Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de
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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />
- alle an<strong>de</strong>ren <strong>Religion</strong>en wer<strong>de</strong>n als GÅtzendienst entlarvt (vgl. auch die Bibel)<br />
4.2 [Antwort von] Karl RAHNER<br />
- Grundth<strong>es</strong>e: das Christentum ist eine <strong>Religion</strong> und bil<strong>de</strong>t mit an<strong>de</strong>ren ein Kontinuum<br />
- 1. <strong>de</strong>r Mensch erfÄhrt sich selbst als Subjekt: ist das W<strong>es</strong>en <strong>de</strong>r Transzen<strong>de</strong>nz<br />
- Mensch ist ein weltoffen<strong>es</strong> W<strong>es</strong>en = Transzen<strong>de</strong>nz gehÅrt w<strong>es</strong>ensmÄÜig zum Menschen<br />
- <strong>de</strong>r Mensch erfÄhrt Welt als kontingent (endlich, begrenzt) [und muss das bewÄltigen]:<br />
- Welt genÑgt <strong>de</strong>m Menschen nicht, weil ihr zur Vollkommenheit stets ein StÑck fehlt<br />
- alle Antworten, die er fin<strong>de</strong>t, werfen neue Fragen auf; alle Ziele sind nur Etappen<br />
-�d. Mensch greift vor auf d. Unendliche, Transzen<strong>de</strong>ntale um erkennen / sein zu kÅnnen<br />
- di<strong>es</strong>er Vorgriff ist das „ÑbernatÑrliche Existential“, <strong>de</strong>r Transzen<strong>de</strong>nzbezug d<strong>es</strong> Menschen 9<br />
- die Konfrontation mit di<strong>es</strong>er Verwi<strong>es</strong>enheit ist die Konfrontation mit sich selbst<br />
- an <strong>de</strong>r 2. Kontingenz- und Transzen<strong>de</strong>nzerfahrung kÇnnte <strong>de</strong>r Mensch auch vorbeigehen, �<br />
- das ÑbernatÑrliche Existential unterschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Menschen von an<strong>de</strong>ren Lebew<strong>es</strong>en:<br />
- <strong>es</strong> ist Offenbarung, die die MÅglichkeitsbedingung d<strong>es</strong> Vorgriffs und <strong>de</strong>r Selbsterfahrung ist<br />
- damit kann d. Vorgriff MÅglichkeit <strong>de</strong>r GeÅffnetheit d<strong>es</strong> Menschen auf das Ganze bedingen<br />
-�<strong>de</strong>r Mensch erfÄhrt sich als w<strong>es</strong>ensmÄÜig auf <strong>Gott</strong> verwi<strong>es</strong>en, in einer Hindynamisierung<br />
- = das Ziel d<strong>es</strong> von <strong>Gott</strong> begna<strong>de</strong>ten Geist<strong>es</strong>, die Transzen<strong>de</strong>ntalitÄt, ist zugleich Zugkraft<br />
- damit ist klar, das das Angebot <strong>de</strong>r Offenbarung in <strong>de</strong>r Liebe <strong>Gott</strong><strong>es</strong> allen Menschen gilt<br />
- aus di<strong>es</strong>er notwendigen Hindynamisierung folgt RAHNERs 3. EinschÄtzung <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong>en<br />
- <strong>Gott</strong> hat <strong>de</strong>n Menschen in di<strong>es</strong>er Verwi<strong>es</strong>enheit g<strong>es</strong>chaffen � universale Heilsg<strong>es</strong>chichte<br />
- Heils- und Offenbarungsg<strong>es</strong>chichte gibt <strong>es</strong> Åberall, wo <strong>es</strong> Menschheitsg<strong>es</strong>chichte gibt<br />
- Christentum sagt da von sich her auch nichts Neu<strong>es</strong>, <strong>es</strong> liegt mit di<strong>es</strong>em Quellgrund auf Linie<br />
- Christentum ist aber die HÅchstform di<strong>es</strong><strong>es</strong> Ansatz<strong>es</strong>, <strong>de</strong>r allen <strong>Religion</strong>en gemein ist 10<br />
