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Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- Wahrheit wird dann empirisch sinnfÄllig<br />

- gleiche Wurzel wie Kunst hat Sprache: <strong>de</strong>n Ausdruck menschlicher Wirklichkeitserfahrung<br />

- in bei<strong>de</strong>n FÄllen han<strong>de</strong>lt <strong>es</strong> sich um symbolische Verdichtung (auch d. Selbsterfahrung):<br />

- in Form rationaler Begriffssprache = Wissenschaft; Form nicht rationaler Aussagen = Kunst<br />

- damit wird auch die Re<strong>de</strong> vom „Unsagbaren“, von <strong>de</strong>r Transzen<strong>de</strong>nz mÅglich<br />

3. Problem d<strong>es</strong> <strong>Religion</strong>sbegriffs [aus 2]<br />

- Problem ein<strong>es</strong> solchen (2.) <strong>Religion</strong>sbegriffs ist das Faktum wi<strong>de</strong>rsprÑchlicher religiÅser PhÄnomene 6<br />

- bei einer wi<strong>de</strong>rsprÑchlichen Definition zu verbleiben hieÜe, <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> aufzugeben<br />

-�eine umfassen<strong>de</strong>re Definition von <strong>Religion</strong> ist nÅtig, wenn auch sehr umfangreich<br />

- Grund fÑr wi<strong>de</strong>rsprÑchliche PhÄnomene ist g<strong>es</strong>chichtliche Vermittlung <strong>de</strong>r <strong>Gott</strong>-Mensch-Beziehung:<br />

- sie i. immer eingebettet in e. konkreten Kontext, nicht abstrakt, vom konkreten Lebensbezug gelÅst<br />

-�<strong>es</strong> gibt die <strong>Gott</strong>-Mensch-Beziehung nur in g<strong>es</strong>chichtlicher / individualisierter PluralitÄt<br />

- <strong>de</strong>r erste Anlauf war noch eine Definition aus <strong>de</strong>m Christentum heraus:<br />

- was nicht Christentum ist, ist nicht <strong>Religion</strong>, und all<strong>es</strong> Christliche ist <strong>Religion</strong><br />

- <strong>de</strong>m entspricht <strong>de</strong>r HÅchstanspruch <strong>de</strong>r Verbalinspiration [<strong>de</strong>r Heiligen Schriften]<br />

- � aber: die je eigene <strong>Religion</strong> ist immer Ausdruck gÅttlichen Willens<br />

- <strong>Gott</strong> teilt sich nicht g<strong>es</strong>chichtslos mit<br />

- <strong>es</strong> b<strong>es</strong>teht ein Zusammenhang zwischen Umwelt und Gemeinschaft<br />

- insb<strong>es</strong>on<strong>de</strong>re im 15. / 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n W<strong>es</strong>en und christlicher Begriff von <strong>Religion</strong> fraglich 7<br />

-�das Christentum liefert nicht (mehr) die Definition von „<strong>Religion</strong>“ � neue Definition nÅtig<br />

- Plural unterschiedlicher <strong>Religion</strong>en (<strong>Gott</strong>heiten) steht heute im Wi<strong>de</strong>rspruch zum Christentum<br />

- theologische Glaubenssysteme gibt <strong>es</strong> auch auÜerhalb d<strong>es</strong> Christentums<br />

4. (�) Ist das Christentum keine o<strong>de</strong>r eine <strong>Religion</strong>?<br />

4.1 [Antwort von] Karl BARTH<br />

- Christentum kann nicht sinnvoll unter <strong>de</strong>m Begriff 1. <strong>Religion</strong> verhan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, <strong>es</strong> ist keine �<br />

- damit wehrt sich BARTH gegen d. Irrtum <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong>en = d. Umkehrung <strong>Religion</strong> � Offenbarung<br />

- = alle Menschen haben von sich aus Zugang zu <strong>Gott</strong> [wenn das Irrtum�contra RAHNER]<br />

- <strong>Religion</strong> ist <strong>de</strong>r Versuch d<strong>es</strong> Menschen, sich vor seinem <strong>Gott</strong><strong>es</strong>bild zu rechtfertigen<br />

- eigentlich hat <strong>de</strong>r Mensch keinen Zugang zu <strong>Gott</strong>, auch nicht in Potenz [sic: Thomas / Aristotel<strong>es</strong>]<br />

