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Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- glauben, dass wir die Welt erfahren, wie sie ist und umgekehrt = <strong>de</strong>r Erfahrung trauen<br />

- ohne di<strong>es</strong>e realistische Erkenntnistheorie wÄren wir handlungsunfÄhig<br />

- ohne Zweifel von <strong>de</strong>r Fehlerhaftigkeit unserer Wahrnehmung auszugehen, ist pathologisch<br />

- 2. � v. epistemischer VerlÄsslichkeit d. Erfahrung auszugehen, ist Prinzip vernÇnftigen Denkens<br />

- das b<strong>es</strong>te Beispiel dafÑr liefert das NT in <strong>de</strong>n Evangelien:<br />

- J<strong>es</strong>us erfuhr intensiv die Gegenwart <strong>Gott</strong><strong>es</strong>, und bei allem R<strong>es</strong>pekt, er war nicht krank<br />

-�fÑr ihn wÄren Zweifel an <strong>de</strong>r Existenz <strong>Gott</strong><strong>es</strong> vÅllig absurd gew<strong>es</strong>en<br />

- 3. <strong>es</strong> b<strong>es</strong>teht vÅllige ParitÄt zwischen <strong>de</strong>r VerlÄsslichkeit perzeptueller und religiÅser Erfahrung<br />

-�wer die intensive Erfahrung <strong>Gott</strong><strong>es</strong> macht, muss vernÄnftigerweise glauben<br />

- im Falle J<strong>es</strong>u wÄre gera<strong>de</strong> die Annahme <strong>de</strong>r Nichtexistenz <strong>Gott</strong><strong>es</strong> <strong>de</strong>r pathologische Fall<br />

- <strong>de</strong>r Mensch ist so g<strong>es</strong>chaffen, dass er nur auf di<strong>es</strong>er Erfahrungsgrundlage leben kann<br />

-�wenn <strong>es</strong> rational ist, Öberzeugungen auf Basis perzeptueller Erfahrung zu bil<strong>de</strong>n,<br />

- ist <strong>es</strong> auch rational, Öberzeugungen = Glauben auf Basis religiÅser Erfahrung zu bil<strong>de</strong>n<br />

b. Alvin PLANTINGA<br />

- Hintergrund: PLANTINGA versucht, mit einer reformed epistemology die Dialektik aufzugreifen<br />

- Anliegen <strong>de</strong>r Dialektik = reformierten Theologie war, <strong>Gott</strong> als unbeweisbar zu <strong>de</strong>finieren<br />

- damit ist nach PLANTINGA gemeint: <strong>es</strong> ist nicht notwendig, <strong>de</strong>n Glauben nachzuweisen<br />

- = <strong>es</strong> braucht kein theistisch<strong>es</strong> Argument, <strong>es</strong> braucht Ñberhaupt kein<strong>es</strong> zu existieren<br />

- <strong>de</strong>r Glaube ist basal (basic), und zwar in sich berechtigterweise (properly[!])<br />

- di<strong>es</strong><strong>es</strong> Anliegen richtet sich gegen d. evi<strong>de</strong>ntialistischen Einwand (evi<strong>de</strong>ntialist challenge)<br />

- = geglaubt wer<strong>de</strong>n darf nur, wofÑr Indizien sprechen = was evi<strong>de</strong>nt ist<br />

- im Grun<strong>de</strong> eine (abg<strong>es</strong>chwÄchte) rationalistische Maxime: Glaube muss bewi<strong>es</strong>en wer<strong>de</strong>n<br />

- PLANTINGA bringt noch einmal <strong>de</strong>n Nachweis <strong>de</strong>r Aporie di<strong>es</strong>er Maxime:<br />

- je<strong>de</strong> Person verfÑgt Ñber eine b<strong>es</strong>timmte Wahrnehmungsstruktur = noetic structure<br />

- je<strong>de</strong> Öberzeugung ist darin durch basic and non-basic beliefs verankert<br />

