Futures<br />
berechtigen dazu, eine bestimmte Menge eines Rohstoffs zu einem<br />
festen Datum zu beziehen, zum Beispiel in drei Monaten<br />
oder einem halben Jahr. Da Investoren den Rohstoff jedoch gar<br />
nicht physisch besitzen wollen, verkaufen sie den Kontrakt kurz<br />
vor Ablauf und kaufen sich dafür einen neuen mit einer späteren<br />
Fälligkeit. Dieses Rollen erzeugt Gewinne, wenn der neue<br />
Future weniger kostet als der abgelaufene. Ist der neue Future<br />
hingegen teurer, macht der Investor Rollverluste (siehe Kasten).<br />
Rollverluste führen nicht automatisch zu einem Anlageverlust,<br />
sie belasten jedoch die Gesamt-Performance.<br />
Unter Rollverlusten leiden auch die klassischen breiten Rohstoffindizes<br />
wie der S&P Goldman Sachs Commodity Index, der<br />
Rogers International Commodity Index (Rici) oder der DJ UBS<br />
Commodity Index, die Grundlage vieler Investmentprodukte<br />
sind. Index- und Produktanbieter haben daher in den vergangenen<br />
Jahren nachgebessert und „rolloptimierte“ Rohstoffanlagen<br />
auf den Markt gebracht. Diese rollen beispielsweise nicht mehr<br />
automatisch in den nächsten Future, sondern in Papiere mit späterer<br />
Fälligkeit, oder sie setzen verstärkt auf Rohstoffe mit Rollgewinnen.<br />
Solche Strategien machen die Produkte zwar nicht verständlicher,<br />
bieten aber einen attraktiven Einstieg in den Rohstoffmarkt.<br />
Auch wenn man vor starken Einbrüchen nicht gefeit ist, wie das<br />
Jahr 2008 gezeigt hat, ist das klassische, zentrale Argument für<br />
eine Fortsetzung der Rohstoffhausse immer noch intakt. Die<br />
Nachfrage aus den aufstrebenden Ländern in Asien und anderen<br />
Teilen der Welt bleibt hoch. Ihr Weg in die industrialisierte Welt<br />
erfordert große Mengen an Rohstoffen, sei es für den Aufbau der<br />
Infrastruktur oder den steigenden Konsum. Sabine Groth<br />
Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013 V
GESPRÄCHSRUNDE<br />
Richtig in Rohstoffe investieren<br />
Berater, die ihre Kundenportfolios möglichst gut diversifizieren wollen, sollten auch<br />
Rohstoffe berücksichtigen. Ein direktes Investment in den Rohstoffmarkt ist jedoch<br />
relativ komplex, da es über die Terminmärkte erfolgen muss. Rollverluste können die<br />
Gesamt-Performance belasten. Das Rohstoff-Research-Team der <strong>LBBW</strong> hat zwei Indizes<br />
entwickelt, die solche Rollverluste vermeiden sollen und stattdessen Rollgewinne produzieren.<br />
<strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong> <strong>Management</strong> hat die entsprechenden Investmentfonds aufgelegt,<br />
die die Indizes abbilden. Fondsmanager Michael Krauß spricht im Interview über die<br />
Entwicklung an den Rohstoffmärkten, über die Rollproblematik und die Funktionsweise<br />
seiner Fonds.<br />
Im Bild:<br />
Michael Krauß, Leiter Fixed Income und Alternative Investments bei der <strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong> <strong>Management</strong> und<br />
Fondsmanager der Rohstofffonds <strong>LBBW</strong> Rohstoffe 1 und <strong>LBBW</strong> Rohstoffe 2 LS.<br />
Sabine Groth, Autorin <strong>IM</strong> FOKUS<br />
Vl Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013
<strong>IM</strong> FOKUS: Vor einigen Jahren waren Investments<br />
in Rohstoffe noch in aller Munde.<br />
Heute hat sich die Euphorie etwas<br />
gelegt. Sind Rohstoffe aus der Mode<br />
Krauß: Ich glaube nicht, dass Rohstoffe<br />
out sind, aber das Pionierfeeling ist weg.<br />
Rohstoffe haben sich als Anlageklasse etabliert.<br />
