12.11.2012 Aufrufe

Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

Gibt es Gott? (Religionsphilosophie) I. Religion 1 - vaticarsten.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Skript von Matthias Jendrek. Mehr auf http://www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- allerdings wÄhrt di<strong>es</strong>e Epoche nur kurz und gehÅrt noch nicht zum „Dreistufenschema“<br />

- 1. Kamel: <strong>de</strong>r Sklavenaufstand in <strong>de</strong>r Moral und <strong>de</strong>r Sieg <strong>de</strong>r reaktiven KrÄfte<br />

- die reaktiven KrÄfte b<strong>es</strong>iegen die natÑrliche Wertordnung und <strong>de</strong>ren Kultur<br />

- das R<strong>es</strong>sentiment richtet seine Hinterwelten ein, mit <strong>Gott</strong> als „SchluÑstein“<br />

-� <strong>de</strong>r Mensch wird zum Kamel, das alle vorgegebenen Werte wie Lasten schultert<br />

- eigentlich ist das nicht negativ: <strong>de</strong>r Mensch wird von <strong>de</strong>r Kultur getragen<br />

- Kultur und <strong>Religion</strong> sind ja das PlausibilitÄtsgefÑge von Inter- und Externalisierung<br />

- das Nicht-hinterfragen be<strong>de</strong>utet aber AutoritÄtshÅrigkeit und Knechtschaft d<strong>es</strong> Geist<strong>es</strong><br />

- Moral <strong>de</strong>r Schwachen will die Starken einschÑchtern, ein schlecht<strong>es</strong> Gewissen machen<br />

- das „dionysische Element“ <strong>de</strong>r Philosophie wir durch das apollinische verdrÄngt<br />

- 2. LÅwe: NIETZSCHEs Epoche: fÑr <strong>de</strong>n reaktiven Willen gibt <strong>es</strong> keine „Wie<strong>de</strong>rkehr d<strong>es</strong> Gleichen“<br />

- <strong>es</strong> ist die Zeit d<strong>es</strong> d<strong>es</strong>truktiven Nihilismus und zentral ist <strong>de</strong>r Tod <strong>Gott</strong><strong>es</strong>:<br />

- = die ZerstÅrung d<strong>es</strong> SchluÜsteins <strong>de</strong>r Hinterwelt, die die R<strong>es</strong>sentiment-Kultur trÄgt<br />

- Geist lÄsst sich nicht mehr aufhalten, wird zum LÅwen, <strong>de</strong>r die alten Werte abschafft<br />

- <strong>de</strong>r Geist „stellt sich auf sich selbst“ und ist zunehmend nicht mehr gebun<strong>de</strong>n<br />

-� damit beginnt Situation vÅlliger Perspektivlosigkeit, nichts ist mehr verbindlich<br />

- <strong>es</strong> gibt keine ewigen GÑltigkeiten mehr, nichts, was von auÜen verbindlich wird<br />

- = eben auch keinen <strong>Gott</strong>: di<strong>es</strong>er ist tot / getÅtet und die <strong>Religion</strong> Ñberwun<strong>de</strong>n<br />

- zu En<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r ProzeÜ erst, wenn die R<strong>es</strong>sentiment-Kultur sich selbst vÅllig zerstÅrt hat<br />

- <strong>es</strong> kann nicht an<strong>de</strong>rs kommen, <strong>de</strong>r Proz<strong>es</strong>s ist notwendig [reaktive KrÄfte etc.]<br />

- mit <strong>Gott</strong> hat <strong>de</strong>r Mensch auch <strong>de</strong>n letzten Sinn zerstÅrt � die allgemeine Sinnfrage<br />

- <strong>es</strong> entsteht ein nihilistischer Leerraum, <strong>de</strong>r nun neu gefÑllt wer<strong>de</strong>n muss �<br />

- 3. Kind: die Phase <strong>de</strong>r Autonomie: Bejahung d<strong>es</strong> Lebens durch <strong>de</strong>n Willen, Selbstbejahung<br />

- Öbermensch nach <strong>de</strong>r groÜen Wen<strong>de</strong> ist autonom wie ein Kind, das sich selbst schafft<br />

