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Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- religiÅse / christliche Erkenntnispraxis unterschei<strong>de</strong>t sich von perzeptiver in vier Punkten:<br />

1 - CE kennt keine Standardmetho<strong>de</strong>n zur PrÑfung einzelner Öberzeugungen (PE: Experiment)<br />

2 - CE erkennt in <strong>de</strong>n beobachteten GegenstÄn<strong>de</strong>n keine Regeln (PE: Naturg<strong>es</strong>etze)<br />

3 - nicht alle Erwachsenen verfÑgen gleichmÄÜig Ñber die FÄhigkeit zu CE (aber zu PE)<br />

4 - (�) alle Erwachsenen benutzen di<strong>es</strong>elbe Erkenntnismetho<strong>de</strong> = PE, aber nicht CE 3<br />

- zur B<strong>es</strong>timmung <strong>de</strong>r Vergleichskriterien wird aber schon perzeptive Praxis angewandt<br />

-�die Kriterien zur Bewertung einer Praxis wer<strong>de</strong>n aus ihr selbst gewonnen [E: Zirkel]<br />

- die Kriterien im Vergleich wer<strong>de</strong>n dann aber auf <strong>de</strong>ine an<strong>de</strong>re (CE) Praxis angewen<strong>de</strong>t<br />

-�<strong>es</strong> wird mit zweierlei MaÜ gem<strong>es</strong>sen: CE wird von auÜen, PE darf sich selbst bewerten<br />

- das ist nach ALSTON unzulÄssig; <strong>es</strong> mÑssen die selben a priorischen Standards gelten<br />

-�bewertet man Glaubenspraxis mit Argumenten aus <strong>de</strong>m Glauben, ist er genauso gut<br />

- v die Bewertung mit Argumenten nur aus <strong>de</strong>m Glauben ist aber im Grun<strong>de</strong> Fi<strong>de</strong>ismus �<br />

3. Die epistemischen PrÇfkriterien<br />

(1) Der Mensch als Subjekt religiÅser Erfahrung<br />

- Atheisten aus <strong>de</strong>m „pathologischen Strang“ <strong>de</strong>r reduktionistisch-funktionalen <strong>Religion</strong>skritik<br />

- halten religiÅse Erfahrung fÑr krankhaft und abnorm, g<strong>es</strong>tÑtzt auf empirische Untersuchungen<br />

- tatsÄchlich gibt <strong>es</strong> auch krankhafte WahrnehmungsstÅrungen [mit „religiÅsen“] Folgen<br />

- wenn Erfahrungen unter Bedingungen gemacht wer<strong>de</strong>n, die tÄuschen kÅnnen<br />

- sind tatsÄchlich keine verlÄsslichen Informationen gegeben; Beispiele: Drogen, Krankheit<br />

-� GlaubwÖrdigkeit hÇngt an <strong>de</strong>r „NormalitÇt“ d<strong>es</strong> Subjekts: ein Gegenbeweis religiàser Erfahrung<br />

- <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Nachweis von Krankheit o<strong>de</strong>r G<strong>es</strong>undheit ist nicht immer màglich (Heilige etc.)<br />

- aber genauso lÇsst sich <strong>de</strong>r Schluss umkehren, wenn sich Krankheit nicht beweisen lÄsst<br />

- = nicht alle Erfahrungen sind automatisch pathologisch, auch wenn <strong>es</strong> solche gibt<br />

(2) <strong>Gott</strong> als Objekt religiÅser Erfahrung<br />

- Atheisten mÑssen religiÅse Erfahrung an<strong>de</strong>rs erklÄren, weil ihr Objekt nicht existieren soll:<br />

- <strong>es</strong> gibt drei Wege, <strong>Gott</strong> als Ursache religiÅser Erfahrung zu leugnen:<br />

- 1. Reduktion religiÅser Erfahrung auf natÑrliche Ursachen (= reduktionistische Kritik)<br />

- 2. Falsifikation <strong>de</strong>r <strong>Gott</strong><strong>es</strong>hypoth<strong>es</strong>e durch die negativen Argumente <strong>de</strong>r Theodizee<br />

- 3. VerdrÄngung / Eliminierung <strong>de</strong>r <strong>Gott</strong><strong>es</strong>erklÄrung durch mo<strong>de</strong>rne Naturwissenschaft<br />

- <strong>de</strong>n Anspruch, die Existenz religiÅser Erfahrung vollstÄndig an<strong>de</strong>rs zu erklÄren, erfÑllen nicht alle<br />

- aber alle Argumente gegen <strong>de</strong>n Glauben [LOICHINGER?!] lassen sich da einsortieren<br />

(3) (�) Disanalogien empirischer und religiÅser Erfahrung<br />

- hÄrt<strong>es</strong>t<strong>es</strong> Argument gegen religiÅse Erfahrung ist die Behauptung folgen<strong>de</strong>r Disanalogien,<br />

- die <strong>es</strong> verbieten, das epistemische VerklÄsslichkeitsprinzip auf <strong>Religion</strong> zu Ñbertragen<br />

- A. religiÅse Erfahrung ist von mangeln<strong>de</strong>r UniversalitÄt gegenÑber <strong>de</strong>r Perzeption<br />

- im Gegenzug beinhaltet religiÅse Erfahrung per <strong>de</strong>finitionem einen personalen Bezug<br />

- Glaube muss frei sein � je<strong>de</strong> religiÅse Erfahrung muss verschie<strong>de</strong>n sein<br />

- nur in personaler <strong>Gott</strong><strong>es</strong>begegnung und Glaubensfreiheit gibt <strong>es</strong> Glaube, Hoffnung, Liebe<br />

- 1. je<strong>de</strong>r Mensch hat Perzeption, aber nicht je<strong>de</strong>r Mensch hat religiÅse Erfahrungen<br />

- � nach <strong>de</strong>r Definition religiÅser Erfahrung ist di<strong>es</strong>e aber doch recht alltÄglich<br />

- religiÅse Erfahrungen sind „G<strong>es</strong>chichtsr<strong>es</strong>istent“ und so alt wie die Menschheit<br />

- 2. perzeptive Erfahrung drÄngt sich <strong>de</strong>m Menschen auf, religiÅse nicht<br />

- � Aufdringlichkeit wÑr<strong>de</strong> gegen die VerlÄsslichkeit religiÅser Erfahrung sprechen<br />

- <strong>de</strong>r geglaubte Reifeproz<strong>es</strong>s wird gera<strong>de</strong> durch die epistemische Distanz [E] belegt<br />

- 3. religiÅse Erfahrungen sind vage, wÄhrend perzeptuelle prÄzise Informationen liefern<br />

- religiÅser Erfahrung fehlt die Versprachlichung, wo Perzeption Genauigkeit liefert<br />

- <strong>es</strong> ist aber unzulÄssig, aus <strong>de</strong>m Fehlen von Sprache auf d. Fehlen d<strong>es</strong> Objekts zu schlieÜen<br />

- nach ALSTON ist die <strong>Gott</strong><strong>es</strong>erfahrung subject matter und daher fÑr je<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>n<br />

-�religiÅse Erfahrungen weisen wie ihr Gegenstand Ñber alle Begriffe hinaus<br />

3<br />

An<strong>de</strong>rs ausgedrÑckt: Nicht alle Menschen glauben. Das geht mit <strong>de</strong>m Argument von WAINWRIGHT konform.<br />

Seite 4 von 5 in Kapitel VI (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

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