Das Neue, das Spannende ist nicht<br />
mehr da. Dafür haben Sie den Vorteil,<br />
dass heute viele Investoren mit Begriffen<br />
wie „Contango“ und „Backwardation“<br />
etwas anfangen können.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Ist nur das Pionierfeeling weg<br />
oder ist auch die Hausse vorbei<br />
Krauß: 2008 hatten wir den starken Einbruch,<br />
2009 und 2010 dann eine deutliche<br />
Erholung. Die vergangenen beiden<br />
Jahre waren eher normale Jahre. 2013<br />
wird sich dieser Trend wohl fortsetzen,<br />
wir rechnen mit einem leicht positiven<br />
Jahr. Allerdings gibt es schon große Diskrepanzen<br />
zu anderen Anlageklassen: Aktien<br />
laufen, Renten laufen, und Rohstoffe<br />
laufen noch deutlich hinterher.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Warum profitieren nur die<br />
Aktien und Renten von der Liquiditätsschwemme<br />
der Notenbanken und nicht<br />
die Rohstoffe – womit viele rechneten<br />
Krauß: Wenn der Markt eine Konjunkturerholung<br />
erwartet und Aktienkurse<br />
nach oben treibt, müssten davon auch die<br />
Rohstoffe durch Geldzuflüsse profitieren.<br />
Eine Erklärung könnte darin liegen, dass<br />
viele Rohstoffinvestments über breite<br />
Indizes gespielt werden. Diese sind sehr<br />
energielastig, und viele Energierohstoffe<br />
sind schon relativ ambitioniert gepreist.<br />
Der Ölpreis etwa bietet aktuell nicht<br />
viel Fantasie, was aber auch sein Gutes<br />
hat. Ein stabiler Ölpreis wäre die größte<br />
Chance für die Weltwirtschaft. Deutliches<br />
Potenzial nach oben hätte der Ölpreis nur<br />
bei einer größeren Krise, etwa im Nahen<br />
Osten. Das wäre dann aber keine „Chance“,<br />
sondern eher ein „Risiko“. Manchmal<br />
wünschen sich auch Rohstofffonds-<br />
Manager stabile Preise.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Den einen Ölpreis scheint es<br />
ohnehin nicht mehr zu geben. Das europäische<br />
Brent-Öl ist seit einiger Zeit deutlich<br />
teurer als das amerikanische WTI.<br />
Zeitweise lag die Differenz bei über 20<br />
Dollar pro Barrel. Im marktneutralen<br />
Fonds „<strong>LBBW</strong> Rohstoffe 2 LS“ ist Brent<br />
long und WTI short. Was passiert da<br />
Krauß: Diese Differenz ist in der Tat sehr<br />
spannend. Der Unterschied ist durch die<br />
Infrastruktur in den USA bedingt. Der<br />
zentrale Lager- und Auslieferungspunkt<br />
von WTI ist in Cushing, Oklahoma, also<br />
in the Middle of Nowhere. Derzeit fließt<br />
wegen der gestiegenen Produktion in den<br />
USA dort viel Öl rein und vergleichsweise<br />
wenig raus. Die Lager sind voll; der Preis<br />
ist gedrückt, die Terminkurve in Contango.<br />
Für das europäische Öl der Sorte Brent<br />
hingegen ist aufgrund der angespannten<br />
Lage an der Straße von Hormus eine politische<br />
Prämie zu zahlen. Die Terminkurve<br />
ist in Backwardation. Aufgrund der Terminkurven<br />
sind wir das auf dem Kurszettel<br />
teurere Brent long und das vermeintlich<br />
billigere WTI short gegangen. Viele<br />
Experten erwarten zwar, dass die Preise<br />
wieder zusammenlaufen und der Unterschied<br />
unter zehn Dollar fällt. Aber das<br />
erwarten sie schon eine ganze Zeit lang.<br />
Vielleicht müssen wir uns auch an eine<br />
neue Welt mit zwei Ölpreisen gewöhnen.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Jeder Rohstoff hat seine Besonderheiten<br />
und Abhängigkeiten. Die<br />
einzelnen Entwicklungen sind weder für<br />
den Anleger noch für den Berater zu überblicken.<br />