-� <strong>Religion</strong>en sind Spiegelbil<strong>de</strong>r d. immer an d. Menschen ergehen<strong>de</strong>n Selbstmitteilung <strong>Gott</strong><strong>es</strong><br />
- auch das Christentum ist eine <strong>Religion</strong>, selbst wenn <strong>es</strong> in sich wi<strong>de</strong>rsprÑchlich ist<br />
- <strong>Religion</strong> und Christentum sind zu vielschichtig, um trennscharf <strong>de</strong>finieren zu kÅnnen<br />
- <strong>Religion</strong> ist kein <strong>de</strong>finitorischer Begriff; �<br />
5. <strong>Religion</strong> als erlÅsen<strong>de</strong>r Transzen<strong>de</strong>nzbezug<br />
- 5.1 FamilienÄhnlichkeit: nach Ludwig WITTGENSTEIN haben alle Sprachspiele gemeinsame W<strong>es</strong>en<br />
- <strong>Religion</strong> verstan<strong>de</strong>n als Sprachspiel � Begriff d<strong>es</strong> Spiel<strong>es</strong> selbst lÄsst sich nicht <strong>de</strong>finieren<br />
- aber innerhalb d<strong>es</strong> Spiels wer<strong>de</strong>n BÑn<strong>de</strong>l <strong>de</strong>finieren<strong>de</strong>r Merkmale benannt 11<br />
-�<strong>Religion</strong> ist ein Cluster unterschiedlicher <strong>de</strong>finieren<strong>de</strong>r Merkmale 12<br />
- Christentum selbst i. a. unterschiedlichen StrÅmungen zusammeng<strong>es</strong>etzt = cumulative tradition<br />
- Merkmale einer <strong>Religion</strong> kÅnnen diskrepant sein, <strong>Religion</strong> ist lebendig, kein Monolith<br />
- die „FamilienÄhnlichkeit“ meint letztlich das gleiche wie cumulative tradition =<br />
- nach William C. SMITH: die vielschichtige RealitÄt sich lebendig wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r ReligiositÄt<br />
- nur all<strong>es</strong> zusammen ist <strong>Religion</strong>, ist Christentum // -�Welch<strong>es</strong> Merkmal ist das<br />
- 5.2 Unverzichtbare Merkmal einer <strong>Religion</strong>?<br />
- THOMAS von Aquin nannte <strong>es</strong> die Beziehung d<strong>es</strong> Menschen zu <strong>Gott</strong><br />
- das ist eine zu enge, theistische [personaler <strong>Gott</strong>] und personale Formulierung; �<br />
- Max SECKLER formuliert neu: Herstellung ein<strong>es</strong> erlÅsen<strong>de</strong>n Transzen<strong>de</strong>nzbezug<strong>es</strong><br />
- damit sind sowohl personale wie apersonale Begriffe von <strong>Gott</strong> eing<strong>es</strong>chlossen<br />
- Transzen<strong>de</strong>nzbezug i. nie Selbstzweck, son<strong>de</strong>rn dient eben d. ErlÅsung / Reife d. Menschen<br />
-�5.3 Aufgabe <strong>de</strong>r <strong><strong>Religion</strong>sphilosophie</strong>, wenn sie primÄr „nach <strong>de</strong>r Wahrheit d<strong>es</strong> Glaubens sucht“:<br />
- und wenn dann <strong>Religion</strong> <strong>de</strong>finiert ist als „Herstellen ein<strong>es</strong> erlÅsen<strong>de</strong>n Transzen<strong>de</strong>nzbezugs“ �<br />
9<br />
Existentiell be<strong>de</strong>utsam = existential wird <strong>de</strong>r Bezug, weil <strong>de</strong>r Vorgriff auf das Sein selbst g<strong>es</strong>chieht.<br />
10<br />
Letztlich heiÜt das, dass einerseits alle <strong>Religion</strong>en offenbart sind, das Christentum aber einen HÅchstfall<br />
darstellt: Inklusivismus. Im Gegensatz dazu vertrat BARTH <strong>de</strong>n Exklusivismus.<br />
11<br />
D.h. Merkmale, anhand <strong>de</strong>rer die ZugehÅrigkeit zum jeweiligen Spiel erkennbar wird.<br />
12<br />
FÑr LOICHINGER ist das die einzige MÅglichkeit, <strong>de</strong>r Sache gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
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