- non-basic beliefs wer<strong>de</strong>n durch die basics begrÖn<strong>de</strong>t, die selbst „erste PrÇmissen“ sind<br />

- um Öberhaupt etwas beweisen zu kànnen, mÖssen wir uns auf basics verlassen<br />

- PLANTINGA lÅst die Aporie dadruch, dass die basic beliefs immer verlÄsslich sind:<br />

- 1. sie kÅnnen selbstevi<strong>de</strong>nt (2x2=4) o<strong>de</strong>r analytisch = tautologisch sein (� hat drei Ecken)<br />

- 2. incorrigible beliefs sind innere Erfahrungen [die von auÜen nicht prÑfbar sind]<br />

- 3. unmittelbare und unwillkÑrliche ÄuÜere Wirklichkeitsbehauptungen<br />

- alle di<strong>es</strong>e Klassen von beliefs kÅnnen als starting points fÑr komplexe Theorien gelten<br />

- Glaube ist fÑr PLANTINGA ebenso basic�er erÅffnet einen tieferen Wirklichkeitskontakt<br />

- religiÅse Erfahrungen sind nicht mehr weiter begrÑndbar, aber verlÄsslich genug<br />

c. William ALSTON<br />

- die Grundfrage ist, ob religiÅse Erfahrung religiÅse Öberzeugung rechtfertigt o<strong>de</strong>r nicht<br />

- = ob religiÅse Erfahrung <strong>de</strong>n gleichen Status verlÄsslichen Wirklichkeitswissens liefert 2<br />

- damit ist hinterfragt, was ALSTON „allgemeine epistemische Praxis“ (Denkpraktik) nennt:<br />

- <strong>es</strong> gibt mehrere solcher epistemic practic<strong>es</strong>, wie belief forming o<strong>de</strong>r doxastic practice<br />

- dazu gehÅren Logik, Mathematik genauso wie ErinnerungsvermÅgen und Wahrnehmung<br />

- sie alle geben ein Schema vor, wie auf Basis <strong>de</strong>r Erfahrung Öberzeugung gewonnen wird<br />

- di<strong>es</strong>e Art und Weise <strong>de</strong>r Öberzeugungsgen<strong>es</strong>e allein rechtfertigt die Öberzeugung<br />

- Voraussetzungen: komplexe epistemic practic<strong>es</strong> bauen auf einfachen, basalen (basic) auf<br />

- die basic practic<strong>es</strong> mÑssen als verlÄsslich vorausg<strong>es</strong>etzt wer<strong>de</strong>n kÅnnen<br />

- ohne einen hermeneutischen Zirkel gibt <strong>es</strong> keine MÅglichkeit, sie zu begrÑn<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn:<br />

- properly basic = elementar sind practic<strong>es</strong> genau dann, wenn von auÜen nicht prÑfbar<br />

- = genau dann, wenn nicht selbst wie<strong>de</strong>r durch an<strong>de</strong>re practic<strong>es</strong> zu untersuchen<br />

-�wir mÑssen uns in di<strong>es</strong>en basic practic<strong>es</strong> ganz einfach „in Verwendung fin<strong>de</strong>n“<br />

- sie sind dann rational, wenn sie uns vernÖnftig einen Auschnitt <strong>de</strong>r Welt erklÇren<br />

___- = eine map fÑr unser Han<strong>de</strong>ln liefern, eine Karte zur Orientierung in <strong>de</strong>r Wirklichkeit __<br />

- nach ALSTON han<strong>de</strong>lt <strong>es</strong> sich beim Glauben nun um genau eine solche basale Praxis<br />

- um <strong>de</strong>n Nachweis d<strong>es</strong> Glaubens als belief forming practice zu erbringen, vergleicht er ihn:<br />

2<br />

Die Frage nach <strong>de</strong>r generellen VerlÄsslichkeit von Wirklichkeitswissen ist ALSTONs Grundproblem.<br />

Seite 3 von 5 in Kapitel VI (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

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