Sind Rohstoffe nicht viel zu riskant<br />
für Privatanleger<br />
Krauß: Ich würde Rohstoffe in die Risikoklasse<br />
von Aktien eingruppieren. Wer ein<br />
solches Risiko tragen kann, sollte auch in<br />
Rohstoffe investieren, idealerweise in eine<br />
Mischung aus verschiedenen Rohstoffen,<br />
etwa über einen Fonds. Als Beimischung<br />
können Rohstoffe zur Diversifikation des<br />
Portfolios beitragen.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Zur schwierigen Preisprognose<br />
kommt das Rollproblem. Steigt der<br />
Preis eines Rohstoffs, muss noch lange<br />
nicht das Investment steigen.<br />
Krauß: Investoren kaufen Rohstoffe nicht<br />
direkt. Die Lagerung wäre zu aufwendig<br />
und zu teuer. Stattdessen kaufen sie Futures<br />
am Terminmarkt. Mit diesen kaufen<br />
sie das Recht, zu einem festen Zeitpunkt<br />
in der Zukunft eine bestimmte Menge<br />
Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013 Vll
GESPRÄCHSRUNDE<br />
gleich gewichtet. Nach drei Monaten<br />
überprüfen wir die Auswahl und passen<br />
die Gewichtung an. Da der Fonds nicht<br />
direkt in Futures investieren darf, bildet<br />
er den Index über einen Swap nach. Unser<br />
marktneutraler <strong>LBBW</strong> Rohstoffe 2<br />
LS funktioniert prinzipiell genauso. Der<br />
Unterschied: Der entsprechende Index ist<br />
fünf Rohstoffe long und fünf Rohstoffe,<br />
die einer Contango-Kurve folgen und<br />
Rollverluste erzeugen, short.<br />
„Der Ölpreis bietet aktuell nicht viel Fantasie, was<br />
aber auch sein Gutes hat. Ein stabiler Ölpreis wäre<br />
die größte Chance für die Weltwirtschaft.“<br />
Michael Krauß, <strong>LBBW</strong><br />
des Rohstoffs geliefert zu bekommen. Da Fondsmanager wählen Sie die Rohstoffe<br />
ein Investor den Rohstoff aber gar nicht nicht selbst aus, sondern folgen einem<br />
haben will, muss er vor Verfall seinen Future<br />
in einen länger laufenden wechseln, Krauß: Unser Long-only-Fonds, der <strong>LBBW</strong><br />
Modell. Wie funktioniert das<br />
ihn rollen. Dabei entstehen Rollgewinne Rohstoffe 1, partizipiert indirekt über den<br />
oder Rollverluste, abhängig davon, ob <strong>LBBW</strong> Top-10-Rohstoff-Index ER an den<br />
der neue Future teurer oder billiger ist als Rohstoffmärkten. Dieser modellbasierte<br />
der alte. Sind die Rollverluste höher als Index wählt aus 15 Rohstoffen zehn aus,<br />
der Preisanstieg, macht der Anleger einen die sich in Backwardation befinden, also<br />
Verlust. Unsere Rohstofffonds setzen daher<br />
auf Rohstoffe, die möglichst Rollver-<br />
Rollgewinnen. Sollten nicht genug Roh-<br />
Rohstoffe mit fallender Terminkurve und<br />
luste vermeiden und Rollgewinne liefern. stoffe in Backwardation sein, kommen<br />
solche mit leicht steigender Terminkurve<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Sie haben 2008 den ersten hinzu. Dabei kaufen wir nicht, wie die<br />
Ucits-konformen Futures-Rohstofffonds meisten Investoren, die nächstliegenden<br />
nach deutschem Recht auf den Markt gebracht,<br />
den <strong>LBBW</strong> Rohstoffe 1. Als Fälligkeit. Alle zehn Rohstoffe<br />
Futures, sondern Futures mit späterer<br />
werden<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Ihr Fondsmodell gibt Ihnen<br />
vor, welche Rohstoffe Sie ins Portfolio<br />
nehmen müssen. Haben Sie nicht manchmal<br />
Bauchschmerzen damit und würden<br />
gern ins Modell eingreifen<br />
Krauß: Ständig. Je mehr Sie sich mit Rohstoffen<br />
beschäftigen, desto öfter hinterfragen<br />
