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Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- personale AnsÄtze erklÄren Sachverhalte durch FÄhigkeiten und Intentionen von Personen<br />

-�<strong>es</strong> geht einmal um Naturereignisse, ein an<strong>de</strong>rmal � um intentionale Handlungen 6<br />

- die bei<strong>de</strong>n Grun<strong>de</strong>rklÄrungen lassen sich nicht aufeinan<strong>de</strong>r Reduzieren<br />

g. BAYESsch<strong>es</strong> Theorem: Die Kriterien rationaler = vernÑnftiger ErklÄrungen<br />

- erste Frage ist, ob Ñberhaupt ErklÄrungsbedarf b<strong>es</strong>teht: ist die vorliegen<strong>de</strong> Sache wahrscheinlich<br />

- = wie groÜ ist die Ausgangswahrscheinlichkeit <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Indizien [„wie natÖrlich…“]<br />

- wenn sie erklÄrt wer<strong>de</strong>n mÑssen, kann m. zunÄchst beliebige Annahmen Ñber Ursachen machen<br />

- und dann prÑfen, welche Annahme sich als die wahrscheinlichste ErklÄrung erweist:<br />

- grundsÄtzlich sind alle Annahmen nur Hypoth<strong>es</strong>en, wie in einem Kriminalfall<br />

- eine Hypoth<strong>es</strong>e impliziert immer b<strong>es</strong>timmte Indizien, die ohne sie nicht wÄren<br />

- signifikant = relevant sind di<strong>es</strong>e Indizien genau dann, wenn<br />

- 1. sie normalerweise unwahrscheinlich sein und nicht zu erwarten wÑr<strong>de</strong>n<br />

- im Kriminalfall<strong>es</strong>: ein TÄter, <strong>de</strong>r nicht Tut, hinterlÄsst keine FingerabdrÑcke<br />

- 2. wenn die Hypoth<strong>es</strong>e gilt, mÑssen die Sachverhalte dagegen wahrscheinlich sein<br />

-� d. ErklÄrungswert d. Hypoth<strong>es</strong>e ist hoch, wenn sie die Indizien wahrscheinlich macht<br />

- = wenn sie das PhÄnomen mÅglichst gut erklÄrt, b<strong>es</strong>ser als an<strong>de</strong>re Hypoth<strong>es</strong>en<br />

- wahrscheinlich wer<strong>de</strong>n Hypoth<strong>es</strong>en durch eine Reihe solcher „verwahrscheinlichter“ Indizien<br />

- fasst man alle Indizien zusammen, die fÑr o<strong>de</strong>r gegen verschie<strong>de</strong>ne Hypoth<strong>es</strong>en sprechen<br />

- zeichnet sich in <strong>de</strong>r Regel eine Wahrscheinlichkeit fÑr eine b<strong>es</strong>timmte Hypoth<strong>es</strong>e ab<br />

- solche Indizien kÅnnen zum Beispiel eintreffen<strong>de</strong> Prognosen sein (Urknalltheorie �…)<br />

- Hypoth<strong>es</strong>e selbst muss immer màglichst einfach sein = eigene Ausgangswahrscheinlichkeit hoch<br />

- von sich aus unwahrscheinliche Hypoth<strong>es</strong>en sind unplausibel<br />

- einen hohen ErklÄrungswert b<strong>es</strong>itzt nur Einfach<strong>es</strong><br />

- Mensch suchte und sucht immer nach <strong>de</strong>r ErklÄrung d<strong>es</strong> Komplexen durch Vereinfachung<br />

-� die Suche ist erst beim factum brutum = <strong>de</strong>r einfachst mÅglichen ErklÄrung <strong>de</strong>r PhÄnomene been<strong>de</strong>t<br />

- g<strong>es</strong>amte Theorie lÄsst sich nun auf die Hypoth<strong>es</strong>e „<strong>Gott</strong> existiert“ = <strong>Gott</strong><strong>es</strong>glauben anwen<strong>de</strong>n:<br />