- = Mensch kann frei seine Werte entwerfen, so, wie er sie will, ohne je<strong>de</strong> Verpflichtung<br />

- <strong>de</strong>r Mensch schafft sich das, woran er nicht mehr glaubt, selbst = aktiver Nihilismus<br />

- das ist die „Umwertung aller Werte“ nach subjektivem, uneing<strong>es</strong>chrÄnktem MaÜ<br />

- Öbermensch muss aber wollen, was er immer wie<strong>de</strong>r wollen kann, ist <strong>de</strong>m Wollen verpflichtet<br />

- nur di<strong>es</strong>er Öbermensch ist <strong>de</strong>r wahre freie Mensch, er kann nur ohne <strong>Gott</strong> leben<br />

- Tod <strong>Gott</strong><strong>es</strong> wÄre aber (noch) zu groÜ fÑr <strong>de</strong>n Menschen, er kÅnnte die Kindphase nicht leben<br />

4. Sigmund FREUD: <strong>Religion</strong> als kollektive Zwangsneurose<br />

- Vorannahme: <strong>Religion</strong> und Kultur sind bei FREUD negative EpiphÄnomene d<strong>es</strong> Selbst<br />

- FREUD kennt zwei ArgumentationsstrÄnge: A: kollektive Zwangsneurose und B: infantile Illusion<br />

- A: Anfang ist die Ermordung d<strong>es</strong> Urvaters <strong>de</strong>r Urhor<strong>de</strong> gemÄÜ <strong>de</strong>m çdipus-Komplex<br />

-� die Urhor<strong>de</strong> will SÑhne leisten � <strong>Religion</strong>; nach LOICHINGER schlicht unplausibel<br />

- B: <strong>de</strong>r Mensch ist in sich zunÄchst faul, seine Triebe sind nicht rational steuerbar und asozial<br />

-� zu Kultur muss Mensch gezwungen wer<strong>de</strong>n = negativ<strong>es</strong> Menschenbild<br />

- di<strong>es</strong>er Zwang be<strong>de</strong>utet w<strong>es</strong>entlich einen Triebverzicht, <strong>de</strong>r Menschen auferlegt wird<br />

-� kulturellen / moralischen Vorstellungen muss eine „innere Kraft“ eigen sein<br />

- di<strong>es</strong>e bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kraft ist Ergebnis <strong>de</strong>r Gen<strong>es</strong>e irrationaler Vorstellungen = die <strong>Religion</strong><br />

- Mensch hat in sich alte, starke, dringen<strong>de</strong> WÑnsche (Triebe), die unbefriedigt bleiben<br />

- <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Triebverzicht for<strong>de</strong>rt di<strong>es</strong>; ohne EntschÄdigung wird di<strong>es</strong> aber pathologisch<br />

-� <strong>es</strong> braucht Illusionen, um sie zu befriedigen = di<strong>es</strong>e Illusionen bietet die <strong>Religion</strong><br />

- grundsÄtzlich wÄre <strong>es</strong> FREUD recht, wenn di<strong>es</strong>e Illusionen wahr wÇren, „<strong>es</strong> wÇre schàn“<br />

- aber die passen zu gut und mÑssen als Illusion auch erkannt und b<strong>es</strong>eitigt wer<strong>de</strong>n<br />

- <strong>Religion</strong> ist eine krankhafte Form von KonfliktbewÄltigung, reduziert auf WunscherfÑllung<br />

- die Illusion lenkt <strong>de</strong>n Menschen auch von seiner eigentlichen Aufgabe auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ab<br />

- = fÑr sein Auskommen zu sorgen, das Leben auf di<strong>es</strong>er Er<strong>de</strong> ertrÄglicher zu machen<br />

- <strong>de</strong>r Mensch weicht wie ein Kind <strong>de</strong>r Wirklichkeit aus � infantile Illusion<br />

- Therapievorschlag: Mensch muss erwachsen wer<strong>de</strong>n und sich <strong>de</strong>r RealitÄt stellen<br />

Seite 3 von 4 in Kapitel IV (37 Seiten insg<strong>es</strong>amt) <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>Gott</strong>?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!