Sie Entscheidungen des Modells.<br />
Wir haben einmal ein eigenes Buch aufgesetzt,<br />
wo jeder aus unserem Team in die<br />
Modellentscheidungen eingreifen durfte.<br />
Keiner hat das Modell geschlagen. Auch<br />
im Vergleich zu anderen Produkten liegen<br />
unsere Fonds bisher sehr gut. Der Charme<br />
unseres Modells ist seine Einfachheit. Der<br />
Markt ist komplex genug, da braucht man<br />
nicht auch noch ein komplexes Modell.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Sagt die Terminkurve etwas<br />
über die erwartete Entwicklung aus<br />
Krauß: Nein, für mich ist sie ein Anzeichen,<br />
ob die Lager eher voll oder leer sind.<br />
Historisch gibt es eine hohe Korrelation<br />
zwischen der vorderen Terminkurve und<br />
Vlll Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013
GESPRÄCHSRUNDE<br />
dem Lagerbestand. Sie ist für mich kein<br />
Indikator, wohin sich die Preise künftig<br />
bewegen, höchstens bei extremen Kurven.<br />
Unser Ziel ist, Rollgewinne mitzunehmen.<br />
Sie sind nicht vom Preisanstieg abhängig;<br />
sie fallen an, wenn die Struktur der Terminkurve<br />
sich nicht verändert. Wenn Sie<br />
aber, wie unsere Fonds, die Rohstoffe mit<br />
leeren Lagern kaufen und die mit schwächerer<br />
Nachfrage aussortieren, sollten Sie<br />
neben Rollgewinnen langfristig auch von<br />
Preisanstiegen profitieren. Ein ordentlicher<br />
Teil unserer Outperformance zum breiten<br />
Markt kommt aus der Rohstoffselektion<br />
auf Basis der Terminmarktsignale.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Sie haben auf die anhaltende<br />
Kritik an Nahrungsmittelspekulationen<br />
reagiert und zum Oktober 2012 Agrarrohstoffe<br />
und den Viehsektor aus den<br />
Portfolios der Fonds verbannt. Wie fanden<br />
das Ihre Kunden<br />
Krauß: Unterschiedlich, aber insgesamt<br />
gab es viel Zustimmung, und wir verbuchen<br />
seit der Umstellung Nettomittelzuflüsse.<br />
Gerade einige institutionelle Investoren<br />
hatten die Befürchtung, dass auch<br />
ihre Gremien und Anlageausschüsse in<br />
naher Zukunft auf Agrarrohstoff-Investments<br />
verzichten wollen und haben unsere<br />
Entscheidung daher sogar begrüßt.<br />
sogenannte Collateral, muss möglichst<br />
risikolos investiert werden. Wie viel trägt<br />
das Collateral zur Performance bei<br />
Krauß: Wegen der niedrigen Zinsen ist der<br />
Beitrag derzeit geringer. Das <strong>Management</strong><br />
ist nicht einfach, unser Rententeam kümmert<br />
sich darum. Wir legen so kurzfristig<br />
wie möglich an und kaufen nur hochwertige<br />
Europapiere mit gutem oder sehr<br />
gutem Rating. Wir haben nur Sovereigns,<br />
Sub-Sovereigns und gedeckte Anleihen im<br />
Portfolio. Nachranganleihen zum Beispiel<br />
kommen bei uns nicht zum Einsatz.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Welcher <strong>LBBW</strong>-Rohstofffonds<br />
eignet sich für welchen Anleger<br />
Krauß: Beim Long-short-Fonds <strong>LBBW</strong><br />
Rohstoffe 2 LS ist das Risiko tendenziell<br />
niedriger, die Schwankungen sind geringer.<br />
Ich halte ihn vom Risikoprofil her für<br />
sehr gut für Privatanleger geeignet. Allerdings<br />
ist es für Berater deutlich schwieriger<br />
zu erklären, wie ein Long-short-Fonds<br />
funktioniert. Zurzeit sind dort daher vor<br />
allem institutionelle Investoren vertreten.<br />
Privatanleger und die vertreibenden Banken<br />
bevorzugen in der Regel den <strong>LBBW</strong><br />
Rohstoffe 1. Interessant ist jedoch eine<br />
Mischung aus beiden. Eine Rückrechnung<br />