- <strong>es</strong> gibt aber die „menschliche ZustÇndlichkeit“ <strong>de</strong>r Offenbarung, in etwa „<strong>Gott</strong><strong>es</strong>erfahrung“<br />

- das 2. Christentum entlarvt <strong>de</strong>n Irrtum <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong>en<br />

- dialektische Theologie: <strong>Gott</strong> wird als <strong>de</strong>r ganz an<strong>de</strong>re, seinsmÄÜig verschie<strong>de</strong>ne g<strong>es</strong>ehen<br />

- di<strong>es</strong> hat (1) einen ontologischen Aspekt: Abstand <strong>Gott</strong> � Mensch unÑberbietbar groÜ<br />

- (2) e. hamartiologischen Aspekt: Abstand ist Folge <strong>de</strong>r radikalen Ver<strong>de</strong>rbtheit d<strong>es</strong> Menschen<br />

- <strong>de</strong>r Mensch ist w<strong>es</strong>entlich SÑn<strong>de</strong>r � er hat von sich aus keinen Zugang zu <strong>Gott</strong><br />

- <strong>es</strong> ist <strong>de</strong>m Menschen keine adÄquate Vorstellung von <strong>Gott</strong> mÅglich<br />

- <strong>es</strong> gibt eine absolute Trennwand zwischen <strong>Gott</strong> und Mensch<br />

- (3) <strong>de</strong>r soteriologische Aspekt b<strong>es</strong>agt aber, das <strong>Gott</strong> von sich aus die Wand ÑberbrÑckt<br />

- er allein ist SouverÄn <strong>de</strong>r Offenbarung, aber er neigt sich darin gnÄdig <strong>de</strong>m Menschen zu<br />

- Dialektik b<strong>es</strong>teht nun im doppelten Nein d<strong>es</strong> Menschen (1+2) zum Ja <strong>de</strong>r ErlÅsung (3):<br />

� - = wir wissen, d. wir d. Gna<strong>de</strong> wi<strong>de</strong>rsprechen, mÑssen aber glauben, d. d. Gna<strong>de</strong> uns wi<strong>de</strong>rspricht<br />

- das Christentum und nur das Christentum vergegenwÄrtigt die absolute Trennwand<br />

-�<strong>es</strong> steht im 3. radikalen Wi<strong>de</strong>rspruch zu allen an<strong>de</strong>ren <strong>Religion</strong>en<br />

- eben weil nur hier die Trennung Ñberwun<strong>de</strong>n wird durch die gnÄdige Offenbarung <strong>Gott</strong><strong>es</strong><br />

- <strong>es</strong> ist die einzige Offenbarung <strong>Gott</strong><strong>es</strong>, die reine wahre <strong>Religion</strong> 8 und � <strong>de</strong>ren Aufhebung<br />

- = <strong>Gott</strong><strong>es</strong> Gegenwart, die sonst verborgen ist im „allgemein Menschlichen“<br />

- BegrÑndung: die Gna<strong>de</strong> <strong>Gott</strong><strong>es</strong> in <strong>de</strong>r Offenbarung g<strong>es</strong>chah und g<strong>es</strong>chieht in Christus<br />

- „<strong>Religion</strong>“ ist von di<strong>es</strong>er Offenbarung her zu verstehen, nicht umgekehrt<br />

- „<strong>Religion</strong>“ gibt <strong>es</strong> nur insofern, als <strong>es</strong> <strong>de</strong>n von <strong>Gott</strong> gerechtfertigten SÅn<strong>de</strong>r gibt<br />

6<br />

Das be<strong>de</strong>utete nÄmlich WillkÑr: <strong>Religion</strong> kann dann je<strong>de</strong> Öberzeugung externalisieren (<strong>de</strong>nke an H. PLESSNER).<br />

7<br />

Zumind<strong>es</strong>t im „christlichen Abendland“, wo <strong>es</strong> zuvor <strong>de</strong>n christlichen Allein<strong>de</strong>utungsanspruch gab.<br />

8<br />

Wahre <strong>Religion</strong> gibt <strong>es</strong> nur von <strong>Gott</strong> als Offenbarung. In sich / von sich aus / w<strong>es</strong>entlich ist sie niemals wahr.<br />

Seite 3 von 4 in Kapitel I (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

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