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Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- (2) allgemein gilt: so lange nichts entschie<strong>de</strong>n gegen unsere Wahrnehmung spricht,<br />

- ist <strong>es</strong> vernÑnftig und sind wir im Recht, anzunehmen,<br />

- dass die Dinge (Umwelt, Mitmenschen) voraussichtlich so sind wie wir sie wahrnehmen<br />

- daraus ergibt sich das (1) Argument fÅr die VerlÄsslichkeit religiÅser Erfahrung:<br />

- mit <strong>de</strong>m gleichen Recht, wie wir unseren fÑnf Sinnen trauen, also <strong>de</strong>r perzeptuellen Erfahrung,<br />

- dÑrfen wir auch <strong>de</strong>m religiÅsen Erfahrungssinn vertrauen<br />

- in bei<strong>de</strong>n FÄllen liegt eine verlÄssliche Informationsquelle Ñber die Wirklichkeit vor<br />

- religiÅse Erfahrungen sind <strong>de</strong>mnach so lange als gleichverlÄsslich anzusehen,<br />

- wie keine relevante Falsifikation vorliegt, also „nichts gegen epistemische ParitÇt spricht“<br />

- eine allgemeine Definition von (je<strong>de</strong>r[!]) Erfahrung liefert (nochmals) Robert SWINBURNE:<br />

- „Wahrnehmen“ be<strong>de</strong>utet zunÄchst, einen Gegenstand auÜerhalb d<strong>es</strong> Bewusstseins bemerken<br />

- = ein „was-auch-immer“ di<strong>es</strong><strong>es</strong> ÄuÜeren Gegenstand<strong>es</strong> in das Bewusstsein zu bringen<br />

- Erfahrung ist Wahrnehmung dann genau, wenn das Objekt realiter existiert<br />

- = die Wahrnehmung tatsÄchlich vom Objekt ausgelÅst wird und nicht Einbildung ist<br />

-�religiÅse Erfahrungen sind Erfahrung genau dann, wenn <strong>Gott</strong> tatsÄchlich existiert<br />

- SWINBURNE lÄsst nun aber auch <strong>de</strong>n Umkehrschluss zu: was erfahren wird, ist wahrscheinlich<br />

- = von <strong>de</strong>r Tatsache einer Erfahrung darf auf die Existenz d<strong>es</strong> AuslÅsers g<strong>es</strong>chlossen wer<strong>de</strong>n<br />

- das gilt auch fÑr religiÅse Erfahrung: wer <strong>Gott</strong> erfÄhrt, darf glauben, dass er existiert<br />

(3) Synth<strong>es</strong>en<br />

a. John HICK<br />

A. Voraussetzungen (AusgangsprÄmissen ���)<br />

- HICK untersucht <strong>de</strong>n Quellgrund fÑr <strong>Religion</strong> unter einem epistemologischen Ansatz<br />

- <strong>es</strong> b<strong>es</strong>teht ein Unterschied zwischen religiÅser und nicht-religiÅser Erfahrung (Wahrnehmung)<br />

- in <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>r Wahrnehmung: <strong>Religion</strong> ist nicht Perzeption / sinnlich<br />

� - nichtsd<strong>es</strong>tomin<strong>de</strong>r ist religiÅse Erfahrung echte Erfahrung, Glaube konkrete ErfahrungsrealitÄt<br />

- wenn d. Propheten im AT die G<strong>es</strong>chichte als <strong>Gott</strong><strong>es</strong> Han<strong>de</strong>ln erfuhren, ist das ihre RealitÄt<br />

- = die Erfahrung <strong>de</strong>r G<strong>es</strong>chichte als „religiÅs“ ist nicht einfach nur eine Deutung<br />

- = <strong>es</strong> geht nicht um die nachtrÄgliche Anwendung einer Theorie auf das G<strong>es</strong>chehen<br />

- <strong>de</strong>r Mensch ist auf seine Erfahrung angewi<strong>es</strong>en, um han<strong>de</strong>ln zu kÅnnen<br />

- wir mÑssen davon ausgehen, dass die Welt so ist, wie wir sie erleben, sonst Ñberleben wir nicht<br />

- auch wenn <strong>es</strong> keinen Beweis dafÑr gibt, das wir die Welt so erleben, wie sie ist 1<br />

- das gilt insb<strong>es</strong>on<strong>de</strong>re, da wir nicht wissen, wie unsere Erfahrung zur „Wirklichkeit“ wird<br />

� - das liegt an <strong>de</strong>r Funktion d<strong>es</strong> kognitiven Wahrnehmungsapparats d<strong>es</strong> Menschen:<br />

- wir wissen nicht, wie unsere Erfahrungen zu unserer Wirklichkeits<strong>de</strong>utung wer<strong>de</strong>n<br />

- <strong>de</strong>r (kognitive) Be<strong>de</strong>utungsgehalt <strong>de</strong>r Wirklichkeit erschlieÜt sich spontan, unwillkÑrlich<br />

- gilt fÑr alle drei Wahrnehmungsperspektiven: � perzeptuelle, � evaluative und � religiÅse<br />

� - = wir nehmen war, dass wir in einer logischen Welt leben, wissen aber nicht, ob di<strong>es</strong>e existiert<br />

� - dasselbe gilt fÑr die Erfahrung, dass wir moralische W<strong>es</strong>en sind: wir wissen nicht, warum<br />

� - und fÑr die <strong>Gott</strong><strong>es</strong>erfahrung: Theisten interpretieren ihre Erfahrung als die <strong>Gott</strong><strong>es</strong><br />

- = sie nehmen <strong>Gott</strong> wahr, aber sie kÅnnen nicht beweisen, wie das funktioniert<br />

- in allen FÄllen aber interpretieren wir die Erfahrung irgendwie, um han<strong>de</strong>ln zu kÅnnen<br />

- � <strong>es</strong> gibt in <strong>de</strong>r Wahrnehmung unterschiedliche Gra<strong>de</strong> kognitiver Freiheit<br />

- da sich Perzeption aufdrÄngt, ist die Freiheit bei di<strong>es</strong>er Wahrnehmung am kleinsten<br />

- � nicht alle Menschen machen Ästhetische / ethische o<strong>de</strong>r religiÅse Erfahrungen<br />

- <strong>es</strong> bedarf dazu <strong>de</strong>r Disposition, aber ist sie vorhan<strong>de</strong>n, ist das Erleben unwillkÑrlich<br />

B. Das Analogie-Argument (fÑr <strong>de</strong>n Glauben)<br />

- HICKs Frage ist nun, wie verlÄsslich die Erfahrung <strong>de</strong>r einzelnen Perspektiven ist<br />

- mit wachsen<strong>de</strong>r kognitiver Freiheit geht zunÄchst eine rationale Unsicherheit einher<br />

- di<strong>es</strong> ist aber wie<strong>de</strong>rum notwendige Bedingung fÑr die Glaubensfreiheit [Erinnere] ///<br />

- analog zu aller an<strong>de</strong>ren Erfahrung (��) darf man auch fÑr d. VernÑnftigkeit v. � argumentieren:<br />

- 1. alle Erkenntnis geht von Erfahrung aus = solange nichts dagegen spricht, mÅssen wir<br />

1<br />

O<strong>de</strong>r umgekehrt: Obwohl <strong>es</strong> keinen Beweis dafÑr gibt, das die Welt so ist, wie wir sie erleben [KANT!].<br />

Seite 2 von 5 in Kapitel VI (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

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