hat gezeigt, dass 80 Prozent longshort<br />
und 20 Prozent long-only ein sehr<br />
gutes Rendite-Risiko-Profil ergeben.<br />
<strong>IM</strong> FOKUS: Der Kauf von Rohstoff-Futures<br />
erfordert vorab nur einen kleinen<br />
Einsatz der tatsächlichen Investitionssumme.<br />
Der Großteil des Geldes, das<br />
Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013 lX
fakten<br />
Hohe Renditen im Depot – und nicht nur in der Zeitung<br />
Michael Krauß, Leiter Fixed Income & Alternative Investments, <strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong> <strong>Management</strong><br />
Rohstoffe haben sich in den vergangenen Jahren als <strong>Asset</strong>-Klasse<br />
etabliert. Vielen Anlegern gelten sie dank aktienähnlicher Renditen<br />
und guter Korrelationseigenschaften als ideale Ergänzung zur<br />
Diversifikation von Portfolios aus Aktien und Anleihen. Doch die Anlageklasse<br />
ist komplex: Wer erfolgreich investieren möchte, sollte<br />
daher systematisch vorgehen.<br />
Rohstoffe sind knapp und könnten angesichts des Wachstums<br />
vor allem asiatischer Schwellenländer künftig noch knapper<br />
werden. Rohstoffe versprechen aktienähnliche Renditen. Und<br />
Rohstoffe können einen wichtigen Beitrag zur Diversifikation eines<br />
Portfolios leisten, also das Verhältnis von Erträgen und dem<br />
dafür nötigen Risiko verbessern. Es ist also kein Wunder, dass<br />
Rohstoffe auch nach Jahren des Booms noch im Fokus vieler Investoren<br />
stehen.<br />
Doch Vorsicht! Rohstoffe haben neben all ihren Vorzügen auch<br />
eine etwas unbequeme Eigenschaft: In sie zu investieren, ist komplex.<br />
Dies liegt im Wesentlichen darin begründet, dass physische<br />
Direktinvestments bei vielen Rohstoffen kaum umzusetzen sind.<br />
Einige Barren Gold lassen sich zwar problemlos in einem Tresor<br />
lagern. Für einige Barrel Rohöl braucht es dagegen schon ein<br />
ganzes Lagerhaus.<br />
Daher werden Rohstoffe an den internationalen Finanzmärkten<br />
meist in Form von Terminkontrakten (Futures) umgeschlagen.<br />
Diese standardisierten Geschäfte schaffen einen liquiden Markt<br />
und machen nicht nur Öl, Erdgas oder Kupfer flexibel handelbar,<br />
sondern Investoren auch unabhängig von praktischen Fragen der<br />
Lagerung. Doch auch Futures haben ihre Besonderheiten. Dazu<br />
zählt etwa ihre begrenzte Laufzeit. Wer mit Hilfe von Futures<br />
dauerhaft in Rohstoffen investiert bleiben will, muss regelmäßig<br />
auslaufende Kontrakte verkaufen und durch länger laufende<br />
Kontrakte ersetzen, in der Fachsprache also von einem Future<br />
in einen anderen rollen. Bei diesem Rollvorgang können sowohl<br />
Gewinne entstehen als auch Verluste – dann nämlich, wenn der<br />
länger laufende Future teurer ist als der auslaufende. Dieses Phänomen<br />
wird in der Fachsprache Contango genannt und ist für<br />
Investoren ein Ärgernis.<br />
Immerhin lässt sich aber auch ein wesentlicher Teil der historischen<br />
Gesamtrendite von Rohstoffen auf Rollgewinne zurückführen.<br />
Bleiben diese aus, lohnen sich Rohstoffinvestments oft<br />
nicht. Leider war genau dies in der jüngeren Vergangenheit nur<br />
allzu häufig der Fall: An vielen Investoren ging der Rohstoffboom<br />
der vergangenen Jahre zum Großteil vorbei. Zwar steigen<br />
die Spotmarktpreise vieler Rohstoffe steil an, doch gleichzeitig<br />
notierten auch viele Futures-Kurven extrem im Contango.<br />
Am deutlichsten sichtbar wird diese Entwicklung bei einem Vergleich<br />
