Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de
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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />
- = <strong>de</strong>r Apell „gehe hin und handle ebenso“<br />
- <strong>Religion</strong> wird auf Moral reduziert, religiÅse Behauptungen in Moralprinzipien Ñbersetzt<br />
- Kernaussage und Grundbotschaft = ethisch-evokativer Apell „Lebe ein Leben in Liebe“<br />
c) ReligiÇs<strong>es</strong> Sprachspiel<br />
- renommiert<strong>es</strong>te Variante entwickelte Ludwig WITTGENSTEIN {2}, sie hat 3 Charakteristika:<br />
- 1. die Vielfalt konkreter Sprachspiele: <strong>es</strong> gibt nicht nur die wissenschaftliche Sprache<br />
- son<strong>de</strong>rn Vielfalt konkreter Sprachspiele u. sinnvoller sprachlicher Gebrauchsweisen<br />
- „Sprachspiel“ ist dabei BÑn<strong>de</strong>l / Cluster <strong>de</strong>finieren<strong>de</strong>r Merkmale, selbst un<strong>de</strong>finiert<br />
- 2. keine sprachspielunabhÄngige Be<strong>de</strong>utung = Be<strong>de</strong>utung wird vom Spiel f<strong>es</strong>tgelegt<br />
- Worte und SÄtze sind auÜerhalb (ihr<strong>es</strong>) ein<strong>es</strong> Sprachspiels sinnlos<br />
- analog zu einer Spielfigur, <strong>de</strong>ren Sinn erst durch die Regeln verstehbar wird<br />
- die Sprachspielregeln [Grammatik?] legen <strong>de</strong>n Sinn von Aussagen f<strong>es</strong>t (Brot ��)<br />
- 3. ein Sprachspiel ist / enthÄlt eine ganze Lebensform im weit<strong>es</strong>ten Sinn<br />
- = <strong>es</strong> ist System von Wissen und Aussagen, weltanschaulich<strong>es</strong> Öberzeugungssystem<br />
- dabei ist <strong>es</strong> immer autonom und kann von auÜen nicht bewertet wer<strong>de</strong>n<br />
- wer aber in ein Sprachspiel eintritt, Ñbernimmt d<strong>es</strong>sen Deutungssystem<br />
- ? PHILLIPS Ñbernahm die Theorie WITTGENSTEINS und baute sie aus<br />
- <strong>de</strong>r Glaube ist ein autonom<strong>es</strong> Sprachspiel, analog <strong>de</strong>m wissenschaftlichen Sprachspiel<br />
-� die Interpretationsweise <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> ist genuin und von auÜen nicht verstehbar<br />
- aber ebenso wie die Wissenschaft b<strong>es</strong>itzt <strong>Religion</strong> eine interne PlausibilitÄt<br />
-� Legitimation erfolgt, in <strong>de</strong>m man sich zum Glauben wie zur Wissenschaft entschlieÜt<br />
- religiÅse Aussagen haben nonkognitive = zu b<strong>es</strong>timmten Denkweisen erziehen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />
- b<strong>es</strong>on<strong>de</strong>rs wichtig ist die <strong>es</strong>chatologische VerheiÜungsperspektive = „lebe daraufhin“<br />
(3) Kritik {= 3.3}<br />
- positiv ist die Erinnerung an die VieldimensionalitÄt d<strong>es</strong> Glaubens und religiÅser Re<strong>de</strong><br />
- Re<strong>de</strong> von <strong>Gott</strong> <strong>de</strong>ckt auch an<strong>de</strong>re als die theologische / religiÅse Sprechweise ab<br />
- in <strong>de</strong>r rationalen Theologie bis dahin verg<strong>es</strong>sen, lebt die Vielfalt mit <strong>de</strong>r Position auf<br />
- negativ gibt <strong>de</strong>r Nonkognitivismus <strong>de</strong>m Sinnlosigkeitsvorwurf recht� ScheinlÅsung:<br />
- Glaube ist nurnoch durch Zuschreibung nonkognitiver Eigenschaften zu retten<br />
- die neue Phase <strong>de</strong>r analytischen <strong>Religion</strong>skritik wird nicht beantwortet, son<strong>de</strong>rn b<strong>es</strong>tÄtigt<br />
- fÑhrt zu insg<strong>es</strong>amt 4 schwerwiegen<strong>de</strong>n Problemen � <strong>es</strong> muss eine an<strong>de</strong>re LÅsung geben �<br />
��- das zeigt zugleich die theologische Relevanz d<strong>es</strong> Problems auf; <strong>es</strong> gilt:<br />
- alle zentralen Glaubensaussagen sind wortwÅrtliche Tatsachenbehauptungen, <strong>de</strong>nn<br />
- 1. ein Glaube, <strong>de</strong>r nichts Ñber die Wirklichkeit aussagt, ist trivial<br />
- ohne kognitiven Tatsachengehalt macht <strong>de</strong>r Glauben keine Aussage zur Wirklichkeit<br />
- wenn all<strong>es</strong> an<strong>de</strong>rs verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n muss, ist <strong>de</strong>r Glauben fÑr das Leben irrelevant<br />
- Glaubensfragen erwarten kognitive Antworten, die nicht mehr erklÄrt wer<strong>de</strong>n kÅnnen<br />
- 2. nonkognitive Reinterpretation wi<strong>de</strong>rsprÄche <strong>de</strong>m 2000 Jahre alten SelbstverstÄndnis<br />
- die Aussage „<strong>Gott</strong> existiert“ muss kognitiv sein, <strong>de</strong>nn transzen<strong>de</strong>nte RealitÄt gibt <strong>es</strong><br />
- ohne Wahrheitsgehalt kann Glaube nicht erlÅsen, wÄre nur LebensgefÑhl o<strong>de</strong>r Ethik<br />
- = er kann Wirklichkeit nicht mehr bewÄltigen / g<strong>es</strong>talten = Argument gegen Theodizee<br />
- SelbstverstÄndnis d<strong>es</strong> Glaubens ist aber, genau das zu leisten<br />
- 3. emotional<strong>es</strong>-ethisch<strong>es</strong> LebensgefÑhl hÄngt von <strong>de</strong>r kognitiven GlaubensÑberzeugung ab<br />
- nur kognitiv ist ein GlaubensgefÑhl sinnvoll, sonst ginge <strong>es</strong> nur um Herz und GefÑhl 4<br />
- ohne Wahrheitsanspruch wer<strong>de</strong>n alle, auch Glaubensaussagen, vÅllig beliebig<br />
- das wi<strong>de</strong>rspricht nicht nur <strong>de</strong>m SelbstverstÄndnis d<strong>es</strong>, son<strong>de</strong>rn zerstÅrt <strong>de</strong>n Glauben<br />
- 4. <strong>de</strong>r Nonkognitivismus ist mit <strong>de</strong>m Atheismus vereinbar, Nonkognitivisten = Atheisten<br />
- ob <strong>de</strong>r Mensch glaubt o<strong>de</strong>r nicht, seine Existenz ist vÅllig gleichgÑltig<br />
- damit sind die Nonkognitivisten bereits „ins atheistische Lager abgeglitten“ (LOICHI)<br />
- John L. MACKIE spricht von „verborgenem Atheismus“ und „Scheinlàsung“<br />
4<br />
Damit wÄre <strong>de</strong>r Fi<strong>de</strong>ismus wie<strong>de</strong>r im Rennen, das bloÜe FÑr-wahr-halten (beliebiger) Öberzeugungen.<br />
Seite 4 von 5 in Kapitel V (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?