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Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

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Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- religiÅse Selbstentfremdung muss been<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r Mensch aus d. Zentrum gerÑckt wer<strong>de</strong>n<br />

- das ist die Aufgabe und Leistung <strong>de</strong>r Wissenschaft � FREUD appeliert an Rationalismus<br />

5. Mo<strong>de</strong>rne Psycho-Biologie: <strong>Religion</strong> als Öberlebensstrategie<br />

- <strong>Religion</strong> ist eine Öberlebensstrategie in BedrÄngnis geratener Organismen<br />

- genauer: religiÅse Erfahrung dient dazu, seelische R<strong>es</strong>erven zu mobilisieren<br />

- = sie sind e. ProblemlÅsungsmechanismus zur Öberwindung von Lebensschwierigkeiten<br />

- damit dienen sie <strong>de</strong>r (seelischen) Selbstheilung, das Zitat spricht von spontaner ~ 5<br />

-� dasselbe Schema wie FREUD, auch ein aufgewÄrmter XENOPHANES / FEUERBACH mo<strong>de</strong>rn<br />

3. Theologische Antwort<br />

- wie pariert die Theologie die Kritik: <strong>es</strong> gibt zwar Kritikpunkte an je<strong>de</strong>r einzelnen Position,<br />

- aber schon die Kritik <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n grundsÄtzlichen Motive ist stichhaltig genug:<br />

1. Die Kritik am genetisch-reduktionistischen Motiv (NIETZSCHE, FREUD)<br />

- <strong>Religion</strong> ist immer Ergebnis natÑrlicher Ursachen, ist R<strong>es</strong>sentiment o<strong>de</strong>r pathologisch<br />

-� fÖr das PhÇnomen „<strong>Religion</strong>“ lÇsst sich eine vollstÇndig natÖrliche Gen<strong>es</strong>e aufzeigen<br />

- je schlÖssiger, vollstÇndiger die ErklÇrung, d<strong>es</strong>to unglaubwÖrdiger ist „<strong>Gott</strong><strong>es</strong>erfahrung“<br />

- Offenbarung wird ÖberflÖssig, die Annahme einer ÖbernatÖrlichen Quelle unnàtig<br />

- <strong>de</strong>r Ansatz <strong>de</strong>r theologischen Erwi<strong>de</strong>rung ist ein Grundsatz <strong>de</strong>r Erkenntnislehre:<br />

- = die Gen<strong>es</strong>e einer âberzeugung sagt Öber <strong>de</strong>ren Wahrheitsgehalt nichts aus<br />

- schlieÑt man aus <strong>de</strong>r Gen<strong>es</strong>e auf die Warheit, begeht man <strong>de</strong>n genetischen Fehlschluss<br />

- = <strong>es</strong> gibt einen klaren Unterschied zwischen Wahrheitsanspruch und Entstehung d<strong>es</strong> Glaubens<br />

-� das Argument <strong>de</strong>r reduktionistischen Kritik ist nicht vÅllig stimmig, <strong>de</strong>nn:<br />

- „Wahrheit“ hÄgt nicht an Motiven und Absichten <strong>de</strong>r Aussagen, son<strong>de</strong>rn nur am „Zutreffen“<br />

- allen genetisch-reduktionistischen Positionen liegt di<strong>es</strong>bezÑglich MissverstÄndnis zugrun<strong>de</strong>:<br />

- machen die Wahrheit vom Motiv <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> abhÄngig: <strong>es</strong> ist „unlauter“, <strong>Religion</strong> falsch<br />

- grundsÄtzlich ist das genetische Argument allerdings zunÄchst stichhaltig:<br />

- die Gen<strong>es</strong>e von Vorstellungen kann gegen <strong>de</strong>n Wahrheitswert sprechen (Drogen…) 6<br />

-� <strong>es</strong> ist ein theologisch<strong>es</strong> Zusatzargument zur Gen<strong>es</strong>e <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> notwendig:<br />

- = das ganze PhÄnomen <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> kann nicht mit einer Ursache allein erklÄrt wer<strong>de</strong>n<br />

- die Reduktion auf die subjektive Disposition ein<strong>es</strong> Menschen reicht nicht aus<br />

- erst dass Vorhan<strong>de</strong>nsein ein<strong>es</strong> AuslÅsers und die Disposition erklÄren das PhÄnomen<br />

- = <strong>es</strong> kann sogar sein, dass die Gen<strong>es</strong>e = menschliche Sehnsucht <strong>Religion</strong> erst ermÅglicht<br />

- die Gefahr, die von <strong>de</strong>m Argument aufgezeigt wird, ist die <strong>de</strong>r „GÅtter nach MaÜ“<br />

-� Aufgabe: die Re<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Theologie von <strong>Gott</strong> als adÄquat nachweisen [2. Traktat]<br />

- Hauptargument: Mensch kann nicht an<strong>de</strong>rs, als endliche Vorstellungen auf <strong>Gott</strong> Ñbertragen<br />

2. Die Kritik am funktionalistischen Motiv (FEUERBACH, MARX, Psychobiologie)<br />

vgl. auch 6<br />

- <strong>Religion</strong> ist nicht immer dysfunktional, sie hat nicht nur negative Wirkungen<br />

- <strong>es</strong> gibt die negativen PhÄnomene in <strong>de</strong>r G<strong>es</strong>chichte, wie die Inquisition<br />

- aber di<strong>es</strong>e sind nicht notwendig mit <strong>de</strong>m Glauben verbun<strong>de</strong>n<br />

- positive Wirkungen von Glaube, <strong>Religion</strong> und Christentum waren:<br />

- das Christentum war VorkÄmpfer vieler Rechte wie <strong>de</strong>r Menschenrechte 7<br />

- dahinter stehen Errungenschaften wie eine christliche Anthropologie und <strong>de</strong>r Person-Begriff<br />

- = die Kirche kann sich auch an ihrem Erfolg beim Nach<strong>de</strong>nken Ñber <strong>Gott</strong> m<strong>es</strong>sen<br />

- wenn <strong>Religion</strong> nur Neurosen produziert, ist sie tatsÄchlich fehlerhaft o<strong>de</strong>r ein Fehler<br />

- wenn <strong>de</strong>m aber nicht so ist, dann ist sie eben auch nicht nur ein Fehler<br />

5<br />

Ich vermute dahinter einen medizinischen Fachterminus, <strong>de</strong>r eine b<strong>es</strong>timmte Reaktionsweise bezeichnet.<br />

6<br />

Der Wi<strong>de</strong>rspruch gegen <strong>de</strong>n Wahrheitswert ist also nicht verallgemeinerbar: Kann, aber eben nicht muss.<br />

7<br />

Mit <strong>de</strong>r kleinen EinschrÄnkung, dass <strong>es</strong> hier und da mit <strong>de</strong>r Gleichberechtigung noch etwas hapert.<br />

Seite 4 von 4 in Kapitel IV (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

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