des Dow Jones-UBS Commodity Spot Return Index mit<br />
dem Dow Jones-UBS Commodity Excess Return Index. Ersterer<br />
misst die Preisentwicklung eines diversifizierten Rohstoffkorbes<br />
am Kassamarkt, Letzterer die Entwicklung von Futures<br />
auf dieselben Rohstoffe. Ergebnis des Vergleichs: Der Excess<br />
Return Index lieferte seit 2006 in jedem einzelnen Jahr schlechtere<br />
Renditen als der Spot Return Index. Dafür verantwortlich<br />
waren Rollverluste. Am dramatischsten war der Unterschied im<br />
X Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013
fakten<br />
Krisenjahr 2009, als der Futures-Index<br />
ganze 22,5 Prozent schlechter abschnitt.<br />
Doch auch in den vergangenen drei Jahren<br />
lag der Unterschied stets zwischen<br />
fünf und zehn Prozent.<br />
Für Investoren, die sich am DJ-UBS<br />
Commodity Index oder dem S&P Goldman<br />
Sachs Commodity Index als anderem<br />
großen Rohstoffbarometer orientierten,<br />
heißt das: Die Rohstoffrenditen<br />
der Spotmärkte, von denen sie in der<br />
Zeitung lesen durften, waren stets deutlich<br />
höher als die Renditen der Rohstoffe<br />
in ihrem eigenen Depot. Wer intelligent<br />
in Rohstoffe investieren will, sollte daher<br />
zuallererst Rollverluste vermeiden.<br />
Das heißt konkret: Er sollte vermeiden,<br />
auf Rohstoffe zu setzen, deren Futures-<br />
Kurve in deutlichem Contango notiert.<br />
Stattdessen gilt es, systematisch solche<br />
Rohstoffe auszuwählen, bei denen der<br />
„Rollverluste beeinträchtigten<br />
häufig die Rendite von Rohstoffinvestitionen.<br />
Mit marktneutralen<br />
Strategien können<br />
Anleger flexibel auf dem<br />
Rohstoffmarkt vom Auf und<br />
Ab der Warenterminkurven<br />
profitieren.“<br />
Michael Krauß, <strong>LBBW</strong><br />
Lagerbestände hin, also auf einen bestehenden<br />
Angebotsüberschuss. Noch<br />
einen Schritt weiter gehen sogenannte<br />
Long-Short-Strategien. Diese kaufen<br />
Futures von Rohstoffen, bei denen auf<br />
besonders starke Rollgewinne zu hoffen<br />
ist, und verkaufen gleichzeitig Rohstoffe<br />
mit ausgeprägtem Contango.<br />
Das Ergebnis ist eine marktneutrale Positionierung,<br />
die es Investoren ermöglicht,<br />
selbst in einem allgemein schwachen<br />
Rohstoffmarkt noch eine positive<br />
Rendite zu erzielen. Der Fonds „<strong>LBBW</strong><br />
Rohstoffe 2 LS“ bietet Investoren Zugang<br />
zu einer solchen marktneutralen<br />
Strategie.<br />
Seit Oktober 2012 wird dabei bewusst<br />
auf Agrarrohstoffe und Viehwirtschaft<br />
verzichtet. Der Fonds kauft aus einem<br />
Universum von aktuell 15 Rohstoffen<br />
die fünf Rohstoffe mit den höchsten<br />
Spotmarktpreis über dem Preis länger laufender Futures notiert,<br />
deren Futures-Kurve sich also in Backwardation befindet. ein. Zugleich verkauft er die fünf Rohstoffe mit den höchsten<br />
Rollgewinnen, geht also Long-Positionen in diesen Rohstoffen<br />
Hier winken Rollgewinne – und damit höhere Gesamtrenditen. Rollverlusten, geht also short in diesen Rohstoffen. Ziel der Strategie<br />
ist ein attraktives Verhältnis von Renditechancen und Vola-<br />
Zugleich liefert Backwardation auch ein ganz wichtiges fundamentales<br />
Signal, denn der höhere Spotmarktpreis zeigt eine tilität einerseits sowie eine geringe Korrelation zum Aktienmarkt<br />
Knappheit an. Im Gegensatz dazu deutet ein Contango auf hohe andererseits.<br />
Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013 Xl
Schlusspunkt<br />
Der Hype ist vorbei, die Hausse geht weiter<br />