- damit kann man die <strong>Gott</strong><strong>es</strong>beweise als Wahrscheinlichkeitsargumente neu formulieren<br />

- erklÄrungswÑrdig<strong>es</strong> komplex<strong>es</strong> Faktum ist die Existenz d<strong>es</strong> schÅnen Universums (Teleologie)<br />

- die naturwissenschaftliche Feinabstimmung schreit nach SWINBURNE nach ErklÄrung<br />

- die Ausgangswahrscheinlichkeit ist nicht hoch � <strong>es</strong> b<strong>es</strong>teht ErklÄrungsbedarf<br />

- <strong>es</strong> muss intuitiv nicht fÑr all<strong>es</strong> eine ErklÄrung geben, aber gar keine ist unwahrscheinlich<br />

- Gegenposition wÄre die Auffassung von RUSSEL: „das Universum ist einfach da“<br />

- die KomplexitÇt muss nicht erklÇrt wer<strong>de</strong>n, das Einfachheitskriterium hinfÇllig<br />

- Hypoth<strong>es</strong>e, „<strong>Gott</strong> existiert“ macht di<strong>es</strong><strong>es</strong> sonst unwahrscheinliche Faktum wahrscheinlich<br />

- wenn <strong>Gott</strong> existiert, dann schafft er genau ein solch geordnet<strong>es</strong> Universum<br />

-�„<strong>Gott</strong>“ hat einen hohen ErklÇrungswert: Indizien wÇren ohne ihn unwahrscheinlich<br />

- insb<strong>es</strong>on<strong>de</strong>re die Gerichtetheit <strong>de</strong>r Evolution auf <strong>de</strong>n Menschen, aber auch Schànheit etc.<br />

- die Indizien sind auÑer<strong>de</strong>m nicht naturwissenschaftlich [vollstÄndig] erklÄrbar<br />

- die theistische ErklÄrung ist fÑr SWINBURNE auch die allereinfachst mÅgliche<br />

- die KomplexitÄt d<strong>es</strong> Universums kann auf eine einheitliche Ursache zurÇckgefÇhrt wer<strong>de</strong>n<br />

- dagegen steht die I<strong>de</strong>e von John L. MACKIE: <strong>Gott</strong> ist die kompliziert<strong>es</strong>te ErklÄrung<br />

- <strong>Gott</strong> ist eine „befremdliche EntitÄt“ und so unwahrscheinlich wie MarsmÄnnchen<br />

5. Fazit<br />

- SWINBURNE reformuliert auf di<strong>es</strong>er Basis alle <strong>Gott</strong><strong>es</strong>beweise<br />

-� aber genannte Kritik wirft ihm vor, mit subjektiven Wahrscheinlichkeiten zu arbeiten<br />

-� <strong>es</strong> kommt aufgrund <strong>de</strong>rselben Argumentation zu zwei vÅllig entgegenstehen<strong>de</strong>n Th<strong>es</strong>en<br />

- die Argumente sind die gleichen, aber sie wer<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rs gewertet<br />

-� Existenz <strong>Gott</strong><strong>es</strong> ist nicht ausg<strong>es</strong>chlossen, son<strong>de</strong>rn aufgrund mehrerer Indizien wahrscheinlich<br />

- <strong>es</strong> ist nur ein argumentativer Patt mÅglich, die Existenz <strong>Gott</strong><strong>es</strong> bleibt doppel<strong>de</strong>utig<br />

- bei<strong>de</strong> Argumentationen haben Recht, das Universum b<strong>es</strong>itzt religiÅse Ambivalenz<br />

- <strong>es</strong> ist als SchÅpfung genauso wie als naturalistischer Zufall <strong>de</strong>utbar � Freiheit<br />

6<br />

Als Beispiel wer<strong>de</strong>n Ebbe und Flut o<strong>de</strong>r die Blumenvase im Gang angefÑhrt.<br />

Seite 8 von 8 in Kapitel VI (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

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