Rohstoffe sind nicht mehr das neue, hippe Investment. Vielmehr<br />
sind mittlerweile viele Investoren mit ihnen vertraut und betrachten<br />
sie als solide Anlageklasse, die das Portfolio diversifiziert. Der<br />
Hype um Öl, Kupfer & Co., wie er in der vergangenen Dekade zu<br />
spüren war, hat sich etwas gelegt. Zur Ernüchterung hat sicherlich<br />
auch der scharfe Einbruch 2008 beigetragen. Der breite Rohstoffindex<br />
DJ UBS Commodity hat sich mehr als halbiert und in nur<br />
fünf Monaten verloren, was er in den vorangegangenen fünf Jahren<br />
gewonnen hatte. Dennoch ist die Rohstoff-Story noch lange nicht<br />
am Ende. China hat – auch wenn das Wachstum künftig wohl in<br />
kleineren prozentualen Schritten erfolgt – riesigen Einfluss auf die<br />
Nachfrageseite. Für 2013 rechnet Michael Krauß von <strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong><br />
<strong>Management</strong> mit einem leicht positiven Jahr für Rohstoffe.<br />
auch Experten. Einen Erklärungsansatz dafür sieht Michael<br />
Krauß von <strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong> <strong>Management</strong> in der Energielastigkeit<br />
der breiten Indizes, über die viele Investments laufen. Beim DJ<br />
UBS Commodity etwa machen Energierohstoffe ein Drittel des<br />
Index aus, beim Rogers International Commodity Index sind es<br />
sogar über 40 Prozent. Der am stärksten gewichtete Rohstoff<br />
ist Rohöl. Und das bietet nach Meinung von Krauß nicht mehr<br />
viel Preispotenzial nach oben – außer es käme zu einer größeren<br />
Krise, etwa im Nahen Osten.<br />
Die US-Ölsorte WTI steht ebenso unter Druck wie der Erdgaspreis.<br />
Neue Abbaumethoden sind schuld: Aus bisher geschlossenen<br />
Schiefergesteinen fördern die Amerikaner mittels Fracking<br />
reichliche Mengen an Öl und Gas zutage. Die Internationale<br />
Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die USA in den 2020er<br />
Dass Rohstoffe nicht schon 2012 wie Aktien stärker von der<br />
Liquiditätsschwemme der Notenbanken profitierten, überrascht<br />
Jahren zum größten Ölproduzenten der Welt aufsteigen. Um 2030<br />
sollen die USA gar zu einem Nettoexporteur an Öl werden. Die<br />
tiefgreifenden Änderungen in der<br />
Die besten Rohstofffonds nach Drei-Jahres-Performance<br />
Jährliche Performance in Prozent<br />
amerikanischen Energiewirtschaft<br />
werden nach Einschätzung der IEA<br />
Fonds<br />
<strong>LBBW</strong> Rohstoffe 1R<br />
JB Commodity Fund<br />
UBS Rici<br />
Vescore CYD Alpha Commodity<br />
WKN<br />
A0NAUG<br />
A0LBDC<br />
A0JK6C<br />
A0Q424<br />
3 Jahre<br />
9,7<br />
7,8<br />
7,4<br />
7,0<br />
1 Jahr<br />
–4,2<br />
–10,1<br />
–8,6<br />
–3,6<br />
Volatilität (3 Jahre)<br />
18,4<br />
19,4<br />
20,5<br />
12,6<br />
weit über Nordamerika hinaus zu<br />
spüren sein.<br />
Auch wenn viele Rohstoffe wie Öl<br />
stark konjunkturabhängig sind, so<br />
hat doch jeder einzelne Rohstoff<br />
<strong>LBBW</strong> Rohstoffe 2 LS A0X97E 6,7 –0,7 7,2<br />
Quelle: Morningstar; Stand: 23. März 2013<br />
Xll Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013
SchlussPunkt<br />
<strong>Management</strong> zu ihren Gunsten. Sie setzen dabei vornehmlich auf<br />
Rohstoffe mit Rollgewinnen. Der marktneutrale <strong>LBBW</strong> Rohstoffe<br />
2 LS geht zudem „short“ bei Rohstoffen mit Rollverlusten. Der<br />
Charme der Fonds ist ihr einfaches Modell. „Der Rohstoffmarkt<br />
ist schon komplex genug“, so Krauß. Nur die Richtung der Terminkurven<br />
entscheidet, ob die Rohstoffe ins Portfolio kommen.<br />
Einschätzungen zur Preisentwicklung spielen keine Rolle. Agrarrohstoffe<br />
und den Viehsektor hat die <strong>LBBW</strong> im Oktober 2012<br />
aus ihren Portfolios ganz verbannt.<br />
Fondsmanager Krauß findet es nicht immer leicht, dem Modell<br />
einfach blind zu folgen. Doch der Erfolg gibt ihm bisher recht.<br />
Beide Fonds zählen zu den besten ihrer Kategorie. Gerade der<br />
seine Besonderheiten und Abhängigkeiten. Ein Beispiel: Bis vor<br />
kurzem gab es bei Platin und Palladium noch einen Angebotsüberschuss.<br />
Die leicht anziehende Autoproduktion erhöht aber<br />
die Nachfrage, insbesondere bei Palladium. Dies wird in Katalysatoren<br />
für Benzinmotoren verbaut, die vor allem in Asien gefahren<br />
marktneutrale Fonds fordert zwar hohen Erklärungsaufwand.<br />
Der Long-Short-Ansatz sorgt aber für weniger Schwankungen<br />
und kommt so den Sicherheitswünschen vieler Anleger entgegen.<br />
Zudem kann er durch seine marktneutrale Positionierung selbst<br />
in schwachen Märkten positive Renditen erzielen. Sabine Groth<br />
werden. Platin hingegen braucht man für<br />
Dieselmotoren, die stärker im noch schwächelnden<br />
Europa verbreitet sind. Kombiniert<br />
Auf dem Weg zum Nettoexporteur: Ölproduktion in den USA<br />
2011<br />
mit den Produktionsausfällen bei Platin in *8<br />
Südafrika und unklaren Lagerbeständen von<br />
Prognose<br />
Palladium in Russland ergibt sich 2013 plötzlich<br />
ein unerwartetes Marktdefizit.<br />
Für den Privatinvestor ist es ebenso wie für 6<br />
den Berater unmöglich, alle Faktoren im<br />
Schieferöl<br />
Blick zu haben, die die Preisentwicklung der<br />
einzelnen Rohstoffe beeinflussen. Der bequemere<br />
und sicherlich auch bessere Weg ist,<br />
4<br />
dies an Experten abzugeben und etwa über<br />
Onshore-Produktion (ohne Alaska)<br />
Investmentfonds breit zu investieren. Zumal<br />
neben der Preisentwicklung auch die Rollproblematik<br />
an den Terminmärkten die Anlageentscheidung<br />
2<br />
erschwert (siehe Seite V).<br />
Offshore-Produktion (ohne Alaska)<br />
Den Rollmechanismus nutzen auch die beiden<br />
Rohstoff-Futures-Fonds der <strong>LBBW</strong> <strong>Asset</strong><br />
Alaska<br />
0<br />
1990 2000 2010 2020 2030 2040<br />
*) Millionen Barrel pro Tag Quelle: U.S. Energy Information Administration<br />
Rohstoffe <strong>IM</strong> FOKUS, Ausgabe 01-2013 Xlll
<strong>IM</strong> <strong>FOkUS</strong><br />
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<strong>Asset</strong><br />
■ Fixed Income:<br />
Stichwort: Anlegersicherheit (High Yield, Staatsanleihen, Inflationsschutz,<br />
flexible Anleihenfonds)<br />
■ Alternatives:<br />
Chancen und Risiken bei Private Equity, Hedgefonds und Derivaten.<br />
Die Kunst der Diversifikation auch in kleineren Portfolios<br />
■ Wandelanleihen:<br />
Convertible Bonds als Klammer zwischen Aktien und Festverzinslichen<br />
erleben in der Niedrigzinsphase eine Renaissance. Absolute<br />
Return trotz niedriger Nominalzinsen bei Wandelanleihen<br />
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* Indexzusammensetzung seit 04.10.2012. <strong>LBBW</strong> Rohstoffe 2 LS I, ISIN DE000A0X97E0 (Mindestanlage 75.000 EUR), <strong>LBBW</strong> Rohstoffe 2 LS R, ISIN DE000A1H7276. Das Sondervermögen<br />
weist aufgrund seiner Zusammensetzung eine erhöhte Volatilität (Wertschwankung) auf. Diese Anzeige stellt eine Werbung dar und dient der Beschreibung des Produktes und<br />
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